Vorwärts Nr. 3, 20. Jahrgang, Juli 1987

Seite 4 • Sie verlangt von ihnen zur Erhaltung der Arbeitsplätze eine verstärkte Förderung und den Ausbau der heimischen Fahrzeugindustrie. Gemeinderat Otto Trem l erinnerte daran, daß Landeshauptmann Dr. Ratzenböck kürzlich vor 10.000 Frauen und Männern auf dem Stad tpl atz an läßl ich des Stadtfestes beteuert habe, er liebe immer mehr Steyr und komme gern in die Stadt. Sei n Auf treten gli ch dem eines Showmasters . Wenn der Herr Landeshauptmann die Stadt und ihre Bevölkerung wirklich so »liebe«, dann müßte er gemeinsam mit dem Steyrer Gemeinderat von der Bundesregierung Sofortmaßnahmen im Interesse der Steyrer Werkarbe iter verlangen ! BMW Steyr: 300.000 Motoren Der Umsatz der BMW AG ist im ersten Halbjahr 1987 um 17,2 Prozent auf 8,92 Milliarden DM (rund 62,5 Milliarden Schilling) gestiegen. Das Wachstum ist lau t Angaben von BMW-Chef Eberhard von Kuenhei m auf die neue »7er«-Reihe zurückzufüh ren. Einbrüche von 17 Prozent gibt es am MotorradMarkt. • Im BMW-We rk Steyr sind im Herbst die Erweiterungsarbeiten abgeschlossen , dann können bis zu 300.000 Motoren jährl ich gefertigt werden . Bis Ende der achtziger Jahre wird BMW in Steyr - allerdings mit großzügigen Förderungen der öffentlichen Hand - zehn Milliarden Schilling investiert haben. Steyr Vorwärts Memorandum des Mieterschutzverbandes: Für die Rechte der Mieter In einem Schreiben an Bundeskanzler Vranitzky deponierte der Mieterschutzverband seine Forderungen und seine Kritik zum Kapitel »Wohnen« des Koalitionsabkommens zwischen SPÖ und ÖVP, das bekanntlich als Leitlinie für die Regierungspolitik der nächsten Jahre dient. Eine »Harmonisierung« der Wohnrechtsbest immungen muß nach Meinung des Mieterschutzverbandes eine übersichtliche und allgemein verständ l iche Kodifi zi erung des Wohnrechts bedeuten. • Kritisier t w ird, daß im Koalitionspapier die Pre isentwick lung bei Mietwohngrundslücken überhaupt nicht angeschnitten ist und daher das vordring liche Problem einer besseren Wohnungspo l itik d ie Bekämpfung der Mänge l in der Bodenordnung sein muß. • Ein wei terer Verteuerungs faktor sind die hohen Kapita lmarktzi nsen, die im letzten Jahrzehnt Mi l l ionen Wohnungen ohne Rücksicht auf den Wohnwert bis zu 300 Prozen t ver teuert haben. • Al s dritten Verteuerungsfakto r nenn t der Mietersc hu tzverband d ie Entwick lung der Baup re ise. Konkret verlangt der Mieterschutzverband in sei nem Memorandum an Vranitzky die Beibehaltung der Bundeskompetenzen im Mietrecht, die Verstärkung des gesetzlichen Kündigungsschutzes, den Ausbau der Preisregelung und eine gesetzliche Verankerung der Mietermitbestimmung. Weiter die Schaffung eines Reparaturausgleichsfonds und die Verwaltung der Wohnbaudarlehen durch ein staatl iches Institut. Verlangt werden Martin Grasser, Landesobmann des Mieterschutzverbandes Oberösterreich ebenfalls ein Vorkaufsrecht der Gemeinden für Grund und Boden, die Überwachung des Anbotswesens , die Verhinderung des Ausverkaufs von Gemeinde-, Genossenschaftsund Mietwohnungen und die Erhal - tung der gesetzlichen Preis- und Belegungsbindungen bei günst igen Rückzahlungsbedingungen. ■ Weit schlechter als 1986 Ende Juni betraf die Arbeitslosigkei t in Oberösterreich 17.686 Frauen und Männer, das sind um 2.501 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenrate von 3,6 Prozent lag zwar um 0,8 Prozentpunkte unter dem österreichischen Durchschnitt , ist jedoch höher als im Juni 1986, wo sie 3,1 Prozent ausmachte. • In der Altersgruppe 15 bis unter 25 Jahre waren 5.488 Personen als arbeitslos registriert. Der Anteil der Jugendarbeitslosigkeit an der Gesamtarbeitslosigkeit in Oberösterreich beträgt daher 31 Prozent und liegt damit beträchtlich über dem Bundesdurchschnitt von 27,7 Prozent. Im Rahmen des 8. Steyrer Stadtfestes wurden in einer Ausstellung im Steyrer Rathaus Produkte der »Plauener Spitze« eindrucksvoll präsentiert. Betriebsdirektor Peter Heyne erklärt bei der Besichtigung den Ehrengästen die ausgestellten Exponate. Im Bild von rechts nach links: Oberbürgermeister Dr. Norbert Martin, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Herbert Gurtner, Hofrat Herbert Tagini, 1. Sekretär der SED des Kreises Plauen Werner Schweigler, Gemeinderat Otto Treml und Bezirksobmann Siegfried Vratny. Foto: Kranzmayr Dazu kommt, daß diese Zahl nicht einmal umfassend ist, weil es in diesen Altersgruppen auch noch zahlreiche Jugendliche gibt, die überhaupt noch nicht bei den Arbeitsämtern gemeldet sind. ■

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