Vorwärts Nr. 2, 25. Jahrgang, April 1992

Nummer 2 25. Jahrgang April 1992 STEYR VOR VERKEHRSINFARKT Von Otto Treml Bereits vo.r sechs Jahren schlug die Steyrer KPO dem Gemeinderat eine Reihe von Alternativen vor, um den Vorrang des öffentlichen Verkehrs zu verwirklichen. Denn das tägliche Chaos auf den Straßen in unserer Stadt ist alles andere als angenehm. Zu den Stoßzeiten bricht regelmäßig der Verkehr an den Hauptstrecken, wie auf dem Blümelhuberberg und beim EnnserKnoten sowie auf der Schönauerbrücke und Kreuzung Tomitzstraße - Werndlstraße, zusammen. DURCHSCHNITTLICH 28.000 FAHRZEUGE Die Bewohner der Stadtteile Tabor, die Anrainer des Blümelhuberberges und Ennser-Knoten sowie entlang der Haagerstraße (Plenkelberg - Dr. Klahrstraße) leiden unter einer Verkehrsfrequenz von durchschnittlich 28.000 Fahrzeugen. Ihre Belastung durch Lärm, Abgase und Unfallgefährdung ist nicht länger zumutbar. Eine Umfahrung der Stadt Steyr im Norden ist daher notwendig. Jeder verantwortungsbewußte Politiker weiß nicht erst seit gestern, daß der Fahrzeugverkehr insbesondere im Wohngebiet krank macht. Es sind besonders die Frauen und Kinder, sowie Berufstätige vom Fahrzeugverkehr schwer betroffen, der negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit und auf die Umwelt hat. Es ist daher höchste Zeit eine Reihe der von der KPÖ vorgeschlagenen lärm- und abgasmindernden Maßnahmen im Interesse der Bevölkerung im Gemeinderat ehestens zu beschließen sowie die baulichen Maßnahmen zu setzen und die Finanzierung zu sichern. Von den Rathausparteien wird meist vor Wahlen viel versprochen, aber danach wenig an Leistung für die Bevölkerung erbracht. Der bekannte österreichische Verkehrsplaner Dipl. Ing. Dr. Stickler präsentierte bereits im Herbst 1990 dem Gemeinderat ein Ergebnis für die Erstellung des Generalverkehrskonzeptes für Steyr. Demnach passierten pro Tag mehr als 28.000 Fahrzeuge die Ennsbrücke und den Ennser-Knoten. Bei einer Frequenz von 20.000 Fahrzeugen baut man bereits Autobahnen, meinte der Verkehrsplaner. Das Generalverkehrskonzept für Steyr sollte bereits vor einem Jahr (M~rz 1991) dem Gemeinderat und der Offentlichkeit vorlieg_~n. Die Steyrer KPO vertrat damals die Auffassung, daß längst anstehende Verkehrsprobleme bereits vorher gelöst werden. DIE NORDSPANGE HAT VORRANG Zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs ist der Bau der Nordspange und die Errichtung einer vierten Ennsbrücke, angrenzend an die städtische Mülldeponie, notwendig mit - der Weiterführung der Umfahrungsstraße in Richtung Ramingdorf bis zur Messererstraße - nicht wie von den Rathauspolitikern geplant über die Ha~_gerstraße - sondern wie von der KPO vorgeschlagen, in Fortführung durch die errichteten Bahnunterführungen bis zur Gußwerkstraße und Ausbau derGußwerkstraße bis zur Einbindung in die Seitenstettnerstraße. RASCHER BAU DER NORDSPANGE Der gesamte Gemeinderat in seiner derzeitigen Zusammensetzung hat in dieser Frage nichts bewegt um den Verkehrsinfarkt abzuwenden. Die hochbezahlten Gemeindefunktionäre aller Parteien im Rathaus müßten endlich bei der Bundes- und Landesregierung Nordspange - vierte Ennsbrücke - Umfahrung Gußwerkstraße AUSBAU DER GUSSWERKSTRASSE - MANNLICHERSTRASSE BMW-Motorenwerk Steyr und SKF (Wälzlagerwerk) aus der Luft AM 1. MAI MIT DER KPÖ Kundgebung der Steyrer Kommunisten 10 Uhr - Stadtplatz Es sp Leo Mikesch, Lan der KPÖ-Obero den raschen Bau der Nordspange, der vierten Ennsbrücke und die Umfahrung Gußwerk-Straße energischer verlangen. Gegenseitige Schuldzuweisungen werden die Verkehrslawine in und durch Steyr nicht einbremsen. Es müssen endlich Taten folgen. SOFORTHILFE NOTWENDIG Als Soforthilfe für die lärmgepl 9 