Vorwärts Nr. 6, 17. Jahrgang, November 1984

Gäste aus Plauen (DDR) Besuch Im Zeichen guter Partnerschaft Kürzlioh hielt sich eine Delegation aus P/a11e11 (DDR) in der Partnerstadt Steyr auf. Die Delegatio11 stand 1111ter der Lei11111g von Oberbürgermeister Doktor Norbert Martin . Es gehörten ihr der Kulturstadtrat Seeburg und der Sekrettir der SED des Kreises Plauen, Werner Schweig/er, 011. Zusammen mit Bürgermeister Schwarz eröffnete Oberbürgermeister Doktor Martin eine Ausstellung über .!ic Stadt Plauen im Vogtland. die im Festsaal des Steyrer Rathauses veran• stattet wurde. Schon zur Eröffnung waren zah lreiche Gäste gekommen und die Ausstellung über den Aufbau und die kommunalen Ei nri chtungen von Plauen fanden bei der Bevölke;ung von Steyr großes Interesse. Vor dem Gemeinderat sprach Oberbürgermeister Martin über kulturelle und kommunale Einrichtungen von Plauen. Gleichzeitig besuchte eine Delegation der Liga für Völkerfreundschaft der DDR unter Führung von StaJtsseIMPRESSUM : \Nteger. Herau~ und Herat- : Kommuni · 11i1ehe Pwtei Osterreichs. 4400 Steyr, .,___ 16. Er • 1ehtlinungsor1 Steyr. kretär Lorenz die Eisenstadt. Frau Barbara Kellerbauer und ihre Gruppe (DDR) gab ein Konzert in _der ehemaligen Schloßkapelle . Die Delegation legte einen Kranz am Mahnmal für die Opfer des Faschismus nieder und besuchte schließlich das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen. wo ebenfalls Kränze niedergelegt wurden. ,,••• dient dem Ansehen von Stevr" KPÖ weist FP-Gehässigkelten gegen DDR-Partnerstadt energisch zurück Die FP-Fraktion im Steyrer Gemeinderat versuchte, offenbar aus einem Profilierungszwang und aus grundsätzlich politischer Feindseligkeit gegen die Völkerfreundschaft, bei einem Akt der Städtepartnerschaft Plauen-Steyr ein Haar in der Suppe zu finden. Sie stimmte nämlich gegen eine relativ kleine Anschaffung für eine Einrichtung in Plauen, die dort für Namen und Ansehen der Eisenstadt wirbt. Es ging darum. daß die Stadt Steyr für einem Raum im Kellergeschoß des alten Rathauses in Plauen das Mohihir zur Verfügung stellte . Der Raum ir~gt die Aufschrift ..Steyrer Stüber! .. und 1st . wie sich Besucher inzwischen überzeugen konnten. ohnehin sehr bc~heidcn . Für diese Geste gibt Steyr einen Betrag von 44 .000 Schilling aus. Der ganze Rathauskcller samt seinen Nebenräumen einschließlich des Steyrer Stilberls dient keineswegs den .. Bonzenw von Plauen. sondern steht der ganzen Bevölkerung für festliche. gesellige und kulturelle Veranst~ltungen zur Verfügung. Alt-Bürgermc1ster Weiß. der mit einer Delegation des Steyrer Gemeinderates 1982 Plauen besucht hatte. regte damals die Möblierung des Stübchens an und fand dabei die Zustimmung aller Steyn:r Delegationsteilnehmer. Offenbar war die jetzige Stänkerei der ..freiheitlichen·· vornehmlich gegen Altbürgcrmei~ter Weiß gerichtet . weil bei dessen Amt santritt ein von der FP angestrebter Kuhhandel nicht zu- ~tande gekommen ist. Qemeinderat 0110 Trcml (KPÖ) trat den Gehässigkeiten der FP entgegen und erinnerte daran . daß bereits seit 1-t Jahren zwischen Plauen und Steyr freundschaftliche und partnerschaftli• che Beziehungen bestehen . Diese Beziehungen haben wesentlich zu einer Verbesserung der Beziehungen Osterreich zur DDR beigetragen. Jedermann weiß. daß die Verbindungen im Dienste der Völkerfreund~haft auf der Basis von guten'wirtschaftlichen .Beziehungen sich entwickeln. Diese ge• schäftlichcn Beziehungen sind auch für Steyr von großer Bedeutung. weil an ihnen beispielsweise die Finna GFM und die Firma Sternwerkzeuge Straßeck und andere Betriebe beteiligt sind. Neben der verstaatlichten Industrie sind über 2000 österreichischen Firmen i'n den Handel mit der DDR integriert. wodurch zehntausende Arbeitsplätze gesichert werden. $ptlCltt·•--·...... Pr1111fOldswlPII fSK-IOIIIDn ■ " .,.,.. Gegen Abfangjäger und Raketen In der Front der Gegner des Ankaufs von Abfangjägern und Raketen für das Bundesheer durch die ReQierunQ hat sich die oberösterreichische Industriegemeinde Stadl Paura eingereiht: In der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates wurde ein von den Mitgliedern der KPÖ-Fraktion Kurt Benedikt und Maria Tafemer eingebrachter Dringlichkeitsandrang einstimmig beschlossen, in dem es heißt: .,Die österreichische Bundesregierung wird aufgefordert, die Pläne zum Ankauf von Abfangjägern und Raketen aufzugeben und statt dessen das Geld für Umweltschutzaufgaben der Gemeinden beziehungsweise zur Schaf• fung von Jugendarbeitsplätzen zu ver• wenden... In der Begründung des Antrags wird darauf hingewiesen, daß die geplante Anschaffung von Abfangjägern und Raketen die österreichische Bundesregierung nicht von einer aktiven Neutralitätspolitik entbinden könne. Erinnert wird an die Aussage von Wissenschafts11\inister Doktor Fischer am 3. Oktober 1984 bei einem Pressegespräch in Linz, wonach sich laut Umfrage 54 Prozent .der Österreicher gegen Abfangjäger ausgesprcxhen haben. Ebenso lehnen, wie es in dem KPÖDringlichkeitsantrag heißt, Teile der Jungen OVP und die Sozialistische Jugend Abfangjäger ab. Gegen den An- - kauf gebe es auch in der oberöster- · reichisch~ SPÖ einen einstimmigen Parteitagsbeschluß vom April dieses Jahres. Bei der geplanten Ausrüstung des Bundesheeres mit Raketen geht der Dringlichkeitsantrag der KPO davon aus, daß der österreichische Staatsvertrag ein solches Waffensystem eindeutig verbietet. Diese Raketen würden schließlich in den verschiedenen Munitionsanstalten des Bundesheeres gela• gert. Da auch im GemeindeJebiet von Stadl Paura ein solches Munitionsdepot des Bundesheeres existiert, folgert der KPÖ-Antrag in seiner Begründung, würde dadurch nicht zuletzt eine verstärkte Bedrohung der Sicherheit unserer Bevölkerung entstehen, gegen die sich die gewählten Gemeindemandatare energisch zur Wehr setzen müssen ...

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