Vorwärts Nr. 6, 18. Jahrgang, September 1985

Seite 2 Molln Vorwärts Eine Forderung der KPÖ: Busverbindung in die Ramsau! Müllsortierung im Haushalt? Vor Jahrzehnten ist in unserer Gemeinde bereits die Forderung erhoben worden, von Frauenstein über Ramsau nach Molln einen Bus zu führen. Diese Forderung wurde damals auch im Gemeinderat behandelt, aber mit dem Argument: »Die Straße zwischen der Haltestelle Frauenstein und Ramsau ist für einen Bus zu schmal!« abgelehnt und ad acta gelegt. Vor kurzem regte ein Flugblatt der Jungen ÖVP die Müllsortierung im Haushalt an . Es stimmt, jeder einzelne von uns kann zum Umweltschutz beitragen, indem er z.B. Altpapier und Glas extra sammelt bzw. giftige Stoffe, Kunststoffe, alte Medikamente, Batterien us. vom restlichen Müll trennt. • Nach wie vor besteht dieses Problem: Viele älteren Menschen besitzen kein Auto um nach Molln zu kommen. Viele Männer sind gewzwungen, mit dem Auto in die Arbeit zu pendeln. Viele Familien besitzen kein Zweitauto, damit die Frau kurzfristig nach Molln fahren kann. Aber das alleine genügt nicht: Es ist vor allem auch wichtig , die großen . Mengen des Industrie- und Gewerbemülls zu kontrollieren. Hier finden sich oft giftige Stoffe in viel größeren Mengen als im Haushalt, die ungereinigt ins Wasser gelassen oder auf Deponien gekippt werden. Kurz und gut, wir meinen, daß es an der Zeit ist, diese Situation zu ändern! Wenn es möglich ist, daß die Kindergarten- und Schulkinder mit einem Kleinbus nach Molln befördert werden können, so muß es auch möglich sein, eine Buslinie für die Gemeindebürger von Frauenstein über Ramsau nach Molln auf die Beine zu bringen. 11111111111111111111 Glas-Container für Ramsau! Seit einiger Zeit sind die beiden Glas-Container in Ramsau wieder verschwunden . Begründung : Es wurde zu wen ig Glas gesammelt, die Aufstellung von eigenen Glas-Containern lohnt sich daher nicht. Was tun wir in Ramsau mit Alt - glas? Liefern wir es - als umweltbewußte Menschen - auf eigene Kosten zu den nächsten Containern nach Molln oder werfen wir das Altglas zum restlichen Hausmüll , was sicherlich nicht im Sinne einer gesunden Umwelt liegt? • Unsere Forderung: Die beiden Glas-Container müssen in Ramsau wieder aufgestellt werden. Umweltschutz ist keine Aufgabe, die »sich lohnen muß«, sondern eine Aufgabe, die unsere Zukunft und unsere Gesundheit sichert! Wieviele sollen noch.abstürzen? Wir fordern die Anbringung einer Leitschiene am rechten Brückenkopf der Stefanibrücke. Ein Toter und ein Invalide sind genug! «Vorwärts« • ",:l edieninhaber (Verleger) . Herausgeber, Hersteller: KPO-Steyr, Johannesgasse 16. 4400 Steyr, Telefon (0 72 52) 23 1 79; Redaktion: Siegf ri ed Vratny; Verlags- und Hers tellungsort: Steyr. Unsere Vorschläge: • Die Gemeinde Molln soll einen Kleinbus für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen! • Dieser Bus soll dreimal wöchentlich zwischen Ramsau-FrauensteinMolln und zweimal wöchentlich zwischen Breitenau und Molln verkehren! • Für die Benützung dieses Busses müssen soziale Tarife gelten! • Die Straße zwischen Frauenstein und Ramsau muß im Sinne der Verkehrssicherheit entschärft werden! • Öffentlicher Verkehr muß gegenüber dem Individualverkehr Vorrang haben! Aus Steuergeldern: Oberstes Ziel für uns Kommunisten ist daher die Müllvermeidung: Weniger Verpackungsmaterial, keine Einwegflaschen, keine giftigen Stoffe in Konsumgütern! Und diese Forderungen müssen wir an die Industrie und nicht an einzelne Bürger stellen. • Von der ÖVP als Unternehmerpartei ist diese Forderung natürlich nicht zu erwarten. Das würde ja die Gewinne der Unternehmer schmälern! Hohe Bürgermeister-Bezüge Obwohl es im§ 34 der oö Gemeindeordnung heißt , daß die Ämter der Gemeindefunktionäre ein »Ehrenamt« sind, gehören auch die Bürgermeister zu den Privilegierten. Die Bezüge der oberösterreichischen Gemeindeoberhäupter (ausgenommen die Magistratsstädte Linz, Wels und Steyr) richten sich nach dem Bürgermeister-Entschädigungsgesetz an der Dienstklasse VII/Gehaltsstufe 7 der Hoheitsverwaltung . Für die oberösterreichischen Gemeinden gelten laut Einwohnerzahl folgende monatliche Bürgermeisterbezüge: Gemeinden bis 500 Einwohner bis 1.000 Einwohner bis 2.000 Einwohner bis 3.0()0 Einwohner bis 5.000 Einwohner (Molln) bis 7.000 Einwohner bis 9.000 Einwohner bis 11.000 Einwohner bis 13.000 Einwohner über 13.000 Einwohner Prozent von Vll/7 15 Prozent 25 Prozent 35 Prozent 45 Prozent 50 Prozent 60 Prozent 65 Prozent 75 Prozent 85 Prozent 100 Prozent Bezug in S 4.879.· 8.131.· 11.384.· 14.636.· 16.263.- 19.515.- 21.142.· 24.394.· 27.647.- 32.526.· Zu diesen monatlichen Brutto-Einkommen kommen neben den Bezügen aus dem Beruf, den die meisten Bürgermeister ja weiterhin neben ihrer Funktion ausüben , bei vielen Gemeindeoberhäuptern Bezüge als Abgeordnete im Landtag, Nationalrat oder Bundesrat , aus Funktionen in Kammern, Sozialversicherungen usw. • Außerdem muß jede Gemeinde an den Pensionsfond der Bürgermeister zusätzlich monatlich 25 % des Bezuges als Gemeindebeitrag abführen.

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