Vorwärts Nr. 4, 21. Jahrgang, Oktober 1988

Erscheinungsort Steyr Verlagspostamt 4400 Steyr An einen Haushalt P.b.b. Ihre Interessen vertritt kon~quent und unabhängig vom Kapital die KPÖ und der GLB KPÖ-Vorschlag zum Budget 1989 Konkrete Maßnahmen Im Sozial-, Umwelt- und Verkehrsbereich gefordert Eine Reihe von Vorschlägen hat die KPÖ-Fraktion des Gemeinderates neben Wohnungsfragen als Schwerpunkt auch zum Sozialbereich, zu Umwelt und Verkehr für das Budget 1989 der Eisenstadt gemacht. So wird die Bereitstellung der Gehaltskosten von 300.000 Schilling für einen Notfallssanitäter verlangt, um endlich auch in Steyr einen Notarztwagen einsetzen zu können. Ang~- regt wird ein Familienpaß, der Familien mit zwei Kindern 50 Prozent Ermäßigung bei den städtischen Autobuslinien gewähren soll. Der bereits 1986 gefaßte Beschluß für die Errichtung eines Naturlehrpfades am Steinbruchweg zwischen Schwimmschulstraße und der Unterhimmler Au soll 1989 realisiert werden. Der provisorisch angelegte Parkplatz beim Pensionistenwo~nheim Steinfeldstraße soll asphaltiert und mit Bodenmarkierungen versehen werden. Stärker als bisher soll die Stadt bei Bund und Land die Errichtung einer vierten Ennsbrükke verlangen. Die Lärm- und Abgasbelastung soll durch die Verampelung der Kreuzung · Ennserstraße-Siemensstraße und die Serienschaltung der Verkehrsampel zwischen der Ennserstraße und dem Posthofberg reduziert werden. Mit der Errichtung verkehrsarm~r Zonen _in Wohngebieten soll 1m Wohngebiet Resthof-Tabor begonnen werden . Eine stärkere Einbeziehung ,der Wohngebiete Steinfeldstraße, Neustraße, Mayrpetersiedlung und Kegelpriel in das städtische Autobusnetz auch an Sonn- und Feiertagen sowie an Wochentagen bis 22 Uhr soll erfolgen. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit soll bei der Kreuzung Steinfeldstraße-Sierningerstraße ein zweiter Verkehrsspiegel angebracht werden. Urgiert wird von der . KPÖ neuerlich die Schaffung einer leistungsfähigen Straßenverbindung von Steyr zur Westautobahn beziehungsweise in den oberösterreichischen Zentralraum. Schließlich verlangt die KPÖ- . Fraktion die weitgehende Freimachung des historischen Stadtplatzes am Ennskai. Die im Zusammenhang mit der Umgestaltung vorgesehene Verkehrsregelung kann auf keinen Fall eine Dauerlösung sein. In einem von Gemeinderat Otto Treml an Vizebürgermeister Leopold Wippersberger gerichteten Schreiben wird darauf verwiesen, daß sich rund 2000 Familien oft seit vielen Jahren um eine GWO-Wohnung beworben haben, was die Wohnungsfrage als Hauptproblem der Stadt hinreichend unterstreicht. Konkret wird von der KPÖ für das Budget 1989 vorgeschlagen, daß die Stadt den finanziellen Zuschuß von derzeit vier Millionen für den Wohnbau erhöht sowie den Baugrund unentgeltlich zur Verfügung stellt. Vorgeschlagen wird, das gemeindeeigene freie Grundstück zwischen den Liegenschaften Harratzmüllerstraße 33 und 37 mit einer Wohnanlage zu verbauen und dort Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit sozialen Mieten zu errichten. Fortgesetzt werden sollen die Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten bei den gemeindeeigenen Althäusern in der Wehrgrabengasse, ohne eine Belastung der Mieter. Die Elendsquartiere in der Neufeldstraße beziehungsweise Steinfeldstraße sollen, so die KPÖ-Fraktion, auf Grund des miesen Zustandes entweder saniert oder beseitigt werden. Im Falle einer Abtragung sollte jedoch vorgesorgt werden, daß Ersatzwohnungen. in einem Neubau mit Sozialmieten errichtet werden. Friedensbewegung: „Abrüsten statt aufrüsten!" „Abrüsten statt aufrüsten - entrüsten statt zusehen" ist das Motto für die Herbstaktionen der Friedensbewegung. Hierzu werden von den Initiativen und Gruppen im ganzen Bundesgebiet mit dem Schwerpunkt UNO-Abrüstungswoche (24. bis 30. Oktober) Veranstaltungen vorbereitet. Die Hauptthemen wurden mit dem Beschluß einer Plattform durch das gesamtösterreichische Plenum in Wien formuliert. „Geplante Modernisierungen im Bereich nuklearer wie konventioneller Waffen untergraben nicht nur die Anstrengungen zu einem gemeinsamen europäischen Haus, sondern laufen auch darauf hinaus, Krieg in Europa wieder führbar zu machen", heißt es in der umfangreichen Plattform. Daraus ergeben sich unter anderem folgende Forderungen: Atomteststoppvertrag, keine Milit'arisierung des Weltraums, Schaffung atomwaffenfreier Zonen, Verbot chemischer Waffen, drastische Reduzierungen der konventionellen Rüstung und der Streitkräfte . In Wien gibt es am 25. Oktober eine Kulturveranstaltung unter dem Motto: ,,Friede braucht Bewegung." Als Redner nat unter anderen Hurgermeister Steinmayer (Appell von Sankt Ulrich) zugesagt.

