Vorwärts Nr. 2, 16. Jahrgang, März 1983

An eine Wohnpartei Erscheinungsort : S t e y r Verl11gspostamt : Steyr 4400 ,-- 1 1 1 1 1 P. b. b. · 1 . 1 1 1 l_ - ---· 16. Jahrgang März 1983 Nr. 2 Neuer BMW-Griff in den Steuertopf vreisky bei Werkseröffnung in Steyr: ,,Ein Tag großen Glücks" e r erlebe einen „Tag großen Glücks" , sagte Bundeskanzler Kreisky bei der offiziellen Eröffnung des BMW-Werks in Steyr. Noch glücklicher dürften sich die leitenden Herren des bayrischen Konzerns gefühlt haben - denn zugleich mit der Eröffnung der ersten Ausbaustufe wurde bekanntgegeben, daß für die bis zuletzt diskutierte zweite Ausbaustufe des Werks ebenfalls tief in den Steuertopf gegriffen wird. BMW langt kräftig zu Für die zweite Ausbaustufe - versprochen sind 800 Arbeitsplätze - gibt es laut Kreisky 500 Millionen Subvention vom Bund . Darüber hinaus machte der Steyrer Bürgermeister Weiss eine Zusage über weitere 34 Millionen aus der Stadtkassa (einen Gemeinderatsbeschluß dazu gibt es nicht , der Gemeinderat wurde nicht einmal informiert) . Das ist aber noch immer nicht alles. Die SPÖ hatte vor dem Werk Arbeiter mit einem Transparent „Ratzenböck soll zahlen, nicht erst vor den Landtagswahlen" aufmarschieren lassen, und das Land Oberösterreich zahlt wirklich : 120 Millionen plus 100 Millionen Ausfallshaftung . Das Land Oberösterreich entspricht damit freilich nicht_der SP-Forderung, wonach die Subventionen zu einem Drittel vom Land aufgebracht werden sollten. Di e auf diese Weise „gesparten" rund 100 Millionen will Ratzenböck für eine „Aktion" zugunsten v_on Klein- und Mittelbetrieben einsetzen , bei der Kredite im Ausmaß von etwa einer Milliarde gefördert werden sollen . BMW-Motoren wer k Steyr Fo tu Kr anzrn ayr Friedenswoche in Steyr Vom 7. - 13. März 1983 gab es zahlreiche Aktivitäten. Eindrucksvoll war bereits der Auftakt der Friedenswoche mit der Eröffnung einer Friedensausstellung im überfüllten Oominikanerhaus. An der Gestaltung der Friedenswoche nahmen 15 verschiedene Organisationen, darunter aktive Friedensgruppen, die Katholische Jugend, die Sozialistische Jugend und die Kommunistische Jugend teil. In einer anschließenden Versammlung , bei der Betriebsseelsorger Hermann Leimer Begrüßungsworte sprach, erläuterte der Vertreter der oberösterreichischen Friedensbewegung Parnreiter unter anderem den Linzer Appell, der sich entschieden gegen die Stationierung von USRaketen in -Westeuropa richtet und von der österreichischen Bundesregierung wirksame Maßnahmen gegen diesen Akt verschärfter Aufrüstung und Kriegsgefahr fordert. An der Veranstaltung nahmen auch SP-Landesrat Ing. Reich/, die SPÖStadträte Kinzelhofer und Feuerhuber, der ÖVP-Stadtparteiobmann Holub, der ÖVP-Abgeordnete und Bürgermeister der Steyrer Nachbargemeinde St. Ulrich, Steinmayr, sowie der KPÖ-Landesobmann, Gemeinderat Otto Treml teil. Am 12. März fand beim Friedensdenkmal in St. Ulrich eine große Friedensveranstaltung statt, bei der der Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Steinmayr besonders die Notwendigkeit unterstrich, den Friedenskampf von unten, über die Parteigrenzen hinweg noch stärker zu aktivieren, damit der Weltfrieden gesichert bleibe. Anschließend wurde im Zentrum der Friedensgemeinde St. Ulrich ein Friedensbaum gepflanzt. Nach dem Singen von Friedensliedern erfolgte ein Friedensmarsch über das historische Arbeiterviertel Enns/eile auf den Steyrer Stadtplatz, wo auch eine Abschlußkundgebung durchgeführt wurde.

