Vorwärts Nr. 1, 23. Jahrgang, Jänner 1990

Kontakte zwischen Oberösterreich und Saporoshje entwickeln sich •• KPO-Delegation in Saporoshje Auf Einladung der KPdSU besuchte im Oktober 1989 eine Delegation der KPÖ-Oberösterreich Moskau und die ukrainische Gebietshauptstadt Saporoshje, die durch eine Städtepartnerschaft mit Linz verbunden ist. Die Delegation, der Landesobmann Otto Treml, der GLB-Betriebsrat Othmar Günn 01 AStahl Linz) und GLB-Landessekretär Leo Mikesch angehörten, führte zahlreiche Gespräche mit sowjetischen Werktätigen und Vertretern der KPdSU. So erfolgte in Moskau ein Meinungsaustausch mit dem Volksdeputierten Gregorij Khartschenko und in Saporoshje mit den Sekretären des KPdSUGebietsparteikomitees Alexander Worobjow und Wladimir Adzeriko und dem Bürgermeister der 800.000-EinwohnerStadt. Bei den Gesprächen wurde von beiden Seiten die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen der KPdSU und der KPÖ betont. Die Delegation besuchte das Flugmotorenwerk, landwirtschaftliche Betriebe sowie städtische und Versorgungseinrichtungen im Gebiet Saporoshje. Eine Dnepr-Rundfahrt und Gespräche mit Vertretern der Sowjetisch-Österreichischen Gesellschaft rundeten das Besuchsprogramm ab. Im Stahlwerk Saporoshje - über dessen Erneuerung gegenwärtig ver - Tausende Kinder sterben in der 3. Welt handelt wird - brachte die KPÖ-Parteidelegation erneut in Erinnerung, daß bei der Rekonstruktion und Neuerrichtung von „Saporoshtal" die Voest in Linz einbezogen werden sollte. Im Atomkraftwerk Energodar informierte sich die Delegation über Sicherheitsfragen . Bei einem Abschlußgespräch in Saporoshje betonte Otto Treml , daß der Besuch dazu be igetragen habe, die freundschaftlichen Bezi ehungen zwischen den beiden Parteien sowie zwischen dem Gebiet Saporoshje und Oberösterreich zu vertiefen. Treml drückte die Erwartung der KPÖ Oberösterreich und vieler fortschrittlicher Menschen auf eine positive Entwicklung der Grundziele der Perestroika zur Stärkung der Positionen des Sozialismus aus. Ebenfalls betonte der KPÖ-Landesobmann die völlige Übereinstimmung der beiden Parteien in Hinblick auf die Notwendigkeit weiterer Abrüstungsmaßnahmen zur Festigung des Friedens. Empfang am Flughafen Saporoshje. Im Bild von links nach rechts : GLB-Landessekretär Leo Mlkesch, Sekretär der KPdSU Saporoshje Worobjow, Prof. Dolinnyi, Dolmetsch, Landesparteiobmann GR Otto Treml und der Leiter der Internationalen Abteilung der KPdSU Saporoshje, Kartaschow. Sofortige Mietzinsrückzahlung Die WAG Linz muß nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs den erhöhten Mietzins rückerstatten. Der Mieterschutzverband und die KPÖ verlangen die sofortige Rückerstattung der unrechtmäßig kassierten 57 Millionen Schilling an die Mieter von Münichholz und Kohlanger. Nach Bevollmächtigung des Mieterschutzverbandes werden Anträge auf Mietzinsrückerstattung bei der WAG Linz gestellt. Dazu ist eine rasche Vorsprache im Büro des Mieterschutzverbandes in Steyr, Johannesgasse 12, erforderlich. Mieterschutzverband Osterreichs Bezirksorganisation Steyr 4400 Steyr, Johannesgasse 14 Tel. (07252) 23553 Sprechstunden Montag und Donnerstag 8-12 Uhr RAT und HILFE in allen Wohnungsfragen In den Ländern der dritten Welt sterben täglich 21.000 Kinder an Krankheiten, die leicht vermeidbar oder heilbar wären . Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF würden jährlich nur 2,5 Milliarden Dollar genügen, um diese Kinder am Leben zu erhalten . Wo bleibt die Barmherzigkeit und wo bleiben die Menschenrechte? Schuldenentwicklung der Stadt Steyr Steyrer Stadtvertreter bei BMW in München Die Schuldenentwicklung der Stadt Steyr zeigt deutlich die falsche Finanzpolitik der Bundesregierung in den letzten Jahren gegenüber den Industriegemeinden . Im Jahre 1966 war die Stadt Steyr pro Kopf der Bevölkerung mit nur zehn Schilling verschuldet. Im Jahr 1968 waren es bereits 800 Schilling. Im darauffolgenden Jahr, 1969, also ein Jahr später, waren es bereits 1400 Schilling . Seither hat sich die Pro-Kopf-Verschuldung verzehnfacht und wird mit Ende 1990 bereits 14.100 Schilling betragen. Lehrwerkstätte der Stadt Steyr Die erweiterte Errichtung der neuen Lehrwerkstätte der Steyr-Daimler-Puch AG erforderte Mittel in Höhe von 45 Mil - lionen Schilling, damit pro Jahr 50 Lehrlinge mehr ausgebildet werden können . Die Mehrkosten für die größere Errichtung der Lehrwerkstätte wurden mit 20 Millionen Schilling beziffert. Die Bundesregierung gab eine Förderung von 15 Millionen Schilling und die verbleibenden fünf Millionen Schilling sollten ursprünglich zur Hälfte vom Land Oberösterreich und der Stadt Steyr erbracht werden. Aber das Land war und ist nicht bereit, seinen Anteil zu leisten . Daher wird die Stadt Steyr die Lehrwerkstätte mit fünf Millionen Schilling fördern . Bemängelt wird von der KPÖ, daß es keine Sicherheit gibt, ob auch in Zukunft bei geänderten Besitzverhältnissen in den Steyr-Werken um 50 Lehrlinge mehr ausgebildet werden als man selbst benötigt. Am 8. November 1989 besuchte eine Abordnung des Gemeinderates der Stadt Steyr in Begleitung der Steyrer BMW-Vorstandsmitglieder Dr. Durchschlag und Dr. Kropf die Bayerischen Motorenwerke in München. Die Gemeindedelegation stand unter der Leitung von Bürgermeister Schwarz und wurde vom Vertriebsvorstand der BMW AG München, Dr. Büchelhofer, sowie vom Vorsitzenden der BMW-Motoren-Gesellschaft Steyr, Dipl.-Ing. Lucae, empfangen. Nach einer ausführlichen Information über die positive Entwicklung des GeBMW: Eine Million Motoren samtkonzerns und einem sehr offenen Gespräch fand eine Besichtigung der Produktionsstätten statt, die mit modernster Technologie ausgestattet sind. Man bekam dabei auch einen Überblick über die Arbeitsbedingungen . So verdient z. B. ein qualifizierter Facharbeiter in München 3250 DM. Seit der Errichtung des BMW-Motorenwerkes Steyr, vor zehn Jahren, wurden bereits über eine Million Benzin- und Dieselmoto re n an die BMW-Werke in München, Dingolfing und Regensburg geliefert. Derzeit ist am R"ande der Stadt München ein modernes BMW-Entwicklungszentrum in Bau, in dem 6000 Ingenieure und Techniker tätig sein werden. Der Besuch endete mit einem Rundgang durch das weltberühmte BMW-Museum. Am 9. November 1989 wurde im BMW-Motorenwerk Steyr der millionste Motor produziert. Der Beschäftigtenstand entwickelte sich be i BMW-Steyr in den drei Ausbauphasen von zunächst tausend auf derzeit 2100, geplant waren 2000 Beschäftigte. Die Errichtung der Filiale des BRD-Konzerns wurde von Bund , Land und Stadt mit 2, 1 Milliarden Schilling aus Steuergeldern gefördert, also eine Million pro Arbeitsplatz. Im Vergleichszeitraum von 1979 bis 1989 wurden in den SteyrWerken 5000 Arbeitsplätze vernichtet, von denen nur die Hälfte durch Neuschaffungen - bei BMW 21 oo und bei der BRD -Elektrofirma Dräxlmaier 300 - ausgeglichen werden konnten. V. 1. n. r.: Stadträtin Ingrid Ehrenhuber, GR Otto Treml, Stadtrat Erich Sabllk, Bürgermeister Heinrich Schwarz und Vizebürgermeister Leopold Wippersberger.

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