Vorwärts Nr. 2, 19. Jahrgang, Juni 1986

Seite 4 Steyr Stadt verschenkt 20 Millionen: Grundgeschenk an Bayern-Firma! Gemeinderat Otto Treml stellte bei der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments fest, daß er als Sprecher der KPÖ-Fraktion bereits am 13. Mai im Finanzund Rechtsausschuß zu dem beantragten Grundverkauf an die ausländi- · sehe Firmengruppe Dräxlmaier Stellung bezogen hatte. • Bei diesem Grundverkauf im Ausmaß von 15.000 Quadratmetern zu einem Preis von 400 S/m2 handelt es sich um ein enormes Geschenk für den westdeutschen Fabrikanten. Beim Ank auf dieses Grundstücks im Juli 1983 be trug der Pre is 700 S/m7 und durch die Verzin ung in di se r Zei t sowi e G bührenko t n erhöh t er s ich au f rund 890 /m2 . • GR Trem l : »Zu die er m hr a l großzügigen F „ rd run für di B - tri ebsansi d lung k mm t in groß r Ansied lung szusc huß in d r Höh von 3.75 Mi o. S zur Au za hlun . W i t r is t die Mehrh it d s m ind r t bere it. e ine L usatztö rd run durch Bezahlung d r Auf hli ßung kos ten. wi e Straß n-. K 17 1-un rf W serl e itungsbau 1u g w " hr 17 . Auf meine ber it im 1n 11 1- und R cht - saussc huß g t III Anfr g . wi e hoc h s ich di K t n k nkr t be - lau f n. konn t Al7tw rt g - ben w rd n. cl 11 r fur II Gemeind r „ t des t heut e v r d r B zu erf ahr 17 . wi s ten v n d r werd n o ll W it r II e in Nac hl ß der Anli - gerb iträ für F hrbahn- und G hs te igh rs t ll ung sowi di Herabse tzung d r Kana la n c hlußgebühren von 100 auf 30 gewährt werden. Na h der bis he r bekann ten Dars te llu ng der Förd erung an d ie Firma Dräx lmaier durch di e Stad t wird nach Auflassung der KPÖ der Gesamtförderung sbetrag ve rsc hl eie rt. • GR Treml weit er: »Ic h glaube au c h keine Neuigkeit zu sagen, wen n ic h fes ts te ll e. daß ei ni ge füh rende Männer im Rathaus meine Meinung te il en. daß es s ic h bei di esem Ver trag zw isc hen der Stadt und der Fa. Dräx lmai e r um ei nen für die Stadtgemeinde belas tenden sc hl ec ht en Vertrag h;rnrl e lt . der nur unt er einem bestimmt en Druck zustande kam , welc her auf d ie Laqe auf dem Arbei tsmarkt zurückzufü hren ist.« • »Di e KPÖ-Fraktion s timmt gegen den Grundverkau f und das beantrag - te Förderung sübere inkommen. Wir halten uns weiterhin an di e eins timmig besc hl ossenen Ri chtlini en für Gewerbeförderu ngsmaßnahmen , die im En twi ck lungsko nzept der Stad t Steyr festgelegt s ind . In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Tat sac he hinwei sen, daß immer mehr Grund und Bod en der Stadt in ausländi sche Hände kommt. Wäh - rend man s ich gegenüber dem Au slandskap ital vo n e iner ni c ht zu rec ht - ferti genden großzüg igen Se ite ze igt , wandern heimis c he Betri ebe ab, wi e Ein Alptraum für die Unternehmer... e twa die Firmen Riha . Pichler. AGRE und ander . Absc hli eßend möchte ich fe t te il en. daß die Fö rderung smaßnahmen bei Ans ied lungen in ke inem vernü nftigen Verhä ltni s zur Förderung bes tehender Stey rer Betri ebe steht« . sc hl oß Treml. Auf Grund d iese r Dars tellung kam es im Gemeinderat zu e iner hitzigen Debatte. in deren Ve rl au f Vi zebürgermeis ter