Vorwärts Nr. 3, 20. Jahrgang, Juli 1987

vorwärts Steyr Die Alternativen d~r KPÖ und des GLB: Keine Vernichtung von Betrieben! Im laufenden Jahr und in den folgenden Jahren sollen allein in Oberösterreich bei der Voest-Alpine Linz, der Chemie Linz, bei der AMAG Ranshofen und im Steyr-Werk mehr als 8.000 Arbeitsplätze vernichtet werden. • Wir Kommunisten und die Funktionäre · des Gewerkschaftlichen Linksblocks von Oberösterreich treten entschieden gegen die Zerschlagung der Verstaatlichten, gegen Sozialabbau und eine Null-Lohnrunde auf. Wir s ind daher für Kampfmaßnahmen, d ie ein Beschäft igungsprogramm einleiten und verlangen nachfolgende Sofortmaßnahmen: 1. Erhaltung und Ausbau der Verstaatlichten durch neue österreichisehe Finalprodukt ionen und Verbesserung der Erzeugungsstruktur in Richtung hochqual itat iver Fertigungen, statt diese immer mehr vom Aus land zu importieren. 2. Ein Sonderinvestitionsprogramm DIE BELEGS(HA T FOR •· ----2.fßr DEN I U BAUd HfKfROt YSE ""lfliW ., - (' Die KPÖ und der GLB demonstrierten ihre Solidarität mit der kämpfenden B.~- legschaft der AMAG in Ranshofen. Im Bild von links nach rechts: KPOLandesobmann Otto Treml, Vorsitzender Franz Muhri, Arbeiterkammerrat Othmar Grünn, Betriebsrat Helmut Stermole, ZK-Sekretär Walter Silbermayr und Bezirksobmann vprr S1eyr, Siegfried Vratny. KP-Treml im Gemeinderat für Sofortmaßnahmen: Politik für Steyrer Arbeitsplätze In der Sitzung des Steyrer Gemeinderates vom 2. Juli 1987 informierte Stadtrat Rudolf Pimsl - der zugleich Obmann des Angestelltenbetriebsrates der Steyr-Werke ist - über die Lage des Betriebes. Er kritisierte die Unternehmensleitung, die ein Schreiben von Bürgermeister Schwarz hinsichtlich besserer Information ignorierte. Der Sprecher der KPÖ, Gemeinderat Otto Treml, stellte dazu fest, daß nach sechs Monaten Kurzarbeit im Steyr-Hauptwerk, die mit einem Lohn- und Gehaltsverlust von durchschnittlich 6.000 Sch i lling für tausende Arbeiter und Angestellte verbunden war, nun die nächste Be lastungswelle heranrolle. Angesichts der ernsten Situation in den Steyr-Werken verlangte Otto Treml eine Sondersitzung des Gemeinderates. Auch Sprecher der Mehrheitsfraktion konnten die Notwendigkeit eines solchen Schrittes nicht in Abrede stellen. • Gemeinderat Treml erk lärte, daß die schweren Versäumn isse und Fehlentsche idungen des Eigentümers CA und des Managements und wesentliche bundespolitische Veränderungen auf Reg ierungsebene die Situation bedrohl ich verschärft haben. Es se i Aufgabe der Kommunal - politiker, sich verstärkt für die Sicherung der Arbeitsplätze in den entscheidenden Betrieben der SteyrWerke einzusetzen. Seite 3 des Bundes, wof()r durch eine soziale Steuerreform Budgetspielraum geschaffen werden müßte. Die anonymen Schwarzkonten der Reichen allein entziehen dem Staat unter Mißbrauch des Bankgehe imnisses jährlich 30 Mil l iarden Schi l ling an Einnahmen. Gleichzeitig müßte ein verstärkter Schutz der kleinen Sparer gewährleistet werden. 3. Erstellung und Verwirklichung eines gesamt nationalen Umweltschutzprogrammes auf Kosten der Profite. 4. Zur Erhaltung der österreichischen Aluminiumindustrie ist der Neubau der Elektrolyse bei der AMAG Ranshofen notwendig. 5. Keine weitere l::tinausztigerung des Baues der Donaukraf twerke au!, parteipolitischen Gründen - das bedeutet jedoch nicht Verzich t auf Prüfi.mg der Umweltverträgl ichkeit. 6. Hebung statt fortgesetzter Senkung der Massenkaufkraft du rch eine entsprechende Steuer-, Sozial- und Lohnpolitik und Sicherung der Pensionen. Der private Konsum ist eine der Hauptstützen des Wirtschaftswachstums. 7. Nur die rasche Verwirklichung der 35-Stundenwoche be i vollem Lohnausgle ich statt Flexib i l is ierung kann der Arbeitsze itverkürzung eine arbeitsplatzschaffende Wirkung geben. 8. Storr:iierung des Drakenkaufes. Die KPO vertritt d ie Losung »Arbeitsplätze statt Abfangjäger und Raketen , welcher Typen auch immer« . Diese in acht Punkten zusammengefaßten Auffassungen sind unsere Alternativen gegenüber der Regierungspolitik, die zur Vernichtung von Betrieben und tausender Arbeitsplätze in Oberösterreich führt. Arbeitsplätze sind wichtiger als · sinnlose Abfangjäger Die SPÖ-ÖVP-Koalitionsregierung und die CA-Spitze unter dem »Sozialisten« Hannes Androsch tragen die vo ll e Verantwortung für d ie gefährliche, unsoziale und antiösterreichische Entwicklung, nachdem nun der gesamten Fahrzeugproduktion d~H Unabhäng igkeitsverlust droht. • Die KPÖ-Gemeinderatsfraktion verlangt von der Bundes- und Landesregierung Maßnahmen .gegen die Schrumpfungspolitik und . Arbeitsplatzvernichtung in den SteyrWerken. ·Fortsetzung...

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