Vorwärts Nr. 5, 13. Jahrgang, September 1980

An eine Wohnpartei P. b. b. Eigentümer,Herausgeber,Verleger und Druck: - Steyr, r- - - - - - - - - - - - - - 7 Johannesg.16. Inhalt verant1 lwortlich: Martin Grasser !Steyr, Steinfeldstrasse 11 1 1 r 1 !Erscheinungsort: Steyr i L __ J Verlagspostamt 4 4 O O . .. :.,:! ~ . :::· ~ 13.JAHRGANG SEPTEMBER 1980 NUMMER 5 Steyr 1950: Der große Streik Der Oktoberstreik kam für die Steyrer Arbeiter und Angestellten nicht von ungefähr. Der riesigen Protestbewegung gegen den 4. Lohn-PreisPakt, die im tagelangen Streik der gesamten Belegschaft der SteyrWerke einen ihrer Höhepunkte fand , waren ja schon Protestkundgebungen gegen den 2. wie auch den 3. Lohn-Preis-Pakt vorausgegangen. Beim 4. Lohn-Preis-Pakt, der erneut schwere Belastungen für uns Arbeiter und Angestellte bringen sollte, war eben das Maß voll. Als schon damals im Mai 1949 von der Regierung, zusammen mit der ÖGB-Führung hinter verschlossenen Türen wieder ein Lohn-PreisPakt ausgehandelt wurde, es war der dritte, folgten in Steyr etwa 5000 Arbeiter und Angestellte aller Parteirichtungen dem Aufruf der Kommunisten zu einer Protestkundgebung. Sah doch dieser neuerliche Pakt Tariferhöhungen und höhere Preise für eine große Zahllandwirtschaftlicher Produkte vor. Es kam ja auch in vielen Großbetrieben der Steiermark, Niederösterreichs und Salzburgs zu Betriebsversammlungen und vor dem Wiener Rathaus zu einer Protestkundgebung, an der mehr als 100.000 Arbeiter und Angestellte teilnahmen. Als dann der Pakt im Parlament von SP, VP und VdU gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen wurde, zeigte sich sehr bald, daß die Lebenskosten beträchtlich stiegen und damit das Realeinkommen absank. Warnstreik in der VOEST Als im darauffolgenden Jahr schon wieder ein Lohn-Preis-Pakt ausgehandelt wurde, der eine Verteuerung fast aller Grundnahrungsmittel vorsah, war doch abzusehen, wie die Arbeiter und Angestellten reagieren würden. Am 26. September sollte dieser Pakt dem Ministerrat vorgelegt werden. Schon am Tag zuvor kam es in der VOEST zu einem Warnstreik. Man hat in der Folgezeit immer wieder versucht, den Oktoberstreik als Werk der Kommunisten und als Putschversuch hinzustellen, und wie man sieht, versucht man das auch heute noch von Zeit zu Zeit. Nun gab es damals in der VOEST einen Betriebsrat aus 14 VdU-lern, 12 von der SP und nur zwei Kommunisten. Wenn es also selbst hier zum ersten Warnstreik kam, dann können wohl kaum nur die Kommunisten dahintergesteckt haben. ALLENDESTRASSE IN STEYR In der letzten Sitzung des Gemeinderates erinnerte Gemeinderat Otto Treml an eine KPÖ-Anregung hinsichtlich der Benennung einer Straße nach dem ermordeten Präsidenten von Chile, Dr. Salvadore Allende. Gerade jetzt sei es notwendig, daran zu erinnern, daß vor sieben Jahren der sozialistische Präsident Chiles ermordet wurde. In den sieben Jahren der faschistischen Herrschaft in Chile wurden 30.000 Sozialisten, Kommunisten und Katholiken ermordet, 2500 chilenische Bürger sind 'verschwunden". KPÖ-VORSCHLAG Als die KPÖ-Fraktion vorgeschlagen hat, zum Gedenken an Salvadore Allende eine Straße zu benennen, hatte der ÖVPSprecher, Vizebürgermei-

