Vorwärts Nr. 1, 24. Jahrgang, Jänner 1991

Halbierung der Politikerbezüge Die KPÖ ist für eine Reduzierung der Politikerbezüge und für die gänzliche Abschaffung der völlig ungerechtfertigten Pensionsbezüge für neErdgas empfindlich verteuert Die Erhöhung um 9,3 Prozent wurde mit einer Steigerung des Einstandspreises als Folge der Golfkrise begründet. GR Treml vertrat dazu eine andere Auffassung: "Diese Erdgaspreiserhöhung wurde beantragt, um im Versorgungsverbund Gaswerk-Verkehrsbetrieb auch 1991 Steuerersparnisse von vier bis fünf Millionen Schilling zu erzielen. Daher muß der Teilbetrieb Gaswerk einen Gewinn von über sechs Millionen Schilling abwerfen, damit man eine Verminderung der Körperschaftssteuer auch für 1991 in Höhe von rund vier Millionen Schilling erreicht. Das ist der wahre Grund dieser Erhöhung." Dies wird zu einer empfindlichen Erhöhung der Heizungskosten bzw. der Wohnungsmieten führen. Die KPÖ-Fraktion lehnte die Erhöhung ab. benberufliche Stadträte .und Vizebürgermeister. Durch die vorgeschlagene Reduzierung könnten jährlich viele Millionen Schilling eingespart werden. Daher lehnt die KPÖ-Fraktion die Bezügeverordnung 1991 der Stadt Steyr ab und tritt für eine wirkliche Reform des oberösterreichischen Bezügegesetzes ein, die eine Senkung der überhöhten und durch nichts gerechtfertigten Politikerbezüge zum Inhalt hat. Die Obergrenze der Politikerbezüge müßte auf das Ausmaß des Höchstbeamtenbezuges reduziert werden. Dies wäre für Landeshauptmann Ratzenböck ein Grundbezug in der Dienstklasse 9 und in der Gehaltsstufe 6, derzeit 68.500 Schilling brutto im Monat plus Zulagen von weiteren 44.500 Schilling, also zusammen monatlich rund 113.000 Schilling. Dieses monatliche Bruttogehalt kommt 14mal im Jahr zur Auszahlung und beträgt daher rund 1,600.000 Schilling. Und das, so glaubt die KPÖ, wäre eine reichliche Bezahlung. Gemeinderatssitzung Donnerstag,31.Jänner1991 um 14 Uhr - Rathaus Treml trat zurück Einer der profiliertesten Kommunalpolitiker der KPÖ nimmt Abschied als Mandatar: Bei der Budgetdebatte des Steyrer Stadtparlaments kündigte GA Otto Treml mit Hinweis auf seine bevorstehende Pensionierung sein Ausscheiden als Mandatar an. Am 31. Jänner 1991 wird der Steyrer Bezirksobmann Siegfried Vratny (Jahrgang 1939) als sein Nachfolger angelobt. Bürgermeister Schwarz (SPÖ) betonte, daß Treml "seine Meinung immer aufrecht und ehrlich vertreten" habe und sein Ausscheiden "ein echter Verlust für diesen Gemeinderat" sei. Vizebürgermeister Leithenmayr (SPÖ) würdigte Treml als "Demokrat und Meinungsbildner", Vbgm. Holub (ÖVP) bezeichnete ihn als "hervorragenden Kommunalpolitiker". Treml (Jahrgang 1930) stammt ~us einer kinderreichen Arbeiterfamilie, erlernte den Schlosserberuf in de·n Steyr-Werken und begann bereits mit 15 Jahren seine politische Tätigkeit. 1945 wurde er Mitglied der KPÖ, war aktiv beim Wiederaufbau, als Funktionär der Freien Österreichischen Jugend und als Jugendvertrauensmann tätig. Als Angehöriger der Streikleitung der Steyr-Werke wurde er in der Folge nach dem Oktoberstreik gemaßregelt. 1953 wurde Treml KPÖ-Bezirkssekretär von Steyr, 1972 Bezirksobmann. Die dabei gesammelten Erfahrungen vor allem als Organisator bewies er auch als KPÖ-Landesobmann von 1981 bis 1990. Schon von 1965 bis 1967 war Treml als Fürsorgerat tätig und sammelte dabei wichtige kommunalpolitische Erfahrungen. 