Vorwärts Nr. 2, 15. Jahrgang, April 1982

Vor 500 Delegierten: Da nickte der Gesundheitsminister. GLB-Betriebsrat zu Abbau von Leistungsdruck, Verbesserung der Arbeitsmedizin Es kommt nicht alle Tage vor, daß ein Mitglied der SPBundesregierung dem Sbandpunkt eines kommunistischen ßetrlebsratsmitglieds vollinhaltlich beipflichtet: So geschehen auf der jüngsten Betriebskonferenz der Steyr-Werke, an der rund 500 Delew:Ierte teilnahmen u,111d vor der GLB-Betriebsrat Anselm Hhrterrelthner in Anwesenheit des Gesundheitsministers · Dr. Steyrer zu Problemen der Gesundheitspolitik In der Arbeitswelt die soztalpolltlscben Auffassuncen des Gewerkschaf.tJlchen Linksblocks darl~e. Hinterreithner GLB- Betriebsrat Der GLB-.Vertreter wies darauf hin, daß auf Grund des steigenden Le.lstungs,druckes sowie durch die ELnführung neuer Technologien der Gesundheitszustand der 13€- schäftigten schlechter wurde und die A11beitsinvalldl:tät gestiegen ist. Orientierung verloren? Besondens aktuell ist in diesem Zusammenhang dje Anbeitszeit. Dem steigenden Lelstumgi;;streß mlit aHen seinen Fol,gen kann mi:t e iner .Venkiürzung der Arbeitszeit, auf welche Welse immer, etwas entgegengesetzt werden, vrn;o, neben einem beschäf-tigrungspoliti11ehen auch einen gesundheltspol.itlsc'hen Effekt zeitigen würde. Aus dieser Sieht seien die Vorschläge des Sozialministers Dalliniger pos itiv zu bew-erten, ,und w-!r meinen, daß e.lne Unterstlütz,ung der entsprechenden Vorschläge durch das Ges.undh.eitsminlsterium no:twen,- dig mre. Damit kö.rmte ein konkreter Schr.itt zu,r Gesunderhaltun,g der arbeitenden Menschen geleistet werden. Das Gejammer der Unterneh• mer ist verwunderlich, da sie doch allesamt enbge:gen ihren. ei,genen Prophezeiungen an den früheren Arbe,it&zeitverkünzun.gen n,icht zugrunde gegangen sind. In Wil"klich'keit 'haben sie derartJig,e Ver• ' änderun,gen .schadlos überatan• den.. Leider a ,rgumentleren aUJCh führende Gewerikschaft.sfunktionäre häufüg mit Unternehmer• a:r,gumenten uirud sprechen von "Gefährdung der Wtrtsoha.ft" durch ve.rkiürzte Arbeimzeit. Das schein,t uns auf keinen Fall ein gesunder Gewer,kschaftsstandpunkt zu sein, diese Funkt:ionäre haben offenlbar in-der Sozialpartnersehaft die Orientierung verloren.. Wieder schwere Arbeitsunfälle In den letzten Wochen hat sich wieder eine Serie sc'hiwerer ArbeHsunfälle erei.gnet. Erfol,ge in der Richtun,g, die Unifallr.ate zu reduzieren, könnten nu.r dann el'- zielt werden, wenn den Bestrebungen des Managements, die Belegschaft zu noch höheren Leistungen aulizufordern., entgegengewirkt wird. Der LinksblockBetriebsrat plätdierte daher für energ•ische Ma ßn.alhrnen geigen Antreilberei 'lind , forderte die Belegschaft au,f, ,hJharrlich auf all, fäHige Unfallgefahren hinzurwelsen und die Beseiti.gung dieser Gefahren zu verlangen. Dle Pläne, eine Krankenschei:ngebühr einczuführen. werden vorn Linksblock ,abgelehnt. Die kompetenten Stellen der Soz-iaJ.verslcherung müßten sich das Geld dort holen, wo es sei, unter anderem bei den hohen PrOiflten der pharmazeutiscpen Industrie und bei den schwindelerregenden Hooor.aren gewisser Fachänzte. Es sei, so AnseJ.m Hinterreithlllel\ bekan!Ilt, daß die A~tekammer in sieben Bundesländern dabei sind, Geldinstitute anzukawfen bez!eSPRECHTAG Gemeinderat OTTO TREML Jeden Dienstag von 14 - I 7 Uhr KPÖ-Sekretariat Steyr Johannesgasse 16 Tel. 23 I 79 oder Linz O 73 2 / 52 I 58 Kommen Sie mit Ihren Fragen und Problemen, wir geben Auskunft und Rat in allen kommunalen Fragen. h,m.gsweise sich an Banken zu betei Ligen. Brennheiß ist nach wie vor die Forderun,g des Gewerkischa.ttHchen Linksblocks und der Stey• rer K.PO-Gemeind-eratsfrakt!on nach einem Notarztwagen fiür di~ drittgrößte Stadt Oberösterreichs. Es müßte doch mög•J.ich sel:n, daß die Stadtigeme.inde und die SteyrWerkdi,rektion über diese lebensrettende Investi,tion endlich eine Elinigu111g erzielen. Das Programm der KPÖ als Broschüre.· "Sozialismus •• in Osterreichs Farben" Das auf dem auß·erordentl1id1en Parte itag der KPO am 30. Jänner dieses Jahres e,instimmiig beschllossene neue Programm .,.,Sozialismoo in Österreichs Farben" jst aib sofort in alLen Glo,bus-iB.uchh.a;ndlumgen sorwJe in den Landes- und Be,z:i,rksleitun,• gen,der KPO e;r>hfötllich. Preis: S 20.-. Im ersten Hau.ptaJbs chniitt w,ird t„Die Epoc,he, i.n der wir l~~n" und deren entschefrlenide Triebkräfte dargelegt und der We,g zum SozJ.alismu,s sk!irliziert. Es wird in ddesem Programm klar und ,eindeutig festgestellt, daß der Weg zum SorliaUsmus nur e.iin demolkratis-cher sein k.aam. Daß diie soz,ialistisohe RevoJ1Urtion, weder von außen fan{POrtiert, noclh das Werk einier iklle:ine.n Minde,riheii, eines Puis,ches oder Staats- ~tre.khes sein kann- Sie kann nU:r dann dur,eh,geführt werden, wenn die Me!hrheit der Arbeiterklass,e im Bündn:ls mit anderen w,er'ktäti~en Schichten bereit ist, sich ents,chioose,n für eine solch tief,greife:n,d.e Änderung einzu,setzen. Im Progra1II1.m w,ird auch !bekräftigt, daß die KPÖ für einen Sorzialiismus in Osterreichs Farbe.in ist. Daß s:ie ke.in Modelil ihat, sondernd.aß die a;J)gemeingül tige:n Gr:unldsä tze des Sozialismus, den nationalen Bedingungen entsprechend, verwinklicht werden müs.sen. Der zweite Hauptahs,chnitt de~ Prngram.ms beiinhaltet das Forderungs- und Aktion~rogramm de:r KPO, das sich mi,t dem aktuellen wirtschaftljdhe.n und politischie111 Pro-- blemen unseres Lanides ,beschäftigt. Dar,in zeigt die KPö ilhre Vo,rschiläge und Alter.nativen zur Lösung dieser Probleme auf.

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