gten Anrainer verlangt die Steyrer KPO, die Erinnern wir uns: Errichtung von Lärmschutzwänden am Blümelhuberberg, entlang der Haagerstraße und Ennserstraße sowie die Aufbringung von Flüsterasphalt. Als weitere Maßnahme muß umgehend mit dem Bau der Nordspange, die wesentlich zu einer Entlastung des inneren Verkehrsringes beitragen würde, begonnen werden. Warum feiern wir den 1. Mai ? Es begann in Chicago Schon im vorigen Jahrhundert war es wichtiger Haupthandelsplatz der USA für Vieh, Fleisch Lind Getreide. Viele Eisenbahnlinien, viele Straßen und Wasserwege führten hier zusammen. Und es zog viele Menschen hierher, die anderswo keine Arbeit fanden . der Arbeitstag in den Schlachthöfen und in den Häfen war lang, unerträglich lang. Um sich besser dagegen wehren zu können, schlossen sich die Arbeiter in Gewerkschaften zusammen. 600.000 Arbeiter beteiligten sich 1886 in den USA an Streiks. Für den Achtstundentag Die Chicagoer Arbeiter gingen am 1. Mai 1886 für den Achtstundentag auf die Straße. Es war eine geordnete Demonstration - bis die Polizei über sie herfiel. Vier Arbeiter blieben tot zurück, erschlagen wie das Schlachtvieh. Wenige Tage später wurden die Führer der Chicagoer Gewerkschaften verhaftet. Vier von ihnen wurden zum Tode verurteilt und im November 1887 hingerichtet. Damit, so glaubten Fabrikanten und Staatsmacht, sei die Kampfkraft der Arbeiter für lange Zeit geschwächt. 1 n den USA selbst und in vielen anderen Ländern antworteten die Arbeiter mit Protest- und Solidaritätsaktionen. Die Streikbewegung nahm zu, neue Gewerkschaften und neue politische Organisationen der Arbeiter entstanden. nun war es notwendig geworden, daß die Arbeiter vieler Länder gemeinsam kämpften. 100 Jahre nach Beginn der Französischen Revolution . . . Am 14. Juli 1889 war es soweit: Auf den Tag genau 100 Jahre nach dem Sturm auf das verhaßte Pariser Staatsgefängnis, dem Beginn der Französischen Revolution, trat in Paris der internationale Sozialistenkongreß zusammen. Mehr als 400 Arbeitervertreter aus 22 Ländern hatten sich dort unter der Losung "Proletarier aller Länder vereinigt euch!" versammelt. Die Delegierten handelten danach. Sie gründeten eine internationale revolutionäre Organisation von Arbeiterparteien vieler Länder, genannt die II. Internationale. Und zum Gedenken an die Chicagoer Ereignisse von 1886 rief der Kongreß die Arbeiter aller Länder auf, am 1. Mai 1890 für den Achtstundentag und die internationale Solidarltät zu demonstrieren. Mit diesem Beschluß wurde der große Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse geboren. Ein Tag, an dem bis heute die Werktätigen in aller Welt für ihre gemeinsamen Forderungen demonstrieren. Mitunter noch unter schwierigsten Bedingungen und mit Knüppeln bekämpft. Der 1. Mai ist und bleibt ein Kampftag für gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen, gegen Not und Unterdrückung, gegen Militarismus und Krieg - auch wenn ihn manche zum Jubeltag umfunktionieren möchten. Die KPÖ ruft daher auf, dem 1. Mai den wirklichen Sinn als Kampf- und Demonstrationstag wiederzugeben. Gemeinsam auftreten für: • für Aufrechterhaltung unserer Neutralität • für Beschaffung neuer Arbeitsplätze • für sozialen Wohnbau • für mehr Rechte der Frauen • für intensivere Sportförderung • gegen Ausverkauf unserer Wirtschaft ans ausländische Kapital • gegen Neofaschismus • sichere Arbeitsplätze durch 35-Stundenwoche • 10.000,- Schilling Mindestlohn und höhere Löhne für Alle • gesicherter Lebensstandard im Alter INTERNATIONALE SOLIDARITÄT Mit den Völkern Lateinamerikas, Asiens und Afrikas im Kampf gegen Hunger und Not, gegen imperalistische Unterdrückung und Rassismus. AM 1. MAI MIT DER ,-

