Vorwärts Nr. 3, 24. Jahrgang, April 1991

GLEICHBERECHTIGUNG DER FRAUEN Nur vor Wahlen melden sich die Politiker der Großparteien zu Problemen der Frauen zu Wort. Man spricht von gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit, einen größeren Anteil in der Politik bis zur Aufwertung „der nur Hausfrau". Aber schöne Reden haben noch nie die Gleichberechtigung für die Frauen gebracht, dies zeigt die Realität auch in der Stadt Steyr. Von 36 Gemeinderäten sind nur 3 Frauen, und eine Frau als Bürgermeister der Stadt Steyr hat es in der Geschichte nie gegeben. Die Realität in Österreich ist, daß weibliche Lehrlinge bis zu 20 Prozent schlechter bezahlt werden. 42 Prozent der Frauen sind Mindestpensionistinnen, bei Männern sind es 18 Prozent. Im Akkord verdienen Arbeiterinnen bis zu 20 Prozent weniger als ihre Kollegen. Nach der letzten veröffentlichten Sozialstudie verdienen 430.000 Erwerbstätige weniger als 10.000 Schill ing im Monat. Davon sind 310.000 Frauen. Das sind Fakten, die durch die unsoziale und frauenfeind liche Politik der ÖVP, SPÖ und FPÖ im Interesse der Großunternehmer entstanden. Die KPÖ ist nicht nur mit Worten und vor Wahlen für die Gleichberechtigung der Frauen, sondern kämpft in den Betrieben und Gemeinden dafür. 14,6 Millionen für 24 Pensionistenwohnungen Am 15. März nahmen Bürgermeister Heinrich Schwarz und Wohnbaulandesrat Leo Habringer den Spatenstich für das Pensionistenwohnhaus mit 16 Zwei-Raum-Wohnungen und 8 Ein-Raum-Wohnungen gn der Industriestraße auf dem Tabor Jr. Die Gesamtkosten des Pensionistenwohnhauses betragen 14,6 Millionen Schilling. Durch den vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen Baukostenzuschuß in Höhe von 2,230.000 Schilling wird die Miete pro Quadratmeter bei 32 Schilling liegen. Derzeit bewerben sich rund 400 ältere Bürger unserer Stadt um eine Pensionistenwohnung. An die 500 Pensionistenwohnungen wurden bisher in unserer Stadt errichtet. Der Bedarf an Pension istenwohnungen ist weiterhin gegeben,da in 10 Jahren zirka- 21 Prozent der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein werden . Außerdem ist allgemein bekannt, daß die Wohnungsnot in der Stadt Steyr beachtlich ist und die Wohnbaukosten sehr hoch sind. Der Großteil der über 3000 Wohnungssuchenden in unserer Stadt könnten sich ohne staatlicher Förderung, die teuren Neubauwohnungen nicht leisten. KPÖ nach wie vor GEGEN POLIJIKERPRIVILEGIEN Bereits bei der Budgeterstellung des Vorjahr~~ hat der Sprecher der KPO-Gemeindefraktion die hohen Bezüge der Gemeindepolitiker und die ungerechtfertigten Stadtratspensionen abgelehnt. 1991 werden dafür 12 Millionen Schilling Steuergelder ausgegeben. STEYR HAT ZU WENIG MIETWOHNUNGEN! Die Stadt Steyr braucht dringend mehr Mietwohnungen mit erschwinglichen Mieten. Über 3.000 Wohnungssuchende sind allein bei der GWG der Stadt Steyr vorgemerkt, bis 1994/ 95 werden , laut Bürgermeister Heinrich Schwarz, im Resthof lediglich 188 Wohnungen neu errichtet. Mit Baubeg inn ist nicht vor dem Jahr 1992 zu rechnen . KPÖ-Gemeinderat Vratnv für Wohnbeihilfe Seit 1. März wurde das OÖ. Wohnbauförderungsgesetz geändert, wonach auch Mieter von nichtgeförderten Wohnungen, Wohnbeihilfe beantragen können. Voraussetzung für die Gewährung einer Wohnbeihilfe ist eine 1 O prozentige Kostenbeteiligung der Stadt Steyr bzw. der OÖ. Gemeinden. Der Steyrer Gemeinderat wird in der nächsten Sitzung im Mai diese wichtige Frage behandeln und einen Grundsatzbeschluß fassen . 1. MAIKUNDGEBUNG Beginn: 10 Uhr Steyr, Stadtplatz

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