Die erste Ausbaustufe des BMW-Werks (derzeit 900, bis Juni hoffentlich 1000 Beschäftigte) hatte bekanntlich schon Subventionen des Bundes (900 Millionen), des Landes (114 Millionen) und der -Stadt Steyr (21 Millionen plus Zusatzleistungen im Wert von 60 Millionen) erhalten . Sie hatte ein Investitionsvolumen- von etwa fünf Milliarden Schilling, die zweite Stufe kostet drei Milliarden. Der Subventionsaufwand macht also über 20 Prozent aus. KPÖ: Beteiligung und Mitsprache sichern! Die KPO hat der Förderung der ersten Stufe noch zugestimmt, weil ursprünglich mit Steyr-Daimler-Puch wenigstens noch ein österreichischer Betrieb zu 50 Prozent beteiligt war, und weil es sich um eine notwendige Strukturverbesserung in der Region ha_r:idelte. Zur Förderung der zweiten Stufe erklärte KPOGemeinderat Otto Treml, es müsse auf jeden Fall eine entsprechende österreichische Beteiligung am Eigentum gegeben sein und eine entsprechende Mitsprache, wenn mit öffentlichen Mitteln gefördert wird. Treml verwies darauf, daß im Steyr-Werk seit Herbst bis Ende April 8000 Arbeiter von Kurzarbeit betroffen sind, und daß es für diesen österreichischen Betrieb keine Förderung in vergleichbarem Ausmaß gegeben hat. Auch die in der Region ansässigen Klein- und Mittelbetriebe haben keine Förderung in diesem Ausmaß erhalten, was in Anbetracht einer Arbeitslosigkeit von rund neun Prozent im Bezirk besonders ins Gewicht fällt . ,,Wir sind nicht bereit, bei diesem Spiel mit Steuermillionen mitzumachen", sagte Gemeinderat Treml. 800 Arbeitsplätze fielen durch Gedächtnislücke ... Auf der an die Eröffnung anschließenden Pressekonferenz bestritt Bundeskanzler Kreisky , daß bei der ersten Ausbaustufe des BMW-Werkes ursprünglich 1500 Arbeitsplätze vorgesehen gewesen seien. Man habe immer nur von 1000 Arbeitsplätzen gesprochen . Auch als Otto Treml auf Gemeinderatsbeschlüsse hinwies, die sich auf 1500 Arbeitsplätze bezogen, blieb Kreisky bei dieser Version. Dabei unterstützte ihn BMW-Generaldirektor Kuenheim. In einem Protokoll des Gemeinderates vom 18. November 1981 wird jedoch der BMW-Finanzchef Doppelfeld wörtlich so wiedergegeben : ,,An Mitarbeitern war ursprünglich geplant rund 1000. Jetzt (18 . Novembrn 1981) sind für die Endstufe etwa 1800 vorgesehen ." Wl . stimmt also? Getrübtes Glück Geme'inderat Otto Treml hielt Bundeskanzler Kreisky entgegen , daß er die in seiner Rede geäußerten Glücksgefühle nicht teilen kann. Wenn man weiß, daß in der Region Steyr derzeit 2000 Menschen arbeitslos sind und in dem für die Region wichtigsten Betrieb, den SteyrWerken , 8000 Menschen kurzarbeiten , dann stellt sich di e Frage , wie es weiterg ehen soll und was die Regierung und der Kanzl er zu tun gedenken, um di e Arbeitsplätze bei St eyr-Daiml er-Pu ch zu sichern. Aufgabe der Regierung se in könne, darauf zu sehen, wie einzelne