Vorwärts Nr. 5, 22. Jahrgang, September 1989

Zunahme der Langzeitarbeitslosen Während insgesamt die Arbeitslosigkeit in Österreich erfreulich gesunken ist, haben es zugleich die weiterhin Betroffenen immer schwerer, eine Arbeit zu finden, und müssen oft nur von der Arbeitslosenunterstützung leben. Ende Juli 1989 hatten 2,931.755 Menschen einen Arbeitsplatz. Dies ist der absolut höchste Beschäftigtenstand, der je in Österreich verzeichnet wurde. JOSEF STOCKINGER i~ die prägt Z&K Arbeiteroewegung 1n Steyr Das von Dr. phil. Josef Stockinger, Steyrer Historiker, verfaßte Buch "Zeit, die prägt" ist regionalgeschichtlich auf die Arbeiterbewegung in Steyr orientiert. . 221 Seiten, 150 Schilling. Bestellungen w~rden im Büro der KPO, Steyr, Johannesgasse 16, Telefon 23179, entgegengenommen. Die Arbe itslosenzahl betrug im Durchschnitt 1988 158.631. Die Arbeitslosigkeit in unserem Lande hat damit in fast allen Alters- und Berufsgruppen abgenommen . Allerdings zeigt sich, daß die Abnahme mit steigendem Alter geringer ausfiel. Bereits ein Zehntel der Arbeitslosen ist über 50 Jahre alt und rund ein Viertel ist schon mehr als sechs Monate auf Arbeitssuche. Insgesamt 463.496 Österreicher machten im Vorjahr mit der Arbeitslosigkeit Bekanntschaft. Dazu kommt, daß im Jahr 1988 15 Prozent der Arbeitslosen überhaupt keinen Anspruch auf eine finanzielle Leistung hatten. BRD-Arbeitslosenrate 7,7 Prozent, d. h., daß es in unserem Nachbarland über zwei Millionen Arbeitslose gibt. Bundes- und Stadtschulden steigen Die Bundesverschuldung ist bis Ende Juni 1989 auf bereits 781,5 Milliarden Schilling gewachsen (Ende 1988: 746,7 Milliarden Schilling). Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Bundesverschuldung ver- . dreifacht. Damit stieg die Pro-Kopf-Verschuldung bereits auf 112.000 Schilling an. Die Fremdwährungsverschuldung betrug mit Ende 1988 130,8 Milliarden Schilling. Die nach wie vor steigenden Zinsenbelastungen bei der Staatsverschuldung sind beunruhigend. Bereits mehr als ein Fünftel der Nettoeinnahmen des österreichischen Staates wird für Zinsen aufgewendet. Damit engt sich natürlich auch der Handlungsspielraum beim Bundesbudget drastisch ein, wenn 20,3 Prozent der Nettoeinahmen für Zim;i:;11 aufgewendet werden müssen. Im internationalen Vergleich liegt Österreich sowohl bei der Verschuldung in Prozenten d~s Bruttoinlandsproduktes als auch bei der Pro-KopfVerschuldung im Mittelfeld. In Österreich erreichte die Verschuldung im Vorjahr 47,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Quote lag damit deutlich über jener der Bunderepublik Deutschland (22,7 Prozent), der Schweiz (9,7 Prozent) und Frankreich (25,9 Prozent), aber jener unter Japans mit 54,2 Prozent, Schwedens 55,7 Prozent und etwa der Niederlande mit 61,7 Prozent. Die Pro-Kopf-Verschuldung st ieg im Vorjahr, bezogen auf die Bundesschuld, auf 98.500 SchiHing an. Einschließlich der Schulden von Ländern und Gemeinden betrug die Pro-KopfVerschuldung 111.900 Schilling. Heuer wird der Schuldendienst (filgungi:;n, Zinsi:;n um) Emissiunskusti:;n) laut Bundesvoranschlag 90,2 Milliarden Schilling verschlingen, wovon al)ein 53,3 Milliaiden SchiHing auf die Zinsenzahlungen entfaHen werden. Zum Beispiel hat die Verschuldung der Stadt Steyr mit einer Bevölkerung von 40.000 Einwohnern die Höhe von 520 Millionen Schilling überschritten und das führte zu einer Pro-Kopf-Verschuldung von 13.000 Schilling. Impressum: Medieninhaber (Verleger) , Hersteller: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, T elelon 07252/23179. Redaktion : Siegfried Vratny. Verlags- ·und HersteHungsort: Steyr. ■ Mit weniger als 5000 Schilling monatlich mußten auskommen: ■ rund ein Drittel aller Arbeitslosengeldbezieher ■ 40 Prozent der männlichen Bezieher von Notstandshilfe ■ gar 70 Prozent der weiblichen Notstandshilfebezieher ■ 90 Prozent der Arbeitslosen unter 19 Jahren ■ Im Durchschnitt verfügen Arbeitslose nur noch über SO bis 60 Prozent ihres früheren Nettoeeinkommens. Arbeitslose in OÖ. Ende Juli waren in Oberösterreich 16.154 Arbeitslose gemeldet, das sind immerhin um 2172 weniger als zur Vergleichszeit 1988. Davon waren 9016 Frauen und 7138 Männer arbeitslos. Österreichweit ging die Arbeitslosigkeit auf 3,8 Prozent zurück. Die Beschäftigungszahl stieg auf das Höchstmaß von 2,9 Millionen. Brotpreiserhöhung seit 1. August Seit 1. August ist der Brotpreis erhöht worden, und zwar bei Schwarzbrot das Kilo um einen Schilling, die Semmel um zehn Groschen, das Salzgebäck um 20 Groschen und das beliebte Mohnflesserl ist bis zu 50 Groschen teurer geworden. Mit dieser Preistreiberei wurde das Brot um fünf bis zwölf Prozent erhöht. Demgegenüber wurden nur die Löhne der Bäcker ebenfalls ab 1. August um 3,8 Prozent angehoben . Eine Semmel kostete nunmehr zwei Schilling und das Kilo Normalbrot kostet 20 Schilling. 1 MIETERSCHUTZVERBAND ÖSTERREICHS Bezirksorganisation Steyr 4400 Steyr, Johannesgasse 14 ~ (0 72 52) 23 553 Sprechstunden Montag u. Donnerstag 8- 12 h RAT und HILFE in allen WOHNUNGSFRAGEN

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