Wippersberger den KPÖArgumenten sac hli c h nicht s entgegenzuhalten hatte , a ls daß es s ic h unter den gegebenen Ums tänden um den »bes ten Vertrag handl e« . der zu bekommen gewesen se i. Nach An s ic ht de r KPÖ mü ssen Förderung smaßnahmen in einem realistischen Verhältnis zum Eff ek t stehen. Anders a ls im Falle der Firma Dräx lmai er stimmt e Gemeinderat Treml namens der KPÖ-Frak ti o n der An siedlung der Fa . Zgonc mi t folgender Begründung zu: • »Was den Grundve rk auf an die Fa. Zgonc im Au smaß von 5.000 m2 zum Preis von 700 S/m2 betrifft . möc hte ich einen grundlegenden Untersch ied zum Grundverkauf an d ie Fa. Dräxlmaier sehen:' Erstens handelt es sic h um einen reali s ti sc hen Grundpreis und zweit ens ist die Förderung ni c ht so überdimens ioniert und es wird auch kein direkter Ans iedlung szusc huß gewährt. Nun ent - Vorwärts KPÖ-Steyr: Vorschläge zum Straßenprogramm Bei der Gemeinderatssitzung am 22. Mai wurden für das Asphaltierungsprogramm der Stadt Steyr für 1986 rund 5.3 Mio. S bereitgestellt. KPÖ-Sprecher Treml unterbreitete notwendige Straßen- und Erhaltungsarbeiten, die in diesem Programm nicht enthalten sind: • Der Steinbruchweg soll als Naturlehrpfad ausgestattet werden. Für die Straßenerhaltung sind wohl 80.000 S vorgesehen, die jedoch sicher nicht ausreichen, um diese Maßnahme durchzuführen. Derzeit ist dieser Weg wegen Steinschlaggefahr gesperrt. • Zur Sicherung der Fußgeher und Radfahrer ist die Errichtung eines Rad- und Fußgeherweges in der Ennser Straße vom KGM bis zur Gleinker-Kreuzung notwendig. • Ebenso soll der Abgang, der Weg vom Wohngebiet Resthof zum Sandmaier, zur Fußgängerbrücke nach Münichholz instandgesetzt und asphaltiert sowie für Kinderwagen befahrbar gemacht werden. • Außerdem soll der Vorschlag der KPÖ, die Errichtung eines Radweges über die Enns- und Steyrbrücke, en~lich begonnen werden. Vizebürgermeister Wippersberger sagte dazu , daß die Finanzierung bereits gesichert sei. .. • Bei dem auf Initiative der KPOFraktion neu angelegten Parkpla tz in der Steinfelds tra ße ist eine Asphalti erung notwendig. Treml verla ngte von der Rathausmehrheit, daß diese Vorschläge in das Asphaltierungs- und Straßenerhaltungsprogramm für 1986 unbedingt aufgenommen beziehungsweise durchgeführt werden. spricht sic her auc h dieser Fall nicht ganz den Richtlinien im Entwicklungskonzept der Stadt. al lerdings sc heint uns der Unterschi ed so bedeutend zu se in , daß wir di esem An - trag di e Zus timmung geben können.« Mit diesem Gewerbegrundabverkauf der ehemaligen SchützenhoferGründe an der Ennserstraße wurden insgesamt 39.014 Quadratmeter Grund um den Gesamtpreis von nur 16.5 Mio.San vier Fabrikanten abgegeben. Für den Ankauf dieses Areals mußte die Stadt Steyr jedoch rund 36 Mio. S aufwenden. • Das bedeutet , daß die Fabrikanten Kraml , Almauer und Dräxlmaier (BRD) nur den halben Grundpreis an die Stadt zahlten. Die Stadt wird aus öffentlichen Mitteln für den Restbetrag von rund 20 Mio. S die Zinsen zahlen, da es sich um eine Darlehen handelt. Das heißt, daß die Bevölkerung zum Handkuß kommt.

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