SOZIALBEWEGUNG:· Oroßaktion Sil.15.Okt.'88 in Als am 24. Okto be r des Vorj ahrs di e Demonstration der 40 .000 vom Westbahnhof wegmarschierte , öffn e te sich im Bundeskanzle ramt gerade die Tür für eine Abo rdn ung der sozi alen Protes tbewegung. Die Mitglieder de r De lega ti on waren überrascht . daß sich neben Bundeskanzle r Vranitzky höchstpe rsönli ch Vi ze kanzle r Mock, Sozialministe r Da llinger und Kanzle ramt smini ste r Nei sser di e Mühe macht en. ihnen die Regierungs positi onen auseinanderzuse tze n . Doch weder diese Aussprache noch die nach dem 24 . Oktobe r mit einze lnen Ressortmini stern sta ttge fund ene n Ve rhandlunge n brachte n subs tant ie ll e Erge bni sse hervor . V ranit zkys Regie rungsst il läß t sich in zwe ifache r Hinsicht beschre iben : Hart in de r Li nie de r unsOzi a len Umverte ilung , abe r moderat in der Art und We ise der Präsenta tio n . Unso1iale Maßnahmen werden durchgezogen Der verständnisvoll-freundliche Umgang des Kanzlers und seiner Minister mit Gegnern des Regierungskurses hilft freilich keinem Betroffenen weiter. Im Gegenteil : Maßnahmen wie Verstaatlichtenzerschlagung, PensionsverWien schl echterungen. Kürzungen und E inspa rungen im Bildungs- und Sozialbe reich wurden und werden durchgezoge n , zum Schaden vo n Zehn - tausenden. So hat auch di e Arbe it slos igkeit trotz gut e r Ko njunktur e in e hohe Ma rke e rreicht und wird im Falle e ines be re it s prognos ti zierten Abfl auens des Wirt schaftswach stums weit er klettern . Ein Aspekt der Arbeitslos igkeit re izt ganz besonders auf : die Langzeit a rbeitslosigkeit. Nicht nur de r Anteil de r Langze itarbe it slosen ist im Wachsen begriffe n , sondern auch die durchschnittliche Dauer de r A rbe it slos igkeit . die heuer bere it s be i 11 2 Tagen liegt. Vo r Wahlen heft en sich die Pa rt e ie n ge rn di e Bekämpfung de r Arbe it slosigke it und ihrer A rmut sfo lge n auf die Fahnen , gehen abe r in de r Praxis den umge kehrten Weg.. In e inigen Regionen ist die Arbeit slosigkeit zur Massenersche inung geworden. Von Ersatza rbeitspl ätzen ist aber weit und breit ni chts zu se hen. Um so empö render ist es , wenn dann hochbezahlte ..Journali - ste n" im Auftrag ihrer po litischen und wirtschaftli chen . Herren üher die Betroffenen herfall en und si e als Sozia lschmaro tze r beschimpfen. Angriffe auf s01iale Errungenschaften gehen weiter Die Angriffe auf die sozialen Errungenschaften gehen weiter, und das Budget 1989 wird weitere Einschnitte bringen, sei es bei den Pensionen, im öffentlichen Dienst oder im engeren Sozialbere ich . Das he ißt , daß die Politik der Umverteilung von unten nach oben gemäß dem Fahrplan der großen Koalitio n weitergeführt wird . Diese unsozia le Umverteilungspo litik und in engem Zusammenh ang damit di e Bestrebung, Öste rre ich de r EG anzuschli eße n , sind A nl aß, daß sich di e Pro tes tbewegung neu for - mi e rt und beginnt , der Politik de r Daue rbe las tungen und des Ausve rka ufs e ine Politik des Da ue rwiders tand s entgegenzuse tze n. Am 15 . Oktober wird lll Wi e n eine Großakti on durchge führt , di e di e Bre it e un d Vi e lfä ltigke it des Pro tes ts und des Wide rstands dokumentiert und zugleich ein Au ftakt für weitere Auseinande rse tzunge n sein soll. Es wird also kein „Jahrestag" der Demonstration vom 24. Oktober 1987 se in , sondern ein weite rer Schritt des Protest s und Wide rstands, der