Produkte verkauft werden . ,,Manche" hätten an das Panzer- und Waffengeschäft geglaubt , aber diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt. Dazu wäre zu sagen , daß nicht zul etzt Kreisky se lbst zu „manchen" zählte , war er doc h der führende Einpeitscher des Waffengeschäfts mit dem billigen Argument : ,,Wenn es wir nicht tun , tun's andere" . Konkrete Aussagen , wie es mit den Steyr-Werken weitergehen soll, machte der Bundeskanzler nicht.. . Dem ansonst en nicht um Antworten verlegenen Kre isky fiel dazu nicht viel ein . Er meinte, daß es nicht di e Da jubelt BMW... Daß Bundeskanzler Kreisky ein offenes Herz für multinationale Konzerne hat, weiß man nicht erst seit der Errichtung des BMW-Werkes in Steyr. Der finanzkräfti~e westdeutsche Konzern erhielt von Bund , Land und Gemeinde 1.654 ,000.000 Schilling und von der Stadt St eyr zusätzlich 60 Millionen , damit sich BMW in Steyr etabli ert . Das sind rund 20 Prozent der gesamten Inves titi onssumme. Man argumentiert gerne damit , daß sich ohne di ese für stliche Hilfe BMW kaum daz u entsc hlossen hätte, Steyr als Stando rt zu wählen . ' Uns scheint eher zutreffend zu sein , daß der BMWVorstand von anderen Gesichtspunkten au sgegangen ist: Erstens verfügt Steyr über ein en hohen Stand an Facharbe itern mit einschlägigen Erfahrungen im Fahrzeugbau , zweitens ist die Nähe zum Stammbetrieb in München geg eben und ein Gleisanschluß zur Westbahn vor11?!~1!1 !! il =l ;J 1:M II): ~1!1 ;J =l 3 i1 1 Steyr juben: BMW baut aus ~-------~ Da hat nicht nur Steyr 1000 schon bestehenden ArGrund zur Freude Weil die beitsplätzen kommen noch Facharbeiter so gu. arbeiten mindestens 800 dazu I Auch in und der Bund weiter mithilft, den USA werden nun bald wird das BMW-Motorenwerk Fxr,ortmotoren ..Made in bis 1986 auf die doppelte Steyr" brummen. Größe ausgebaut Zu den Aus der SPÖ-Wahlze itun g· handen. Drittens - und das ist besonders wichtig - ist Steyr eine Pro bl emregion in punkto Arbeitsplätzen, was auf das Lohnniveau neuer Betri ebe dämpfend wirkt. So wichtig di e An s iedlung neuer Betri ebe und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze auch ist, so muß der Einsatz der Mittel in einem gesunden Verhältnis zum Effekt stehen Gerechterweise aber gebührt der heimischen Industrie die gleiche Großzügigkeit , mit der man heute Auslandskonzerne fördert. Das mindeste, was man bei der Subvention mit Steuermittel in Milliardenhöhe berücksichtigen muß, ist die Sicherung eines entsprechenden Mitsprache- und Mitbestimmungsrechtes, das nach dem Ausscheiden der SteyrWerke aus dem gemeinsamen Projekt mit BMW keineswegs gegeben ist. Wenn kürzlich eine SPÖ-Wahlzeitung einen Artikel mir dem Titel aufmacht: „Steyr jubelt: BMW baut aus " so muß man korrekterweise hinzufügen, daß bislang vor allem die Konzernleitung von BMW Grund zum Jubeln hatte ...