1971 trat er die Nachfolge von August Moser als Gemeinderat der Stadt Steyr an. Sein soziales Engagement für die Interessen der kleinen Leute und seine vielfältigen Kontakte und Mitarbeit in zahlreichen Vereinen und Bewegungen waren immer Bestandteil dieser Tätigkeit. In seiner Abschiedsrede im Steyrer Gemeinderat betonte Treml, in all seinen Handlungen sei für ihn "der Mensch und das menschliche Maß oberstes Ziel" gewesen. Sein persönliches Wirken habe auch immer der Völkerverständigung und Völkerfreundschaft gegolten. In den 19 Jahren seiner Tätigkeit als Mitglied des Steyrer Gemeinderates sei auch viel Positives für die Stadt geschehen. Nicht wenig davon geht unmittelbar und nachweisbar auf Initiativen der KPÖ und der Tätigkeit ihres profilierten Gemeinderates Otto Treml zurück. Vratny neuer Gemeinderat der Stadt Steyr Als Nachfolger für den in den Ruhestand getretenen KPÖ-Fraktionssprecher Otto Treml wird Siegfried Vratny im Stadtparlament als Gemeinderat angelobt. Foto Kranzmayr Siegfried Vratny wurde am 2. Juni 1939 in Steyr geboren. Nach Absolvierung der Pflichtschule erlernte er den Beruf des Spenglers. Die politische Laufbahn des 51jährigen Siegfried Vratny begann in der Berufsschule als Vertrauensmann und in der KPÖ, Stadtrat August Moser, auf der Bühne mit dem Transparent "Münichholz muß bei Steyr bleiben" aufgetreten. Neben seiner Parteifunktion als Bezirksobmann und Mitglied der Landesleitung wirkt er in einer Reihe von Bündnissen. Im Sozialbereich ist er als Fürsorgerat der Stadt Steyr tätig. Als nunmehriger Sprecher der KPÖFraktion sieht er seine Aufgaben darin, die Stadt Steyr schöner zu gestalten und die Lebensbedingungen der Bewohner zu verbessern. Dabei wird sein Schwerpunkt auf sozialem Wohnbau mit erschwinglichen Mieten, sicheren Arbeitsplätzen, Beseitigung der Politikerprivilegien, einer sauberen Umwelt, demokratischen Kontrolle und sozialem Fortschritt liegen. Gemeinderat Siegfried Vratny wird sich genauso wie sein Vorgänger für eine vernünftige Politik im Gemeinderat, für positive Leistungen zugunsten der werktätigen Bevölkerung und unserer schönen Heimatstadt Steyr einsetzen. 1. Mai 1958 auf dem Steyrer Stadtplatz. Im Bild links Siegfried Vratny, am Rednerpult Stadtrat August Moser. Kinder- und Jugendorganisation Kinderland-Junge Garde. Mit 18 Jahren trat er der KPÖ bei und ist seither ununterbrochen in den verschiedensten Funktionen tätig. Er war zehn Jahre Organisationsleiter in den Steyr-Werken und wurde 1981 zum KPÖ-Bezirksobmann gewählt. Aufgrund seines kollegialen und konsequenten Auftretens wurde er von vielen seiner Kolleginnen und Kollegen anerkannt und geachtet. Am 1. Juni 1958 sollte der Stadtteil Münichholz von der Stadt Steyr abgetrennt und der Landgemeinde Behamberg angeschlossen werden. Mit seinen 19 Jahren war Vratny einer der fleißigsten Mitkämpfer, daß der Stadtteil bei Steyr blieb. Bei der 1.- Mai-Kundgebung im Jahr 1958 auf dem Steyrer Stadtplatz ist Vratny neben dem damaligen Sprecher der ·t;j~~ Johannes Telf'. 2._31 ;y.. QZ~ . < Kommia"•Sis mft lhrin:[w;;;~~ Problemen undAnliegen.''rl ,~~~,~;za~g- [en Fragen. . ...

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