FRIEDRICH UPRIMNY LEBT NICHT MEHR Steyr hat einen guten Mann verloren. Steyr hat eine liebenswerten Menschen, einen guten Bürger der Stadt, viele Steyrer haben einen guten Freund verloren. Friedrich Uprimny vom Wieserfeldplatz 21 ist am 21. März gestorben. Er war der letzte Jude Steyrs, einer der wenigen, die Hitlers Vernichtungswahn entkommen konnten. Geboren in Steyr als Sohn .eines Malermeisters, eines kleinen Handwerkers, ging er in Steyr am Michaelerplatz zur Schule, hatte seine Freunde und Spielkameraden, war ein Steyrer Bub wie viele. Genau so wie sein Vater ein Steyrer unter Steyrern war, mit nichtjüdischen und jüdischen Freunden, mit Stammtisch bei der Blauen Kugel und im Gösserstüberl. Wenngleich der Brotkorb auch bei den Uprimnys manchmal hoch hing. Der kleine Malermeister spürte wie alle Steyrer die Not' der Dreißigerjahre, aber irgendwie ging es immer wieder. Bis die Nazis kamen. Da mußte der junge Fritz von der Schule, da schauten die Meisten von Vaters Freunden auf die Seite, wenn sie ihm begegneten. Es gab in Steyr einige wohlhabende, sogar reiche Juden. Die hatten unter Einsatz fast ihres ganzen Vermögens die Chanze, auszuwandern. Das war teuer und kam für die Uprimnys daher nicht in Frage. Außerdem hegten sie wie viele Steyrer Juden die Hoffnung, das Leben werde nach dem ersten Wirbel wieder normal und die Nazis würden auch nicht so heiß essen, wie sie kochten. Ein verhängnisvoller Irrtum, der dem Großteil der jüdischen Bürger Steyrs das Leben kostete. Friedrich Uprimny aber traute dem Frieden nicht. Umsonst versuchte er den Vater zur gemeinsamen Flucht der Familie zu überreden . Da sagte er in einer Nacht Steyr lebewohl, flüchtete zu Verwandten nach Prag. Aber die Nazis holten ihn ein, nach dem Sudetenland machten sie aus der Tschechoslowakei das "Protektorat Böhmen und Mähren", die SS, die Gestapo und ihre Judenfänger saßen in Prag. Sie spürten auch den jungen Steyrer auf, verhörten ihn, einmal saß er sogar dem Massenmörder Eichmann persönlich gegenüber. Aber er hatte Glück: Der Startschuß für das große Morden war noch nicht gegeben. Friedrich Uprimny blieb in Freiheit, freilich mit der Auflage, seinen Wohnsitz nicht zu verän - dern und sich wöchentlich einmal bei der Gestapo zu melden. Das klappte ein paar Wochen, dann wartete die Gestapo vergeblich auf den Steyrer. Der hatte dem Frieden nicht getraut und war geflohen. Durch ganz Böhmen bis nach Pressburg. Dort hatte er Glück: Ein Kapitän heuerte ihn an und brachte ihn auf seinem Schiff durch die nazifreundlichen Länder Ungarn und Rumänien bis in die Türkei. Von dort aus ging es nach Palästina, wo die Engländer das Sagen hatten. Inzwischen war der Krieg ausgebrochen. Die Engländer boten dem Flüc.rtling zwei MögJ_ichkeiten: Du kommst aus Osterreich, aber Osterreich gibt es nicht mehr. Daher bist Du Deutscher und kommst mit all den Nazis in ein Internierungslager. Oder Du bist Jude, Antifasch ist , dann trittst Du der anglichen Armee bei. Für Friedrich Uprimny war die Antwort klar: Kampf gegen Hitlerdeutschland, Kampf für die Freiheit. So wurde er Soldat der Royal Army. Er machte den ganzen Afrikafeldzug unter Montgomery bis nach Tunis mit, war einer der ersten bei der Landung in Sizilien und Anzio. Immer an vorderster Front, hochausgezeichnet mit Orden, die im Vergleich der Armeen über den Eisernen Kreuz Erster Klasse liegen. In Udine lernte er seine Gattin Nora ken - nen,1947 kam er nach Steyr zurück, erfuhr von der Ermordung seiner Eltern und Geschwister und versuchte , wieder ein Steyrer zu werden . Da~ wurde ihm nicht leicht gemacht. Denn Osterreich und somit auch Steyrwaren offiziell "entnazifiziert". Nazismus und Antisemitismus aber waren nur