Vorwärts Nr. 2, 17. Jahrgang, April 1984

-... ·, . ' -~ '.· ~ :II t•• • • ,.,.. 1 ·~-· ~ ... ~ [ 17. Jahrgang Er~• ·hei11u11~surt .3 1 " y r V t>rht~spust11mt : Ste y r 4400 ,- --- - - - - - - - - - 1 1 1 1 1 1 1 I_ - - - - - - - - - - - - - _, April 1984 Nr. 2 1 Unterstützen Sie unsere Tätigkeit! Werden Sie Mitglied der Kommunistischen Partei österreichs HOCH DER 1. MAI~ DER KAMPF, UND FEIERTAG DER WERKTÄTIGEN MIT DEN l(OMMUNISTEN FÜR STOPP DER INFLATION UND TEUERUNG, SICHERUNG UND SCHAFFUNG NEUER ARBEITSPLÄTZE, ABRÜSTUNG UND ENTSPANNUNG, FRIEDEN - DEMOKRATIE - SOZIALISMUS Kundgebung der Steyrer Kommunisten 10 Uhr - Stadtplatz Es spricht: Ernst Wimmer MITGLIED DES ZENTRALKOMITEES

Steyr-ManagermitwenigGehirnschmalz? KPÖ-Fraktion unterstUtzt Im Gemeinderat den Ankauf neuer Steyr-Autobusse Den Ankauf neuer Autobuue von Steyr-Daimler-Puch fllr die afädllllCben Verkehrsbetriebe unten~tzte auf der Jllnaraten Sltzunar des Steyrer S&adtparlamenb die KPO-Fraküon, obwohl, wie ihr Sprecher Gemeinderat Otto Treml erklärte, ,,aua wirtschaftlichen Grilnden ein Gelenkb1111 anarekautt werden müßte. Aber Steyr-Daimler-Puch kann derzeit keine Gelenkbuaae anbieten, da die Modelle noch in Erprobung ateh~n. Der KPÖ-Vertreter kritisierte in diesem Zusammenhang das Management des Steyr-Konzerns und stellte :fest, daß man in den vergangenen Jahren zwar viele Millionen Schilling für die Entwicklun1 von Panzern ausgegeben habe, an Stelle der Entwicklung moderner Autobusse, die auf dem österreichischen Markt absetzbar sind. Zeitgemäße, moderne, komfortable und wirtschaftliche Großal)tobus1u.• (statt Panzerexport) wären unter anderem ein Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung, die jedoch In den SteyrWerken in nlichster Zeit offenbar nicht gewä.hrlelstet ist. Wie KPÖ-Gemeinderat Treml weiter ausführte, sollen im HerbBt, laut Steyr-Management, die Welchen für eine „gesicherte Zukunft des Werkes" gestellt werden, und zwar in Form eines Rationalisi erungskon7,epts, das eine ,.da,at5ti6dhe P.roook - tionserhöhung" vorsieht. ~ dürfte auch den SteY'r-Managern bekannt sein, daß man durch Rationalisierung nicht die Produktion selbst, sondern nur die Produktionskapazitäten erhöhen kann. Zur Produktionserhöhung braucht man Aufträge, daß diese Aufträge vorhanden sind beziehungsweise erwartet werden können, haben die Vertretet des Gewerkschaftlichen Linksblocks und der KPO schon vor der letzten Kündigungswelle und Verlängerung der Kurzarbeit gesagt. Damals wurde von seiten der Firmt'nleitung lllDKi der Re~g von der mangelnden Auslastung als Ursache für die Maßnahmen gesprochen. Nun, da 250 Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verloren haben und tausende mit Lohnve1lust kurzarbeiten, kommt man mit der Wahrheit ans Tageslicht. Anstatt die großen sozialen Opfer der Belegschaft durch sinnvolles und geplantes Abstimmen von Produktionserhöhungen und Rationalisierungsmaßnahmen zu vermeiden, wurde durch offensichtliche Kopnoslgkel t der Veran twortlichen ein Zustand herbeigeführt, der für die Beschäftigten und die Slaatsf,nan7.cn zu schwerem Schaden führt. Wenn Stcyr-We1·ke -Gene rald irc ktor Feichtinger einen Kündigungsstopp nur bis Jänner 1985 garantieren kann, so wird das Ausmaß der Misere erst richtig sichtbar. Al• besonders beunruhigend müssen dabei zwei Faktoren gewertet werden: E)inersein, sprldht der Eiroentümervertreter CA-General Androsch bereits ganz offen von der „Notwendigkeit", die Personalstände weiter zu reduzieren und verschiedene Standorte zu liquidieren, andererseits stehen dem neuen Rationalisierungskonzept ausländische Beraterfirmen Pate, die si~ solcher Wildwestmethoden bedienen, wie BoozAllan bei VEW oder Kearny bei Ranshofen. In dieser Situation, die nur eine kurze Atempause beinhaltet, muß die Belegschaftsvertretung endlich zur Gegenaktion kommen und den Verantwortlichen die Grenzen ihrer Soh.allt,e-.und-wa1te-Menitaliltät skh-1bar machen. Wenn Maqager von der gesicherten Zukunft eines Werkes sprechen, dann meinen sie selten die Sicherheit der Arbeitsplätze, soviel sollte man aus der jünferen Vera:angenhelt gelernt haben. Abschließend forderte der KPOVertreter den Bürgermeister und den gesamten Gemeinderat auf, sich verstiirkt dafür einzusetzen, daß die. anjlekündigle Reduzierung des Personalslandes und die Liquidierung von verschiedenen Standorten aus Rationa l isit•rungsgründen abgewehrt wird. Mietzinsrückstiinde gehen in die Millionen Mehr Arbeitsmed-iziner nötig Nicht weniger als 2,3 Millionen Schilling betruc der Mietenrückstand von sozial schwachen Familien in den ll'Üodteuren Neubauwohnungen der Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft der Stadt Steyr (GWG) im Jahre 1983. Bereits bis Ende 1962 lag der Mietzinsrilckstand bei mehr als vier Millionen Schilling. Dies stellte der KPÖ-Vertreter Otto Treml fest. Der kommunistische Sprecher erinnerte ferner daran, wie wichtig es ,war, daß die Forderung der KPO, in das Budget 1984 rund vier Millionen Schilling als zusätzliche Wohnbauförderungsmittel aufzunehmen, Berücksichtigung gefunden hat . Allein die Sanierung von drei alten Gemeindehäusern auf der Ennsleite kostete rund 1,3 Millionen Schilling. K.PO-Gi:mei.nderat Treml übte auf der jüncs.ten Sitzung heftige Kritik daran, daß das vor zwei Jahren in Kraft getretene hausherren!reun.::1- . liehe Mietrechtsgesetz ohne Einwände der Arbeiterkammer als BegutachJtun~institwtion ZU5t1Bn'.le gekommen sei. IMPRESSUM : Verleger, Herausgeber und Hersteller : Kommuni - stische Partei Osterreichs, 4400 Steyr, Johannesgasse 16. Er - scheinungsort Steyr. Industrie spricht jedoch bereits von „Mehrkosten· Gegenwärtig gibt es in Oberösterreich nur 60 Arzte, die einen Vertrag als Betriebsärzte haben. 