möglichst alle Aspekte des Sozial abbaus zeigen und durch Ideenreichtum die vi elfältigen Anli ege n , Forderungen und Perspekti ven zum Ausdruck bringen so ll, um sich so für di e neuen Ausein anderse tzungen in den verschiedensten Bereichen zu rüsten. Selbstredend hängt die Wirkung einer sozialen Protestaktion davon ab, wieweit ihr Bild von der aktiven Mitwirkung de r Arbeiter , Angestellten und ö ffentlich Bediensteten gepräg t wird . Wenn di e Gewe rkscha ften e ine r Konfront ati o n mit de r Regie rung a usweichen, ist es um so wi chtige r . daß sich d ie Besc häfti gten se lbst rühren un d ze ige n , daß sie durch das Schwe ige n de r Gewe rk schaftsführun g ni cht mundt ot zu mache n sind . ca CD ca CD :::s ..... c.n ■ =-= -■"' CD ,.. ca c::, .. ac::, CD = .. CD 1 ::II=: :::r c::, CD e!_; -·c ,.. /IA -■ v- c::, N :::S C ■- .. C, .. c::, = Cl. CD 3 c::, :::s cn ,.. .. m ,.. -■ c::, :::s ...-----------------------------~ Wachstum rechtfertigt Lohnforderungen Beste Rahmenbedingungen herrschen heuer für die Herbstlohnrunde. Im ersten Halbjahr ' konnte mit 4,3 Prozent ein kräftiges Wachstum der Wirtschaft verzeichnet werden. Die Industrie als Hauptträger dieser Konjunktur verzeichnete im zweiten Jahresviertel sogar eine Produktionssteigerung um 6,5 Prozent. Einzig die Transporte auf der Bahn und die Landwirtschaft bleiben ,hinter dieser Entwicklung zurück. Nach dem Reallohnverlust von 0,5 Prozent im heurigen Jahr ist es hoch an der Zeit, daß die Werktätigen durch höhere Löhne und Gehälter einen halbwegs angemessenen Anteil am von ihnen produzierten Reichtum bekommen. Wir fordern desha lb a lle a ur , , ich l!emein sam mit a llen vom Soziala bba u Betroffenen an der Akti on am 15. Ok to ber in Wi en l.ll bet eiligen. Wer kämpft, kann ve rlieren! Wer nicht kämpft, hat schon verloren! Heraus zum15. Oktober! TREFFPUNKT 14.oo Uhr UNI-RAMPE 14 . oo Uhr PARLAMENT 14.oo Uhr HAUS DER INDUSTRIE,SCHWARZENBERGPLATZ 16.00 UHR BALLHAUSPLATZ

Kontakte mit Saporoshie v.ertiefl Ukrainische Parteldelegatlon wellte auf Elnladung der KPÖ In Oberösterreich Im Rahmen der 1985 aufgenommenen Beziehungen zwischen der KPÖ-Landesorganisation Oberösterreich und der Gebietsorganisation Saporoshje der KPdSU weilte in diesen Tagen eine ukrainische Parteidelegation in Oberösterreich. Der Delegation gehörten der Sekretär des Gebietsparteikomitees Saporoshje Wladimir Adzericho, der erste Sekretär des Rayonskomitees Berdjansk Wiktor Timinjuk sowie der Dolmetscher Sergej Awramow an. formiert. An der Aussprache nahm auch der sowjetische Generalkonsul in Salzburg, G. Lapin, teil. Im Rahmen ihres OberösterreichAufenthalts besuchten die sowjeti• schen Gäste die Chemie Linz und die Steyr-Werke und führten dort Gespräche mit Vertretern der Unter• nehmen . In Linz und Steyr besichtigte die Delegation kommunale Einrichtungen. In Linz fand ein Treffen mit Mitgliedern der KPÖ-Bezirksleitung statt. In Steyr wurde die Delegation von Vizebürgermeister Leopold Wippersberger empfangen und besuchte auch das Museum Arbeits• weit . Einen „Abstecher" machte die KPdSU-Delegation auch in die „Friedensgemeinde" Sankt Ulrich bei Steyr, wo sie das dortige Friedepsdenkmal besichtigte. Bei einem Gespräch mit den Mitgliedern des Landessekretariats der KPÖ-Oberösterreich informierten die Gäste über die Umgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft in ihrer Region und wurden von KPÖ-Landesobmann Otto