Vorwärts Nr. 2, 17. Jahrgang, April 1984

Steyr-ManagermitwenigGehirnschmalz? KPÖ-Fraktion unterstUtzt Im Gemeinderat den Ankauf neuer Steyr-Autobusse Den Ankauf neuer Autobuue von Steyr-Daimler-Puch fllr die afädllllCben Verkehrsbetriebe unten~tzte auf der Jllnaraten Sltzunar des Steyrer S&adtparlamenb die KPO-Fraküon, obwohl, wie ihr Sprecher Gemeinderat Otto Treml erklärte, ,,aua wirtschaftlichen Grilnden ein Gelenkb1111 anarekautt werden müßte. Aber Steyr-Daimler-Puch kann derzeit keine Gelenkbuaae anbieten, da die Modelle noch in Erprobung ateh~n. Der KPÖ-Vertreter kritisierte in diesem Zusammenhang das Management des Steyr-Konzerns und stellte :fest, daß man in den vergangenen Jahren zwar viele Millionen Schilling für die Entwicklun1 von Panzern ausgegeben habe, an Stelle der Entwicklung moderner Autobusse, die auf dem österreichischen Markt absetzbar sind. Zeitgemäße, moderne, komfortable und wirtschaftliche Großal)tobus1u.• (statt Panzerexport) wären unter anderem ein Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung, die jedoch In den SteyrWerken in nlichster Zeit offenbar nicht gewä.hrlelstet ist. Wie KPÖ-Gemeinderat Treml weiter ausführte, sollen im HerbBt, laut Steyr-Management, die Welchen für eine „gesicherte Zukunft des Werkes" gestellt werden, und zwar in Form eines Rationalisi erungskon7,epts, das eine ,.da,at5ti6dhe P.roook - tionserhöhung" vorsieht. ~ dürfte auch den SteY'r-Managern bekannt sein, daß man durch Rationalisierung nicht die Produktion selbst, sondern nur die Produktionskapazitäten erhöhen kann. Zur Produktionserhöhung braucht man Aufträge, daß diese Aufträge vorhanden sind beziehungsweise erwartet werden können, haben die Vertretet des Gewerkschaftlichen Linksblocks und der KPO schon vor der letzten Kündigungswelle und Verlängerung der Kurzarbeit gesagt. Damals wurde von seiten der Firmt'nleitung lllDKi der Re~g von der mangelnden Auslastung als Ursache für die Maßnahmen gesprochen. Nun, da 250 Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verloren haben und tausende mit Lohnve1lust kurzarbeiten, kommt man mit der Wahrheit ans Tageslicht. Anstatt die großen sozialen Opfer der Belegschaft durch sinnvolles und geplantes Abstimmen von Produktionserhöhungen und Rationalisierungsmaßnahmen zu vermeiden, wurde durch offensichtliche Kopnoslgkel t der Veran twortlichen ein Zustand herbeigeführt, der für die Beschäftigten und die Slaatsf,nan7.cn zu schwerem Schaden führt. Wenn Stcyr-We1·ke -Gene rald irc ktor Feichtinger einen Kündigungsstopp nur bis Jänner 1985 garantieren kann, so wird das Ausmaß der Misere erst richtig sichtbar. Al• besonders beunruhigend müssen dabei zwei Faktoren gewertet werden: E)inersein, sprldht der Eiroentümervertreter CA-General Androsch bereits ganz offen von der „Notwendigkeit", die Personalstände weiter zu reduzieren und verschiedene Standorte zu liquidieren, andererseits stehen dem neuen Rationalisierungskonzept ausländische Beraterfirmen Pate, die si~ solcher Wildwestmethoden bedienen, wie BoozAllan bei VEW oder Kearny bei Ranshofen. In dieser Situation, die nur eine kurze Atempause beinhaltet, muß die Belegschaftsvertretung endlich zur Gegenaktion kommen und den Verantwortlichen die Grenzen ihrer Soh.allt,e-.und-wa1te-Menitaliltät skh-1bar machen. Wenn Maqager von der gesicherten Zukunft eines Werkes sprechen, dann meinen sie selten die Sicherheit der Arbeitsplätze, soviel sollte man aus der jünferen