40 solche Stellen mü99ell noch besietzt werden. Das Gesetz sieht nun vor, daß nicht wie bisher auf 750 Beschäftigte ein Arbeitsmedizin.er kommen soll, .sondern bereits auf 250 Beschäftigte. Betriebe mit mehr als 1000 Arbeitern und Angestellten müßten einen hauptberuflichen Arzt angestdlt haben. Auf der Akademie zur Ausbildung von Arbeitsmedizinern stehen derzeit 30 Jungärzte aus Oberösterreich auf der Ausbildungswartelriste. Der Andrang zu dieser Ak.ademie ist groß, weil die Jungärzte darjn eine Mögli0hkeit sehen, Jeichter e!Jle medi2rinische Betätigung zu finden. „ Wahlziel bei AK-Wahl erreicht" Zufrieden zeigte sich der Vorsitzende des Gewerkschaftlichen Linksblock■ (GLB) mit dem Ergebnil5 der ATbei,terkammerwah1en. „Das gestellte Wahlziel", so Hofer bei der Pressekonferenz des ZK der KPÖ, ,,:ist erreicht worden". Die "Industrie" betont alleroings schon jetzt, daß eine vermehrte Anzahl von Betriebsärzten auch zu Mehrkosten führen wird. Es wird aut'lb davon gesprochen, daß eine größere Anzahl von Betriebsäirzten auch Konfliktsituationen in Betrieben venstärken werden, weil die Arbeitsmediziner die Umwelt am Arb~tsplatz genauer untersuchen und Maßnahmen zur Abstellung von 'Mängeln fordern werden. Von medizinisch« Seite aus wird Jedoch betont, daß ~de in der vor~ beugenden Arbeit eine wliohtige Funktion des Arbeitsmediziners liegt, weil am Arbeitsplatz spätere Kcankheiten verhindert werden können. Bedeutende Stlimmenzuwächse für den GLB wairen unroer anderem iil1 Steyr, bei Pucn-Gra.z. OAFWien, bei den Gra.zer Verarehrsbetrieben, bei VEW-Ranshofen, i.n Zelt.weg sowie bei OBB und Post zu verzeichnen. Im Werk VEWRanshofen war der Stimmenanteil für den Linksblock von 119 (1979) auf 1118 Stimmen bei der jetzigen AKWahl 1eklettert.

Produktwunder der Steyr-Werke Text : Lutz Holzinger Photo.s: iFlranz Haumer Schon wieder beginnt die bürgerliche Presse - zuletzt unter anderem die „ Oberösterreichischen Nachrichten" - die SteyrBelegschaft zu verunsichern. In den Raum gestellt wurde taxfrei die Behauptung, ein für Herbst in Aussicht gestelltes Rationa lisierungsprogramm werde tausende Arbeitsplätze im Steyr-DaimlerPuch-Konzern kosten. Spekulationen dieser Art sind freilich kein Wunder, wenn SDP-Aufsichtsratsvorsitzender Androsch öffentlich erklärt, die Pro-Kopf-Umsätze seien um bis zu 40 Prozent zu niedrig und die Kosten um 20 Prozent zu hoch. Im Bild von rechts nach links . Ans elm Hinterre,thner. Volkss t,mmeredakteur Lutz Holzinger , Bezirksobmann der KPÖ-Steyr Siegfried Vratny . Über eine Strategie, wie man mit diesem Problem fertig werden könnte, stimmen die SP-Betriebsratsmelh:t1heirt und GLB-Vertreter Anselm Hinterreithner an sich überein: Die hervorragenden Produkte aus dem Steyr-Werk müßten einfach in höheren Stückzahlen verkauft werden. Um das zu erreichen. erscheint ihnen ei ne offensive Verkaufsaktivität und die Erschließung neuer Märkte erforderlich. Hoffnung Ostgeschäfte? [)ie Logik dieser Forderumgen liegt auf der Hand: Da ohne Erhöhung des Anlagekapitals höhere Stückzahlen hergestellt werden könnten, wäre Steyr auf diesem Weg kostenmäßig rasch aus dem Schneider - vor allem auch was die Belastung durch die umfangreiche Zentralbürokratie des Konzerns betrifft. Ein Morgenrot für Steyr bringen die Verträge mit Bulgarien und China. Und noch für heuer wird der eine oder andere saftige Abschluß mit weiteren sozialistischen Ländern erwartet. Darüber hinaus gibt es längerfristig Bemühungen um Kooperationen. Bekannt ist aber auch, daß man im Ostgeschäft schon etwas zu bieten haben muß, um Erfolge zu erzielen. In dieser Hinsicht braucht Steyr tatsächlich keinen Vergleich zu scheuen. Insbesondere bei der LkwProduktion - aber auch bei Traktoren ·und Erntefahrzeugen - verfügt das Werk über enorme Erfahrung. Zugute kommt Steyr auch die große Produktionstiefe, womit der hohe Anteil von „Hausgemachtem" am Endprodukt gemeint ist. Und gewissermaßen überstrahlt werden d iese Vorteile noch durch die ständige \Veiterentwicklung der Produkte, insbesondere auf dem Motorsektor, wo der Multikonkurrenz immer wieder der Atem wegbleibt, wenn sie sieht, welche Neuerungen in dem vergleichweise kleinen Werk das Licht der Welt erblicken. Welcher Laie weiß schon, daß Steyr gemeinsam mit den Skandinaviern bei der Turbo-Ladetechnik als erster am Ball war. Der Universalmotor Besonders stolz ist der Leiter der Motorenentwicklung, Diplomingenieur Dr. Kurt Lettner, beispielsweise auf den 6,6-Liter-Universalmotor mit der Typenbezeichnung WD 612. Er deckt den Leistungsbereich von 120 bis 210 PS ab. Seine Besonderheit besteht, abgesehen von niedrigen Verbrauchs- und Abgaswerten, in zwei Faktoren : ErsLen,s ist er mit Zyllinderlaufbüchsen ausgestattet, die den Dichtungsbedarf minimieren und Reparaturen stark vereinfachen. zweitens wird di eses Modell sowohl in Lkw als auch ~n 'I'r.aiktoren eingebaut, wobei 90 Prozent der Teile identisch sind. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten hängt damit zusammen, daß der Motor im Traktor selbsttragend ist und dementsprechende Außenvorrichtungen aufweist. Das Aggregat im engeren Sinn ist jedoch identisch. Am SDP-Standort Steyr sind Technfäer und Arbei•~er grundsätzlich davon überzeugt, daß die l00jährige Erfahrung im Fahrzeugbau voll genutzt werden soll. - Mit diesem ,,Pfund" muß man arbeiten, statt irgend etwas Neues zu maohien. Drei positive Punkte werden dazu angeführt, die übrigens auch für die Entscheidung Chinas zugunsten von Steyr ausschlaggebend gewesen sein dürften: erstens eile Verfügung über eine ausgereifte Technologie zur rationellen Fertigung auch kleinerer Stückzahen, zwieJtens das umfassen-die Know-hOlw über alle Elemente -des Fahirzeugbaues, d!fiitt,ens dde hohe, im internationalen Vergleich erwiesene Produktqualität. Daß die Betriebsräte mit ihrer Ansicht nicht allein auf weiter Flur stehen, geht daraus hervor, daß es eine Reihe von Anzeichen d afür gibt, daß vom SDP-Vorstand ernsthafte Bemühungen ausgehen, eine ganze ,Reihe von Kooperationen und Projekten mit sozialistischen Ländern voranzutreiben. Trotz -ihrer geographisc~en Nähe wurde die ökonomische Potenz dieser Staaten in Österreich lange Zeit unzureichend erkannt. Tatsiächliich bieten stalbiße Planwirtschaften in günstigen Fällen für Großfirmen des kleinen Österreich einen Ersatz für den vergleichsweise beschränkten Inlandsmarkt als stabiles Standbein. Die VOESTAlpine könnte zu der Thematik mit ganzen Arien aufwarten. Hen Dipl Ing. D, Ku ,1 Letlner be, der Erkl arung der Besonderheiten des neuen Motors

Ein echter Diesel für Pkw Ein neuerr Steyr-Hit düiifte übrigens der Volldieselmotor M 1 werden. Während bei Pkw bisher bloß .,verdieselte" Otto-Motoren gebräuchliah sind - wias übrigens auch auf die im BMW-Motorenwerk gefertigten Dieselaggregate zutrifft -, wird der auf dem Prüfstand bereits serienrei fe M 1 ein echter Diesel mit Einspritzung. Durch eine integrierte Scha llka psel unterscheidet er sich in der Laufruhe durch nichts mehr von einem Benzinmotor, wenn man davon absieht, daß der M 1 mit der halben Treibstoffmenge auskommt. Hinweise dieser Art bei unserem Besuch deuten darauf hin, daß man im Werk Steyr einige Pfeile im Köcher hat, die durchaus gee(gnet erscheinen, dem Unternehmen gewalti-gen Auftrieb zu geben. Vorausgesetzt: Marketing und Vertrieb entsprechen den verfügbaren Qualitätsprodukten. Daß d ies bisher nicht gan·z der Fall war, davon scheinen die Arbeiter und Betriebsräte im Werk Steyr überzeugt. Dabei gehen sie auch von Eigenerfahrungen aus. Beispielsweise Was leisten die Steyr-Arbeiter? Steyr-Daimler -PuchAufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch meint, daß der Konzern zu viele Standorte hat und zu viele Produkte herstellt, die Pro- Kopf-Umsätze bis zu 40 Prozent zu niedrig und die Kosten um 20 Prozent zu hoch sind . Die jüngsten 250 Kündigungen und 100 Oberstellungen in Steyr seien nur die #Spitze des Eisbergs• gewesen. Daß Androsch in der Zeitschrift des VP -Akademikerbundes nicht belangloses Zeug dahergeredet hat, zeigt sich in den Standorten des Konzerns seit kurzem bereits sehr konkret: Drei Unternehmensberatungsfirmen sind drauf und dran, den größten nicht direkt verstaatlichten Industriebetrieb (Bilanzsumme 1982: 1-4,8 Milliarden Schilling) llnter den Röntgenschirm zu n-:?hmen. Arbeiter und Betriebsräte, Ingenieure und Techniker im SteyrerHauptwerk verstehen die Welt nicht mehr: Ihr solider Betrieb, ihre aufopferungsvolle Arbeit wird plötzlich skandalisiert. Die bürgerlichen Medien erwecken den Eindruck. wie wenn der Konzern am Boden läge. Und ein Teil der Schuld wird angeblichen „Privilegien" zugeschoben die die Steyr-Werker sich unter den Nagel gerissen hätten. Weiter Unsicherheit Empört ist man insbesondere auch darüber, daß Arbeiterkammerchef Adolf Czettel in dieses Konzert der Miesmacher mit der Bemerkung eingestimmt hat, Stundenlöhne von 90 Schilling und mehr seien überhöht. Bel unserem Besuch in Steyr meinte ein SP..,Betrlebsrat, der Jahreseinkommensmillionär Czettel solle sich einmal ansehen, wie schwer 90 bis 100 Schilling in einer Akkordstunde verdient s ind. Übrigens ergeben derartig „überhöhte" Stundenlöhne Monatseinkommen in dec Höhe von bloß 10.500 Schilling netto. Ein Betrag, bei dem man n icht mehr weiß, wie man ihn ausgeben soll? Unsicherheit ist nach wie vor das Hauptkennzeichen für die Lage der Steyr-Arbeiter. Ein Kollege, der an einem Schweißautoma ten in der Fahrerhausmontage arbeitet, meint, die Probleme seien längst nicht ausgestanden. Ein jeder fürchtet, bei t':',nem Fehler den Wanderstab in cüe Hand