Vorwärts Nr. 3, 16. Jahrgang, August 1983

hinaus einen immer größeren finanziellen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung geleistet. Ein Rückgang dieser Investitionen, der zwangsläufig mit einem Einnahmenausfall einhergehen würde, würde zahlreiche weitere Arbeitsplätze in Oberösterreich gefährden. Nach meiner Meinung ist die Abschaffung dieser beiden Steuern ungerecht, da die Gemeinden für die Unternehmer, die diese Steuern entrichten, zahlreiche Vorleistungen erbracht haben. So hat die Stadt Steyr - gemessen an ihrer Finanzkraft im Vergleich zu Land und Bund - überdurchschnittliche finanzielle Leistungen für das BMW-Motorenwerk in Millionenhöhe erbracht, in der Erwartung, in Zukunft höhere Eingänge an Lohnsummensteuer zu erhalten . KPÖ-Gemeinderäte verlangen Abschaffung der Landesumlage Die Finanzkraft der oö. Gemeinden wird weiter durch die Entrichtung der Landesumlage und des Krankenanstaltenbeitrages (Stadt Steyr über 40 Millionen Schilling 1982) an das Land Oberösterr. geschwächt. Daher erheben die oö. KPÖ-Gemeinderäte seit vi elen Jahren die Forderung nach ersatzloser Abschaffung der Landesumlage. :iimmnn111II11I :I 11:I llilllll illli!l lil lll lllll llll lllll!IIIIIIIIIITillllllnllll lllITlllllllllllnlUlll llllllllll ll l1" r, ~ Spendet für den Wahl- und Pressefonds der KPÖ ! f'SK-Kontonummer 7302.691 ~ ~ t dUWIIIIU111111Jllll11WOßlll!lllJIOllfllllllllll111Dllllllllillllllllßlllll-11lll!Ulllßlllllllllil illi Arbeitszeitverkürzung dringend Tatsachen widerlegen Märchen, sprich: ,,nicht finanzierbar" Ausgehend von der derzeitigen Sockelarbeitslosigkeit von über 90.000 erwarten die Wirtschaftsforscher für den Winter ein Ansteigen der Arbeitslosenzahlen auf rund 200.000. Die Ursachen dafür liegen neben einer schlechten Konjunktur vor allem in der zunehmenden Rationalisierung begründet. Neue Techniken schaffen neue Möglichkeiten für die Beseitigung von Arbeitsplätzen. Diese Entwicklung kann nur durch eine bessere und gerechtere Verteilung der vorhandenen Arbeit wettgemacht werden,alsodurch eine Arbeitszeitverkürzung . Die Forderung nach Einführung der 35-StundenWoche bei vollem Lohnausgleich gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Gegner der Arbeitszeitverkürzung führen gerne das Argument der „unmög lichen Finanzierbarkeit" eines solchen Schrittes ins Treffen . Leider beten dieses Argument auch viele Arbeiter und Angestellte nach. Wie aber sieht es wirklich aus? Österreich liegt im OECD-Vergleich, das sind die wichtigsten zwölf westlichen Industrieländer, bezogen auf die Arbeitskosten (Lohn- und Lohnnebenkosten) an drittletzter Stelle, beim effektiven Stundenlohn sogar bereits an letzter Stelle. Das ist die Folge davon, daß in den vergangenen Jahren teilweise nicht einmal die Inflation, geschweige denn die gestiegene Produktivität abgego lten wurde. Jedes Prozent Arbeits loser belaste t den Staatshaushalt mit rund vi er Milliarden Schilling , ganz zu schweigen vom Ausfall an Lohnsteuer und Soz ialversicherungsbe iträgen. Jeder Arbeitslose bzw. seine Famili e muß die Konsumation einschrän ken, was wiederum auf die Produktion zurückfä llt. Was hat es für e inen Sinn , wenn beispielsweise tausende Steyrer Arbeiter Kurzarbeit verrichten (das ist Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich) und Anteil e ihres Lohnes verlieren, wenn 10. Sept.: Neue-Zeit-Fest Unser Pressefest heuer auf dem Freigelände des Volkshauses Urfahr-Bachlfeld - Beginn: 14 Uhr Auf unsere Besucher wartet ein vielfältiges Programm: Zünftige böhmische Blasmusik, südamerikanische Musik .der Gruppe „ lnti Andino", Zeitkritisches des Liedermachers Christian Hawle, die Schachfreunde können in einem Turnier ihre Kräfte messen. Für die Kurzweil der Kinder sorgen ein Puppentheater aus der CSSR und ein Aktivprogramm der Kollegen von Kinderland. Vielfältige politische Informationen wird es an den Infoständen geben. Die kulinarischen Genüsse dürfen auf einem richtigen Volksfest natürlich nicht fehlen. Hier wird es heuer einige „Neuigkeiten" geben. Zu gewinnen gibt es auch einiges. Nicht nur in der Glücksfischerei, sondern auch mit der Eintrittskarte. Heuer wird eine Flugreise nach Moskau und Leningrad verlost, die von der aus dem Fernsehen bekannten Russisch-Lehrerin Lisa Schüller geleitet wird . Neu ist auch die Abendveranstaltung, die um 19 Uhr beginnt. Die Maly-Polland-Band und die lnto-Andinowerden die Besuchersicher zum Tanzen bringen. Die Eintrittskarte, die zum Eintritt für beide Veranstaltungen berechtigt, kostet im Vorverkauf 40 Schilling, an der Veranstaltungskassa 50 Schi II ing. Kartenvorverkauf: ,,NeueZeit" Melicharstraße 8; BDF; Landstraße 32, in allen Bezirksleitungen der KPÖ, bei den Aktivisten der KPÖ, beim Kartenbüro Pirngruber und im Plattenstadl Herrenstraße. Anselm Hinterreithner GLB-Betriebsrat - Steyr-Werke gleichzeitig der Inlandsmarkt für Produkte dieses- Konzernes schrumpft , weil kaufkräftige Nachfrage fehlt? Das Beispiel Steyr beweist zweierlei: Erstens die Notwendigkeit kürzerer Arbeitszeit , um die Rationalisierungseffekte abzufangen und Massenentlassungen zu verhindern; und zweitens die Notwendigkeit des Lohnausgleiches, um nicht Kaufkraft zu verlieren. Ist es nicht vernünftiger, für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich gezielte Hilfen zu gewähren, um das Beschäftigungs-Niveau aufrechtzuerhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen , als mit großen Mitteln eine wachsende Arbeitslosigkeit zu finanzieren, bis auch diese „unfinanzierbar" wird? Was haben die Unternehmer mit den Gewinnanteilen gemacht, die sie einer zwanzigprozentigen nicht abgegoltenen Produktivitätssteigerung seit dem Jahre 1977 verdanken? Wenn man weiß, daß allein 1982 mehr als 70 Milliarden Schilling ( !) nahezu unversteuert ins Ausland abflossen , dann kommt man einer Antwort schon sehr nahe Jeder Arbeiter und Angestellte ist gut beraten, sich der Aktion für die 35-StundenWoche bei vollem Lohnausglei ch anzuschließen, und sie durch seine Unterschrift zu unterstützen. Unterstützen Sie unsere Tätigkeit! Werden Sie Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs

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