DAS WICHTIGSTE IST DER FRIEDE Die größte Sorge der Oberösterreicher gilt heute dem Frieden, der Erhaltung des Weltfriedens . Und dies kommt im breiten Bündnis von Sozialisten, Christen, Kommunisten und Parteiungebundenen in der oberösterreichischen Friedensbewegung zum Ausdruck. Bedrohung wächst Noch nie in der Geschichte war die gesamte Menschheit so bedroht wie heute. Durch die Entwicklung neuer Massenvernichtungswaffen , durch die Idee des begrenzten At omkrieges, durch die Verschlechterung der internationalen Beziehungen und zahlreiche militärische Konflikte in der Dritten Welt ist ein Atomkrieg nicht auszuschließen. Otto Treml, Gemeinderat, Landesobmann der KPÖ-OÖ. Die Beschlüsse der USA über den Bau der Neutronenbombe, die Erhöhung des Rüstungsbudgets für 1984 und die Ankündigung des amerikanischen Präsidenten Reagan, die Zahl der verfügbaren Atomwaffen der USA bis zum Jahre 1990 zu verdoppeln , stellt meiner Meinung nach eine Herausforderung aller Menschen dar, ob Sozialist , Kommunist oder Christ . Wir sitzen auf einem Pulverfaß Das gesamte international einsatzbereite Atompotential, in normalen Sprengstoff umgerechnet, ergibt bereits heute, daß für jeden einzelnen Menschen auf der Welt 3000 kg Sprengstoff zur Verfügung stehen, um ihn zu töten! Das heißt mit anderen Worten , jeder von uns sitzt auf einem Pulverfaß mit 3000 kg herkömmlichem Sprengstoff und jeder Narr, jeder Verbrecher, kann zünden. Frieden - ein soziales Anliege,i ! Auch die bestehenden Waffensysteme töten bereits, ohne daß sie zum Einsatz kommen : Während zwei Drittel der Menschheit hungern, werden jährlich über 600 Milliarden Dollar für die Rüstungsproduktion ausgegeben . Rohstoffe, menschliche Arbeitskraft, Energie und wissenschaftli - che Kapazitäten werden in gigantischem Ausmaß dem Profit und dem Machtstreben geopfert. Das Recht auf Leben ist das wichtigste aller Menschenrechte und nur das gemeinsame Wirken aller, die ein neuer Krieg, ein Atomkrieg bedroht, gegen jene, die an Rüstung und Krieg profitieren, kann das Menschenrecht auf Leben sichern. Wir Kommunisten unterstützen alle Kräfte, die gegen den Rüstungswahnsinn kämpfen . Wir fordern ein Verbot aller Atomwaffen, ihrer Erprobung und Erzeugung sowie die Vernichtung aller vorhandenen derartigen Waffen. Die KPÖ ist für das Verbot der Erzeugung von Massenvernichtungswaffen und der Entwicklung derartiger neuer Waffensysteme. Für uns Kommunisten, für die Mehrheit der Menschheit gibt es nichts wichtigeres als den Frieden. In unser aller Interesse: Friedensbewegung stärken! Wie die große Friedensdemonstration der 70.000 am 15. Mai 1982 in Wien zum Ausdruck brachte, muß die atomare Aufrüstung in Europa gestoppt werden. Ich bin fest davon überzeugt , daß die weltweite Friedensbewegung eine Stationierung neuer Pershing-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper in Europa verhindern und den Bau der Neutronenwaffe stoppen kann. Daher appelliere ich als kommunistischer Kommunalpolitiker an die österreichische Bundesregierung, sich gegen die Stationierung von Pershing 2 und Cruise Missiles in Europa auszusprechen und gemeinsam mit anderen Staaten konkrete und wirksame Maßnahmen zur Verhinderung der Stationierung als ersten Schritt für ein atomwaffenfreies Europa zu treffen. Werte Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher! Europa - »unser gemeinsames Haus«. Schützen wir es und vereinigen wir uns darüber hinaus mit allen Menschen unseres Bundeslandes, mit denen wir - was immer uns trennen mag - eines gemeinsam haben, den Wunsch, das elementarste Menschenrecht zu sichern, das es überhaupt gibt: nämlich das Recht, in Frieden zu leben.

