Vorwärts Nr. 3, 14. Jahrgang, April 1981

KPÖ-Treml: Einen Atomkrieg kann niemand gewinnen - Er wäre unweigerlich das Ende der Menschheit ,,LuftschutzstoHen sind kein Schutz ..." Mit der Aufforderung, gegen das Wettrüsten, die Wahnsinnswaffe Neutronenbombe und die Stationierung von neuen Mittelstreckenraketen an Oberösterreichs Grenzen Stellung zu. nehmen und in aller Öffentlichkeit dagegen zu protestieren, wandte sich auf der letzten Gemeinderatssitzung KPÖ~Vertreter Otto T·reml an alle Mitglieder des Steyrer Stadtparlaments . Gemeinderat Treml hatte das Kapitel „Zivi lschutz" (worin der Ausbau eines Luftschutzsystems in Steyr enthalten Ist und die Stadt im Stollenbau als „Testfall" für ganz Österreich hingestellt wl·rd) zum Anlaß genommen, um in einem leidenschaftlichen Appell auf die drohende Gefahr einer nuklearen Katastrophe hinzuweisen. Dde qualitativ neuen Massenvernichtun.gswaffen, die in der Welt gehäuft sind, reicqen bereits aus, um die gesamte Merischheit mehrmals zu vernichten . Riesige Mitte'! werden aufgewandt, um immer neue, noch furch-tbarere Vernichtungswa-ffen zu erfinden. Je mehr atomare Waffen angehäuft werden, desto schwerer sind sie zu kontrolhleren, desto leicll•,er kann die SchweHe zum Atomkrieg überschritten werden. Die Atombombe macht keinen Unterschied zwis,Cihen Menschen verschiedener politfscher und weltanschaulicher Richtungen . Wir Kommunisten sdnd leidenschaftliche Verfechter .der Auffassung, daß im Kampf um den Frieden alle Menschen guten Willens zusammenwdr- 'ken müssen: Sozialisten, Chris•teri, Parteilose, Kommunisten, Arbeiter, • Bauern, InteHekl;uelle, Pazifisten, Männer und Frauen. Ein Atomkrieg würde zur Zerstörung der Umwelt führen , ja die Existenz der Menschheit vernichten. Der kommunis.tische Mandatar erinnerte an ein jüngst bekanntgewordenes Dokument, in dem eine Liste von Atombombenzielen enthalten ist, darunter 39 Städte und Orte in Österreich, und hier wiederum fünf Städte und Orte im unmittelbaren Nahbereich von Steyr, nämlich Linz, Enns, Mauthausen, Gmunden und Klaus. IM NAMEN DES LEBENS: STOPPT DAS WETTRUSTEN! Gemeinderat Treml: ,.Wenn man weiß, daß zu Ende des zweiten Welt• krieges eine einzige amerikanische Atombombe auf Hirnshima rund 200.000 Menschen getötet hat und die heutigen Nuklear- und Vernichtungswaffen tausendmal grausamer sind, kann man ermessen, welches Inferno auf uns zukommt. Hier kann ein noch so gut ·ausgebautes Luftschutzstollensystem keine Rettung bringen." Statt mehr Mittel für den fragwürdigen Zivilschutz sollte ein umfassender Kamp! für die Abrüstung begonnen werden. Während die Frak.tionen von SPÖ und FP zu ·den Ausführungen des kommunistischen Gemeinderats schwiegen, verteidigte ein ÖVPSprecher den Ausbau des Steyrer Stollensystems. Bürgermeister Weiß bestätigte hingegen abschließend die gefährliche Situation, in der wir heute leben, und mein,te, daß „wir aae gemeinsam für Frieden und Abrüstung eintTeten sollten". Steyr: Hilfe für das Volk von EI Salvador Eindrucksvoll war die Solidaritätskundgebun,g mit dem Volk von El Salvador im Steyrer Stadtsaal, an der runtl 300 Besucher, vorwiegend junge Arbeiter und Studenten, teilgenommen hatten. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Jugendreferat der Stadt Steyr gemeinsam mit den demokratischen Jugendverbänden. Dr. Oskar Lehner von der Universität Linz informierte die Kundgebungsteilnehmer in e inem erschütternden Vortrag über die Unterdrückung und Armut des Volkes und den Reichtum und die bestialischen Morde der von den U~Imperialisten untE!rstützten Militärjunta Ell Salvadors. Seine Ausführungen unterma•uerte Dr. Lehner mit 140 Lichtbildern; die grüßtenteil:; von t;einem eigenen Aufenthalt 1980 in El SaJvador stammten. Der Linzer Universitätsproiessor wandte sich auch gegen die Falschmeldungen über „sowjetische Waffentieferu.ngen" und zeigte ~n Hand von :Beispielen, daß die USA direk1 die laschlstischen Mordbrenner gegen die Befreiungsfront El Salvadors unterstützten. Foto: Steyr Stadtplatz

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