Seite 8 Steyr Bereits für viele Patienten negative Auswirkungen: Noch immer kein Notarztwagen! Bei der Budgetdebatte des Steyrer Stadtpa rl aments wies KPÖ-Gemeindera~ Otto Treml zum wiederholten Male darauf hin, daß bis heute kein Notarztwagen beim Schwerpunktkrankenhaus Steyr - übrigens dem größten Landeskrankenhaus Oberösterreichs - stationiert ist. In de r vorletzten Gemeinderatssitzung wurde berichtet , daß es bere it s eine Zu sage über einen Notarz twagen mi t den notwend igen Ärzten gib t und nu r noc h di e Sanitäter fehlen. Dies is t jedoc h unri c ht ig und führt g le ichze i ti g zu r Ir reführung der O ff c n tl ichkeit. Geme inderat Treml wi e dar u f l1in, daß e bis lang nur ein sc hri fll i h au gea rbe it etes No t- ;ir 1tw;.1~1cnsys tcm für die Gesamtreqi on S tey r q i l l t , l)c i ei ern vor ll em Pr i111;iri1r , Dr . K le i11ber9er v m I anctc - l<r an l< enil aus unct Dr. Nones von ctc r t dt9 111c ir1ctc tcctc rtuhrc 11 ct s in< I. G me indera t rrc r11I : »Ich bra uche auch nicht besonders zu unterstreichen - es ist ja allgemein bekannt - daß durch den Einsatz eines Notarztwagens Patienten am Leben e rhalten und schwere gesundheitli - che Folgeschäden der Patienten vermindert werden können .« Im ~inne ei ner j ahre la ngen Forderung d er KPO verl angte GR O tt o Treml die unverzügli c he St atio n ieru ng e ine No t arz twagens beim La ndes k ra nkenhaus Steyr . KPÖ: Für eine andere Politik Mit einem wah_ren Kahlschlag bei den sozialen Errungenschaften, der Fortsetzung der radikalen Entstaatlichungspolitik, diversen Belastungen und Druck auf die Löhne und Gehälter beginnt das Jahr 1988. Es ist das zweite Jahr der SPÖVP-Koalition... Man brau cht sic h gar nicht so weit zurückzuerinnern, da beherrschte noch das Schlagwort von der Voll1:>eschäftigung und vom Sozialstaat Osterreich die Sonntagsreden der Pol itiker. Aber auch der ÖGB st ieß ins selbe Horn und tut noch heute, unter gänzl ich veränderten Bedingungen , alles , um der Po l itik der Reg ierung die Mauer zu machen. Kritische Äußerungen sind selten und b leiben zumeist auch ohne Konsequenzen für die Gewerkschaftspolitik. Vereinzelt regt sich Widerstand, aber dieser ist zu schwach, um der Entwick lung eine andere Richtung zu geben . ■ Die Reg ierung fühlt s ich zieml ich sicher in ihrer Rol le al s Vollstrecker der Interessen des Großkapital s. Tatsächli ch ist es so, daß Hand in Hand mit dem Rau bzug gegen die Arbeiter , Angest e l lten, öffentli ch Bediensteten und Pensioni sten d ie Reic hen ' und Mächtigen in d iesem Land al len Grund zur Freude haben. Die stiauerliche Si tuat ion ist für s ie günstiger denn je und sc hlägt auch auf Seiten der Gewinne zu Buche. Politik der Regierung ist unsozial Die KPÖ und der Gewerkschaftliche Linksblock lehnen die Politik der Bundesregierung a ls ungerecht und unsoz ial ab und s te ll en auch fest daß sie im Sinne des vorgegebene~ Zieles , das Budget zu sani eren, falsch angelegt ist. Die Massenbelastungen werden nicht zur Sanierung, sondern vielmehr zur Destabilisierung beitragen, weil sie die Massenkaufkraft mindern und damit die Krisentendenzen verstärken. ■ Wir t re ten f ür e ine gänz l ich andere Po l it ik ein , in deren