scheintot. Das bekam der Heimkehrer zu spüren. Statt wie erhofft ins von den Nazis kassierte Elternhaus einziehen zu können, mußte er VERBESSERUNG DER VERKEHRSINFRASTRUKnJR IN DER REGION STEYR Die Stadt Steyr und die Region benötigt dringend eine bessere Verkehrserschließung. Die derzeitigen Betriebe in derRegion verursachen bereits starke Verkehrsströme vor allem in den oberösterreichischen Zentralraum. Eine Verbesserung derVerkehrsinfrastruktur wird zur Erleichterung zukünftiger Betriebsansiedlungen ebenfalls notwendig sein. DAHER FORDERT DIE STEYRER KPÖ: Die unzureichenden Straßenverhältnisse zwischen Steyr und dem oberösterreichischen Zentralraum sind durch einen aufgefächerten Straßenverkehr zu verbessern. Die Unfallstrecke zwischen Steyr und Kronstorf ist rasch zu entschärfen. Die KPÖ fordert weiters den raschen Ausbau, die Verbreiterung und Begradigung der bestehenden Straßenverbindungen zwischen Steyr und der Autobahnauffahrt Enns (20 km), der Straßenverbindung vom Heuberg über Tillysburg zur Autobahnauffahrt Asten (27 km) und der Straßenverbindung von Steyr überWolfern bis kurz vor Ebelsberg und die Errichtung einer Autobahnauffahrt in Ebelsberg (23 km}, sowie den Ausbau der Enns- und Steyrtalbundesstraße. WÜNSCHE DER BEVÖLKERUNG: • Aufbau eines Verkehrsleitsystems • Einrichtung von Grünen Wellen - Ennserstraße - Verkehrsring • Kreisverkehr Ennser-Knoten • Bau einer großräumigen Umfahrungsstraße von der Nordspange bis zum Bierhäuslberg. • Ausbau des Radwegenetzes • Mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder • Radfahrer gegen die Einbahn fahren lassen e verdichtung des städtischen Linienverkehrs an Sonn- und Feiertagen . • Ausdehnung der Betriebszeiten der Buslinien bis 24 Uhr • Billigere Tarife und Einführung von Kurzstreckentarifen • Bau eines Liftes oder Rolltreppe Michaelerplatz-Tabor Ausbau der Fußgängerübergänge am Ennser-Knoten Fußgängerverbindung von Bahnhof über die Enns einen harten Kampf führen, um sein Eigentum zurückzubekommen. Österreich zeigte sich dem Mann, der oft sein Leben für Freiheit und Demokratie aufs Spiel gesetzt hatte, von der schlechtesten Seite. Während die Nazibonzen für ihren Erholungsaufenthalt bei den Amis in Glasenbach zigtausende Schillings pro Kopf ausbezahlt bekamen, verlangte Osterreich vom Anti - faschisten Uprimny 37.000 Schilling. Dafür daß das Haus 9 Jahre lang in Stand gehalten worden war. Da halfen keine Proteste, da mußte bezahlt werden. Fritz Uprimny mußte hart arbeiten, viele Samstage und Sonntage. Nur um Schulden zu zahlen, die die Nazis gemacht hatten - auch eine Art von Wiedergutmachung! Auch ein Arbeitsplatz war schwer zu finden. Anstellungsgesuche be i Behörden, bei der Landesregierung, im Landeskrankenhaus Steyr landeten im Papierkorb. So mußte de.r ausgezeichnete Schriftenmaler, dessen Weiterbildung die Nazis verhindert hatten, manuell hart arbeiten , um die Familie zu ernähren. Der Antisemitismus feierte im Stillen Erfolge: Friedrich Uprimny kam nie dorthin, wohin er mit seinen Fähigkeiten und seinem Fleiß eigentlich hingehörte hätte. Nicht nur weil er Jude war. Er hatte einen zweiten "Fehler": Er war ein "Linker". Als der eir}stimmig gewählte Zentralsekretär der SPO, Erwin Scharf, erkannte, daß die Partei unter Schärf sich immer mehr von den Grundlagen sozialistischen Denkens entfernte und seine Broschüre "Ich darf nicht schweigen" veröffentlichte, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Viele ehrl iche Sozialisten, darunter auch Friedrich Uprimny schlossen sich ihm an. Sie wurden "Linkssozialisten' in der von Scharf gegründeten "Sozialistischen Arbeiterpartei' . Als einer ihrer führenden Repräsentanten. in Steyr hat sich Friedrich Uprimny