Vorwärts Nr. 5, 25. Jahrgang, Dezember 1992

Erscheinungsort Steyr, Verlagspostamt 4400 Steyr, An einen Haushalt ! P.b.b. Nummer5 25 . Jahrgang Dezember 1992 Wir wünschen allen Mitgliedern und Freunden frohe Weihnachtsfeiertage und ein glückliches, friedliches, neues Jahr 1993. Siegfried Vratny Siegmund Presslmair Martin Grasser Otto Treml 32 Milliarden nach Brüssel v~~r:tWirtschaftlich gesehen bringt der EG-Kurs der Bundesregierung weit nicht die w·1e langenoch? Vorteile, die in den Berieselungskampagnen von Frau Ederer versprochen werden. ■ Etwas niedrigere Preise da, etwas mehr Wachstum dort, so wird immer argumen- Entlang der Ennserstraße - Tabort . rt d B „1k d B ·t ·tt EG h kh ft h "11 knoten - Blümelhuberstraße ist das Le- te 'wenn man er eVO erung en et rl zur SC mac a mac en WI . ben für die Bewohner die Hölle. Über Steyr - Stadtplatz: KPÖ-Funktionäre informieren über EG • Die Bevölkerung zahlt jetzt schon dafür. Die Pro-EG-Kampagne der. Bundesregie rung wird ausschl ießlich aus Steuergeldern finanziert und kostet allein im heurigen Jahr etwa 60 Millionen Schilling. • Ab 1. 1. 1993 zahlt Österreich - natürlich auch aus Steuergeldern - 1 Milliarde Schilling pro Jahr nach Brüssel. Das ist die Eintrittskarte in den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) . • Als EG-Mitglied hätte Österreich derzeit 32 Milliarden Schilling an Brüssel abzuliefern. Zurück kämen vielleicht über diverse Förderungsprogramme 14 Milli - arden. Die Mehreinnahmen in Österreich werden auf 6 Milliarden geschätzt. Abzüglich all dieser Schätzungen bleibt über: Österreich wäre in jedem Fall ein kräftiger Nettozahler an die EG. 14 MILLIONEN ARBEITSLOSE IN DER EG! Die Arbeitlosenrate in der EG ist fast doppelt so hoch wie die österreichische und beträgt 9,6 Prozent. Im Jahr 1993 erwartet man einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenrate auf 1 0 Prozent. Bis 2010 werde sich der Zustrom in den Arbeitsmarkt um 12 bis 17 Prozent erhöhen, das bedeutet, daß in der Zwölfergemeinschaft zusätzlich 19 bis 28 Millionen Menschen Arbeit suchen werden. WER IN .. OSTERREICH MÖCHTE DA IN DIE EG? ZWANGSURLAUB BEI STEYR TRUCKS 2.500 SNF-Beschäftigte werden in der ersten Jännerwoche in den Zwangsurlaub geschickt. Der Grund dafür liegt in der schwachen Auslastung des deutschen Mutterbetriebes MAN. Die Steyr Nutzfahrzeug AG (SNF) hat hingegen volle Auftragsbücher. Der derzeitige Auftragsstand beträgt zwei Milliarden Schilling und sichert damit die Auslastung in Steyr. Weil jedoch imWerk Steyr auch die Mittelklasse-Lkw von MAN montiert werden und MAN in München in der ersten Novemberwoche sperrte, sowie für die erste Jännerwoche Betriebsferien verfügte, müssen sich 2.500 Arbeiter und Angestellte der Steyr Nutzfahrzeug AG nach dem deutschen Mutterbetrieb richten. Foto: Otto Treml Foto: Siegfried