Vorwärts Nr. 1, 22. Jahrgang, Jänner 1989

AK-Rat Othmar Grünn (GLB): Angesichts der Tatsachen von erfolgreicher SP-Bilanz keine Rede Widerspruch zwischen Worten und Taten In allen drei Wahlkörpern kandi· diert der Gewerkschaftliche Linksblock (Kommunisten, Linke Soziali· sten, Parteilose) bei der Arbeiterkammerwahl 1989 in Oberösterreich. Bei einer GLB-Konferenz wurden am 19. November die Kandidatenliste und eine Wahlplattform beschlossen. Beim Wahlkörper Arbeiter ist Spit - zenkandidat AK-Rat Othmar Grünn (BR, Voest-Alpine Stahl) , gefolgt von Anselm Hinterreithner (BR, SteyrWerke) und Helmut Stermole (BR, AMAG Ranshofen) . Bei den Angestellten kandidiert an vorderster Stelle Dip l. -Ing. Gottfried Freudmann (BR, AMAG) gefolgt von Erich Sieböck (Voest-Alpine Stahl) und Maria Peuerböck (Landessekretärin des Bundes Demokratischer Frauen). Im Wahlkörper Verkehr wird die GLB-Liste von Franz Neuhofer (Vertrauensmann , ÖBB-Hauptwerkstätte Linz) angeführt , gefolgt von Gerhard Lehner (ÖBB-Stadthafen Linz) und Helmut Neuhuber (Post , St eyr). Die von der Konferenz einstimmig beschlossene Wahlplattform des GLB beinhaltet schwerpunktmäß ig folgende Forderungen : Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung , die Erhal - tung der Verstaatlichten , gegen einen weiteren Abbau von Sozialleistungen . Im Ber icht von AK-Rat Othmar Grünn über die Tät igke it des GLB in der Arbeiterkammer seit 1984 wurde festgestellt , daß der Linksblock ent - sprechend den ihm eingeräumten Mög li chkeiten eine sehr aktive Bilanz au fweisen kann. Der GLB war stets eine konsequente und kon struktive Oppos it ion , welche die anderen Frakt ionen zu Ste ll ungnahmen zu den brennendsten Problemen der Berufstät igen gezwungen hat. Othmar Grünn kritisierte d ie „ Ausdünnung " der AK- Demokrat ie durch Beschränkung auf nur zwei Vollversammlungen pro Jahr, den Ausschluß der kle inen Fraktionen aus der Aussschußtät igkei t und die Konzentration der AK-Poli t ik auf Vorstand und Präsid ium . Es sei zuwenig , meinte Grünn weiter , wenn sich die Arbe iterkammer auf Beratung und Serv ice leist ungen zurückziehe. Notwend ig se i vie lmehr, ihre politische Funktion als Interessenvertretung der Arbeiter , Angestellten und Verkehrsbediens teten wahrzunehmen . An die Adresse der SP-Meh rheit gerichtet , meinte der GLB-Arbeiterkammerrat , daß angesichts der Tatsachen , wie der Zertrümmerung der Ve rstaatlichten , des massiven Abbaus von Sozialleistungen , der gestiegenen Arbeitslosigkeit und der Zunah - me der Flexibilisierung, von einer äu - ßerst erolgreichen Politik der Mehrheitsfraktion seit 1984 keine Rede sein könne. Grünn kritisierte auch den Widerspruch zwischen den Worten von AK-Präsident Freischlag gegen unsoziale Maßr1ahmen und den konkreten Taten, die stets auf eine Unterordnung unter die Regierungspolitik der großen Koalition hinausliefen. GLB-Anträge bei der 10. AK-Vollversammlung am 23. November 1989: 1. Einrichtung eines AK-Frauenreferates 2. Ablehnung von Privatisierung der ÖIAG dutsh Ausgabe von Optionsscheinen 3. Demokratisierung des „AK-Report" durch Berichte über Vollversammlungen und Platz für Meinungen der Fraktionen 4. Ablehnung der Landesförderung für die Gründung von Firmenniederlassungen im Ausland wegen der Gefahr der Arbeitsplatzverlagerung 5. Ablehnung eines Verkaufs oder Privatisierung von Werkswohnungen, Erhaltung als Sozialleistung 6. Abschaffung des Verpflegskostenbeitrages