alle beruflichen und gesellschaftlichen Aufstiegschancen vermauert. Jude und Linker, das war zu viel fürs 'demokratische Österreich'. Aber Fritz Uprimny blieb hart, ließ sich nicht einschüchtern. Wenn er schon für sich nurdas lebensnotwendigste erreichte, dachte er doch an die Stadt, ihre Tradition. Jahre vergingen , bis er seinen Traum verwirklichen konnte: Aus dem verwüsteten Judenfriedhof am Tabor wieder eine gepflegte, würdige Gedenkstätte der Steyrer Juden zu machen. Als Mitglied des 'Komitees Mauthausen Aktiv' war er bis zu seinem Tod bestrebt, Österreich, vor allem die Jugend vor dem Wiedererstehen des Rassenwahn und des Nazismus zu warnen und zu schützen. Auch das Schicksal seiner Freunde in Israel beobachtete er mit Sorge. In vielen Gesprächen und Briefen mahnte er seine Freunde vor dem Haß gegen die arabischen Mitbürger. Er war dafür, daß Juden und Araber gemeinsam der Wüste den Boden abringen, er war dagegen, daß aus rassisch Verfolgten Rassenverfolger werden . Das Leben ist Friedrich Uprimnyviel schuldig geblieben. Vieles wurde ihm angetan, das man nie wieder gutmachen kann. Seinen Freunden bleibt er unvergeßlich. Auch die Stadt Steyr sollte seinen Namen in Ehren halten, denn er war, obwohl nur ein 'kleiner Mann' ein großer Sohn unserer Stadt. Frledrlch.Uprimny (2. v. links) bei der Kranzniederlegung im Mal 1991 Im ehemaligen KZ Mauthausen. Im Bild v.l.n.r.: Frau Mag. Waltraud Neuhauser, Fritz Uprimny, Franz Draber Obm. d. KZ-Verbandes Steyr, Prof. Franz Kaln„ Landesobm. d. KZ-Verbandes, Leopold Mikesch, Landesparteiobmann der KPÖ-OÖ. an:ip6) für,..: RDSl?Ä:f\J G - 4 N"iNSB.RtJC - UMFAHRUNG - GUSSWERKSTRASSE - II II II II MUNICHHOLZER FUR KPO-VERKEHRSLOSUNG Beim Stadtteilgespräch am 9. April im Sportheim Münichholz erläuterte Bez1rksobmann Siegfried Vratny, die KPÖ-Alternatiworschläge zu Verkehrsproblemen im Wohngebiet Münichholz. Er sprach sich für den raschen Bau der Nordspange und den Ausbau der Gußwerkstraße (Umfahrung entlang des Hanges) aus. Er forderte abschließend verstärkte Aktivitäten der Stadtpolitiker bei Bund und Land, sowie sofortige Lärmschutzmaßnahmen entlang der Haagerstraße. Seine Ausführungen fanden große Zustimmung bei den zahlreichen Zuhörern.

Parkplatz am Steyrer-MarktGelände! Sehr begrüßenswert diese Einrichtung, welche zwar durch Hudelei riesige Mängel aufweist. So waten die Benützer bei Regen in Pfützen und aufgeschüttetem Dreck. Das Regenwasser rinnt über den Gehweg auf die ohnehin nicht im besten Zustand befindliche Kaserngasse, die dann einem Bach gleicht. Fontänen bespritzen Fußgeher, falls sie nicht ihren Regenschirm seitlich halten, um dann doch von oben naß zu werden. Die Kanaldeckel sind weit unter dem Niveau des Asphaltbelages angebracht, was sich sehr zum Nachteil für Fahrzeuge und Insassen auswirkt. Eine Kanalisierung der Parkanlage wie auch eine Sanierung der Kaserngasse ist daher höchst an der Zeit. Kreuzung beim Kaufhaus Taborland ~ Diese Kreuzung ist sehr oft durch Fahrzeuge blockiert. Besonders benachteiligt sind Fahrzeuge, welche von der Kaserngasse in Richtung Krankenhaus fahren. Hierwäre eine Ampel mit Linksabbiegepfeil sinnvoll. WIR SIND FÜR AUTOFREIEN STADTPLATZ UND MEHR RADWEGE KEINE PARKGEBÜHREN ! GEBÜHRENPFLICHTIGES PARKEN Sollte ein gebührenpflichtiges Parken am Ennskai auf die "Melkkuh" Autofahrer zukommen, hat dies den Anschein, daß wir nie einen autofreien Stadtplatz bekommen. Den Verantwortlichen ist das Kassieren lieber als reine Luft. Von Umweltschutz reden und nicht danach handeln sind wohl zweierlei Paar Schuhe. Wie herrlich ist es in Villach auf dem Stadtplatz zu promenieren, da steht nicht ein Fahrzeug und die Geschäfte blühen dennoch. Sehr