Vratny • Die Regierung fährt auf einer Einbahnstraße. Wir sind keineswegs der Meinung , daß Österreich sich abschotten könnteoder sollte.Aber wir haben auch in der Vergangenheit Wege gefunden mit den Staaten der EG sinnvoll zu kooperieren, und das wäre wohl auch in Zukunft ohne Beitritt möglich. Die EG ist eiri europäischer Supermoloch. Darin hat · Österreich nichts verloren. Bürokratie haben wir selbst schon zuviel! • Anstatt alle Augen nach Brüssel zu richten, anstatt Milliarden in die Brüsseler Tintenburg abzuliefern, sollte Österreich jetzt die Lösung seiner eigenen Probleme angehen und das Geld hier investieren: 1. In die Bekämpfung derArbeitslosigkeit. 2. In der Gleichstellung der Frauen in Beruf und Alltag 3. In eineVerbesserung und einen Ausbau des Schulsystems, der Universitäten, der beruflichen Aus- und Weiterbildung. 4. In ein flächendeckendes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen. 5. In eine Verbesserung unseres Gesundheitssystems. 6. In den Ausbau von Einrichtungen zur Altenpflege und Hauskrankenpflege, in menschenwürdigere und erschwinglichere Seniorenwohnheime. 7. In unsere österreichische verstaatlichte Industrie und Gemeinwirtschaft. 8. In den Erhalt der Vielfältigkeit an Handwerk und Gewerbe, an Landwirtschaft und Verarbeitung. 28.000 Fahrzeuge brausen täglich über diese Straßen und die Tabor-Kreuzung. Staus, sind daher täglich an der Tagesordnung. Dabei verlieren auch die Beschäftigten viel Freizeit. Ein Generalverkehrskonzept für die Stadt Steyr soll Abhilfe schaffen. Nur wartet man im Rathaus bereits fast zwei Jahre darauf. Aber ohne die Realisierung der geplanten Nordspange und der vierten Ennsbrücke wird die Lösung dieses Verkehrsproblemes nicht möglich sein. Daher ist der rasche Baubeginn von Bund und Land zu verlangen . 0-TARIF FÜR BERUFSVERKEHR! Als Sofortmaßnahme sehen wir den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs, des städtischen Autobusverkehrs für den Werksverkehr zu den Industriebetrieben BMW, SKF, SNF, Steyr Antriebstechnik und GFM-Steyr. Die daraus entstehenden Kosten sollen anteilsmäßig die Betriebe tragen. Dadurch könnten ihre Beschäftigten für die Hin- und Rückfahrt zur Arbeitsstätte, die Autobusse zum 0-Tarif benutzen. Es sei höchste Zeit, die verkehrsberuhigenden, lärm- und abgasmindernden Vorschläge der KPÖ im Interesse der Bevölkerung durcnzuführen. BÜRGERPROIESIE HATTEN ERFOLG! Bei der Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 15. Oktober wurde die geplante Erhöhung der Bezüge der nebenberuflichenGemeindepolitiker nicht beschlossen. Aufgrund der massiven Proteste aus der Bevölkerung und der Steyrer Kommunisten kamen die Sozialisten unter der Führung ihres Bezirksobmannes LA Mag. Gerhard Klausberger zu dem richti - gen Entschluß, die schon derzeitig hohen Politikerbezüge nicht weiter anzuheben.

