Vorwärts Nr. 4, 15. Jahrgang, November 1982

BMW-Steyr bildet keine Lehrlinge aus KPÖ verlangt energische Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit In seiner Stellungnahme zu der alarmierenden Wil'llscha.rtsentwicklun« der Region Steyr Im Gemeinderat der Eisenstl31dit kam der Sprecher der IQ>(}, Gemeinderat otto Treml, iwch ai\111 die stei- «ende JQgen.darbeitalosi&'keit zu sprechen. Von den Schu.1abgärugern., so führte der KPÖ-Vertreter au.s., die im Sommer eine Lehre •~nnen wollten, fanden 150 Burschen und Mädchen keinen Lehrpl.atz. Insgesamt gilbt es jedooh nac,h gro1ben Schätzungen in Steyr bereits 200 jugen,d:liche A!"beits1ose. Diesen jurugen Menschen, die arbeiten wollen, h!Lft es nicht, wenn sie von der SPÖ-Regieruruz ständig von Maßnahmen rur Ar,beitsplatzslcherurug hören, <liie Hoff. nung aU1f eine Lehrsteli!e oder einen Anbeits,piatz in Steyr jedoch immer geringer wiro. Es dUrle ike!nen Politiker wundern, wenn die Interesselosi.gkelt der Jugend zunehme, der Alikohol- und Drogenkonsum sich erhöhe und auoh die Jugendkriminaldtät ansteige . Kommunalpoliti,ker. Betriebsräte und Gewenkscha.ftsf,un,ktionäre, wie sie auoh im Gemeinderat vertreten sin<l, müßten d ie Forderungen der Gewerksethaftsjugend nach einem Leh:IilingseinsteJl.ungsgesetiz., nach einem BerufsausibiJdu.n,g.sfonds un,d nach Vel1kürzung der Wochenar,beitszeit auf 35 Stunden sowi(.! die Scha.ffung von überbetiiiebli<:hen Lehr:werkstätten un• terstüt.zen. Geme inderat Trem1 ;führte als herausforoernde.s Beispiel das BMW -,Motoren.werk Steyr an (das auch von der Stadt Steyr kräfti,g subventioniert wurde) . Bei einem Be1egs.chaift.stand von rund 800 beschiµtigt das Werk keinen einz,igen Lehrling und die Direktion sei auch in Zukunft ndc.ht bereit, s,ellbst Leh111in,ge au~ubiLden . Die KPO-FraktiOJl ist der Aiud'.- KPO mußte„nachhelfen" Es bedurfte erst eines kräftige.n (und f/lr dte SPÖ-Mehrheit wo/µ auch einigermaßen überraschenden) Anstoßes durch den KPÖGemeinderat Otto Treml, daß sich die Steyrer SP-Gemeinderatsfrak,tton dazu aufraffte, den Namen des ve.rstorbenen und verdienstvollen Altbürgermeisters Josef Fellinger (SPÖ) auch in Zukunft zu würdi,gen. Bei der Debaitte um eine neue Straßenbenennunr, mach..te die KPÖ den Vor&ohlag, eine Marktfläche in der Resthof-SiecUung nicht, wie offjzieU geplant, Sparkassenplatz, sondern nach Josef Fellhtger zu benennen. Gemeinde.rat Trenil erinnerte an dlie beispielhafte Tättgkeit Felli~ für die Arbeitffsohaft und an seine LeistuTi;ge11 ·.nach Ende des NazifQ;SchismT,U • um den Aufbau der Stadt Steyr. In IU.egc.1ität ha4 Felli-nger die antifaschistische Wtder&tandsbewegun,g unterstützt. "Wir Kommunisten", $C14Jte Gemeinderat Treml, ,,haben seine Verdienste trotz politischer und ideologischer Meinun.qsverschiedenheiten stets anerkannt ..." Um das Gesicht nicht zu ver• lteren., teilte die SPÖ-Frak,tion nach Unterbrechung der Sitzung mit, bei Ende des Bauvorhabens au.f den Hofe-r,:J:;ründen auf ~ Ennsleiten dieses neue Stadtviertel als Josef-Fellinger-Siedluna zu benennen. Nach Abgabe dieser Erklärung stimmte die KPÖ dem neuen Sparkassenpla,tz auf den ResthofG-ründen zu. Ein Kommunist hatte die SPOMehrhett von Steyr an einen aufrechten Arbeitervertreter erinnert, dem nun ein bleibende• Denkmal gesetzt wtrd. - KB - faSSJUng, daß die SP-Bundesregierung mit ihrer absoluten Mehrheit im Parlament die Pilicht hat , die Forderungen <ler jungen Gewerkschafter endHch zu verwi ~kldchen. Man kann d ie Lösun?g ,des Problems der Jugen<larbeit.sl,osigkei t nicht vom ~uten WILien der Unternehmer abhängig machen, man m'llß endlich gesetzil.khe Maßnahmen setzen. Landesparteiobmann Gemeinderat Otto Treml und PolbüroMitglied d. ZK. d . KPÖ im Gespräch mit einem Lehrling der Linzer Schiffswerft. In den verstaatlichten Schiffswerften Linz und Korneuburg sind 1750 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. In beiden Werften werden gegenwärtig 170 Lehrlinge ausgebildet. Im ausländischen BMW-Motorenwerk Steyr, das derzeit 800 Beschäftigte aufweist, gibt es keinen einzigen Lehrling.

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