gedrückt zu bekommen. Dabei besteht die überwiegende Mehrheit der Steyr-Belegschaft a u s außersl ho~hq1talifiiierten Facharbeitern (von den Auslernlingen werden jeweils nur Leute mit ei nem Vorzug bei der Facharbeiterprüfung sicher übernomme n) . Sie würden in k ei nem anderen Betrieb bei gleicher Arbeitsanforderung schlechter bezahlt. Was sie können, lohnt sich n äh er anzusehen. Bei spielsweise die Hau;:>telemente der höchst arbeitsteiligen Lkw-Fertigung. , Rein organisatorisch zerfällt sie In die Fertigung von Einzelteilen samt Oberflächenbehandlung, die Montage von einzelnen Elementen wie Motor, Getr iebe, Achsen, Fahrerhaus und die Endmontage der Fahrzeuge. Daß d ie Unternehmensführung den Produktionsablauf zu ökonomisieren versucht, · geht unter anderem daraus hervor, da ß einerseits die Lagerbestände drastisch reduziert wurtlen unJd anrlerer.sei1s dier Arbet', ~Drc-7.eß auf d '.!1 ', V'.):n .i.c•we' 'igen Auftrag bestimmte Produkt ab11%timmt ist. Maßarbeit im Vordergrund Die Lkw-Herstellung -,- und üb• r igens auch die Landmaschinenproduktion in Sankt Valentin - bei Steyr ist nicht auf Großserien einund desselben Typs abgestellt. Sie läßt vielmehr die Möglichkeit offen, auf Sonderwünsche .aller Art einzugehen. Hier wird aus der Not - im internationalen Verglel.dh niedrige Stückzahlen - eine Tugend gemacht : Statt des Lkw von der Stange der Großproduzenten kann man bei Steyr gediegene Schwerfahrzeuge aller Art gewissermaßen nach Maß kauten. erzählte ein Kollege bei unserem Besuch, daß zu Frühlingsbeginn in ~n~ Steyr kein Puoh-Fa.hrradkiat a log aufzutreiben war. Die Erfahrungen mit vielen kleinen Mä ngeln dieser Art bestimmen die große Skepsis, mit der die Bel egschaft dem Management begegnet. Während Arbeiter und Techniker überprüfbare Spitzenleistungen erbringen, kann das in vielen Punkt en vom Vorstand und manchen ilh,rer „Gehilfen" .im Dit'e·ktorE-n- oder Prokuristenrang nicht behauptet werden. Grundlage dafür ist der hohe Facharbeiteranteil der -Belegschaft und ihre durchwe~ hohe Qual:fi.katlon. Dazu komint · die große Ferti· gungstiefe des Betriebes. Statt des Zusammenbaues .von zugekauften !Elementen . wird alles In Eigenregie ·hergestellt, was sinnvoll und ökonomisch vertretbar ist. iDas aber wieder ist die Grundlage dafür, daß die Steyr-Arbeiter Dinge können, d ie in den Betrieben der Fahrzeugmultis nicht beherrscht werden. Das trifft etwa zu auf die Gronpressenabteilung, wo an zwrl Stock hohen Geräten Im Wert von 25 Millionen Schilling - samt Ein· baukosten müssen pro Stück ganze ~o Millionen aur1~ewendet werden - Karosserieteile aller Art, Benzintanks usw. kalt gezogen werden. Bei den Einlegern handelt es sich um t>ochoooMfl zle-rt„ Facha-rbeiter, deren Produktionserfolg weitgehend von pn,ktiS{'h erworbenem Know-'h.orw abhängig Ist. Jede Fertigungs- und Montageh a lle im Steyr-Werk ist ein verwirrendes Aggregat von Maschinen, Montageplätzen und Produktionsautomaten. Die Rationalisierung sdhil.äi;,t sich bei den besonderen Produktionsbedingungen des Werkes weniger in Automatenstraßen n ieder. Sie greift h ier vor allem bei der Anwendung von numerisch gesteuerten, vielseitig anwendbaren Metallbearbeitungsmaschinen - also eher bei der Herstellung der Einzelteile als der Fertigung des Gesamtprodukts . Diese Konzeption macht die qualifi zierte menschliche Arbeit nicht überflüssig, sondern steigert ihren Stellenwert enorm. Es ist etwas anderts, an einer Stanze zu sitzen, die es h ier auch noch gibt, als einen Produkt ionsautomaten zu programmier en und seinen Arbeitsablauf zu steuern und zu tiberwachen. In Zukunft freilich wird es auch im Steyr-Werk Industrieroboter geben. Demnächst sollen sie im Bereich der Fahrerhausmontage eingesetzt werden, und das dort noch gängige händische Punktschweißen völl ig erübrigen. Rationalisierungsreserven bietet allerdings auch die Einzelteilefertigung, wo noch reihenweise eun.fache Ma:;chin ~n durch kom - plexere bezielhun~weise Autmnaten erse '.2,t weden können. Aus dem Blickwinkel der menschlichen Arbeit ist das an sich kein Malheur, sofern die Gesamtgesellschaft in der Lage ist, das Recht auf Arbeit und immer menschlichere Arbeit zu ga.rantieren. Bestechend beispielsweise ein Automat in der Lakk iererei für Motoren und Getriebe. Dort werkt in einer abgedichteten Kammer eine Spritzpistole wie von Geisterhand gezogen. Das Geheim-