Der Kapitalismus ist unmenschlich 50 Millionen Menschen verhungern - 33 Millionen sind arbeitslos Pro Jahr verhungern in den Ländern der Dritten Welt rund 50 Millionen Menschen, davon 30 Millionen Kinder und Jugendliche. Dazu kommen 33 Millionen Arbeitslose, davon 12 Millionen in den USA und 12 Millionen in den EG-Ländern, während jährlich 600 Milliarden Dollar für die Rüstung verpulvert werden. Die Arbeitslosigkeit hat in den westlichen Industrieländern in unserer Zeit - in einer der Depression der dreißiger Jahre vergleichbaren Weltwirtschaftskrise - zehn Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung erfaßt. Auch in Oberösterreich gibt es Regionen, wie im lnnviertel und Steyr, in denen die Arbeitslosenrate bereits 9 - 10 Prozent beträgt . Allein seit 1960 hat es 65 größere kriegerische Auseinandersetzungen in 49 Ländern mit 11 Millionen Toten gegeben (Vietnam über 2 Millionen). Atomkrieg verhindern und abrüsten Die Kommunisten sind solidarisch mit allen friedliebenden Menschen und antiimperialistischen Kräften. Die KPÖ tritt ein: für einen Rüstungsstop als ersten Schritt für Abrüstung in West und Ost für ein atomwaffenfreies Europa für eine atomwaffenfreie Welt UNO für Atomrüstungsstop Vollversammlung verlangt weltweites »Einfrieren« In zwei Entschließungen hat die UNO-Vollversammlung im Dezember 1982 ein weltweites »Einfrieren« der Atomrüstung verlangt. Gegen das Verlangen nach einer Einstellung der Atomrüstung stimmten die USA und die meisten ihrer Verbündeten. Die Entschließung auf eine weltweite Einstellung der Atomrüstung und der Produktion von Kernwaffen wurde mit 122 gegen 16 Stimmen bei 6 Enthaltungen angenommen. OÖ. Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl 1983 Wenn Sie wirksam gegen die Benachteiligung, gegen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, gegen SPÖ-, ÖVP- und FPÖ-Privilegien und Freunderlwirtschaft sowie Korruption Ihre Stimme abgeben wollen. dann wählen Sie die Kandidaten der KPÖ. Und wenn Sie wollen, daß konsequente Volksvertreter ins Parlament kommen, dann unterstützen Sie uns durch Ihre Stimmenabgabe für die KPÖ. Auch auf Ihre Stimme kommt es an. Die Spitzenkandidaten des Wahlkreises Oberösterreich sind: Franz Muhri, Parteivorsitzender, Otto Treml, Gemeinderat, Dr. Walter Silbermayr, Rechtsanwalt, und Prof. Franz Kain, Schriftsteller und Gemeinderat. Von links nach rechts: Otto Treml, Franz Muhri, Dr. Walter Silbermayr, Prof. Franz Kain. MEHR DRUCK VON LINKS - KPO WAHLEN

Franz Muhr/, Spitzenkandidat in allen Wahlkreisen II Jede KPD-Stimme hat politisches Gewicht Um kritische Wähler von der Stimmabgabe für die KPÖ abzuhalten, wird die Behauptung verbreitet, daß die Stimme für die Kommunisten „verloren" sei und „eh nichts nütze". Wie verhält sich das wirklich? Das Wahlziel unserer Partei ist eine stimmenmäßige Stärkung und eine parlamentarische Vertretung. Wir werben um das Vertrauen der Wähler, um besser für ihre Interessen eintreten zu können. Viele sind bereits der Meinung, daß es gut wäre, wenn es ein paar Kommunisten im Nationalrat gäbe; als vorwärtstreibende Kraft, als vom Profitsystem unabhängige demokratische Kontrolle, als „Hecht im Karpfenteich". Wir sagen aber dazu auch offen: Kommunisten werden im kommenden Nationalrat nur dann vertreten sein, wenn Sie s e I b s t durch Ihre Stimmabgabe für die KPÖ dazu b~itragen. Aber auch das.