Vorwärts Nr. 5, 18. Jahrgang, August 1985

VorwärtsInterview mit KPÖ-Landesobmann Treml: Festigung der Beziehungen Der Korrespondent der »Saporoshje Prawda«, Alexander Pansche!:1ko, sprach mit dem Leiter der oö Parteidelegation, KPOLandesobmann GR Otto Treml: Panschenko: » Welche Eindrücke hatten Sie während Ihres Aufenthaltes in Saporoshje gewonnen? Wie erfolgt die Erweiterung der Kontakte auf Parteiebene?« Treml: »In den vier Tagen des Aufenthaltes in Saporoshje hatte unsere Delegation Gelegenheit, sich über das Leben des Volkes und die Aufgaben der Kommunistischen Partei zu informieren. Bei den Gesprächen mit den Vertretern des Gebietskomitees der KPdSU, Ersten Sekretär Siworowsky und Zweiten Sekretär Gregori Petrowitsch, mit Werktätigen, Parteisekretären und Direktoren des 'Lenin'-Wasserkraftwerkes, im Hüttenkombinat 'Saporosh-Stahl', auf der Sowchose 'Tschapajewski' und bei der Produktionsvereinigung 'SaporoshjTransformator', deren Produkte Weltruf haben, erhielten wir einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Gebietes. Wir informierten uns über die enorme Wohnbautätigkeit, über die sozialen Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, über das Ge- . sundheitswesen sowie über kommunale Einrichtungen. Dabei konnten wir überall eine stürmi- . sehe Entwicklung feststellen. In den Fragen der komplizierten internationalen Situation gab es zwischen den Vertretern des Gebietskomitees der KPdSU und unserer Delegation Übereinstimmung. Zur Festigung und Erweiterung der Verbindung zwischen der KPÖ-OÖ und dem Gebietskomitees Saporoshje der KPdSU sollen in Zukunft regelmäßig Delegationen ausgetauscht werden, die für beide Parteien und die Bevölkerung von Nutzen sind.« Panschenko: »Wie schätzen Sie die Entwicklung der Partnerschaf tsbeziehungen zwischen den Städten Saporoshje und Linz ein?« Treml: »Zwischen der 850.000 Einwohner zählenden Stadt Saporoshje und Linz besteht seit nunmehr zwei Jahren eine Städtepartnerschaft, die sich sehr positiv entwickelt. Ich bin der gleichen Auffassung wie der Bürgermeister von Saporoshje, Valentin A. Jalanski, daß gegenseitiges Vertrauen und Freundschaft sowie erfolgreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit die Grundlage derösterreichischsowjetischen Beziehungen bilden . Ein Beweis für den Kurs der Freundschaft und des Friedens sind die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Saporoshje und Linz. Diese völkerverbindenden Beziehungen stärken auch die Frie.denskräfte unseres Landes. Wir oberösterreichischen Kommunisten slnd für eine Intensivierung dieser Partnerschaft durch Austausch von Kultur- und Sportgruppen sowie die Fortführung der gegenseitigen Besuche von Kommunalpolitikern.« Panschenko: » Wie schätzen Sie die Beziehungen zwischen Österreich und der Sowjetunion ein?« Treml: »Die Beziehungen zwischen Österreich und der Sowjetunion sind nicht schlecht. Die UdSSR ist bekanntlich unser Hauptlieferant an Energieträgern. Seit vielen Jahren bestehen wichtige Vereinbarungen, wie etwa ein zehnjähriges Waren-, Verkehrs- und Zahlungsabkommen oder ein Abkommen über den Ausbau der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, technischen und industriellen Zusammenarbeit. Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sind für beide Seiten vorteilhaft und dienen als anschauliches Beispiel einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Ländern mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung. Neben den wirtschaftlichen möchte ich auch die jahrzehntelangen positiven kulturellen Be- . ziehungen erwähnen. Auch die umfangreichen wissenschaftlichen Kontakte entwickeln sich positiv und sind ein neuer Impuls für die bilateralen Verbindungen Seite 7 zwischen Österreich und der Sowjetunion. Trotzdem bin ich der Meinung, daß die Beziehungen politisch · und wirtschaftlich verbessert werden könnten und müßten. Gerade in der Krise des Kapitalismus, und Österreich bildet dabei keine Ausnahme, wäre es für die österreichischen Arbeiter und Angestellten, für die österreichische Wirtschaft, vor allem für verstaatlichte Betriebe wie VoestLinz und den indirekt verstaatlichten Betrieb Steyr-DaimlerPuch sowie die Klein-und Mittelbetriebe Oberösterreichs von Nutzen, wenn die bestehenden Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit der Sowjetunion erweitert würden. Wir Kommunisten treten für diese Erweiterung ein. Damit könnten die Arbeitslosigkeit i r unserem Land eingedämmt, L , 11 wichtiger Beitrag zur Beschäftigung geleistet werden und auch Vollbeschäftigung wieder erreicht werden. Panschenko: » Welche Stellung bezieht die KPÖ zur Militarisierung des Weltrauf!Js ?« Treml: »Die KPO kämpft gegen die US-Pläne zur Militarisierung des Weltraums. Die Menschheit könnte mit den vorhandenen Atomwaffen 50mal ausgerottet werden. Jetzt will der USImperialismus das Wettrüsten auch noch in den Weltraum tragen. Die Weltraumwaffen dienen nicht der ' Verteidigung', sondern sollen einen atomaren Erstschlag gegen die Sowjetunion ermöglichen. Si(! sollen den USA militärische Uberlegenheit verschaffen um der übrigen Welt diktieren zu können. Auch USExperten geben zu, daß es sich hiebei um eine gefährliche Illusion handelt. Die USA wollen 100 Milliarden Dollar für die Weltraumrüstung ausgeben, während jährlich 80 Millionen Menschen in der Driften Welt verhungern. Wir Kommunisten und viele Österreicher sagen ein klares Nein zum Wettrüsten im Weltraum und verlangen von der Bundesregierung, sich deutlich und entschieden gegen diese USKriegspläne auszusprechen.« II1111111111111111 II

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