nis de r Anlage besteht darin, daß ein einmal mit der Hand ausgeführter Arbe itsprozeß per Computer gespeichert und als Programm für die Selbstbetätigung der Maschine_ jederzeit wieder abberufen werden kann. Hier erübrigt sic_h die in anderen Bereichen noch übliche gesundheitsschädliche Arbeit der Lackierer, die von Kopf bis Fuß mit Farbe übergossen und durch einen Atemschutz bloß not·di1rftig vor gefähr l ichc!n Dämpfen geschützt sind. Dabei müssen sie bei der gegenwä rtigen EntEinstellung auf eine neue Lage Der von der bürgerlichen Meinung gebildeten Offentlichkeit ist eine „Trendwende" völlig entgangen, die von den Arbeitern in den Be.trieben hautnah verspürt wird: Es weht ein rauher Wind in Österreichs Großindustrien; er heißt Rationalisierung der Produktion und kostet Arbeitsplätze, ohne daß ein Ende dieser Entwicklung abzusehen wäre. Diese in dieser Form ~eue Lage bestimmt auch das Klima in den Steyr-Werken. Was nicht ohne Auswirkung auf die Haltung der SP-Betriebsratsmehrheit bleibt. So ist es etwa im Gespräch mit Zentral- und Arbeiterbetriebsratsobmann Leithenmayr und seinem Stellvertreter Tatzreiter keine Frage, daß die 35-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich - breitflächig und generell durchgeführt - ein wahrer Segen wäre. Warum entsprechende Beschlüsse auf „niedriger Ebene" keinen ausreichenden Niederschlag auf der Höhe der Arbeiterkammern- und OGB-Führung f inden, steht auf einem anderen Blatt. Ein müdes Lächeln Der zunehmende Widerspruch in den Auffassungen zwischen mittleren SP-Kadern und Parteiführung wird bei unserem Besuch in den Steyr-Werken (Hauptwerk Steyr, Nibelungenwerik in St. Valentin) auch in anderen Punkten sichtbar. Zum Beispiel was die au_f die Steyr-Arbeiter gemünzte Aussage von AKChef Czettel betrifft , Stundenlöhne von 90 und meh.r Schilling seien überhöht. Dafür haben Czettels Fraktionskollegen in den Betriebsratskörperschaften nur ein müdes Lächeln über . Arbe iterbetriebsratsobmann Heisberger (Nibelungenwerk Sankt Va lent in) meint, Czettel solle sich ei nmal ansehen, w ie leicht 100 Schilling im Akkord verdient seien. Die ü berhöh ten Arbe! terw,agen" e rg•l'!ben ilbrigens Monatsnettolöhne . von kaum mehr al s 10.000 Schilling. Kollege Leithenmayr stellt selbstkr it isch fest, daß die „Ereignisse" in den letzten beiden Jahren - eine längere Kurza rbeitsperiode und jetzt d ie unechte 35-Stunden-Woche bei Lohnverlusten - für den Betriebsr at unerträglich waren. Als dritter Streidh folgte mm ein Interview mit Im Moment freilich hat die Lage in Steyr sich einigermaßen beruhigt: Heuer, so heißt es, wird es keine zusätzlichen Kündigungen mehr geben. Androsch ließ seinen Äußerungen allerdings über den Vorstand alsbald Taten folgen : In sämtlichen SDP-Werken tummeln sich gegenwärtig die Mitarbeiter von drei international tätigen Betriebsberatungsfirmen. Ihre Aufgabe: Erstellung eines neuen Fertigungsstrukturkonzepts. Management paßt Kollege Hiesberger stellte die Frage, warum diese Aufgabe Fremdfirmen übergeben wurde, statt die hoohbezalhlten Manager does Konzerns dafür einzuspannen. KonzernPressesprecher Dorn erklärte das damit, daß der Lokalpatr iotismus der einzelnen Standorten zugeordneten Fachleute aus dem eigenen Haus schräge Urteile verursachen könnte Jedenfalls sollen auch die. Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat der Stru1ktu.runtersuchu111g zugie;;;~immt haben. Und Lelthenmayr meint, jetzt, wo die Beratungsfirmen einmal da sind, solle~ sie ihre Arbeit machen. Der Betriebsrat werde ohnehm nur e inem Konzept zust immen, das auch die Interessen der -Beschäftigten berücksichtigt. Freilich verfügen die Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat über keine Mehrheit. wicklung des Konzerns froh sein, ihre Tätig keit :ausüben zu können, denn AHern.ativaroeitsplätze gibt es nicht, obwohl die Steyr-Produkte jedem internationalen Vergleich s; '. andhal '.en bzw. Ia0Bewertu.r,gen bekJOmmen. GLB-Betriebsrat Hinterreithner d.st hilllSichtlidh neuer "Strukturmaßnahmen" skeptisdh, weH die bis jetzt gesetzten Maßnahmen nur Belastungen der Arbeiter, aber keine Lösung der Grundprobleme gebracht haben. Dabei ha t H1nt.erre:t"1ner de 1, VcT e il, selbst in der Produktion zu stehen, und zwair arbeitet er in der m ech,an ischen Abteilung, wo auf 10.000 Quadra tmeter 400 Maschinen zur Ein,ZJelteilefertigung u111iter~bracht sind. Die Bemühung um die Senkung der Lagerkosten hat hier dazu geführt, daß teilweise Kleinstserien hergestellt werden müssen. Dabei ist die Zeit für die Maschinenumstellung mitunter länger als die Fertigungsdauer. Was keineswegs zur Kos ten senkung be iträgt. Be1nebs 1a t An~u1m H1ntt:11e1tt1ne1 Aus diesem N:alhverhältruis zu den praktischen Rationalisierungsmaßnahmen ist der GLB-Vertreter nicht gerade überzeu~t davon, daß das Unternehmen sich bereits auf dem richt igen Kurs b efindet.' Er kritisiert, daß der Schrumpfungsprozeß unausgewogen vor sich geht, und hegt deswegen die Befürchtung, die Fixkosten könnten explodieren. In den Gesprächen mit den Betriebsräten beider Fraktionen taucht immer wieder folgende Argumentationslinie auf: Die Stärke des Werks " ' Steyr-Daimler-Puch-Aufsichtsratsvorsitzenden Androsch, in dem er d iese Vorgänge nur als ,,Spitze eines Eisberges" beze ichnete. Leithenmayr, der auch SP-Nationalratsabgeordneter ist, findet den Inl\alt und den Zei tpunkt der Androsch-Äußerungen nicht gerade glücklich. Nach den tui:bulenten Szenen um die Regierungsklausur in Steyr wäre eine Abkühlungsphase zweckdienlich gewesen. Be, e iner Aus sprach<: 111 11dem Permanenzbe tri ebsrat . . . . Vo n link s nach recht s. GLB-Bet riebsrat An se lm Hinterre ithner, KPO-Obmann Siegf ri ed Vratny , Vo lksstimmeredakteur Lutz Holz ,nger , Betri ebsratsobmann Hermann Lei t henmay r, BRO-Stell ve rtreter Leopo ld Ta tzre1ter .

