Vorwärts Nr. 3, 15. Jahrgang, Juli 1982

KPÖ-Vorsitzender in Steyr: Kämpferische Lohnpolitik notwendig Part e ivorsit ze nder Franz MUHRI und Pol.-Büro-Mitglied Dr . Walter Silbermayr bes uchten am 28. Juni 1982 das Hauptwerk von Steyr-Daimler-Puch in Steyr. Die Besichtigung und ein ausführliches Gespräch mit Direktor Dipl. Ing. Aigner , ZBRO Nationalrat Heigl, Arbeiterbetriebsratsobmann Leithenmayr, Angestelltenbetriebsratsobmannstellvertreter Gstöttner und weiteren Vertretern der Direktion und des Betriebsrates boten die Möglichkeit, sich über die Situation im Betrieb, die hochqualitative Produktion, die Arbeitsbedingungen und sozialen Einrichtungen genauer zu informieren . Am Betriebsbesuch nahmen auch Landes parteiobmann GR Otto Treml, Bezirkssekretär Siegfried Vratny und der Arbeiterbetriebsrat des GLB, Anselm Hinterreithner teil. Parteivorsitzender Franz MUHR! bei der Eintragung ins Gästebuch der Steyr-Werke. V. 1. n. r. : GLB-BR Hinterreithner, Franz Muhri , Otto Treml, Dir. Aigner, GLB-Sekretär Dr. Silbermayr, BR Platzer, ZBRO NR Hans Heigl und Siegfried Vratny. Werkfoto Drei neue Momente kennzeichnen gegenwärtig die österreichische Wirtschaft: eine höhere Arbeitslosigkeit, ein Rückgang der Gesamtbeschäftigungszahl und eine beginnende Jugendarbeitslosigkeit. Dies stellte am 28. Juni 1982 KPÖVorsitzender Franz MUHRI bei einer Versammlung zum Abschluß seines Aufenthaltes in Steyr fest. Antikapitalistische Orientierung gegen Arbeitslosigkeit. Den Krisenerscheinungen könne nur durch eine antikapitalistische Orientierung der Wirtschaftspolitik erfolgreich entgegengewirkt werden. Auf die Frage, wie die KPÖ zu wirtschaftlichen Krisen stehe, b tonte Franz Muhri, unsere Partei spekuliere nicht auf Krisen, die unter anderem nur als Druckmittel auf Arbeitsplätze verwendet werden, und die zum System des kapitalistischen Wirtschaftssystem gehören. Im Gegenteil, die KPÖ trete beständig für die Erhaltung der bestehenden und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ein. ,,In Gesprächen mit Repräsentanten der sozialistischen Länder bemüht sich die KPÖ stets um Aufträgefür österreichische Betriebe." Zur österreichischen Außenhandelspolitik verwies Muhri auf das 6Punkte-Programm der KPÖ, in dem Vorrang für die heimische Eisen- und Stahlindustrie verlangt und die Zurückdrängung des EG Einflusses gefordert wird. Nach Auffassung der KPÖ kann den steigenden Arbeitslosenzahlen, wie sie jetzt von zwei österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituten jur 1982/83 vorausgesagt wurden, nur durch eine antikapitalistische Orientierung der Wirtschaftspolitik entgegengewirkt werden. Dazu gehören der Ausbau der Infrastruktur, vor allem mehr Mittel des Staates für einen echten sozialen Wohnbau, Aktivitäten im Bereich Umweltschutz, eine Beendigung der Belastungspolitik der arbeitenden Menschen und eine kämpferische Lohn- und Gehaltspolitik des ÖGB. Dazu zählen ferner sozialpolitische Maßnahmen der Regierung wie die Verkürzung der Arbeitszeit, die Herabsetzung des Pensionsalters und die Schaffung von Lehrwerkstätten.

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