Vorwärts Nr. 5, 25. Jahrgang, Dezember 1992

CHRONIK VOR 100 JAHREN Foto: Otto Treml Wehrgrabenschule-Doppelvolksschule, 1891 /92 vom Baumeister Franz Plochberger nach Plänen vom Architekt Hinterträger (Wien) erbaut. 1984 erfolgte ein Saalzubau durch Architekt Helmuth Reitter (Steyr). Foto: Otto Treml Das Arbeiterheim wurde 1892 als Wohnhaus mit 85 Wohnungen von derWaffenfabrik erbaut. Damals größter Sozialbau Steyrs. Erste Steyrer Gewerkschaftsdelegation, nach dem zweiten Weltkrieg in Ungarn. Der Delegation gehörten neben zwei Kommunisten drei Sozialdemokraten an. DieGewerkschaftsfunktionäre führten Gespräche mit den ungarischen Kollegen über soziale Probleme und der internationalen Arbeiterbewegung. Der Besuch diente zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn, sowie der Völkerfreundschaft und Frieden. VOR 45 JAHREN Vom Bezirksbildungsausschuß Steyr wurden Fortbildungskurse für Erwachsene eingerichtet. (Volkshochschule) VOR 40 JAHREN Das städtische Gebäude in der Redtenbachergasse 3, in dem das Sozial - und Jugendamt, sowie das Gesundheitsamt untergebracht sind, wurde seiner Bestimmung übergeben. - VOR 25 JAHREN VOR 45 JAHREN 12 Autobusse der städtischen 1947 Ungarn V.r.n.l.: Josef Schmid 1, Betriebsrat der Steyr-Werke, (SPÖ) Arbeiterkammerpräsident i.R., Vertreter des Ungarischen Zentralrates derGewerkschaft, Fritz Haider, Betriebsrat im Wälzlagerwerk (SPÖ),.Vertreter der Ungarischen Gewerkschaft, Alois Pesendorfer, Betriebsrat imWälzlagerwerk (SPÖ), Vertreter der Ungarischen Gewerkschaft, Hans Höllwieser, Betriebsrat im Wälzlagerwerk (KPÖ), Vertreter der Ungarischen Gewerkschaft, Ing. Leopold Linsenmayr, Angestelltenbetriebsrat im SteyrWerk (KPÖ). Verkehrsbetriebe Steyr beförderten 2,301.632 Fahrgäste und legten dabei 344.750 km zurück. Foto: Siegfried Vratny Unter großem finanziellen Aufwand wurde das Zentral-Altersheim (Westtrakt) ausgebaut und mit modernen Räumen ausgestattet. 1978 zählte das Zentral-Altersheim 408 Betten. ENTHÜLLUNG DER GEDENKTAFEL VOR DER EHEMALIGEN SYNAGOGE GEDENKENAN DIE OPFER DES FASCHISMUS Foto: Siegfried Vratny V.r.n.l.: Dipllng. George Wozasek, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz und Frau LAbg. Gertrude Schreiberhuber, Otto Treml. Auf Initiative des Komitees Mauthausen Aktiv Steyr wurde von der Stadtgemeinde Steyr eine Gedenktafel für die ehemalige jüdische Gemeinde vor dem Haus Bahnhofstraße 5 (Synagoge bis 1938) angebracht. Am 8. November wurde die Enthüllung der Gedenktafel gemeinsam von Frau LAbg. Gertrude Schreiberhuber, die Bürgermeister Leithenmayr vertrat, und Dipl.Ing. George Wozasek, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, vorgenommen. Die politischen Parteien waren vertreten durch: Gemeinder-ätinnen Friederike Mach, Edith Radmoser, Anna Jeloucan, von der SPÖ, Gemeinderätin Eva Scheucher (GAL) Gemeinderat Wilhelm Spöck (ÖVP) 1.md Siegfried Vratny, Siegmund Presslmair, Otto Treml von der KPÖ. Vom ÖGB nahm Sekretär Günter Decker teil. Die FPÖ-Politiker glänzten wie immer bei Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Faschismus durch Abwesenheit. Der Vorsitzende vom Komitee Mauthausen Aktiv Steyr Karl Ramsmaier sagte in seiner Ansprache u.a. "die Gedenktafel soll ein Zeichen des Gedenkens an die jüdische Gemeinde sein ." Frau LAbg. Schreiberhuber sprach sich in scharfen Worten gegen eine Verharmlosung der · gegenwärtigen Rechts-Tendenzen aus. Die Gedenktafel soll zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus und als Mahnung dienen. V.l.n.r.: Gertrude Schreiberhuber, Mag. Waltraud Neuhauser, Karl Ramsmaier, Dipl.Ing. George Wozasek. Gedenktafel vor der ehemaligen Synagoge, Bahnhofstraße Impressum: Medieninhaber (Verleger), Hersteller: KPÖSteyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Telefon 0 72 52 / 53179. Redaktion:Siegfried Vratny,Verlags-und Herstellungsort:Steyr FRIEDEN - SOZIALE GERECHTIGKEIT - FREUNDSCHAFT ''REICHSKRISTALLNACHr' •VERFOLGUNG DER JUDEN Am 9. November 1992 jährte sich zum 54. Mal die sogenannte "Reichskristallnacht". In dieser Nacht wurden Menschen, weil sie Juden waren, getötet, verschleppt , und es wurde meist ihr ganzes Hab und Gut geplündert und vernichtet. Die "Reichskristallnacht" wurde zum "Startschuß" des Holocausts. Derorganisierte und planmäßig durchgeführte Massenmord an sechs Millionen Juden gehört zu den grausamsten Verbrechen der NSDAP. 1938 gab es in Oberösterreich 900 Juden von denen 300, die nicht fliehen konnten, gewaltsam ums Leben kamen. November 1938: Steyrer Lokalblatt der NSDAP Das nationalsozialistische Steyrer Lokalblatt schrieb am 11. November 1938 zu den Ereignissen anläßlich der sogenannten "Reichskristallnacht" , die das Pogrom an der jüdischen Bevölkerung einleitete: "Auch in Steyr wurde die SS alarmiert und alle Juden wurden von den schwarzen Männern aus den Betten geholt" mit der Drohung: "Wer sich unbelehrbar uns entgegenstellt, wird vernichtet". Mit der Rückerinnerung und den Lehren aus der Geschichte müssen wir den Schluß für die Zukunft ziehen, daß sich derFaschismus,dersoviel Leid über die Menschen gebracht hat, niemals wiederholen darf.

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