~timmenmäßige Abschneiden, eine stimmenmäßige Stärkung der KPO ist wichtig: • Wenn die KPO Stimmen verliert, wird die SP-Führung erst recht ihre bisherige Politik des Vorranges für die Profitinter.~ssen des Kapitals fortsetzen, denn es droht ihr ja dann offenbar keine Gefahr von links. • Wenn die KPO Stimmen gewinnt, dann kann sie mit mehr politischem Gewicht für die Interessen der arbeitenden Menschen eintreten. • Wenn jene bisherigen SP-Wähler,.,die eine fortschrittliche Änderung der Politik der SPÖ wünschen, bei der Wahl doch wieder für die SPO stimmen, dann ist diese Stimme p o I i t i s c h tatsächlich verloren, denn diese Stimme wird.von der SP-Spitze als Vollmacht und Zustimmung ausgelegt werden, die alte Politik fortzusetzen, die viele schon mit Recht kritisieren. Die einzige Möglichkeit, eine wirksame Kritik, einen wirksamen Protest zum Ausdruck zu bringen, einen wirksamen Druck in Richtung einer fortschrittlichen Änderung auszuüben, ist bei der Wahl am 24. April nur die Stärkung der Kommunistischen Partei. Das ist auch der Sinn unserer Losung:

Woher das Geld nehmen? Diese Frage stellt sowohl die SPÖ-Regierung als auch die ,,Opposition" von ÖVP und FPÖ seit Jahren an die Österreicher, · wenn es um die Schaffung von Arbeitsplätzen und um Investitionen für die Allgemeinheit geht. · Alle drei Parlamentsparteien sind sich einig: Die Kleinen sollen „Opfer bringen"... Die Kommunisten sagen: Auf keinen Fall dürfen weiterhin die arbeitenden Menschen durch neue Steuererhöhungen belastet und durch die Erfindung neuer Steuereinnahmen (Sparbuch-Zinsertragssteuer - Besteuerung des 13. und 14. Monatsgehaltes usw.) zur Kasse gebeten werden. Die Regierung soll sich das Geld dort holen, wo es ist: • Bei den Großunternehmern, die pro Jahr zusammen 14 Milliarden Schilling einheimsen. • Bei den Steuerhinterzi.ehern, die derzeit dem Staat rund 20 Milliarden schulden. • Bei jenen 10 Prozent der Vermögenden in Österreich, die nach Mitteilung des statistischen Zentralamtes genausoviel verdienen wie die übrigen 90 Prozent der Österreicher. Darunter befinden sich die General-Manager folgender · Großunternehmen mit einem Jahreseinkommen: Creditanstalt-Bankverein 3,8 Mio. S Voest-Alpine AG 3,5 Mio. S Chemiefaser Lenzing AG 3,1 Mio. S österreichische Brau AG 3,0 Mio. S ·Steyr-Daimler-Puch AG 2,9 Mio. S OÖ. Kraftwerke AG (OKA) 2,8 Mio. S Chemie Linz AG 2,8 Mio. S VMW Ranshofen 2,6 Mio. S Die Reichen sollen zahlen! Auf Kommunisten ist Verlaß •• KPO Liste 4. Mehr Druck von links - KPÖ - Liste 4 ·wählen!

