Seite 4 Steyr Vorwärts KPÖ zum Neubau einer Lehrwerkstätte in Steyr: Auch Land und BMW sollen zahlen! Für den Neubau einer Lehrwerkstätte in Steyr hat die Stadtgemeinde den Betrag von 2.5 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt: Im Nachtragshaushalt 1985 eine Mio. S, im Budget 1986 weitere 1.5 Mio. S. • KPÖ-Gemeinderat Otto Treml erinnerte im Steyrer Stadtparlament daran, daß bereits im Jahre 1923 eine sogenannte Lehrecke eingerichtet und später eine Werkschule für rund hundert Lehrlinge geschaffen wurde. ein Zwischenstation. Viele haben den Weg der Weiterbildung eingeschlagen und wurden Meister, Konstrukteure, Oberingenieure oder Technischer Rat wie Karl Wagner. Heute sei al lerdings der große Steyr-Daimler-Puch-Konzern aus ei - gener Kraft angeb l ich »nicht in der Lage« , diese Anzahl von Lehrlingen auszubi lden, erklärte GA Treml. Der Bedarf der Steyr-Werke l iege derzeit bei nur fünf zig Lehrlingen. Demnach wäre ein Neubau in dieser Größenordnung von rund 27 Mio. S erf orderlich. , In der neuen Lehrwerk s tätte so llen jedoch zusätzlich fünf zig Au sbi ldungspl ätze geschaffen werd n, in sgesamt also Pl atz für rund hundert Lehrlinge, was a ll erdings in n Mehraufwand an Kos ten von 20 Mi o . S ergibt. Davon so ll en 15 Mi o. vom Bund übernommen werd n, di r s tli - chen 5 Mio. S müßte nach d m Erg bnis bisheriger Verhandlung n di Stadt Steyr aufbringen . • Gemeinderat Treml : »Di KPOFraktion ist grundsä tzli ch für ine erweiterte Lehrwerkst ätt e, w il dadurch di e Ausbi ldung sc hancen der Jugend erhöht werden und die Au sbildung in den Steyr-Werken einen ausgeze ichneten Ruf besitzt, we i l die t chnischen und fachlichen Vorausse tzungen in einem Maße gewäh rl eis te t sind wie kaum in k leinen speziali sierten Be trieben . Die KPÖ-Fraktion vertritt die Auffassung , daß eine Förderung durch die Stadt i n der Höhe von 2.5 Mio. S begrenzt werden soll. Gleichzeitig ist bei m Vertragsabschluß die erhöhte Ausbi ldungszah l für die Zukunf t zu s ichern . Der feh len - de Restbetrag so ll von der Stey rer Werksdirektion bei der oberösterreichischen Landesregierung bean - sprucht werden und au ch eine Beteiligung des BMW-Motorenwerkes ist gerechtfert igt , weil ja auch für diesen Bet ri eb Lehrlinge ausgebildet werden .« Se i t Bestehen der Leh rwerkstätte in den Stey r-We rken , sagte KPÖGemeinderat Treml , »wurden mehr als 6.000 Lehr l inge zu Facharbeitern ausgeb i ldet. Sie sind zum großen Teil Tex t auf der Tafel: »WERK-SCHULE DER Ö.W.G. ( = Österreichische Waffenfabrik AG , damalige Bezeichnung der Steyr-Werke) 17. DEZ. 1923. Die 3 Motore hat montiert, mit Geist und Sorgfalt ausgeführt, mit Freud und Lust hat sie geschafft in der Werkschule, die Junomannschaft« Werks fo to dem Werk t reu gebl ieben, wenn sie nicht , so w ie ich, aus pol it ischen Gründen gekündigt wu rden.« Viele haben auch anderswo einen Arbeitsplatz gefunden. Es gibt nicht wenige, für die der Facharbeiterbrief kein Endergebnis war, sondern nur • Auch Bürgermeister wie Fellinger, Weiss und Schwarz sind aus dieser Lehrwerkstätte hervorgegangen, ebenso Landespolitiker wie Landesrat Enge und AK-Präsident Schmidl. Auch Werkdirektor Karl Holub und Studienrat Hans Walzer haben hier ihre berufliche Laufbahn begonnen, um nur einige zu nennen. Gründungsversammlung mit viel Prominenz: Neue ÖS_G-Zweigstelle Steyr Kürzlich fand im »Casino« in Steyr die Gründung einer Zweigstelle der Ös terreichisch-Sowjetischen Gesellschaft statt. • Landesobmann Prof. Franz Kain stellte in seiner Begrüßungsansprache fes t, daß die »Gesellschaft zur Pflegeßer kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion", wie die OSG ursprünglich geheißen hatte, keine Kultu ra bkommen und auch keine Handelsverträge abschließe. Tro tzdem habe die vermittelnde Täti gke it der ÖSG den kulture llen Austausc h angebahnt und gefördert und habe auch bei der Schaffu ng einer günstigen Atmosphäre für wi rtsc haftli che Verbindungen tatkräftig mithelfen können. Der Generalkonsul der UdSSR in Sa lzburg , Pawel Lyadow , wünschte der neuen Zweigstell e viel Erfo lg und betonte di e Wichtigkeit der kulturel - len und wirtschaftli chen Beziehungen zwischen Ös terrei c h und der Sowjetu nion , die auch eine praktische Tät igkeit im Interesse der Völkerverständigung und des Friedens bedeu - ten. Di e Versamml ung wähl te in den engeren Vors tand Vi zebürgerme ister Wi ppersberger a ls Obmann , Bü rgermeis ter Schwarz und Vizebü rgermeister Karl Holub als Ste llvertreter sowi e Frau Amt srat Mar ia Hof inger und Al ois Zehetner. Vizebürgermeister Wippersberger dankte für seine Wahl und berichtete über die Städtepartnerschaften, die Steyr schon abgeschlossen hat. Er gab der Überzeugung Ausdruck, daß die Österreichisch-Sowjetische Gesellschaft eine lebhafte Tätigkeit entfalten werde, wobei die Stadt Steyr stets freundliche Hilfestellung bieten werde. • Die Gründungsversammlung war durch einen ausgezeichneten Besuch gekennzeichnet. Unter den Teilnehmern befanden sich viele namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens.
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