Der kommunistische Abgeordnete Honner hat bekanntlich gleich nach dem Streik Bundeskanzler Figl, Innenminister Helmer und ÖGBPräsident Böhm mit ihrem Gerede vom Putsch der Lüge geziehen und hat sie aufgefordert, sie mögen doch auch nur einen Wahrheitsbeweis erbringen. Sie blieben jeden Beweis schuldig. Dennoch kommt man immer wieder mit der Putschlüge, wenn es gegen die Kommunisten geht. Jeder, der in Steyr beim Oktoberstreik dabei war, weiß, daß es eine große gemeinsame Aktion war, die von allen Arbeitern und Angestellten beschlossen worden war. Wie groß, das konnten auch wir Kommunisten zu Beginn gar nicht abschätzen. Nachdem es am 25. September wie in der VOEST auch in anderen Betrieben zu Empörung über den Pakt und zu spontanen Arbeitsniederlegungen gekommen war, gingen am nächsten Tag die kommunistischen Betriebsräte zu den SP-Kollegen, um über Maßnahmen in unserem Betrieb zu verhandeln. Allerdings hatten zu diesem Zeitpunkt die Schichtarbeiter im H-Bau (Steyr-Werke) die Arbeit erst gar nicht aufgenommen und sie zogen nun - an der Spitze Kommunisten und SP-Funktionäre - durch die Abteilungen und forderten die Kollegen auf, mit zum Bettiebsratsgebäude zu ziehen . Dem Beispiel folgte auch die Schweißabteilung des Autobaus, mit ihrem Hauptvertrauensmann Kienzelhofer an der Spitze . Ich nenne den Namen, weil Kienzelhofer heute der Fraktionsführer der SP im Gemeinderat und Permanenzbetriebsrat der Steyr-Werke ist und weiß, daß hier keine Putschabsichten bestanden, sondern nur Maßnahmen gesetzt wurden, um diesen Schandpakt abzuwehren. 16. 000 am Stadtplatz Immer mehr Arbeiter versammelten sich, bis der Betriebsrat (14 SP, 8 KP, 1 VdU) einen Warnstreik und eine Protestdemonstration zur Bezirkshauptmannschaft auf dem Steyrer Stadtplatz beschloß. Der Beschluß wurde den über 6000 versammelten Arbeitern und Angestellten vom damaligen SP-Betriebsratsobmarin Jungwirth übermittelt. Und die Spitzenfunktionäre aller Fraktionen marschierten an der Spitze des Demonstrationszuges . Als wir am Stadtplatz ankamen, war dieser schon voller Menschen, Jungwirth hatte das Sirenensignal zur Arbeitsniederlegung geben lassen und so waren neben der Steyrer Bevölkerung auch die Belegschaften aus 15 Klein- und Mittelbetrieben aus Steyr und Umgebung gekommen . Bezirkshauptmann Dr. Grabner versprach den versammelten 16.000 Menschen, er würde unverzüglich deren Protest an die Regierung weiterleiten. Die neuen Preise und Lahne Die Preiserhöhungen: Brot Semmeln Mehl Grieß Zucker von S 1,90 auf S 2,40, das sind 26,3 Prozent von S -,17 auf S -,Tl, das sind S8,8 Prozent von S 1,82 auf S 2,98, das sind 63,7 Prozent von S 2,SO auf S 3,30, das sind 32 Prount von S 4,10 auf S S,SO, das sind 34,1 Prozent 0w K.W. winl - ,_,-hwlootilllid, 58 ........... ilff 51,-preio - dunil><hniHli,:h 42 l'rufftll „i,;;i,1. Dt·• Pr.-i,..•rl,i~~• ..... •·...11, Fk·itK-11, St·huht.-n, Textilien 11nd anck-ren lclk·nswk·hti1e• Artilce-hl id l&ftM Ctt•ae 1netal. V• 4ra Prfiwtk- lll•1r11 dt•r IA·IM..•n„milh.·1 ,d1ri,·b die "Arllcih·r-Zcitung" vom 24. St.•plc....._-r, clal dies nur 41w f'nlt.• R.11lt" Ni. Die Lohnerho..hungen i..t,.~~- 4..,,..... -11.. 111idt !II !"'on~ ....... ~ ..........-...... ,U,ii,ct• 4rr l...olwut...-, .-, W Sw.wln•~ ·r--,cJ...•dr.a,cr alll.t.1u.tt•IM·• ..i11d. Nur 1.·in Rrm·hh.-il tlt>r Einbulk•n, tlic .ie lt.hn- u_. C..•h.atlt"111pf"-,ct•r INJ.e.r t·rlill'°" h.tiw• llftlll tlM· 11.Kh ,·i-.•r Schiit1.untc: ckr Arltcil'-' rlua••m-r 17 PNQCIII IN.-hö11N, w1.-rd1.•11 ,;1b,cqc,th1.-. - .,._ .._ Vt't'""'.-., ä· ..... nt.'IK" AWuNnmcn lwi1t1I , ,canz iu 14.