SP, FP, VP, GAL bereichern DerGriff in dieStadtkasse bleibt sich auf Kosten des Volkes Die KPÖ-Politiker waren ehrenamtlich tätig und sind die einzigen, die nicht mit dem Privilegiensystem verbunden sind . Sie waren es, die über die hohen ungerechtfertigten Politikerbezüge, Privilegien und Parteienfinanzierung die Bevölkerung informierten. DAS WORT "EHRENAMT" IST NICHT BEKANNT! Es ist unsozial, daß die Politiker riesige Bezüge einstecken, während von den Arbeitern, Angestellten und Pensionisten immer wieder neue Opfe-r und die Hinnahme weiterer Belastungen verlangt werden. "LEISTUNGSBILANZ" der Gemeinderäte 1992 : Laut Sitzungsplan des Steyrer Gemeinderates wurden im Jahr 1992 insgesamt nur 8 Sitzungen des Gemeinderates und 42 gemeinderätliche Ausschußsitzungen, sowie 23 Stadtsenatssitzungen abgehalten. Dafür kassierten die SP, FP, VP und GALGemeindepolitiker rund 10 Millionen Schilling. Mit Ausnahme des Bürgermeisters und des geschäftsführenden Vizebürgermeisters (Sozialdemokraten) handelt es sich dabei um nebenberufliche Tätigkeit. FP-Volksbegehren erinnert an Strategie der NSDAP Haider treibt Koalition vor sich her FPÖ-"Führer" Haider setzt die Linie der politischen Destabilisierung Österreichs in Richtung einer "Dritten Republik" konsequent fort , meint KPÖ-Bündnisreferent Roland Hochstöger zum Anti-AusländerVolksbegehren der FPÖ. Haider treibt mit seinem "Ultimatum" die Koalition weiter vor sich her und agiert als "Brandstifter im Parlament". Beim FP-Volksbegehren geht es nicht um konkrete Maßnahmen, sondern um das Schüren von Ausländerhaß und Verhetzung. Es ist eigentlich traurig, wenn Bundeskanzler Vranitzky erklärt, daß viele FP-Forderungen von der Koalition abgeschrieben sind und sich Haider im Ausland mit der rigiden Ausländerpolitik Österreichs brüstet. Die Eckpunkte des FP-Volksbegehrens erinnern beklemmend an die Strategie der aufkommenden NSDAP. Haider versucht die soziale Verunsicherung brei - ter Kreise der Bevölkerung über die Folgen der "freien Marktwirtschaft" in eine rassistische Stoßrichtung zu bündeln und gezielt von den wirklichen Ursachen vie1 er Probleme abzulenken. Daher verwundert es auch nicht, daß ihm die Koalition als Schrittmacher eines neokonservativen Umbauprogramms keinen wirklichen Widerstand entgegenhalten will und kann. Bezeichnend für das Haider-Volksbegehren ist, daß Nutzn ießer eines Ausländerzustroms wie Schwarzunternehmer und Mietwucherer im Kreis österreichischer Unternehmen dabei völlig ausgeklammert bleiben und der Ausländerbegriff für deutschsprachige Ausländer aus Deutschland und der Schweiz nicht angewendet wird. Haider will in der Verfassung verankern , daß Österreich kein Einwanderungsland ist, im Sinne seines politischen Klientels und seiner großdeutschen Ambitionen stört ihn hingegen die Unterwanderung der österreichischen Wirtschaft durch das Auslandskapital überhaupt nicht. Um das Schlimmste für Österreich und sein internationalesAnsehen zu verhindern, sieht die KPÖ-Oberösterreich einen Schulterschluß aller Demokraten gegen die FPÖ als notwendig an. Denn was