Vorwärts Nr. 1, 20. Jahrgang, Jänner 1987

vorwärts Umwelt und Verkehr in der Stadt Steyr Viele Umweltprobleme in Steyr hängen eng mit dem Fahrzeugverkehr zusammen. So donnern durch das Wohngebiet Tabor - Resthof nach wie vor Lastwagen und Pkw. Seit 1984 liegt nun ein Verkehrskonzept der KPÖ-Gemeinderatsfraktion zur Verkehrsberuhigung in den Rathausschubladen. Nach einem von GR Treml im Jahr 1985 eingebrachten Vorschlag hat die Stadtverwaltung mit der schrittweisen Errichtung von Lkw-Fahrverboten begonnen. ■ Um die Umweltbelastung durch Lärm und Abgase zu mildern, sollen die Verkehrsampeln der Ennserstraße und des innerstädtischen Verkehrsringes seriengeschaltet und das seit langem vorgeschlagene Verkehrskonzept endlich realisiert werden. Dazu gehört auch die vordringliche Errichtung einer Verkehrsampel im Kreuzungsbereich Siemensstraße-Ennserstraße sowie die Aufstellung eines Verkehrsspiegels an der Kreuzung Damberggasse - M.-Vogelstraße. ■ Ein weiteres Anliegen der Steyrer Kommunisten ist die Ausdehnung der Fußgängerzone auf den gesamten historischen Stadtkern. Nach der Engegasse und Pfarrgasse soll auch der Stadtplatz zur Fußgängerzone erklärt werden. Die städtischen Linienbusse, die Taxis und die Durchfahrmöglichkeit der Pkw zu den Parkplä tzen am Ennskai und die Neuerrichtung von Pkw-Abstellflächen beim Fußgeherübergang Eisenstraße könnten trotzdem die leichte Erreichbarkeit des Stadtkernes ga - rantieren. ■ Ein wichtiges Mittel zur Senkung der Umweltbelastung wäre natürlich auch in unserer Stadt das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel. Leider ist der Einzelfahrschein · mit einem Preis von 12,- S auch für Kurzstrecken kein besonderer Anreiz. Außerdem soll doch endlich der Wunsch der Bevölkerung von der Gründbergsiedlung, Neustraße und Steinfeldstraße erfüllt werden, daß diese Randgebiete der Stadt durch die städtischen Autobusse auch an Sonn- und Feiertagen verstärkt angefahren werden. ■ Die Busse sollen daher halbstündlich, jedoch bereits ab 5.30 Uhr bis,23 Uhr abends, Montag bis Sonntag sowie an Feiertagen eingesetzt werden. Steyr Seite 3 2.600 wohnungssuchende Familien: >>Sozialer Wohnbau in Steyr<< Gemeinderat Treml Ist der Auffassung, daß man das Wort »sozlaler Wohnb~u« _In Steyr nur sehr vorsichtig In den Mund nehmen sollte. Denn gebaut wird namhch eher unsozial: so zahlt man für die sogenannten Sozialwohnungen der GW~ d!3r Stadt Steyr Im Resthof bereits bis zu 5.000 S Monatsmiete und muß zusatzhch noch zwischen 40.000 und 80.000 S Baukostenzuschuß berappen. Das ist auch mit ein Grund, warum derzeit beim Wohnungsamt der Stadt wnd 2.600 wohnungssuchende Familien vorgemerkt sind . Rund 400 warten auf eine Pensionistenwohnung 20 Prozent auf eine Neubauwohnung und 80 auf eine Altbauwohnung , mit Monatsmieten zwischen 1.000 und 2.000 Schilling. Und die sind in unserer Stadt rar, wie dies die Kolleginnen u~d Kollegen wissen, die gemeinsam mit GR Treml im Wohnungsausschuß tätig s ind. • Die Rückkehr zum sozialen Wohnbau, bei dem die Stadtgemeinde die Bau- und Grundkosten trägt , ist deswegen eine Grundforderung der KPÖGemeinderatsfraktion. Den privaten Häuslbauern soll durch ein zinsenloses Darlehen der Stadtgemeinde Steyr unter die Arme gegriffen werden . Dies ist auch eine Forderung der KP-Gemeinderatsfraktion, die von den vier anderen Fraktionen bisher genauso abgelehnt wurde wie die Forderung , daß die Stadt zur erfolgten Enttarnung, der Fassadenreparatur der WAG-Häuser im Sta~teil Münichholz, Förderungsmittel Im Ausmaß von 5 Millionen Schilling bereitstellt. Die Wohnsiedlung Münichholz in der 2.~00 Mieter wohnen , wurde sdhöner. Die Häuser wurden repariert und der Kriegsanstrich nach Jahrzehnten beseitigt, jedoch ohne finanzielle Unterstützung der Stadt Steyr und der Steyr-Werksdirektion . •••••••••••• Verkehrsstatistik Im Jahre 1986 zahlten in der Stadt Steyr 5.034 Schnellfahrer 2 8 Mio. S und 375 alkoholisierte Fahrzeuglenker 3,5 Mio. S, zusammen 6,3 Mio. S an Strafgeldern. ■ Erschreckend hoch war auch im vergangenen Jahr die Zahl der Verkehrsunfälle. . Im Stadtgebiet Steyr ereigneten sich 1.199 Unfälle mit 338 Verletzten und einem Todesopfer. Im Bezirk Steyr-Land gab es 1.715 Verkehrsunfälle mit 458 Verletzten und 12 Todesopfern. ■ Daher das Gebot für·1987: Mehr Vorsicht - mehr Rücksicht im Straßenverkehr! • Die Steyr-Werke verfügen Ober das Einweisungsrecht in diese Wohnungen und haben den von der KPFraktion und vom Mieterschutzverband geforderten Reparaturkostenbeitrag für die Enttarnung der Häuser nicht geleistet. • Daher ist die Forderung nach Aufhebung des Einweisungsrechtes der Steyr-Werke gerechtfertigt. Denn die Sanierungskosten von Ober 150 Millionen Schilling müssen die Mieter in Form erhöhter Wohnungsmieten in den nächsten Jahren allein tragen. KPÖ-Vorschlag erfüllt: Radweg erbaut Gemeinderat Otto Trem l begrüßte auf der Sitzung des Stadtparlaments die vor einiger Zeit begonnene Errichtung des Geh- und Radweges an der Ennserstraße zwischen KonsumKauthaus„und Gleinker Kreuzung . Die KPO hatte nämlich bereits auf der Gemeinderatssitzung vom 22. Mai 1986 diesen Rad- und Gehweg verlangt, der nicht im allgemeinen Straßen- und Asphaltierungsprogramm der Stadt für das Jahr 1986 vorgesehen war. GR Treml betonte daß mit dieser Baumaßn;lhme die Si'. cherheit vieler Fußgänger und Radfahrer wesentlich erhöht wurde. Gemeinderat Otto Treml erinnerte gleichzei tig an den seinerze it vorgebrachten Wunsch der Bewohner der Resthof-Siedlung nach Instandsetzung und Asphaltierung des Gehweges vom Wohngebiet Resthof zum Gasthaus Sandmair bis zur Fußgängerbrücke zur Enns nach Münichholz. Auch müsse dieser Verkehrsweg ehestens für Mütter mit Kinderwagen benützbar gemacht werden. SPRECHTAG Gemeinderat Otto Treml Jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr KPÖ-Sekretariat Steyr, Johannes'. gasse 16, Telefon 23 1 79 oder Linz 0 73 2152 1 58. Mieterschutzverband Steyr Jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr, Steyr, Schuhbodengasse 5, Telefon 613683.

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