Vorwärts Nr. 2, 18. Jahrgang, März 1985

Steyrer Problem wird zum Skandal: Wie lange noch die Notarztnot? ÖVP-Spitalsreferent muß endlich Entscheidung fällen Ein heftiges Gerangel ist zwischen Rotem Kreuz und dem Land OÖ um den Steyrer Notarztwagen entbrannt. .':Nie berichtet hat die Stadtgemeinde Steyr über jahrelanges Dränaen der KPD-Fraktion im Gemeinderat im Jahre 1983 einen Notarztwagen angekauft, der allerdings bis heute kein medizinisches Team besitzt, weil sich das Land Oberösterreich weigert, einen Arzt zur Verfügung zu stellen. Gemeinderat Otto Treml Je~~n Dienstag von 14-17 Uhr, KPO-Sekretariat Steyr, Johannesgasse 16, Telefon 23179 oder Linz 0732/52158. KPÖ-Gemeinderat Otto Treml hat in den vergangenen anderthalb Jahren nahezu bei jeder Sitzung des Stadtparlaments auf diesen Torso hingewiesen und den Zustand - Notarztwagen ohne Arzt - als »grotesk und unverantwortlich« bezeichnet . Zuständig für die Besetzunq des oft lebensrettenden Notarztambulanzwagens ist der Spitalsreferent der Landesregierung , LHStv Possart , dem auch das Landeskrankenhaus Steyr untersteht. Der Notarztwagen müßte beim LKH Steyr stationiert werden, Fahrer und Hilfspersonal wird das Rote Kreuz beistellen. Nun hat die ÖVP und eine ihrer Zeitungen diesen Fall ebenfalls aufgegriffen, doch die »Lösungsvorschläge«, die man kürzlich lesen konnte , bedeuten lediglich eine weitere Verzögerung des Problems. Die KPÖ-Steyr vertritt den Standpunkt, daß der ÖVP-Landesvize P_ossart ehebaldigst mindestens drei Arzte zusätzlich im Landeskrankenhaus Stevr' einstellt. die vor allem für den »Rund-um-die-Uhr-Dienst« des Notarztwagens bereitstehen. Es gibt außerdem in Oberösterreich mehr als 300 Jungärzte, die vergeblich auf den Beginn ihrer praktischen Arbeit warten. Als Rotkreuzhelfer könnten Zivildiener tätig werden . Gegenwärtig geht das allmählich skandalös werdende Tauziehen um den Steyrer Notarztwagen unbekümmert weiter. Der Ball wird zwischen dem Roten Kreuz, der Stadtgemeinde und dem Land OÖ hin- und hergeschoben. Der Amtsschimmel galoppiert. Von KPÖ-Gemeinderat Treml auf ~ .· »Vorwärts» - M_edieninhaber (Verleger), Herausgeber. Hersteller: KPO-Steyr, Johannesgasse 16, 4400 Steyr. Telefon 07252123179; Redakti on: Siegfried Vratny; Verlags-und Hers tellungsort : Steyr. Seite 2 den unhaltbaren Zustand in Steyr angesprochen, meinte im Dezember_vergangenen Jahres OVPSpitalsreferent Possart: »Ich bin ein unbürokratischer Mensch und werde dieses Problem unbürokratisch lösen.« Also, worauf wartet man noch? Kommen Sie mit Ihren Fragen und Problemen. Wir geben Auskunft und Rat in allen kommunalen Fragen. Fußgänger nicht vergessen Rennbahngelände: Gehsteigerrichtung notwendig Endlich hat der Gemeinderat die Planung für die Überdachung der Kunsteisbahn auf dem Rennbahngelände beschlossen. Es war dies ein jahrelanger Vorschlag der KPÖFraktion, die _diese Entscheidung begrüßte. Die OVP-Vertreter hingegen waren vehement gegen »diese Art der Planung« aufgetreten. Schließlich stehen ja Gemeinderatswahlen bevor ... KPÖ-Gemeinderat Otto Treml erklärte, daß es mit der Planung allein nicht getan sein könne und wies darauf hin, daß nach Fertigstellung der Leichtatlethikanlage auf der Rennbahn mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen gerechnet werden müsse. Deshalb verlangte der kommunistische Mandatar vorbeugend für die Fußgeher der Siedlung SchlüsslhofRennbahnweg die Errichtung eines Gehsteiges, und zwar bis zur Ennstalbrücke. Diese Projektierung müsse man bereits heute berücksichtigen , forderte Treml. Bürgermeister Schwarz (SP) versprach, daß alles getan werde, um dieses Problem »rechtzeitig zu lösen«. Warnung in den Wind geschlagen Das Ergebnis waren ein Toter und zwei Schwerverletzte Ein Toter und zwei Schwerverletzte waren die traurige Bilanz eines schweren Verkehrsunfalles auf der Bundesstraße 115 (Steyr-Enns) zwischen Krons_torf und Dietachdorf. Auf einem kurvenreichen Teilstück dieser sta. requentierten Straße war es zu einem Zusammenstoß zweier Fahrzeuge mmen wobei ~ie Ursac~e in starken Sc~_neeverwehungen lag. Der tragi Unfali hatte sich am Mittwoch den 16. Janner gegen 6.30 Uhr ereignet. Bereits am Vortag gegen 19 Uhr hatte der KPO-Landesobmann und Steyrer Gemeinderat Otto Treml über den Leitfunk bei der Polizeidirektion Steyr die zuständige Straßenmeisterei auf die argen Schneeverwehungen auf diesem Teilstück der Bundesstraße aufmerksam gemacht und auf die große Gefahr für Autofahrer hingewiesen. Doch diese Warnung wurde nicht beherzigt: Am nächsten Morgen hatte sich an der verheerenden Straßenfalle nichts geändert. Alles war beim alten geblieben. Es gab keine Schneeräumung, keine Gesch.windigkeitsbeschränkung und kein Uberholverbot. Das. Resultat: Ein 22jähriger ' Mann war tot , zwei andere kamen schwerverletzt ins Krankenhaus. Der Hinweis wurde von der zuständigen Straßenverwaltung bedenkenlos in den Wind geschlagen und die Folgen können durch keinerlei Entschuldigungsmätzchen aus der Welt geschafft werden . Überhaupt entspricht diese Bundesstraße über lange Strecken schon längst nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sie ist , wie Autofahrer berichten, eher einer der üblichen Landstraßen gleichzusetzen . landwirtschaftliche Güterwege sind oft weitaus besser ausgebaut. KPÖLandesobmann Treml betonte in ei - nem Gespri:i.ch mit unserer Zeitung, daß die KPO seit Jahren auch im Gemeinderat von Steyr den Ausbau der Bundesstraße 115 verlangt, um mehr Sicherheit für alle zu _garantieren. Aber das Land 00 hat auch für 1985 in seinem Budget keinen einzigen Groschen für den Ausbau dieser Straße vorgesehen. Dabei wird die Straße nahezu täglich von einem Mitglied der Landesregierung und mehreren Abgeordneten befahren, die daher den Zustand der Straße genau kennen und alle Bestrebungen nach einem Ausbau unterstützen müßten.

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