heute gegen Ausländer gerichtet ist, kann schon morgen gegen von der FP als mißliebig betrachtete politische Kontrahenten gerichtet werden, so Hochstöger abschließend. Hotel MünichholzwirdWohnhaus Nachdem das 1941 erbaute Hotel Münichholz seinen Betrieb eingestellt hatte, erwarb die Stadtgemeinde Steyr das Gebäude von der Brau-AG. Das ehemalige Hotel Münichholz seit 1969 im Besitz der Stadtgemeinde Steyr wurde bereits 1969 der deutschen FirmaAEG-Telefunken verpachtet. Wie in der Stadt allgemein bekannt, wurde vor einem Jahr die gesamte Belegschaft, vorwiegend Frauen überraschend gekündigt. DAS WAHRE GESICHT DES KAPITALISMUS Aus Kostengründen wurde die gesamte Produktion von Steyr in den fernen Osten verlegt. Nun steht seit längerer Zeit das Objekt in der Hans Wagnerstraße leer. Das vor über 50 Jahren errichtete Hotel Münichholz wird zu einem Wohnhaus mit 35 bis 40 Mietwohnungen umgebaut. Die 37 Gemeindepolitiker der Stadt Steyr, davon 36 nebenberuflich tätig , kosten in einem einzigen Jahr rund 10 Millionen Schilling. Dazu kommen noch Politikerpensionen in Höhe von 3,4 Millionen und die Finanzierung der Rathausparteien mit 2, 1 Millionen Schilling. Davon kassieren die Parteileitungen der Sozialdemokraten 807.500,- Schilling, die FPÖ 527.500,- S, die ÖVP 492.500, - S und die GAL 282.500,- Schilling. Im Jahre 1992 beträgt der Gesamtaufwand für die Bezüge der Stadtpolitiker und der Rathausparteien 15,5 Millionen Schilling. Seit vielen Jahren bekämpft die KPÖ die zu hohen Funktionsbezüge der Gemeindepol itiker. Aufgrund der geringen Leistungen des Großteils der Steyrer Gemeindepolitiker verlangt die KPÖ eine Begrenzung der Pol itikerbezüge, konkret die Halbierung sowie die Abschaffung der völlig ungerechtfertigten Pensionen für Vizebürgermeister und Stadträte. Das kosten die Bundespolitiker 1992 In Schilling monatl. Bezug : Jahresbrutto- (14x im Jahr) bezug: Bundespräsiqent Dr. Klestil 395.730,- 5,540.220,- s Bundeskanzler Dr. Vranitzky 197.865,- 2.770.110,- s Vizekanzler Dr. Busek 213.086,- 2,983.204,- s Bundesminister 213.086,- 2,983.204,- s Staatssekretär 191.777,- 2,684.878, - s Nationalratspräsident 202.431,- 2,834.034,- s NR-Klubobmann 165.522,- 2,317.308,- s Nationalratsabgeordneter 102.738,- 1,438.332,- s Bundesrat-Präsident 101.216,- 1,417.024,- s Bundesrat 55.174,- 772.436, - s Volksanwalt 191 .777,- 2,684.878,- s Rechnungshofpräsident 213.086,- 2,983.204,- s Rechnungsh .-Vizepräs. 191.777,- 2,684.878, - s Die Politiker der SPÖ, ÖVP, FPÖ und GRÜNEN greifen tief in den Steuertopf und machen sich zu Millionären. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wird von den Bundespolitikern den kleinen Leuten das Maßhalten gepredigt und sie reden vom Sparen . Das gilt aber nicht für alle, wie die Politikerprivilegien zeigen. Wir verlangen daher eine drastische Reduzierung der Pol itikerbezüge. BeträchtlicheMietzinserhöhung in Bauten der GWG der Stadt Steyr ! Wärmedämmung auf Kosten der Mieter ! Nachdem die Mieter der GWG-Bauten Bogenhausstraße Nr. 2, 4 und 6 den Austausch der Fenster begehrten , wurde von der