Vera:angenhelt gelernt haben. Abschließend forderte der KPOVertreter den Bürgermeister und den gesamten Gemeinderat auf, sich verstiirkt dafür einzusetzen, daß die. anjlekündigle Reduzierung des Personalslandes und die Liquidierung von verschiedenen Standorten aus Rationa l isit•rungsgründen abgewehrt wird. Mietzinsrückstiinde gehen in die Millionen Mehr Arbeitsmed-iziner nötig Nicht weniger als 2,3 Millionen Schilling betruc der Mietenrückstand von sozial schwachen Familien in den ll'Üodteuren Neubauwohnungen der Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft der Stadt Steyr (GWG) im Jahre 1983. Bereits bis Ende 1962 lag der Mietzinsrilckstand bei mehr als vier Millionen Schilling. Dies stellte der KPÖ-Vertreter Otto Treml fest. Der kommunistische Sprecher erinnerte ferner daran, wie wichtig es ,war, daß die Forderung der KPO, in das Budget 1984 rund vier Millionen Schilling als zusätzliche Wohnbauförderungsmittel aufzunehmen, Berücksichtigung gefunden hat . Allein die Sanierung von drei alten Gemeindehäusern auf der Ennsleite kostete rund 1,3 Millionen Schilling. K.PO-Gi:mei.nderat Treml übte auf der jüncs.ten Sitzung heftige Kritik daran, daß das vor zwei Jahren in Kraft getretene hausherren!reun.::1- . liehe Mietrechtsgesetz ohne Einwände der Arbeiterkammer als BegutachJtun~institwtion ZU5t1Bn'.le gekommen sei. IMPRESSUM : Verleger, Herausgeber und Hersteller : Kommuni - stische Partei Osterreichs, 4400 Steyr, Johannesgasse 16. Er - scheinungsort Steyr. Industrie spricht jedoch bereits von „Mehrkosten· Gegenwärtig gibt es in Oberösterreich nur 60 Arzte, die einen Vertrag als Betriebsärzte haben. 40 solche Stellen mü99ell noch besietzt werden. Das Gesetz sieht nun vor, daß nicht wie bisher auf 750 Beschäftigte ein Arbeitsmedizin.er kommen soll, .sondern bereits auf 250 Beschäftigte. Betriebe mit mehr als 1000 Arbeitern und Angestellten müßten einen hauptberuflichen Arzt angestdlt haben. Auf der Akademie zur Ausbildung von Arbeitsmedizinern stehen derzeit 30 Jungärzte aus Oberösterreich auf der Ausbildungswartelriste. Der Andrang zu dieser Ak.ademie ist groß, weil die Jungärzte darjn eine Mögli0hkeit sehen, Jeichter e!Jle medi2rinische Betätigung zu finden. „ Wahlziel bei AK-Wahl erreicht" Zufrieden zeigte sich der Vorsitzende des Gewerkschaftlichen Linksblock■ (GLB) mit dem Ergebnil5 der ATbei,terkammerwah1en. „Das gestellte Wahlziel", so Hofer bei der Pressekonferenz des ZK der KPÖ, ,,:ist erreicht worden". Die "Industrie" betont alleroings schon jetzt, daß eine vermehrte Anzahl von Betriebsärzten auch zu Mehrkosten führen wird. Es wird aut'lb davon gesprochen, daß eine größere Anzahl von Betriebsäirzten auch Konfliktsituationen in Betrieben venstärken werden, weil die Arbeitsmediziner die Umwelt am Arb~tsplatz genauer untersuchen und Maßnahmen zur Abstellung von 'Mängeln fordern werden. Von medizinisch« Seite aus wird Jedoch betont, daß ~de in der vor~ beugenden Arbeit eine wliohtige Funktion des Arbeitsmediziners liegt, weil am Arbeitsplatz spätere Kcankheiten verhindert werden können. Bedeutende Stlimmenzuwächse für den GLB wairen unroer anderem iil1 Steyr, bei Pucn-Gra.z. OAFWien, bei den Gra.zer Verarehrsbetrieben, bei VEW-Ranshofen, i.n Zelt.weg sowie bei OBB und Post zu verzeichnen. Im Werk VEWRanshofen war der Stimmenanteil für den Linksblock von 119 (1979) auf 1118 Stimmen bei der jetzigen AKWahl 1eklettert.

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