Vorwärts Nr. 1, 26. Jahrgang, Jänner 1993

BODENSPEKULAmN IN MILLIONENHÖHE Zur Errichtung einer "Geschützten Werkstätte" für Behinderte wurde von der Stadtgemeinde Steyr ein 7.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Messererstraße von der nunmehrigen Euro-Leasing (Z-Leasing) zum Preis von 720 Schilling pro Quadratmeter gekauft. Im Frühjahr 1990 kaufte die Z-Leasing GEMINI Immobilien Leasing Gesellschaft mbH von der Steyr-Daimler-Puch AG ein 62.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Messererstraße zum Quadratmeterpreis von 300 Schilling zur Errichtung eines Gewerbe- und Industrieparks. Demnach dürfte das für die "Geschützte Werkstätte" benötigte 7.000 m2 große Grundstück 2.450.000,- Schilling kosten. Die Stadtgemeinde Steyr mußte jedoch dafür 6 Millionen Schilling bezahlen. DAZU DIE VORGESCHICHTE 1 nder Sitzung des Gemeinderates vom 23. November 1989 wurde der Ankauf des Gewerbegrundstückes Hinterberg an der Messererstraße im ungefähren Ausmaß von 62.000 m2von der Steyr-DaimlerPuch AG, zum Preise von S 300,- m2 einstimmig beschlossen. ZWEI MONATE SPÄTER 1 nder Sitzung des Gemeinderates vom 1. Februar 1990 wurde der Ankauf des Gewerbe- und Industriegeländes HIER ERRICHTET FOR SIE DIE 4030 ul'iz: . ® LEA . s .FRANZOSENHAVSWEG49, INGjTEL0732/ 86061 SERIE , FAX 0732186 060 DEN BUSINESS-PARK STEYR-HINTERBERG BÜRO,UKO 6.SOO m' V!RWAI.IUNGSfl.Ä(HIN 8AU8iGINN A81'l'll . ltJT()f) KNOW HOW IN SACHEtfBAU<Ji Fotos Otto Treml Hinterberg von der Steyr-Daimler-Puch AG storniert und gleichzeitig ein Kooperationsvertrag mit der Z-Leasing GEMI NI Immobilien Leasing Gesellschaft mbH . über die Aufschließung und Verwertung der Liegenschaft abgeschlossen . In diesem Kooperationsvertrag hat sich die Stadtgemeinde Steyr zu verschiedenen Aufschließungsleistungen verpflichtet, denen das Recht bis 31. Dezember 1991, die einzelnen Grundstücke zu vergeben, gegenüber steht. Bis heute wurde kein Betrieb angesiedelt. SPÖ und ÖVP haben der Stornierung und dem Kooperationsvertrag zugestimmt. KPÖ-Sprecher Otto Treml war dagegen und der GAL-Vertreter hat sich ·der Stimme enthalten. ERKLÄRUNG DES KPÖ-SPRECHERS in der Gemeinderatssitzung vom 1. Februar 1990: Die Stadt sollte das Areal besser selber ankaufen. Geschäft für die Z-Leasing hat sich bestätigt: Die 62.000 m2 wurden um rund 18,6 Mio. Schilling 1992 gekauft und werden nun um 44,6 Mio. Schilling vermarktet. Die Gewerbe- und Industrieansiedlung und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen blieb bisher aus. Ausgebaute Messerer-Straße mit zwei Unterführungen ''Schröpfomaten'' in der Innenstadt Die vier Rathausparteien haben gemeinsam die Parkraumbewirtschaftung ab Mitte des Jahres beschlossen. Für den Ankauf der Parkscheinautomaten wurden 5,4 Millionen Schilling im Haushaltsvorschlag präliminiert. Diese neuerliche Schröpfung der Autofahrer lehnt die KPÖ entschieden ab. Bezahlt Os 1 PARKZEIT BEZAHLT BIS~ :;:; ,.... Tag Monat Jahr Uhrzeit - STADTGEMEINDE 1 Von a~!g~s~inter die Windschutzscheibe legen T1CF-"<337~(IS500) P, Beispiel für Politiker ! 50 Jahre ehrenamtlich tätig Berta Normann, Gattin des ehemaligen Bürgermeister-Fahrers Ferdinand Normann, wurde bei einer Feier des Roten Kreuzes geehrt. Berta Normann ist über fünfzig Jahre ehrenamtliche Helferin beim Roten Kreuz in unserer Stadt tätig. Als Anerkennung für langjährige, aufopfernde Tätigkeit im Dienste der Steyrer Bevölkerung wurde ihr das Dienstabzeichen des Roten Kreuzes in Gold feierlich überreicht. Die Redaktion "Vorwärts" gratuliert herzlich. Für diese ehrenamtliche Leistung für unsere Bevölkerung wäre eine Anerkennung durch die Stadtgemeinde Steyr in Form der "Ehrenmedaille" angebracht. Ebenfalls geehrt wurden für dreißigjährigen ehrenamtlichen Einsatz beim Roten Kreuz Steyr, Anna und Johann Petz sowie der berufliche RotkreuzMitarbeiter Peter Meindl. ERINNERUNG - VOR 3 JAHREN "Volksstimme" 7. Februar 1990 KPO: Stadt sollte Areal besser selber ankaufen Geschäft für Z-Leasing STEYR. Personelle Veränderungen erfolgten bei der Februarsitzung des Steyrer Gemeinderates: Zentralbefriebsratsvorsitzender Hermann Leithenmayr (Steyr-Daimler-Puch AG) übersiedelte vom Nationalrat in das Stadtparlament und wurde als geschäftsführender Vizebürgermeister gewählt. Die Steyr-Werke standen auch im Mittelpunkt der Sitzung. Bei der "Aktuellen Stunde" informierte Leithenmayr über den Streik und die Lage des Betriebes .Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) erinnerte dazu an die jahrelang von der SP-Mehrheit beharrlich ignorierten Initiativen der KPÖ zur Erhaltung der Arbeitsplätze. Ohne Widerstand wurden in den letzten Jahren 6000 Arbeitsplätze vernichtet. Treml äußerte neuerlich sein Unverständnis für den Verkauf der Lkw-Produktion an den BRD-Konzern MAN. Ein weiteres Thema der "Aktuellen Stunde" war der Kampf der WAG-Mieter um ihre Rechte. Diese Wohnungsgesellschaft hatte seit 1982 unter Zugrundelegung fiktiver Leistungen von 2375 Mietern 57 Millionen Schilling eingehoben - zu Unrecht, wie im Oktober 1989 der OGH entschied . Die KPÖ verlangte die rasche Rückzahlung dieser Beträge - durchschnittlich 27.000 bis 30.000 Schilling pro Mieter - und die Unterstützung der Stadt für die Mieter. Bei der Benennung von neuen Straßen erinnerte Gemeinderat Treml an das Wirken des ehemaligen SPÖ-Landesrates Franz Enge im Widerstand und beim Wiederaufbau nach 1945 im Rahmen der Freien Österreichischen Jugend sowie an die Bedeutung der Heimatdichterin Dora Dunkl für das Steyrer Kulturleben. Beschlossen wurde vom Gemeinderat die Bezugserhöhung für die Gemeindebediensteten um 2,9 Prozent. Die KPÖ sprach sich jedoch gegen die analog damit erfolgende Erhöhung der Bezüge der Politiker aus. Bei diesen macht diese Erhöhung bedeutende Summen aus, so bei Bürgermeister Schwarz 4700 Schilling. Angesichts der großen Arbeitslosigkeit im Raum Steyr, Belastungen der Bevölkerung durch Tarif- und Mietenerhöhungen und der Verschuldung der Stadt sei dies nicht verständlich, erklärte Treml. Storniert wurde der im November 1989 beschlossene Kauf von 62.000 Quadratmetern Grund von der SteyrDaimler-Puch AG für Betriebsansiedlungen. Nun bedient sich die Stadt der Z-Leasing, die das Areal kauft und gemeinsam mit der Stadt aufschließt. Den 10 Millionen Schilling Aufschließungskosten der Z-Leasing stehe,njedoch 40 Millionen der Stadt Steyr gegenüber. Gemeinderat Treml plädierte weiterhin dafür, das Areal anzukaufen, um die Betriebsansiedlungen beeinflussen zu können. Bei der einstimmig erfolgten Beschlußfassung eines Verlustersatzes von 5,5 Millionen Schilling für Stadtbad und Kunsteisbahn urgierte die KPÖ neuerlich die Überdachung der Kunsteisbahn. Diese von der KPÖ schon seit Jahren erhobene Forderung wurde jetzt auch durch eine Bürgerinitiative mit 1200 Unterschriften erhoben. SNF INVESTIERTE 1MILLIARDE Vorstandsvorsitzender Dr. Ernst Feizlmayr, in Anwesenheit von Bundesminister Dr. Ferdinand Lacina, hat am 18. Jänner die modernste Montagehalle der Steyr-Nutzfahrzeug AG ihrer Bestimmung übergeben. In die 40.000 Quadratmeter große Montagehalle wurden rund 500 Millionen Schilling und ein ebensogroße_r Betrag für die Fahrerhaus-Fertigung investiert. Durch die neue Einbandmontage im Zweischichtbetrieb wurde die Lkw-Produktion pro Arbeitstag von 15 auf 33 Fahrzeuge, bei gleichbleibender Beschäftigungszahl, gesteigert. Derzeit sind bei SNF 2.500Arbeiter, Angestellte und Techniker beschäftigt. HAUSKRANKENPFLEGE, ALTENBETREUUNG, HEIMHILFE Steyr, Hanuschstraße 1, Tel. 0 72 52 / 67 3 95 SPRECHTAGE: Montag, Dienstag, Donnerstag von 7 - 12 und von 12.30 • 16 Uhr; Mittwoch und Freitag von 7 - 13 Uhr

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