Verwaltung, so wie in anderen Bauten schon vorher, sogleich ein Gesamtsanierungskonzept unter Einplanung einer Wärmedämmung erstellt. Die Kosten der Sanierungsmaßnahmen sind mit rund 3,8 Mill. Schilling veranschlagt , davon die Kosten der Wärmedämmung allein mit 903.000 Schilling. Bei Durchführung dieser Sanierungsarbeiten incl. Wärmedämmung würden sich in diesem barackenähnlichen Bauten , bei welchen die Hauseingangstüre zugleich die Wohnungseingangstür ist, trotz Förderung , Mietzinserhöhungen , und zwar für Wohnungen von 28 m2 von S 712, - auf S 1.468, - für Wohnungen von 44 m2 von S 1.010,- auf S 2.250,- für Wohnungen von 59 m2 von S 1.481 ,- auf S 2.933,- für Wohnungen von 74 m2 von S 1.957,- auf S 3.492,- ergeben und dies in Wohnungen ohne Heizung . Da die Wärmedämmung von den Mietern nicht gefordert wurde und ihrer Ansicht nach, deren Kosten in keinem wirtschaftlich vernünftigen Verhältnis zu den , zu erwartenden Energieeinsparungen stehen und somit den Mietern nicht angerechnet werden könnten , versucht man mit leisem( !) Druck die nötige Anzahl der Unterschriften von den betroffenen Mietern zu erhalten. So erklärt man diesen, daß man ansonsten zu Gericht gehen werde, wohlwissend, daß die meisten Menschen hievor, wenn in einem solchen Falle auch unbegründet, Angst haben. Man bezichtigt die unterschriftunwilligen Mieter, daß sie schuld seien, wenn sich die Arbeiten verteuern und verweist zugleich auf die Möglichkeit einer Wohnbeihilfe, obwohl eine solche für die meisten Mieter nicht in Frage kommt. Schließlich erklärt man , daß der Fensteraustausch, an dem ja alle Mieter interessiert sind, nur dann durchgeführt wird , wenn das gesamte Konzept einschließlich der Wärmedämmung zur Durchführung gelangt. Derartige Methoden sind auf das schärfste zu verurteilen. Es ist höchste Zeit, daß die Magistratsdirektion einschreitet und die betreffenden Beamten in die Schranken weist. Den Mietern wird empfohlen, sich vor der Leistung einer Unterschrift an den Mieterschutzverband, 4400 Steyr, Johannesgasse 14, zu wenden. Sprechstunden Montag und Donnerstag jeweils von 9 bis 13 Uhr. Tel. 53553. Todesfälle durch Lungenkrankheiten Nach einer vom Statistischen Zentralamt Wien herausgegebenen Studie, liegt die Stadt Steyr hinter St. Pölten und Rohrbach an dritter Stelle bei den Todesfällen durch chronische Lungenkrankheiten. Sicherlich gibt es für diese Häufigkeit von chron ischen Lungenkrankheiten mehrere Faktoren. Aber es ist offenbar in Vergessenheit geraten, daß über viele Jahre hindurch im Landeskrankenhaus Steyr Sondermüll, trotz Protesten aus der Bevölkerung, verbrannt wurde. Es gab über viele Jahrzehnte Gußwerke, in denen einige hundert Arbeiter beschäftigt waren und schädliche Abgase in die Steyrer Luft geblasen wurden. Stadt auf den Hund gekommen Ab 1. Jänner 1993 müssen die Hundebesitzer in Steyr für einen Hund um 21 Prozent mehr an Hundesteuer entrichten . (von derzeit 330,- auf 400,- S). Für einen Zweithund werden sogar in Zukunft 800,- Schilling kassiert. 1992 werden 400 .000, - Schilling an Hundesteuer erwartet.