Treml über die Arbeit und politischen Schwerpunkte der oberösterreichischen Partei in- Abgeschlossen wurde der Besuch KPÖ für Frieden - Arbeit - Unabhängigkeit Arbeitsplätze sind wichtiger als sinnlose Abfangjäger Wie ein Kriegsszenario Säuglinge schrecken aus dem Schlaf und beginnen zu weinen. Kinder halten sich ängstlich die Ohren zu. Fensterscheiben klirren und Gespräche müssen unterbrochen werden .. . Ein Szenario aus dem Krieg? Nein, aber so ist es in Graz-Thalerhof, seitdem die Draken fliegen. ,,Der Flugeinsatzplan ist nicht einmal das Papier wert, auf dem er geschrieben wurde", stellte Umweltlandesrat Schaller resignierend fest. Nun stellte sich heraus, daß die Anrainer schwer belastet werden, und zwar durch oft das Doppelte der dem Optimierungsgutachten zugrunde gelegten Lärmbelastung von 105 Dezibel. Wenn es um die Aufrüstungspläne unserer Militärs geht, dann müssen die Anrainer dran glauben. Die Landesförderung für Wohnun$en und Häuser wurde bereits eingestellt. Teures Bauland ist wertlos. Wenn die nächste Lieferung an Draken eintrifft, wenn dem Verteidigungsminister die Piloten nicht mehr weglaufen, wenn die begleitenden Bauniaßnahmen abgeschlossen und die Landebahn - trotz aller gegenteiligen Versprechen an die Bevölkerung - verlängert ist, dann ist auch der Raum Zeltweg dran mit seinen Schulen, dem Altersheim, den Kindergärten und Wohnhäusern in der Einflugschneise. Welche · Vergeudung von Volksvermögen: Eine ei11zige Flugstunde kostet 70.000 Schilling; ein schwedischer Pilot, der vom Bundesheer engagiert wurde, bezieht eine Jahresgage von 2,5 Millionen SchilJing. Uber .die Abfangjäger hinaus sollen noch Milliarden - womöglich aus dem Sozialbudget....;... für Raketen, Hubschrauber, Haubitzen und dergleichen ausgegeben werden, damit einige Geschäftemacher daran verdienen . Die Bevölkerung wurde von der Koalitionsregierung im Interesse der NATO wieder einmal verschaukelt. Alles spricht für die Forderungen der KPÖ: Frie- . denspolitik statt Militarisierung, Arbeitsplätze statt Abfangjäger und Raketen, Ausbau der Verstaatlichten statt Schrumpfung und Ausverkauf! der ·ukrainischen Parteidelegation mit einem Aufenthalt im Salzkammergut, wo sie in Gmunden auch Gespräche mit dem Gastwirt Rudolf Grabner führte, der heuer .t>ereits 28 sowjetische Reisegruppen in die Traunseestadt vermittelte. Bei den verschiedenen Gesprächen der Dele~ation mit Vertretern der KPÖ sowie der besuchten Betriebe und Institutionen wurde die allgemeine Vertiefung der Beziehungen zwischen Oberösterreich und der Ukraine gewürdigt und auch auf Möglichkeiten zu deren Ausbau im Bereich der Wirtschaftsbeziehungen wie auch der persönlichen Kontakte hingewiesen. Zeitgleich mit dem Aufenthalt der KPdSU-Delegation in Oberösterreich weilte in Linz auch eine Abordnung der ukrainischen Partnerstadt Saporoshje . KPÖ immer auf Seite der Arbeitenden OBERÖSTERREICH Genosse Karl Burgholzer verstorben Im Alter von 82 Jahren ist Genosse Karl Burgholzer, eines der Gründungsmitglieder der KPO-Steyr, gestorben. Sein Wirken war eng mit der Steyrer Arbeiterbewegung verbunden. Bereits als junger Arbeiter trat er der KPÖ bei und war als Dreher im SteyrWerk bis 1931 beschäftigt und Aktivist der Betriebsorganisation. Nach seiner politischen Maßregelung vom Steyr-Werk und längerer Arbeitslosigkeit ging Burgholzer in die Sowjetunion. