Vorwärts Nr. 1, 17. Jahrgang, Jänner 1984

Arbeit für alle - 35-Stundenwoche sofort Selten wurde auf einem 0GB Kongress so heftig , so intensiv diskutiert wie am 10. OGB-Bundeskongress. Die Losung des Kon_gresses „Arbeit für alle - schwierige Zeiten gemeinsam.. meistern" wies auf die Grundprobleme hin : Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise. Uber die Lösung dieser Probleme erwarteten sich viele Delegierte eine Orientierung von den ÖGB-Spitzenfunktionären. Ob Umverteilung , Sozialausgaben oder Arbeitsplatzsicherung - das Monopolkapital sucht in der Krise eine grundlegende Wende durchzuführen. Diese Herausforderung des Monopolkapitals wurde aber von der Gewerkschaftsspitze nicht angenommen. Ihre Orientierung ist nach wie vor die Klassenzusammenarbeit, die der Sozialpartnerschaft , auf Kosten der Arbeiter und Angestellten . Die Kleinen sollen Opfer bringen , den Gürtel enger schnallen , damit die Großen umso unverschämter ihre Profite ins Trockene bringen können . Doch Lohnverzicht und Sozialabbau verhindern keine Krise, im Gegenteil durch Kaufkraftschwund verschärft sich die Krise. Doch es regt sich der Widerstand, Zweifel an der Richtigkeit dieser Gewerkschaftsstrategie wurden laut. Immer mehr Delegierte, auch der sozialistischen Fraktion, kritisierten das kapitalistische System und das Sozialpartnerschaftssystem. In der Frage der 35-Stundenwoche waren es die Delegierten des Gewerkschaftlichen Linksblocks, die vehement die sofortige Einführung der 35-Stundenwoche bei vollem Lohn und Arbeit für alle forderten . Im Sozialpartnerschafts-Laster gehts auch 1984 bergauf, für die Reichen versteht sich. Die ÖGB-Führung hat den Fuß mit am Gas- und nicht Bremspedal. Mock & Co. produzieren "Rezepte" als selbsternannte Bessermacher wie die Bäcker Semmeln. Beim Futtertrog sitzen alle beisammen und verteilen Milliarden, wobei die Unternehmer immer mehr bekommen. Hingegen werden die Arbeitslosen mehr, die Wohnungen teurer, dem Volk wird der Brotkorb höher gehängt. 1 . ·ta i- . es kapi ngsgen dies Belastu Gewerkschaftlicher Linksblock KOMMUNISTEN - UNKE SOZIALISTEN - PARTEILOSE Die Bundesregierung hat wieder einmal ein Belastungspaket geschnürt, da,s härter als bisher die arbeitend-eo Menschen, vor allem die sozial Schwachen, voll treffen wil'd. %7 Milliarden Schilling sollen aus der Bevölkerun« herausgepreßt wenlen. Immer mehr zahlen die kleinen Leute in den staatlichen Steuertopf, aber immer mehr bekommen die Großen fflr sich aus diesem Topf zurück. Das wird 1984: Jahr des Widerstandes! die Inflation anheizen, das Wirtschaftswachstum bremsen und die Arbeitslosigkeit erhöhen. Finanz- und Sozialminister basteln an sogenannten "Reformen", z. B. durch Erhöhung der Beiträge und du•ch Leistungsktirzungen den Zuschuß des Bundes zur Pensionsversicherung gering zu halten. Neben den Maßnahmen des Sozialabh:a.us weröen sieb die Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter der Inflationsrate nega.iiv auf die Kaufkraft auswirken. Für die arbeiten.den Menschen wird sich mehr denn Je die Frage stellen, ob sie sich wtderstandsl0s aussackeln lassen oder ob sie dieser Politik Widerstand entgegensetzer Wer kämpft, kann zwar ver Iieren, aber wer nicht kämpft , hat von v11mherein verloren. Die Arbeiterkammerwahlen am 8. und 9. April 1984 geben die Möglichkeit, der Politik der Belastungspakete, des Sozialabbaus, der Lohn- und GehaU.sa!'lschlüs.<1e unter der Inflationsrate, für die die SP-Fraktlon verantwortliich ist, aber auch der Demagogie des OAAB e;ne Abfuhr zu erteilen. Die Stimmenabga.be fü,- eine linke, klassenorientierte Gewerkschaftspolitik, für de11 GLB, ist schon ein wichtiges Zeichen des Widerstandes. Das Jahr 191'14 Ist auch e!n wichtiges SchlilsseUahr ftir die Erhaltun,: des . Friedens. Der Widerstand der Bevölkerung, vor allem der Arbeiterschaft, gegen die Politik der Konfrontation, der Bocbrilstans und llaketenstatlonleruns muß ventärkt werden. Tun wir etwu, bevor es n 1pit ls11

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