geehrte Genossinen und Genossen! Liebe Gesinnungsfreunde ! • Siegmund Presslmair Wir möchten Dich und Deine Familie herzlich grüßen, sowie gleichzeitig ein starkes Lebenszeichen von uns geben. Daß es uns immer noch gibt ist eine Tatsache, und das nicht zum Trotz, sondern dem aufmerksamen Betrachter der derzeitigen politischen Entwicklung wird immer bewußter, daß es auch in Zukunft nicht ohne linke Kraft in unserem Land, welches immer mehr von rechts in Frage gestellt wird, gehen kann. Ob auf Bundes-, Landes- oder Gemeindeebene versucht man einen immerstärkeren Sozialabbau, zu forcieren. Dazu wird das Schlagwort "EG" verwendet um den Schlüsselsatz "MEHR ANSTRENGUNG, UM EUROPAREI - FE" zu erlangen. Diese und ähnliche Begriffe werden als Ersatz zur rasch um sich greifenden Verschlechterung unseres Alltages verwendet, wobei der, der nicht unmittelbar betroffen ist die derzeitige Entwicklung unterstützt, ohne zu bedenken, daß unter Umständen er oder einer seiner Familie der Nächste sein kann. Es ist auch kaum einer bereit, sich darüber Gedanken zu machen, weshalb er die diversen Leistungen, die er genießt, genießen kann. Daß dafür gekämpft werden mußte und für die Jüngeren ihreMütter und Väter mit Repressalien rechnen oder sogar erleiden mußten, sollte uns bewußt bleiben und ~ uns wieder ermutigen etwas gegen die ~ rasch um sich greifende Entwicklung ~ gemeinsam zu tun . 0 .2 Es ist auch nicht richti g,wie es immer heißt , daß der Einzelne machtlos ist. Das beweist der Umstand, daß in Steyr seit Dezember 1989, ein Notarztwagen zum Wohle der Bevölkerung im Einsatz ist. Nur viele wissen nicht, daß sie dies in der Hauptsache unserem Genossen Otto Treml zu verdanken haben , der sich unermüdlich und vehement dafür eingesetzt hat. Viele Mieter in den WAG-Wohnungen in Münichholz und Kohlanger wissen nicht, das sich unsere Genossen Martin Grasser und Siegtried Vratny unermüd1 ich um die Mietenrückzahlung in Millionenhöhe einsetzen. Unser Genosse Karl Riener kämpfte erfolgreich für eine Überdachung der Kunsteisbahn , mit über 3000 dafür aufgebrachte Unterschriften, die jedoch von den sogenannten neuen liberalen Mandataren der FPÖ im Gemeinderat in Frage gestellt wird. Wir kämpfen auch gegen die Wahnsinnsidee den Schwerverkehr über die Haagerstraße zu führen. Derzeit treten die Genossen Siegfried Vratny und Siegmund Presslmair für einem Ausbau, der Gußwerkstraße, zur Umleitung des Schwerverkehrs ein. Wir könnten noch wesentlich mehr über Erfolge der Steyrer Kommunistinnen und Kommunisten für die Steyrer Bevölkerung aufzählen. Sprechen wir jedoch lieber persönlich über unsere zukünftige Arbeit und Ziele. Derzeit sind wir ein kleines, jedoch in der Arbeit ein starkes Team. Trotzdem sind wir an jedem, der mit uns arbeiten möchte sehr interessiert ·und laden jeden gerne dazu ein . We iters soll unser Haus in der Johannesgasse ein offenes Haus sein. Offen für die, die mit uns die Zukunft mitgestalten möchten, aber auch für jene, die Rat und Hilfe suchen. Um einen neuen Anfang zu demonstrieren, ist der 1.Mai, ein für uns gesellschaftlicher Treffpunkt, bei dem wir Geschlossenheit zeigen, und nach außen bereit sind unsere Zukunft mitgestalten. So mancher von uns erinnert sich an vergang~ne Zeiten, die er mit Freunden der KPO in Steyr erlebt hat Deshalb freuen wir uns auf Dein Kommen mit Familie zur Kundgebung auf dem ·stadtplatz und zum gemeinsamen Mittagessen sowie gemütlichen Nachmittag am "Kegler-Hof" in Ternberg. Wie immer auf Deine Zukunft und Dein Wohl bedacht, verbleiben wir in aufrichtiger Freundschaft der Vorstand der KPÖ-STEYR. HeißesT hema • • EG die Befürworter, liegt auf der Hand. Auslösender Moment für eine EGKampagne war sicherlich