Vorwärts Nr. 8, 18. Jahrgang, September 1985

Arbeitsamt Steyr: Über 1.600 ohne Arbeit! Beim Arbeitsamt Steyr waren Ende Juli 788 Männer und 815 Frauen, zu• sammen also 1.603 Menschen als arbeitssuchend gemeldet. • Ein besonderes Problem ist, daß Schulabgänger aus den mittleren und höheren Schulen, darunter vor allem Mädchen, keine Berufschance, keinen Arbeitsplatz in der sogenannten »freien Wirtschaft» finden. Nun vor den Wahlen wird der JuGeldverschleuderung: So wird's gemacht! Ende 1983 haben die Gemeinderäte der SPÖ, ÖVP und FPÖ gemeinsam gegen die Stimme des KPÖ-Vertreters ein Grundstück um 44 Millionen Schilling durch Aufnahme teurer Kredite angekauft. • Der Grund liegt immer noch brach. Allerdings warten bereits gierige ausländische Interessenten auf diesen Happen, um ihn billig zu ergattern. Für diesen Grundankauf mußte die Stadt bereits über 5 Millionen Schilling an Zinsen zahlen! Der KPÖ-Vertreter hätte es da• mals schon für wichtiger erachtet, für weniger Geld einen Grundankauf zur Sicherung beziehungswei• se Erweiterung des Erholungsrau• mes in der Unterhimmler-Au zu tä• tigen. KPÖ-Bezirksobmann Siegfried Vratny Am Beispiel Magistrat Steyr: ge~.d von d~n Politikern der ÖVP, SPO und FPO viel versprot:hen. Allerdings bleibt es nur bei schönen Worten und Versprechungen... • In den 15· Jahren SPO-Bundesregierung und 40 Jahren SPÖ-Gemeinderatsmehrheit hat sich heraugestellt, daß von den vielen Wahlversprechungen und Programmen für die jungen Menschen fast nichts verwirklicht wurde. Eine Gesellschaft, die den jungen Mädchen und Burschen nach Absolvierung einer hohen Ausbildung keine Arbeit bieten kann, hat aber ganz offensichtlich versagt und weist keine Perspektive. Wir Kommunisten verlangen im Interesse der jungen Menschen ein Lehrlingseinstellungsgesetz! [?_ie Packelei von SPÖ, ÖVP und FPO zugunsten der Unternehmer hat das Problem der Schaffung von Arbeitsplätzen nicht g~löst. Nur durch die Stärkung der KPO kann man den etablierten Parteien und den Profit• geiern Angst machen! Otto Treml - Seit 1981 besuche ich regelmäßig die Gemeinderatssitzungen im Steyrer Rathaus. Mir ist dabei aufgefal• len, daß es unter den 36 Gemeinderäten der Stadt Steyr mehr als die Hälfte gibt, die bei keiner einzigen Gemeinderatssitzung auch nur den Mund aufmachen. Ihre »Leistung« beschränkt sich auf das Handaufheben, getreu den Wünsche'!. ihrer Obrigkeit, während der KPO-Fraktionss»recher Otto Treml immer wieder die Wünsche und Sorgen der Arbeiter, Angestellten und Pensionisten sowie der Gewerbetreibenden im Rathaus zur Die Stellung der Frau Die Gleichstellung der Frau ist ein beliebtes Thema. Kaum ein etablierter Politiker, der es selb$t in der blitzdümmsten Sonntagsrede auslassen würde. Diese Frage wird regelrecht beschworen und immer wieder kann man die rüh• rende Beteuerung hören, daß auf diesem Sektor doch schon so viel getan wurde. . • Wie sieht es aber in Wirklichkeit aus - etwa in der Arbeitswelt. Wir können ein Beispiel aus dem Bereich des Magistrats Steyr bringen, aus einem Be• reich also, wo die Großparteien vollen Einfluß geltend machen können: Von rund 780 Magistratsbediensteten sind ganze 83 pragmatisiert und davon wiederum 2 (wir haben uns nicht vertippt, es heißt zwei) Frauen. Wenn man sich vor Augen hält, daß weit mehr als die Hälfte aller Magistratsbediensteten, nämlich »Vorwärts« - Medieninhaber (Verleger), Herausgeber, Hersteller: KPÖ-Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr, Telefon (0 72 52) 23 1 79; Redakti on: Siegf ried Vratny; Verlags- und Herstellungsort: Steyr. rund 430, Frauen sind, dann erübrigt sich jeder Kommentar. • Die Verantwortung für diesen skandalösen Mißstand tragen _die SPÖ und ihr KoalitioAspartner ÖVP. Ein bezeichnendes Detail: Der Personalausschuß ist der einzige Ausschuß, in dem die KPÖ nicht zugelassen wird. Man fürchtet offenbar, daß die KPÖ keine Minute zögern würde, wenn es um die öffentliche Aufdeckung eklatanter Mißstände auf dem Personalsektor geht. Übrigens: Mit dieser Befürchtung hat man Recht• und deshalb ist auch die Stärkung der KPÖ notwendig! Als Kommunist sagt er was er denkt, und tut, was er sagt! GR Otto Treml, Sprecher der KPÖ im Gemeinderat der .Stadt Steyr, ist ein echter Sohn der Eisenstadt. 