24 Pensionistenwohnungen auf dem Tabor übergeben In der Industriestraße wurde von der Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr ein Wohnhaus für Pensionisten errichtet. Die 24 Kleinwohnungen wurden bereits im Oktober an Pensionisten übergeben. Für 13 Zweiraumwohnungen im Ausmaß von 47 bis 52 m2 und 11 Einraumwohnungen im Ausmaß von 34 bis 47 m2 wurden von der GWG der Stadt Steyr 14,5 Millionen Schilling investiert. 3.536 Schilling Miete Foto. S. Vratny Die Wohnungsmiete, inklusive Betriebs- und Heizungskosten beträgt pro Quadratmeter Wohnraum monatlich 68 Schilling. Demnach bezahlt ein Pensionist für eine 52 m2 Zweiraumwohnung monatlich 3.536 Schilling Miete. ~ ~ Pensionisten-Wohnhaus Karl Punzerstraße 72 Wohneinheiten VON 1968 BIS1992 WURDEN 394 PENSIONISTENWOHNUNGEN VON DER GWG DER STADT STEYR GEBAUT Pensionisten-Wohnhaus Wehrgrabengasse 39 Wohnungen, erbaut im Jahre 1979 Die Idee der Errichtung von Pensionistenwohnungen in allen Steyrer Wohngebieten stammt vom ehemaligen KPÖ Stadtrat August Moser. Wörtlich sagte er damals im Gemeinderat: "die alten Mitbürger sollen in ihrer gewohnten Wohnumgebung bleiben - einen alten Baum setzt man nicht mehr um". Diese Meinung setzte sich bei allen Stadtpolitikern durch. Seit 1968 wurden von der GWG der Stadt Steyr 8 Pensionistenhäuser in den Wohngebieten Tabor, Ennsleite, Wehrgraben, Steinfeld und NeuschönauBergerweg gebaut. Die Gesamtkosten betrugen 145 Millionen Schilling . Die rund 400 Pensionistenwohnungen wurden von der Stadt Steyr mit 25 Millionen Schilling gefördert. Dazu kommen noch Pensionistenhäuser im Wohngebiet Münichholz. In der Karl Punzerstraße errichtete die "Erste GemeinützigeWohnungsgesellschaft Steyr" ein Pensionistenhaus und in der Franz Sebekstraße die WAG Pensionistenwohnungen. Pensionisten-Wohnhäuser Peuerbachstraße 73 Wohnungen, erbaut 1974 und 1991 Pensionisten-Wohnhäuser Hanuschstraße 1968/70 mit 110 Wohnungen erbaut 1968 wurde das erste PensionistenWohnhaus neben dem Zentral-Altersheim in der Hanuschstraße errichtet. 55 Wohneinheiten wurden an 85 Pensionistinnen und Pensionisten übergeben. Pensionisten-Wohnhäuser Bergerweg 1987 mit 85 Wohnungen erbaut. Pensionisten-Wohnhäuser der WAG in der Franz Sebekstraße LGWG PENSIONISTENWOHNUNGEN : 1968Tabor 55Wohnungen, 1970Tabor 55, 1974Ennsleite 73, 1979Wehrgraben 39, 1987 Bergerweg 85, 1986 Steinfeld 14, 1991 Ennsleite 49 und 1992 Tabor 24 Wohnungen. NEUESWOHNHAUS imWehrgraben ACHTUNG, WAG-MIETER der Altbauten! WAG-MIETER - SICHERN SIE SICH:IHREN ANSPRUCH! Infolgeweiterer Verzögerungstaktik derWAG sind in dem beim Bezirksgericht Steyr anhängigen Verfahren betreffend Rückforderung der von 1. 7. 1982 bis 28. 2. 1991 zu unrecht überhöht eingehobenen Mietzinse nunmehr die Mietverträge der betroffenen Mieter beizubringen. T · Aus diesem Grund ersuchen wir Sie eine Kopie Ihres Mietvertrages dem Mieterkomitee Münichholz zu übergeben. Die Entgegennahme erfolgt am Montag, 7. Dezember 1992 von 13 -18 Uhr in der ehern. Bücherei Münichholz (Abschnitt 1) Punzerstraße 47, bei der Autobushaltestelle beim Billa-Markt. DasMieterkomiteeMünlchholz, GRHennannBachner(Mieterverelnigung), MartinGrasser(Mieterschutzverband) Bereits vor zwei Jahren, in der Gemeinderatssitzung am 