in Spitälern von 50 Schilling täglich 7. Ablehnung einer EG-Vollmitgliedschaft, Kooperation mit EFTA-Ländern bei EG-Beziehungen Der Antrag 1 wurde von SP, VP und FP abgelehnt. Alle anderen An - träge wurden den Ausschüssen oder dem Vorstand zur weiteren Behandlung zugewiesen. sowjetischer Besuch in Oberösterreich Foto : Kranzmayr Landesparteiobmann Otto Treml , Gemeinderat der Stadt Steyr bei der Begrüßung der Delegation, die unter der Leitung des Sekretärs des Gebietsparteikomi tees von Saporoshje, Wladimir Adzericho, stand. A-<.-wahlen 1989 GEMEINSAM GEHT'S ■ 35-Stunden-Woche für alle ■ Sozialabbau stoppen ■ EG - Anschluß verhindern GLB·S~itzenkandidaten AK-Rat Othmar Grünn (Voest-Alpine Stahl Linz) Wahlköq~er Angestellte: BR Dipl.-Ing. Gottfried Freudmann (Aluminium Ranshofen GesmbH) Wahlköq~er Verkehr: VM Franz Neuhofer (ÖBB-Hauptwerkstätte Linz) ~ GEWERKSCHAFTLICHER ~ LINKSBLOCK Kommunisten. Linke Soz1allsten und Parteilose Im Rahmen ihres Aufenthaltes besuchte eine ukrainische Parteidelegation unter anderem die Chemie-Linz, die SteyrWerke und kommunale Einrichtungen der Stadt Steyr sowie eine Landwirtschaft in der Friedensgemeinde St. Ulrich. Dieser Besuch hat zum besseren gegenseitigen Kennenlernen und zur Intensivierung der Beziehungen zwischen Saporoshje und Oberösterreich beigetragen. B KPTsch - Delegation in Oberösterreich Auf Einladung der KPÖ-Landesleitung Oberösterreich weilte kürzlich eine Delegation der Kreisleitung Südböhmen der KPTsch in Oberösterreich . Die Delegation stand unter der Leitung des Ersten Sekretärs der Kreisleitung , Diplomingenieur Miroslav Slavik; weiter gehörten ihr die Funktionäre der Kreisleitung , Stanislav Kyslik und Dr. Antonin Louzek , an . Die Vertreter der KPTsch-Südböhmen besuchten die VOEST-Alpine, wo sie auch Gespräche mit Vertretern der Direktion führten , bei denen die Entwicklung der Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Ländern gewürdigt wurde. In Steyr wurde die Delegation von Bürgermeister Heinrich Schwarz und Vizebürgermeister Leopold Wippersberger empfangen und besuchte die Musikinstrumentenfirma Musica. Weiter besichtigte die Delegation Fremdenverkehrseinrichtungen im Salzkammergut sowie die Stadt Salzburg . Bei Gesprächen mit dem Landessekretariat der KPÖ betonte KPÖ-Landesobmann Otto Treml die Bedeutung der seit vielen Jahren bestehenden traditions- ·reichen Beziehungen zwischen beiden Parteio rganisationen . Von beiden Seiten wurden die in letzter Zeit sich positiv entwickelnden Beziehungen zwischen Oberösterreich und Südböhmen im Bereich der Wirtschaft , der Kultur und des Sports gewürdigt, welche durch die Visaausstellung an den Grenzübergängen ab 1989 eine weitere Ausweitung erfahren werden. Bezüglich der Errrichtung des Atomkraftwerkes Temelin erklärten die Vertreter der KPTsch ihre Bereitschaft, den Informationsaustausch , entsprechend dem zwischen Österreich und der CSSR bestehenden Abkommen , zu verstärken . NEUE ZEIT Gutschein für einen ,, Neue Zeit " -Gratis-Probebezug : • eine Woche täglich oder • an fünf Freitagen mit Beilage Name .... ....... ... ........... ... ..... ... ...... .. .... ....... . Adresse ... ... .. .... .. .... .. .. .... ... ... ............. .... ... Gewünschtes ankreuzen, Gutsch'ein ausschneiden, auf Post~arte aufkleben und einsenden an: NEUE ZEIT "".,1e' Melicharstraße 8, 4020 Linz e''""'0 <:/:

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