spart bleiben, von sich aus einen Unt ernehmensplan zu entwickeln, der den Vorstandsabsichten notfalls gegenübergestellt werden kann. Was die Steyr-Werker erleben, ist n ichts anderes als der Übergang der Kapitalseite zu ei nem immer offeneren Klassenkampf auf Betriebsebene. Das leuchtet offenkundig auch den SP-Belegschaftsvertretern mit der Zeit mehr oder weni ger deutlich ein. Daß der scheinbare soziale Friede von ehedem wie weggeblasen ist, gibt Leithenmayr indirekt zu, wenn er feststellt, d aß heute alles schwieriger geworden ist: Probleme, d ie früher für den Betriebsrat leicht lösbar waren, müssen heute ber ei ts auf Vorstandsebene behandelt werden. Und neu ist auch folgende Situation: Die Betriebsräte geraten immer öfter dadurch ins Hintertreffen, daß die Kollegen über e inschnei dende Pläne der Unternehmen sleitung rascher von den bürgerlichen Medien, als durch ihre Vertrauensleute unterrichtet und gewissermaßen vor vollendete Tatsachen gestellt werden. ist die hohe Facharbeiterqualifikation. Die Probleme sind weniger durch d ie Erhöhung der Rentabilität über Einsparungsmaßnahmen, d ie am Anlagekapital vorbeigehen und an den Gemeinkosten wenig ändern, sondern durch offensive Marktstrategien zur Steigerung der Fertigungszahlen zu lösen. Leithenmayr gibt offen zu, daß ein klares Konzept der Unternehmensleitung dazu immer noch fehlt. Und Hiesberger vertritt d ie Auffassung, es werde dem Betriebsrat nicht erNeue Arbeitsmethoden fällig Je weiter d ie Betriebsführung Entscheidungen n ach oben delegiert, desto entschlossener müßten die Arbeitervertreter jedoch für maximale Geschlossenheit und Einigkeit der Kollegen sorgen. Das erfordert den unmittelbaren Kontakt der Betriebsräte zu den Arbeitern und die gemeinsame Beratung aller anstehenden Problem -=.. Eine Vorgangsrweise, für die Ko!.1ege Hinterreithner n.ac!hdrücklich eintritt. Daß das bisher nicht die Art der SP-Betriebsratsmehrheit war, ging aus der Antwort eines Mandatars auf d ie Frage hervor, ob die Haltung zum „Dalli nger-Paket" in Betriebs- . versammlungen beraten worden sei. Der Kollege ,sagte : ,,Nachdem wir in den guten Zeiten di e Belegschaft nie gefragt haben, wenn_wir etwas -her-· ausgeholt haben, konnten wir ihr n icht die Lösung d ieser Probleme zuschieben." Damit d ie Steyr-Arbeiter längerfrist ig ihre Interessen wahren und durchsetzen können, wird es jedoch erforderlich sei n , von Srt:,0 llvenb;-~terve!ih1andlUlllgen der Betriebsräte weg- und zum geschlossenen Handeln der Belegschaft hinzukommen. Text : Lutz H o 1 z in 6 er Horrormietkoste,ninBMW-Wohnb,auten Ohne Millionenzuschüsse der Stadt Steyr stünden Neubauwohnungen leer Obwohl es in der Stadt Steyr rund 1500 wohnungsuchende Familien gibt, stehen in den sogenannten BMWWohnbauten am Ortskai seit Monaten Wohnungen leer. Diese Wohnungen konnten nun, da die Stadtgemeinde Förderungsmittel von rund 2,5 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt hat, vermietet werden. Die KPÖ-Fraktion hat im Gemeinderat dieser Förderungsmaßnahme die Zustimmung gegeben, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, daß auf diese Weise das Wohnungsproblem nicht gelöst werden kann. KPÖ-Gemeinderat Otto Treml: ,,Die Wohnungspolitik der Regierung ist verfehlt und hat nach 13 Jahren jn eine Sackgasse geführt . . ." Das Beispiel der BMW-Wohnbauten ,in Steyr ist bezeichnend: Nur durch die Förderungsmaßnahme der Stadt (Übernahme der Grundstückskosten, vorläufiger Verzicht auf Verwaltungskostenbeiträge und Stundung der Baukostenbeiträge auf 50 Jahre konnten die 20 Wohnungen am OrtsT<ai endlich vermietet werden. KPÖ-Gemeinderat Treml griff auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments das Beispiel eines Mieters heraus: Dieser müßte vor dem Einzug dn die Wohnung 112.000 Schilling als Grnndlkostenbeitrag und 65.000 Schilling als Baukostenzuschuß, zusammen also 177 .000 Schilling, auf den T,isch legen . Zudem würde ein Quadra tmeterzins von monatlich 40 Schilling kommen , zuzüglich Heizkosten in der Höhe von 1500 Schilling mona tlich. Wie der kommunistische Gemeilnderat betonte, würde es in den BMW-Bauten ohne Gemeindeförderung monatliche M.ietkostep bis zu 6140 Schilling geben. Durch den Gemeindezui;chuß von 2,5 Millionen wird sich aber die Quadratmetermiete lediglich von 39.90 auf 37 Schilling monatlich senken. Diese Regelung gilt allerdings nur bis Ende des Jahres 1986. Ab 1. Jänner 1989 soll es dann freilich die „kosten- <leckenden Mieten" geben. Der Multi diktierte KPO-Mandatar Treml brachte den Gemeinderatsfraktionen auch die Oberflächlichkeit dn Erinnerung, die seinerzeit bei der Erstellung der Verträge zwischen Stadtgemeinde und BMW-Steyr Pate gestanden war : Der bayrische Auto-Multi hatte nämlich von der Stadt Steyr als „Vorbedingung" für seinen Zwei2bet:rüeb in Steyr unter anderen die Bereitstellung von Wohnungen durch die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt (GWG) gefordert. ,,Da diese sündteuren Wohnungen nicht voll bele2t werden konnten, muß nun die Gemeinde mit Millionenzuschüssen einspringen, damit d ie Mieten etwas verrjngert werden", sagte der KPÖ-Vertreter. MIETSCHUTZVERBAND ÖSTERREICHS lnteressensvertretung für alle Mieter, Pächter und Wohr;1Ungseigentümer Bezirksorganisation Steyr, O.