13. Dezember 1990, verlangte der damalige Sprecher der KPÖ im Rathaus Otto Treml von der Stadtgemeinde Steyr, daß der stadteigenen Wohnungsgenossenschaft (GWG) für die lnstandhaltungsarbeiten und energiesparende Maßnahmen, wie WärmeWohnhaus am Tabor dämmung sowie Fenstererneuerung ein finanzieller, nicht rückzahlbarer Zuschuß gewährt wird, damit die Mieter nicht in voller Höhe die Kosten dafür tragen müssen. Neues Wohnhaus der GWG der Steyr-Daimler-Puch AG in der Wehrgrabengasse neben dem alten Arbeiterheim. Fotos: Otto Treml Das Wohnhaus wurde in einer Bauzeit von zwei Jahren errichtet und von der Stadt Steyr mit 1,9 Millionen Schilling gefördert. Die 38 schönen Wohnungen wurden am 11. November an die Mieter übergeben. Die Schlüsselübergabe erfolgte durch Dipl.Ing. Johan Julius Feichtinger, Vorsitzender derGWG der Steyr-Daimler-Puch AG, Prokurist Klaus Gstöttner und Landesrat Fritz Hochmayr. Derzeit sind 62 Wohnungen auf der Fabrikinsel (ehemaliges Männerheim) in Bau und werden im Herbst 1993 ihrer Bestimmung übergeben. Wasservilla im Wehrgraben An der Wasservilla im Wehrgraben, dieJosefWerndl sich als Wohnhaus erbaute, sind dringende Erhaltungsarbeiten notwendig. Das Objekt ist im Besitz der Steyr-Daimler Puch AG. Im Parterre ist die städtische Mutterberatungsstelle untergebracht. Das obere Stockwerk ist eine Mietwohnung des Bürgermeisters.

CHRONIK VOR 100 JAHREN Foto: Otto Treml Wehrgrabenschule-Doppelvolksschule, 1891 /92 vom Baumeister Franz Plochberger nach Plänen vom Architekt Hinterträger (Wien) erbaut. 1984 erfolgte ein Saalzubau durch Architekt Helmuth Reitter (Steyr). Foto: Otto Treml Das Arbeiterheim wurde 1892 als Wohnhaus mit 85 Wohnungen von derWaffenfabrik erbaut. Damals größter Sozialbau Steyrs. Erste Steyrer Gewerkschaftsdelegation, nach dem zweiten Weltkrieg in Ungarn. Der Delegation gehörten neben zwei Kommunisten drei Sozialdemokraten an. DieGewerkschaftsfunktionäre führten Gespräche mit den ungarischen Kollegen über soziale Probleme und der internationalen Arbeiterbewegung. Der Besuch diente zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn, sowie der Völkerfreundschaft und Frieden. VOR 45 JAHREN Vom Bezirksbildungsausschuß Steyr wurden Fortbildungskurse für Erwachsene eingerichtet. (Volkshochschule) VOR 40 JAHREN Das städtische Gebäude in der Redtenbachergasse 3, in dem das Sozial - und Jugendamt, sowie das Gesundheitsamt untergebracht sind, wurde seiner Bestimmung übergeben. - VOR 25 JAHREN VOR 45 JAHREN 12 Autobusse der städtischen 1947 Ungarn V.r.n.l.: Josef Schmid 1, Betriebsrat der Steyr-Werke, (SPÖ) Arbeiterkammerpräsident i.R., Vertreter des Ungarischen Zentralrates derGewerkschaft, Fritz Haider, Betriebsrat im Wälzlagerwerk (SPÖ),.Vertreter der Ungarischen Gewerkschaft, Alois Pesendorfer, Betriebsrat imWälzlagerwerk (SPÖ), Vertreter der Ungarischen Gewerkschaft, Hans Höllwieser, Betriebsrat im Wälzlagerwerk (KPÖ), Vertreter der Ungarischen Gewerkschaft, Ing. Leopold Linsenmayr, Angestelltenbetriebsrat im SteyrWerk (KPÖ). Verkehrsbetriebe Steyr beförderten 2,301.632 Fahrgäste und legten dabei 344.750 km zurück. Foto: Siegfried Vratny Unter großem finanziellen Aufwand wurde das Zentral-Altersheim (Westtrakt) ausgebaut und mit modernen Räumen ausgestattet. 