Neue Belastungen 1 ·. . zur Auswahl ■ ■ ■ Die SPÖ will Die ÖVP will e Streichung bei Tarifen, Investitionen der ÖBB, Kürzungen bei Schulbüchern e Zinsensteuer auch für die Kleinen e Höhere Steuern auf den 13. und 14. , e Kürzungen bei Eisenbahnern, Entlas- • Erhöhung der Arbeitslosenversiche- sung von Straßenbauarbeitern usw. rung, die Streichung der Wohnungsbeihilfe. • • e Erhöhung der Mehrwertsteuer Das alles angeblich zur „Sicherung von Arbeitsplätzen". Aber die letzten Jahre haben gezeigt: Je höher die Belastungen, desto unsicherer wurden die Arbeitsplätze! So geht's nicht! Aber wie geht's? Darauf geben auch die „Grünen" und „Alternativen" keine Antwort! Das Geld wäre da! 8 Fast 70 Milliarden S sind ins Ausland abgeflossen 8 430 Mrd. S Schwarzgeld auf nur 70/o der Sparkonten Die KPÖ fordert daher: Die Reichen sollen mehr zahlen! Damit Arbeitsplätze gesichert werden, vor allem 0 durch Investitionen, besonders bei der Verstaatlichten; 0 durch Verkürzung der Arbeitszeit, besonders durch die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich; 8 durch Verteidigung der Massenkaufkraft. Nur die gemeinsame Abwehr aller neuen Massenbelastungen verteidigt auch die Arbeitsplätze. Mehr Druck von links 1

Muhri bei GFM in Steyr Foto Kranzmayr Im Bild von links nach rechts: Werksdirektor Ing . Novak, Parteivorsitzender Franz Muhri , Landesobmann GR Otto Treml, dahinter Arbeiter-BRO Walter Bräuer , Betriebsrat der SteyrWerke Anselm Hinterreithner, GLB-Landessekretär Manfred Groß, Bezirksobmann Siegfried Vratny, dahinter AngestelltenBRO Alfred Huemer und Presseref.erent Siegfried Gugeneder. Werkdirektor Ing . Novak erläutert die Palette hochwertiger Produkte dieses Maschinenbaubetriebes. Derzeit baut GFM eine Schmiedemaschine für die Sowjetunion, für deren Abtranport rund 230 Eisenbahnwaggons notwendig sein werden. KPÖ für Ausbau der guten Beziehungen mit den sozialistischen Ländern KPÖ-Vorsitzender Franz Muhri und Landesobman n Otto Treml besuchten in Begleitung von Landes- und Bezirksfunktionären die GFM in Steyr. Nach ein em informativen Gespräch mit den Vertretern der Le itung des Betri ebes Herrn Kralowetz jun . und Werksd irektor Novak sowie mit dem Arbeiterbetriebsratsobmann Bräuer und Ang es telltenbetri ebsratsobmann Huemer gab auch der Werkdurchgang ein en interessanten Einblick in die hochqualitative Produktionspal ett e, die en tscheidend dazu beiträg t, daß der Betrieb für die nächsten zwei Jahre mit Aufträgen ausgelastet ist. 99 Prozent der Produktion geht in den Expo rt , davon ein wesentlicher Teil in soz ialistische Länder. „D ie österreichi sc hen Kommuni sten werden auch weiterhin im Rahmen ihrer Ko ntakte mit den Vertretern der sozia listischen Staaten im Interesse der Arbeitspl atzs icherung für die AufFoto K ranzmayr 3000 Besucher bei Friedenswoche Die Verans taltun gen der Steyrer Friedenswoche, die von 15 versc hi edenen Gruppen organisiert wurd e, besu chten über 3000 Menschen . Am 12. März 1983 wurde im Zentrum von St. Ulrich ein Friedensbaum gepflanzt. V. 1. n. r.: Landeso bmann GR Otto Treml und Landtagsabgeordneter Thaddäus Steinmayr, Bürgermeister der Friedensgemeinde St. Ulrich bei Steyr. rechterhaltung und den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen eintreten", sagte Muhri. Am Betriebsbesuch nahmen auch Bezirksobmann Vratny, GLB-Landessekretär Groß, der Referent für Öffentlichkeitsarbeit Gugeneder , und der Arbeiterbetriebsrat der Steyr-Werke Hinterreithner, teil. In einer öffentlichen Versammlung, die im Saal des Taborrestaurants in Steyr stattfand, forderte Muhri unter anderem eine verstärkte Unterstützung der verstaatlichten Industrie und der ei nheimischen Klein- und Mittelbetriebe statt der großzügigen Förderung der multinationalen Konzerne. Zumindest müßte bei unumgänglich notwendigen ausländischen Betriebsgründungen mit der Subventionierung durch den Staat eine entsprechend Eigentumsbete il igung und ein Mitspracherecht verbu nden sein . sagte Muhri . IMPRESSUM. Ver leger . Herausgeber und Hers teller: Kommuni stische Partei Ös terreichs, 4400 Stey r. Johannesgasse 16. Erscheinungsort Steyr .

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