die steigende Zahl der Beitritts-Ablehner. Österreich ist Netto-Zahler Eines der Haupt~rgumente der Befürworter ist, daß Osterreich ohne EG-Beitritt sich wirtschaftlich von der Europäischen Bühne verabschieden könnte. Tatsache ist, daß unsere Wirtschaft schon sehr eng mit der EG ;;. verbunden ist, ohne Mitgli~d zu sein. E Schon heute exportiert Osterreich ~ 65 % in die EG, 68 % kommen aus i der Zwölfergemeinschaft. lnteresu. sant ist, daß die heimische WirtSiegfried Vratny, Kommunalreferent der schaft es anscheinend versäumt hat, KPö-oö. sich um den Rest der Welt zu bemüAlle sprechen von ihr. Viele glau- hen. Gerade aber die Wirtschaft, ben, ohne österreichische Mitglied- also die Unternehmer, wären bei schaft sei unser Land nicht einem Beitritt die Nutznießer, jeüberlebensfähig. Dochsomanche(r) . doch nicht alle. Bauern und wehrt sich gegen den von der Re- Kleingewerbetreibenden läuft es gierung angesprochenen "An- schon heute kalt über den Rücken, schluß". um ein paar "läppische" sie fürchten zu Recht um ihre ExiMillionen hat nun unsere oberste stenz. Verwaltungsbehörde, sprich Bun- Aber auch die arbeitende Bevöldesregierung, eine Pro-EG-Kampa- kerung würde einen Beitritt deutlich gne, gesta.rtet. Zweck des Unter- zu spüren bekommen: mehr als 16 nehmens: Osterreichs Bevölkerung in Worten: sechzehn) Milliarden gleichzuschalten, um bei der noch Schilling müßte Österreich in die durchzuführenäen Abstimmung für Kassa der EG einzahlen. oder gegen einen Beitritt nicht Schiff- Vom Einnahmeverlust durch den bruch zu erleiden. Wegfall von Zöllen und der notwenDaß die EG-Kritiker bei weitem digen Senkung von verschiedenen nicht die Möglichkeiten haben wie Steuern gar nicht zu sprechen. Österreich - keine Insel der Seligen Daß unser Land dieses Prädikat schon lange nicht mehr verdient, wissen wir spätestens seit wir von der LKW-Lawine aus der EG überrollt werden. Aber auch für die Gewerkschaften wird es bei einem Beitritt nicht einfach werden. Wir glauben, daß wir die bisherige Zusammenarbeit aufrecht erhalten sollen, uns aber gleichzeitig um andere Märkte bemühen sollten. Wir wollen auch nicht, daß unsere Neutralität und Eigenständigkeit auf dem Altar des EG-Anschlusses geopfert wird. Deshalb noch einmal : - Zusammenarbeit JA - Beitritt NEIN !

Zeit für eine Linke Opposition Wir bringen im Wahlkampf Themen ein, die im Parlament und in der Gesellschaft oft ausgespart bleiben. Wir beziehen Position. rllcöni 11 Dem Hausherrn auf die Glatzn spucken..... (aus einem Wienerlied) Beim Ökologischen Handeln zur Rettung der Natur : Die Ökologie ist zu wichtig, um sie der "freien Marktwirtschaft" und der EG mit ihrem umweltfeindlichen Binnenmarktprogramm ganz auszuliefern. Produktionsverbote für umweltgefährdende Produkte sind so notwendig wie der sparsame Umgang mtt nicht erneuerbaren Ressourcen. Demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten der Betroffenen sowie Umweltverträglichkeitsprüfungen in allen Bereichen der Wirtschaft gehören verankert. Der öffentliche Verkehr muß bevorzugt werden - die Umwelt verträgt die freie Wahl der Verkehrsmittel nicht. In der Bundesheer-Debatte: Das Bundesheer ist nicht reformierbar. Es ist eingeplant in die Orientierung der Regierung auf einen EG-Anschluß. Österreich hat gerade jetzt die Chance bei der Schaffung eines entmilitarisierten blockfreien Europa ein Vorbild zu sein. Deshalb treten wir für die Abschaffung des Bundesheeres ein. DEN VATER GRAUSET1.S; ER 'RE ITET GESCHWIND, ER HJiLT . IN ARMEN DAS liCHZENDE KI ND.. . IH SEIHEN ARMEN 00 KIND IVA'R TOT. Spitalskostenbeitrag muß weg Was wir befürchtet haben, ist eingetreten. Durch die Verlängerung des KRAZAF-Abkommens bis Ende 1994 