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1933 war er in Steyr an den Februarkämpfen 1934 beteiligt. Trotz mehrmaliger Einkerkerung blieb er der KPÖ treu und kämpfte aktiv gegen den Faschismus. : Nach der Befreiung 1945 war er In verschiedenen Funktionen tätig und erwarb sich durch seine Hilfsbereitschaft, Einsatzbereitschaft. Vielseitigkeit und den Einsatz seines reichen marxistischen Wissens große Wertschätzung und Achtung. Wir werden Genossen Karl Burgholzer, der über 60 Jahre Mitstreiter unserer Bewegung war, stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Landesleitung der KP0-00. Bezirksleitung der KPÖ-Steyr IMPRESSUM •Vorwärts« · Medieninhaber (Verleger) , Herausgeber, Hersteller: KPÖ-Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Telefon (0 72 52) 23 1 79; Redaktion: Siegfried Vratny; Verlags- und Herstellungsort : Steyr.

Budget 1989 : Deutliche Akzente setzen KPÖ-Landesobmann Otto Treml zum Landeshaushalt des nächsten Jahres Schwerpunkte des J ahresbudgets 1989 müßten wirksame Maßnahmen zur Schaffung und Sicherung von Arbeit sp lä tze n, für greifenden Umwelt schut z, auf dem Wohnungssekt or, zur sozialen icherh e it , zur Stärkung der Gemeinden und , um Privilegienabbau sein, erklärt e jettt KPÖLandesparteiobmann Otto Treml. In der Wirtschaft polit ik des l a nde~ müßte im Vordergrund jeglicher Förd - rungen die heimi schen und vor a ll em die verstaatlichten Betriebe stehen . Die KPÖ erteilte in diesem Zusammenhang jeglicher Förderung der An siedlung 11c it erer Multifilialen eine deutliche Absage. Die landese igenen Betriebe müßten bei einer wirksamen Wirt schaft spolitik einet rage nde Rolle spielen, daher lehn t die KPÖ auch jegliche Privati sierung derse lben ab. Wesent liche Impulse könnte das Land durch Bereit stellung entsprechender Mit - tel für die Schaffung öffentlicher, überbetriebli cher Lehrwerkstätten setzen , um dem vie lfach beklagten Facharbeitermangel entgegenzuwirken . Im Fremdenverkeh r müßte endlich ein zukunftsorient iertes Gesetz, eine bessere Regelung der Finanzierung durch die entsprechenden Beiträge und Landesmittel für eine gezielte Werbung getroffen werden. Ein echter Prüfstein für die Landespolitik ist , so KPÖ-Landesparteiobmann Treml weiter, die Einstellung al ler a rbeitslosen Lehrer und Kindernärtnerinnen . Der Mangel an Kindereinr ichtungen se i ja eklatant und a uc h in den Schulen sind bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten a usgeschöpft . Otto Treml , Lande!.obmann der KPÖ OÖ, Gemeinderat der Stadl Steyr Foto· Kranzmayr Die \'erl ände rung der Wohnbauförderung mache gra , ·iere nde Veränderun - gen be im Einsa tz der FinanLen notwen - dig. Die KPÖ p lädiert daher für eine gezielt e Förderung beim s07 ia len Mi e two h - nungsbau, 1'·1aßnahmen, um den Wohn - bau aus der Fesse l der Banken zu befreien, und eine ,,·irk same Wohnbeihilfe für a ll e sozial Bedürftigen bei Einbeziehung der exp lodierenden Betriebskosten. Dringend notwendig se i a uch e ine gesetz liche Rege lun g zur Erfassung der leerstehenden Wohnungen mit ein em Eim,·cisungsrecht für die Gemeinden für Wohnungssuchend e zu Katego r iem ietz insen. Auf dem Sektor der La ndwirt sc haft mü sse eine Umschichtung von der e.,plodierenden indirekten Förderung, von der let ztlich nur d ie Agrarkonzerne profitieren, zur dire kt e n, ge7Je1tcn Förderung der Kl ein- und Mittelbauern in den Prob lemregionen und für alternative Produktionen erfolgen. Wirksame Maßnahmen zur