1930 geboren, erlernte er in den Steyr-Werken den Beruf eines Kraftfahrzeugschlossers. In diesem Betrieb arbeitete er von 1944 bis 1952. 1953 wurde er im Alter von 23 Jahren Bezirkssekretär der KPÖ-Steyr, eine Funktion, die er bis 1980 bekleidete. Seit 1981 ist er Landesobmann der KPÖ· Oberösterreich. Treml ist auch Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. Von 1945 bis 1948, in der schwe,ren Nachkriegszeit, war Otto Treml als gewählter Jugendvertauensmann in den Steyr-Werken aktiv für die lnteres• sen seiner Kollegen tätig. Von 1965 bis 1967 stellte er seine Freizeit als eh• renamtlicher Fürsorgerat der Stadt Steyr zur Verfügung. Im Steyrer Gemeinderat ist Otto Treml seit 1971 durch seine konstruktive Kritik, seine positiven Vorschläge und sein unablässiges Eintreten für die Sache der arbeitenden Menschen die einzige progressive Alternative im monotonen Chor der Jasager. • Als Kommunist sagt er, was er denkt und tut, was er sagt! einer von 36? Sprache bringt. Sein Wirken für schutzbedürftige Mieter, für Wohnungssuchende, unbeschadet welches Parteibuch sie in der Tasche haben, wird von keinem bestritten. Otto Treml k~_mpft gegen jeden Antrag der SPO-Mehrheitsfraktion auf Erhöhungen von Gebühren und Tarifen. Er ist nämlich der Auffassung, solange in Österreich 10 Milliarden Schilling für alte Abfangjäger, für teure Politikerprivilegien, für Steuergeschenke an die Superreichen Geld in Hülle und Fülle vorhanden ist,_muß es auch möglich sein, soziale Tarife und soziale Leistungen der Gemeinde aufrechtzuerhalten. Otto Treml ist !<ein engstirniger Parteipolitiker, jeder gute Vorschlag, egal von welcher Seite er kommt, wird von ihm im Interesse der Stadt und der Bevölkerung unterstützt. Einigen Gemeindevertretern mißfällt aber seine offene Sprache, seine berechtigte Kritik an Fehlern und Versäumnissen der Fraktionen von SPÖ, ÖVP und FPÖ. Mehr als einmal hat es lange gedauert, bis wichtige Forderungen von Gemeinderat Treml verwirklicht wurden. Auf Grund meiner Erfahrungen bei den Gemeinderatssitzungen möchte ich abschließend feststellten: Otto Treml hat in der Vergangenheit bewiesen, daß er zu den Arbeitern, Angestellten und Pensionisten unserer Stadt hält und er wird es auch in der Zukunft beweisen, er wird seine Wählerinnen und Wähler nicht enttäuschen. II Bürokraten im Verzug: Abwasser im Stausee! Alles redet vom Umweltschutz • besonders SPÖ, ÖVP und FPÖ, wenn Wahlen in Sicht sind. Ein Beispiel, wie der Sache des Umweltschutzes geschadet wird, haben wir in der Stadt Steyr: • Ein Großteil der Kanalsammler ist in die zentrale Großkläranlage eingeleitet, aber mit dem Bau des wichtigen Kanalsammlers im Wehr• graben wurde bis heute nicht begonnen, weil die Herren Bürokraten in Bund und Land, seien sie von der SPÖ, ÖVP oder FPÖ, lange Zeit die Rechtslage ungeklärt ließen. Dabei steht seit über zwei Jahren fest, daß das Gerinne des Wehrgrabens nicht zugeschüttet wird. Durch dieses Versäumnis werden trotz Inbetriebnahme der Großkläranlage die Abwässer aus den Wohngebieten Steyrdorf und Wehrgraben noch jahrelang ungeklärt in die Steyr und über die Enns in den Stausee geleitet. Womit wieder einmal deutl-ich wird: Liegt der Umweltschutz in der Hand der Bürokraten, macht man den Bock zum Gärtner...

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