Ö. - 4400 Steyr, Schubodengasse 5, Tel. 613683 Rechtsberatung jeden Montag und Donnerstag 8 - 12 Uhr

zum LIEBE MITGLIEDER UND FREUNDE SAU Wi e jedes Jahr orga ni s i Prt die KPÖ-Bezirksleitung S t eyr in Zusammen - arb e it mit der KJO,der Organisation Kinderland und dem Zentralver-- band der Pensionisten, anlässlich des 1.MAI 1984 e inen FAMILIEN TAGESAUSFLUG . Die Abfahr t erfo l gt n ac h S teyr-S tadtp l atz-Rathaus . Beendig ung unserer Die Kundgebung 1. Mai-Kundgebung vom beginnt ca . 10 Uhr. FAHRTROUTE: Stadtp lat z Waidhofen Hanslberg (Gas thaus / Handsteiner-Mittagessen) - Steyr . Fahrpreis und Mittagesse n 12 0 Schilling Mitglieder 100 Schi llin g Kinder 50 Schilling nmeldun en werden ab sofort bei allen Funktionären und 1m ParteiSteyr,Johannesgasse 16 . Tel.23179 entgegengenommen. ;;,i;.-- ._____(\_(\_(\_(\_(\_(\_(\_(\_;,;,;:;:,;:,;::;::;;--'--------------------------------~~.~.~~-;:(\(\•~-,.., Befreiungsfeier in Mauthausen!- Gedenkkundgebungen am 5., 6. und 7. Mai 1984 Anll811ch de1 39.. Jahre1tage1 der Befreiung der HllftHnge de1 Konzentration•• lagera MauthaUMn und Hlner Nebenlager finden am 5., 6. und 7. Mal 1984 Gedenkkundgebungen 1tatl D81 von der 01terrelchl1ehen Lagergemeln1chatt Mauthau„n . er1tellte Programm lieht folgende Veran1taltungen vor: Mauthausen 10.30 Uhr : Kundgebungen bei den nationalen Denkmälern 1 1.10 Uhr : a} Die Teilnehmer der Gedenkkundgebung beziehe n am ehemaligen Appellplalz entlang der Barackenreihen Aufstellung b} Aufstellung der Delegationen. Wir bitten , die entlang der Zufahrtsstraße in a I p h a b e t i'S c h e r R e ih e n I o I g e angebrachten Tafeln mit Namen der Nationen respektive der Staaten zu beachten 11.20 Uhr : Einmarsch der Delegationen Kranzniede rlegungen 12.00 Uhr : Begrüßung, Gedenkansprache Bundesminister für Inneres Karl BLECHA etwa 13.00 Uhr : Abschluß der Kundgebung Was bleibt, ist die „Hoffnung" Oö. Landesregierung zur Jugendarbeitslosigkeit Die höchste AT1beitl51osenrate unter den Jugendl ichen Oste rre ichs weist Oberösterreich auf. Von den 21.650 Arbe itslosen dieses Bundeslandes waren im Monat März 1984 noch immer 7135 Jugendliche ohne Beschäft igung. das sind 33 Prozent der bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen . Bei d iesen Jugendl ichen sind etwa 15 Prozent zwischen 15 und 19 J:ahire a lt, rund 85 Proren,t sbeh,en im Alter zwi- &hen 19 und 25 Ja'hiren . Diese alarmierenden Zahlen zeigen mit erschreckender Offenheit, daß die b isherigen Versprechungen der SP-FP-Regierung und der von der OVP dominierten oberösterreichischen Landesregierung, verst ärkt Arbeits- und Ausbildungsplätze für d ie jugendlichen Arbeitslosen zu schaffen, nichts gefruchtet haben. Bish,eir hiabe-n Handelskammer und Arbeiterkammer einander den Schwarzen Peter in der Frage der Jugendarbeitslos•igkeit zugespielt. Die SPO Oberösterreichs gibt die Schuld an dieser Misere der OVPHandelskammer. die OVP wiederum betont , daß d ie Wirtschaft wohl aus eigener Kraft neue Arbeits- und Lehrplätze für die Jugend zur Verfügung gestellt habe, doch seien d ie Anstrengungen der B1,! ndesregierung auf dies.em Crl!biet nicht spürbar geworden. Kürzlich trafen sich im Linz:er L andh aus Vertreter der Landesregierur, :.: . der Handels- und Arbeit er kammer und des Landesarbeitsamtes .. zu Beratungen über Wege zur raschen Senkung der Jugendarbeit slosigkeit in Oberösterreich" . Was dabei herauskommen w ird . geht aus e iner offiziellen Mitteilung hervor vor : Die Landesregierung „hofft" auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit a llen Sozialpartnern ..." <>GB-Ehrung für GLB-Funktionäre LINZ. Zwei langjährige Funkt ionäre des G€werkschaftlichen Linksblocks wurden im Rahmen einer Feierstunde im Linzer Jäeermavrhof miot der Verdienst - ~daiile des österreichischen Gewerkschaftsbundes ausgezeichnet : Gregor Ellinger, bis zu seiner Pension ierung Mitglied des Bet riebsrates der Solvay-Werke Eben.s.ee. und Raimunid Zimpernik, Betriebsratsobmann e iner Baufirma in Bad Ischl.