Entl astung der Gemeinden, die durch die Steuerreform 1989 rund 400 Mi llionen Schilling an Einnahmen verlieren, si nd nach Mei1wng der KPÖ die Bereitstellung von ni cht rückzahlbaren Mittel für Kana lbauten, Gemeindes traßen und Ort sbi ldschut z ,o,,·ie die Übernahme von Personalkosten für Kindereinrichtungen und der Betriebskosten für die Musikschulen. C,rundsä tzlich stellt die KPÖ aber fest, tktß eine Erhöh ung des Antei ls der Gemeinden a us dem Topf des Finanza usgleich , no twendig sei, um die Gemeinden au, der s ich verstä rl-enden Roll e des Bettler, um Bedarfszuweisungen beim Land 1u befreien und ihre Autonomie ernst zu nehme n. Als a nachroni sti sc h bezeichnete die KPÖ die Landesumlage und die En tricht 11n g de, Spre nge lbeitrages für die Spitalserha ltun g a uc h von Geme inden, die ,e lbcr ein Spit a l zu erhalten haben, wie im fa ll e vo n Lin,. Die, e Uml age n müßten abge,challt werden. - Ab, ch li eßencl forde rt e KPÖ-La nde ,obmann Treml die Red u,i e rung der ex trem hoh e n Po liti kerbezüge um ein Drittel und die Streichung der Part e ienfinan zierun g au, Steuermitteln. Da mit könnten di e Politik er bewei sen, ob ihre zur Schau uc tra - _t!Cne Spargesinn ung wirk li ch ern,t gemeint i, 1. Provozierende Politikerprivilegien Das kassieren die Politiker: Monatliche Bruttobezüge der Spitzenpolitiker in Land und Stadt Linz inklusive Zulagen (Stand 1988): Salbungsvoll erklärten die Spit - zenpolitiker, daß sie 1988 auf eine Bezugserhöhung verzichtet hätten, und sie versuchten, dies als Beitrag zum „Privilegienabbau" darzustellen. Tatsache ist aber, daß ihre Bezüge weiterhin gigantisch hoch und die Wahlversprechen über einen Privilegienabbau längst vergessen sind. Bezeichnend für die Haltung der Politiker ist, daß sie alle Vorstöße zu einer Reduzierung ihrer Bezüge eisern ablehnen . So wurde etwa der KPÖ-Antrag bei der Linzer Budgetdebatte im November 1981, die Bezüge um ein Drittel zu senken, um ' den tatsächlichen Sparwillen der Politiker ernst zu nehmen, von SPÖ, OVP und FP einträchtig niedergestimmt. Bundespolitiker • Bundespräsident ••••.•••• •• • ••••••••••••••••••••••••••••• 335.000 S • Bundeskanzler, Vizekanzler, Bundesminister •••••••••••••••••• 180.000 S • Staatssekretäre •• ••.•• • , ••• • •••• • ••••• • • •••••• ••••••••• •• 182.000 S • Nationalratspräsident . ••.•••• •••••••••••••••• ••••••••• • •• • 171.000 S • Natlonalratsklubobmänner••..••••.•••••••••••••••••••••••• 140.000 S • Nationalratsabgeordnete aus Oberösterreich . • • • • • • • • • • • • • • • • • 87 .000 S Landespolitiker in Oberösterreich • Landeshauptmann••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• • 196.000 S • Landeshauptmannstellvertreter••••••••••••••••• • •••••• •••• • 178.000 S • Landesräte .............................................. 162.000 S • 1. Landtagsprlsldent••••••••••••••••••• • ••••••••••• • ••••.• • 100.000 S • 2. und 3. Landtagsprlsldent, Klubobmlnner. • • • • • • • • • • • • • • • • • • 80.000 S • Landtagsabgeordnete........................... . ......... 60.000 S Stadtpolitiker in Linz • Bürgermeister •••••••••••••••••••••••••••••••••• • •••• •• •• 168.000 S • Vizebürgermeister •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 142.000 S • Stadträte . .•.•..••.•••.••......••••••••.••••.••.•.••••.•. 125.000 S Ausschneiden - aufheben - weitersagen - nachdenken!

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