wird auch der Spitalskostenbeitrag - als fixer Bestandteil dieses Vertrages - weiterhin eingehoben werden. Im Antwortschreiben Minister Ettls auf Unsere diesbezügliche Anfrage (wir berichten darüber) heißt es : · ' "Der Bund ist bis zum Ablauf des Jahres 1 ~94 zur Aufrechterhaltung einer gesetzlichen Grundlage für die Einhebung dies·es Kostenbeitrages imRahmen des Krankenanstaltenrechts verpflichtet" . Der Minister erklärte dann weiter, daß er sich mit Nachdruck dafür einsetzen wird, daß bei besonderersozialerSchutzbedürftigkeit von der Einhebung dieses Kostenbeitrages abgesehen wird. Dies genügt uns durchaus nicht. Wir werden nicht ruhen, bis dieser unsoziale Selbstbehalt wieder aus der Krankenversicherung verschwindet. Liebe Mitglieder und Freunde ! EI Wie jedes Jahr organisiert die KPÖ-Bezirksleitung in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Pensionisten anläßlich des 1. Mai 1992 einen Familienausflug und zwar diesmal zum gemeinsamen Mittagessen und gemütlichen Nachmittag am Koglerhof in Ternberg Die Abfahrt erfolgt nach Beendigung unserer 1. Mai Kundgebung vom Stadtplatz Rathaus. Wir laden Dich und Deine Bekannti:m zurTeilnahme an der Kundgebung wie zum Tagesausflug herzlich ein. Anmeldungen werden bei allen Funktionären und im Parteisekretariat, Johannesgasse 16, Telefon 53 1 79 entgegengenommen. Grundstücks- und Häuserspekulation, Ablösewucher undMietenerhohung, Wohnungssuchende und leerstehende Wohnungen. So stellt sich die österreichische Wohnungslandschaft seit Jahren dar. Bundes- und Landesregierungen antworten auf diese Probleme mit Kürzung der öffentlichen Gelder für den Wohnbau und mit Verschlechterungen des Mietrechts. Ein möglicher EG-Beitritt wird die Situation noch verschärfen. Wir Kommunistinnen und Kommunisten haben Vorschläge für ein anderes Wohnen: - MeldepflichtfürleerstehendeWohnungen. - Vergabe leerstehender Wohnungen an Wohnungssuchende. - Gültigkeit von Mietzinsobergrenzen für alle Wohnungen. - Abschöpfung der Spekulantengewinne zugunsten des öffentlichen Wohnbaus. - Anhebung der öffentlichen Mittel für den Bau und die Sanierung von Wohnungen Die Linke Opposition. 1992: HÖCHSTPENSION DieHöchstpension für Arbeiter und Angestellte nach demASVG beträgt 18.000,- Schilling netto.Diese erreicht jedoch nur, wer 45 Jahre gearbeitet und die letzten 15 Jahre stets an oder über der Höchstbemessungsgrundlage, derzeit 31.800 Schilling, verdient hat. Wer nur 35 Jahre gearbeitet hat, bekommt höchstens 14.890,- Schilling Pension. Die Durchschnittspension beträgt jedoch nur 10.000,- Schilling. Der Landeshauptmann, Landesregierungsmitglieder und Bürgermeister von Linz, Wels und Steyr erhalten bereits nach nur 10 jähriger Funktionsdauer 80 % ihres hohen Monatsbezuges. TERMINE Sprechtage des Mieterschutzverbandes jeden Montag und Donnerstag von 9 bis 13 Uhr, Steyr, Johannesgasse 14. Sonntag, 26. April Freitag, 1. Mai Freitag, 8. Mai Sonntag , 10. Mai VORMERKEN BUNDESPRÄSIDENTENWAHL 10 Uhr, KUNDGEBUNG der KPÖ Stadtplatz Steyr 17.30 Uhr, GEDENKFEIER am KZ-Denkmal in Steyr, Haagerstraße. Komitee Mauthausen Aktiv gemeinsam mit Vertretern der franz. Lagergemeinschaft Mauthausen 9.30 Uhr, Internationale Befreiungsfeier in Mauthausen Sa. u. So. 27. u. 28. Juni : 13. Steyrer Stadtfest. Für abwechslungsreiche Unterhaltung ist gesorgt. Es spielt die preisgekrönte Musikkapelle Metro Klub aus Südböhmen. Auch diesmal gibt es Budweiser Bier vom Faß. Stand - nahe der Ennsbrücke Impressum: Medieninhaber (Verleger) , Hersteller: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Telefon 07252/53179. Redaktion: Siegfried Vratny. Verlags- und Herstellungsort: Steyr.

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