1978 zählte das Zentral-Altersheim 408 Betten. ENTHÜLLUNG DER GEDENKTAFEL VOR DER EHEMALIGEN SYNAGOGE GEDENKENAN DIE OPFER DES FASCHISMUS Foto: Siegfried Vratny V.r.n.l.: Dipllng. George Wozasek, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz und Frau LAbg. Gertrude Schreiberhuber, Otto Treml. Auf Initiative des Komitees Mauthausen Aktiv Steyr wurde von der Stadtgemeinde Steyr eine Gedenktafel für die ehemalige jüdische Gemeinde vor dem Haus Bahnhofstraße 5 (Synagoge bis 1938) angebracht. Am 8. November wurde die Enthüllung der Gedenktafel gemeinsam von Frau LAbg. Gertrude Schreiberhuber, die Bürgermeister Leithenmayr vertrat, und Dipl.Ing. George Wozasek, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, vorgenommen. Die politischen Parteien waren vertreten durch: Gemeinder-ätinnen Friederike Mach, Edith Radmoser, Anna Jeloucan, von der SPÖ, Gemeinderätin Eva Scheucher (GAL) Gemeinderat Wilhelm Spöck (ÖVP) 1.md Siegfried Vratny, Siegmund Presslmair, Otto Treml von der KPÖ. Vom ÖGB nahm Sekretär Günter Decker teil. Die FPÖ-Politiker glänzten wie immer bei Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Faschismus durch Abwesenheit. Der Vorsitzende vom Komitee Mauthausen Aktiv Steyr Karl Ramsmaier sagte in seiner Ansprache u.a. "die Gedenktafel soll ein Zeichen des Gedenkens an die jüdische Gemeinde sein ." Frau LAbg. Schreiberhuber sprach sich in scharfen Worten gegen eine Verharmlosung der · gegenwärtigen Rechts-Tendenzen aus. Die Gedenktafel soll zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus und als Mahnung dienen. V.l.n.r.: Gertrude Schreiberhuber, Mag. Waltraud Neuhauser, Karl Ramsmaier, Dipl.Ing. George Wozasek. Gedenktafel vor der ehemaligen Synagoge, Bahnhofstraße Impressum: Medieninhaber (Verleger), Hersteller: KPÖSteyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Telefon 0 72 52 / 53179. Redaktion:Siegfried Vratny,Verlags-und Herstellungsort:Steyr FRIEDEN - SOZIALE GERECHTIGKEIT - FREUNDSCHAFT ''REICHSKRISTALLNACHr' •VERFOLGUNG DER JUDEN Am 9. November 1992 jährte sich zum 54. Mal die sogenannte "Reichskristallnacht". In dieser Nacht wurden Menschen, weil sie Juden waren, getötet, verschleppt , und es wurde meist ihr ganzes Hab und Gut geplündert und vernichtet. Die "Reichskristallnacht" wurde zum "Startschuß" des Holocausts. Derorganisierte und planmäßig durchgeführte Massenmord an sechs Millionen Juden gehört zu den grausamsten Verbrechen der NSDAP. 1938 gab es in Oberösterreich 900 Juden von denen 300, die nicht fliehen konnten, gewaltsam ums Leben kamen. November 1938: Steyrer Lokalblatt der NSDAP Das nationalsozialistische Steyrer Lokalblatt schrieb am 11. November 1938 zu den Ereignissen anläßlich der sogenannten "Reichskristallnacht" , die das Pogrom an der jüdischen Bevölkerung einleitete: "Auch in Steyr wurde die SS alarmiert und alle Juden wurden von den schwarzen Männern aus den Betten geholt" mit der Drohung: "Wer sich unbelehrbar uns entgegenstellt, wird vernichtet". Mit der Rückerinnerung und den Lehren aus der Geschichte müssen wir den Schluß für die Zukunft ziehen, daß sich derFaschismus,dersoviel Leid über die Menschen gebracht hat, niemals wiederholen darf.

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