Mi t te lpun k t d ie Verteidig ung und der Au sbau der Verst aat l ichten Indus tri e durch neue öste rreich ische Fina lprodu k tio nen, die Verbesseru ng der Erzeugni ss truk - tur und die Aufnahme hoc hqua li f izierter Fer t igu ngen stehen müßt en. Dazu bedarf es e iner Erhöhung der Mi llel für Fo rsc hung und Entwi c klung. ■ Auch könn te durc h Wiederaufnahme des soz ial en Wohnbaus, einen großzügigeren Ausbau der Massenverkehrsmittel oder etwa durch A l tstad t sanierun~ d ie soziale Infrastruktur verbessert werden. Im Sinne der Arbeitsplatzsicherung wäre auch ein gesamtösterreichisches Umweltschutzprogramm sowie der weitere Ausbau der Donau unter strikter Beachtung aller ökologischer Erfordernisse und der demokratischen Mitbestimmung der Bevölkerung. ■ Im Mittelpunkt e ines alternativen Vorwärts In Oberösterreich g ibt es sei t 1974 in Linz und se it 1986 in Vöckl abruck einen Notarztwage n. Der KPÖMandatar forder te den Pe rsonalreferenten des Landes , Landes haupt - mannstellvertret er Possart - Ehrenringträger der Stadt Steyr - öff en t - l ich auf, endl ich die vier notwend igen Arzte in den Personals t and des Landeskrankenhauses aufzu nehmen. Trem l wies darauf hin , daß de rzei t in Qberösterreich nicht weni ger a ls 440 Arzte au f einen Turnu splatz warte n. ■ Gemeinderat Treml trat f ür d ie unverzügliche Zu rverfügungs te l lu ng eines Notarztwagens durc h das Rote Kreuz ein und erk lärte absch li eßend im Gemeinderat : »Ich verspreche Ihnen, meine Damen und Herren des Gemeinderates, daß ich mich so lange hier im Gemeinderat und in aller Offentlichkeit dafür einsetzen werde, bis dieses wichtige Vorhaben im Interesse von rund 100.000 Menschen der Stadt Steyr und der Umlandgemeinden realisiert wird .« Programmes müßte die Hebung der Massen kaufkraft durc h eine en tsprechende Lohn -· und Soz ia lpo li tik sowie durch eine soz ia le Steue rreform stehen. Auch die 35-S tunden-Woche be i vo l lem Lohnausg le ich steht weit er auf der Tagesordnu ng, wei l Arbeit sze i tve rkü rzung für a ll e besse r is t a ls Arbe it s losig kei t fü r vi e le. Durch die Schaffung eines Berufsausbildungsfonds und die Verabschiedung eines Lehrlingseinstellungsgesetzes könnte auch die unsozialste und häßlichste Seite der Arbeitslosigkeit - die Jugendarbeitslosigkeit - bewältigt werden. Schl ieß l ic h beda rf es einer eigens t änd igen Außenwi rtsc haftspol iti k un seres Landes, anstatt einer noc h engeren Bindung Österre ic hs an d ie EG. Für Beseitigung der Privilegienwirtschaft Selbst redend mü ssen zur Verwirkli chung einer so lc hen Po l it ik d ie großen Finanzan lagen voll bes teuert und d ie Steuerges t a ltungsmög l ichke i ten der Großunt ernehmer und Kapitalgesellschaften gest ri c hen werden , die letztlich nu r der St euerhinterziehung dienen. Aber auch im Bereich der Pol itikerp rivil egien, Pa rtei - subventionen und der ungerechtfert igten Kapitalförderungen wären beträchtliche Mittel frei zumac hen . Es gäbe also soziale Alternati - ven zur Politik der großen Koalition. Diese könnten allerdings nur auf der Grundlage einer breiten Widerstandsfront der Betroffenen verwirklicht werden!
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