Immer wieder wurde versucht der Arbeiterschaft den 1. MAI als Kampftag für i h re Forderungen zu nehmen oder, wo dies nicht möglich war, darau s einen Urlaubstag z u machen. Die neue Parole h eiß t jetz t II Hinau s ins Grüne". Die Arbeiterschaft h at alle ihre groß en Errungenschaften i m au ß erp arlamentarischen Kampf oder mi t dessen Hilfe i n Parlament und Regierung durchgese t z t. . . ~ - 'W"' ~ ----- - - .. ..__.... . ... . --- ---::- ~ . ' . ....., - Der 1. MAI ist der Tag, an dem wir für un ser e berechtigten Forderungen demonstrieren An die s em Tag zeigen wir, d a ß wir stark genug sind, diese auch durch z u se t zen, wenn w1r alle unsere Mögli chke i ten nützen. DIE GROSSE LÜGE vom Sozial- und Wirtschafts, pa rtner soll über die Klassen verhältnisse hinwegtäuschen und die Arbeiterschaft vom Kampf um ihre berechtigten Forderungen abhalten. Ob ein Betrieb vergrößert oder ges chlossen wird, wie der Betrieb technisch u n d wirtschaftlich geführt wird , bestimmt a llein der Unternehmer. MITBESTIMMEN BEDEUTET KLASSENKAMPF Nu r in ein em k on sequ en ten Ka mpf gegen die Untern ehmer könn en wir un sere Forderung, erne gerechte Um v erteilung des Volksein - kommens durchsetzen. MIT DEN l(OMMUNISTEN • Für die Sicherung der Arbeitsplätze. • Gegen die ständige Teuerung, gegen Erhöhung der Steuern und Tarife. • Für Entspannungspolitik und gesicherten Frieden. MEHR DRUCK VON LINKS

··----- -· - -------- - ----- Seit über 35 Jahre n - SOMME RFERIEN i n KIRCHSCHLAG 1984 /MV TEILNAHMEBE RECHT IGT s ind a ll e KI NDER vo n 6 bis 15 J ahren. ELTERNBE ITRAG pro Ki nd f ü r mitve r sicherte Kinder be i der O. ö.Geb i e t skrankenkasse S 1 . 6 50. - bnv .VOLLBEITRAG von S 2.4 50. - l. Turnu s : 2 . Turnus: 3. Turnus: 9 . 28. 16 • Juli Ju li Augu s t - 28 . Ju l i - 16 . August 4. Sep tember Im 3 . Turnus a u f Wun sc h LERNHI LFE in Deutsch - Mathema t i k Englisch AUSKÜNFTE UND ANMELDUNG bei: DEMOKRATISCHE VERE INIGUNG KINDERLAND - J"UNGE GARDE 4020 LINZ Markartstraße 8 Te l. 0732/53564 GLB wieder in der AK, In Ranshofen vervierfacht, in Steyr verdoppelt: Bez i rksleitung d er KP ö 4400 Steyr , J ohannesg.16 Te l. 23 17 9 Großer GLB-Erfolg in Oberösterreich Schwere Verluste von SPÖ und FP - öVP holte sich Früchte Ihrer Demagogie LINZ. Einen JrOßen Erfolr venelcbaete der Gewerklchaf&llcbe Unksblock bei den Arbeiterkammenvablen In Ober611terreieb. Durch eine starke Zunahme der Stimmen allein bei den Arbeitern um rund 70 Prozent - konkret um 922 Stimmen - erreichte der GLB In dleem Wahl• körper mit 2291 Stimmen ein Mandat und 11elnen Wlederetnzus in die Arbeiterkammer. Stimmengewinne gab es auch in den Wahlkörpern Angestellte und Verkehr, wo der Linksblock mit sei- .nem Resultat nun an dritter Stelle (vor der FP) liegt. Insgesamt wurden diesmal (ohne Auszählung der Wahlkartenwähler) für den Gewerkschaftlichen Linksblock In Oberösterreich 3fü8 Stimmen abgegeben gegenüber 2279 ·im Jahre 1979. Das ist im Gesamten ein Stimmenzuwachs von 50 Prozent. Bemerkenswerte Stimmengewinne erzielte die ö AAB-Unternehmerfraktion in der Arbeiter kammer. Hier die Ergebnisse aus Oberösterreich (ohne Wahlkartenwähler): Arbeiter : SPO 79.956 (1979 : 93.988); ÖVP 37 .935 (28.295); ,FP : 3677 (4271); GLB : 2291 (-1369). Angestellte: SPÖ : 42.775 (42.815); öVP : 40.639 (30.988); FP : 32.93 (51'34) ; GLB: 792 (636). Verkehr: SPO: 13.771 (13 .522) ; OVP 3924 (3510) ; FP: 366 (414) ; GLB : 435 (~4). Für die Fraktion des Gewerkschaftlichen Linksblocks gab as in den w ichtigsten Indust riezentren Oberösterreichs ganz her vorragende Ergebnisse : Im Aluminiumwerk Ranshofen erhöhte im Wahlkörper Arbeiter der Gu B seine Stimmen (gegenüber 1979) um mehr als das Vierfache: von 97 a uf 408. Bei den Angestellten stieg die Stiimmena nzahl von 27 auf i l \l . In der VOEST-Alplne in Linz errei chte im Wahlkörper Arbeiter der Gewerkschaftliche L inksblock 483 Stimmen gegenüber 385 vor fünf . J ahren. . In 'den Bet rieben der Stadt Steyr kam es zu einer Verdoppelung der Arbeiterstimmen für den GLB : von 181 auf 374. Bei den Aniestellten sti eg die Zahl der Stimmen von 44 auf 73. Der neue Arbeiterkammerrat det GLB in Oberösterreich, Wahlkörper Arbelte1· : Othmar Griinn, Betriebsrat der VOEST-Alpine Linz. ·Die großen Verlierer der Arbeiterkammerwahl sind auch in Oberösterreich die Fraktionen der SPÖ und der FreiheltJ:icihen, die IO'WOh1 Stimmen ala auch Mandate eingebüßt haben. Die SPO--Fraktion verlor allei~ bei den Arbeitern mehr als 4000 Stimmen, die P'reilleiitlidten e rlitten die ifößten Verliuate bei. den, An~teUten (1841), bei den Arbeit«n ging die ~ um nahezu 600 Stimmen zurück. zusammengenommen in "allen drei Wahlkörpern verloren die Flreifheltlidhen etwa 2!100 Stimmen. Eine erstmals v~tene Alternative Ll91:e, die nur bei den Angestellten kandidierte, erreichte 2442 Stimmen und ein ,Mandat. Gegen nazlstltche Umtriebe Im ORF Die Kommunistische Jugtond Oberösterreicih erhob auf ihorer jüngsten Landesleitungssitzung scharfen Protest gegen den Auftritt des Neonazi Erldh. Koslcek bei der „Club 2"-Sendunl am 3. April. Die K.Jö Oberösterreich wertet es als ungeheuerlichen Affront gegen alle Antifaschisten und Demokraten, wenn einem einschlägig durch BrandaMdhJ:äg,e In ~, ,e- · tretenen und voroesllratften Neote,.. ischls1len die Möglldlkel,t 11Ceben. w.irod, in einer Femselh&enduq Beline Ansidh.ten zu verbreiiten. Gerade angesichts der jüngst erfolgten Urteile gegien Neonaz.1 wegen Wiederbetätigung lat dieser Auftr.itt geradezu eine Schützenhilfe für d ie neofaschistischen• Krlfte. Die KJO Oberösterreich fordert daher die Absetzung des Verantwortlichen im ORF,·

MEHR BRIICK VON '1 LINKS . □

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2