·llwt>tll"&. Das sind die Tatsachen ck-s •- dea VP- und SP-Führern hinter dem Riäen des Volkes ausgl'padteltMI Abk--ns, von drlll'tl allCli eiae f"lrigerle Antikommunistenhdze nicht ableaken kann. Nw die K-isten sagten die Wahrheit! Nur die K11111111u11iaten haltm iia Volk 1 Plakat der KPO aus dem Oktober 1950 \,rt..._l't/UflJ \'.f; ~,,1•,., ster Karl Fritsch erklärt, hier handle es sich um einen Vorschlag, der würdig sei, verwirklicht zu werden. Die SPÖFraktion hat versprochen, diese Frage im Auge zu behalten. Inzwischen wurden jedoch schon einige Straßen benannt, aber keine nach dem Freiheitskämpfer Dr. Allende. Die KPÖ-Fraktion erlaubt sich daher die Frage, wann die seinerzeitigen Versprechen endlich erfüllt werden. KOMMUNISTEN FÜR DIE ÄLTEREN MENSCHEN Beim Landestreffen des Zentralverbandes der Sozialrentner und Pensionisten in Steyr, bei dem der Obmann der Steyrer Zweigstelle, Josef Roithinger, auch Bürgermeister Weiss, Vizebürgermeister Schwarz und Gemeinderat Otto Treml begrüßen konnte, stellte Professor Franz Kain fest, die KPÖ sei schon immer der Auffassung gewesen, daß die älteren Menschen die besondere Aufmerksamkeit und den Schutz der ganzen Gesellschaft haben müssen . Die älteren Menschen haben die fürchterlichen Leiden des Krieges, manche sogar die zweier Weltkriege, mitgemacht, sie waren Opfer der großen Arbeitslosigkeit und haben nach der Befreiung die ganze Last dieses Wieder<!ufb~us tragen müssen.

Zu Mittag desselben Tages wurde über den Rundfunk der Inhalt des Lohn-Preis-Paktes bekanntgegeben: Unter anderem wurde Brot von 1.90 auf 2.40 S verteuert, die Semmel von 17 auf 27 Groschen, Mehl von 1.82 auf 2.98 S und der Strompreis um 42 Prozent. Als »Abgeltung« all dieser gravierenden Teuerungen sollten wir eine Lohnerhöhung von zehn Prozent bekommen. Am nächsten Tag wurde in einer Vollversammlung von der gesamten Belegschaft einstimmig der Streik beschlossen. Der ÖGB-Präsident wurde aufgefordert, in einer Vollversammlung seine Politik zu rechtfertigen. Eine Delegation der Steyr-Werke wurde von ihm jedoch gar nicht empfangen. Am 30. September nahmen dann 13 Arbeiterfunktionäre aller politischen Richtungen an der großen gesamtösterreichischen Betriebsrätekonferenz in Wien-Floridsdorf teil. Dort wurde beschlossen, die Streiks bis zu einer Stellungnahme der Regierung zu unterbrechen und wenn diese nicht erfolge, am 4. Oktober wieder in den Ausstand zu treten. Das gab allerdings der Regierung und der Exekutive die Möglichkeit, massiv die Arbeiterschaft einzuschüchtern, Verhaftungen und Entlassungen wurden angedroht. Auch die SP-Spitze übte Druck auf ihre Betriebsräte aus. So riefen dann auch schon die Spitzenfunktionäre der SP in Steyr zum Streikbruch auf. Aber in Steyr wurde weiter gestreikt. In einer Vollversammlung am 2. Oktober wurde trotz der Einschüchterungsversuche der Direktion und der Sprecher der SP-Fraktion in einer geheimen Abstimmung von der Mehrheit der Belegschaft für den Streik entschieden. 3893 Kollegen sprachen sich für den Streik, 1705 gegen den Streik aus. Ordnungsdienst verhinderte Provokationen Am 4. Oktober, nachdem das Ultimatum an die Regierung ergebnislos abgelaufen war, demonstrierten wir erneut geschlossen auf dem Hauptplatz in Steyr. Da war schon ein starker Ordnungsdienst notwendig, um mögliche Provokationen auszuschließen, denn am Vortag hatte der Innenminister in der Nähe von Steyr Gendarmerieeinheiten zusammengezogen. Im Anschluß an die Kundgebung wurde im ganzen Stadtgebiet ein Flugblatt von SP und Werkdirektion verteilt, in dem jedem die Entlassung angedroht wurde, der am nächsten Tag nicht die Arbeit wieder aufnehme. Der Antrag der Kommunisten, den Streik am nächsten Morgen organisiert und einheitlich mit einer Vollversammlung zu beenden, wurde von den SP-Funktionären abgelehnt. Sie versprachen allerdings bei dieser Gelegenheit, daß niemand, der maßgeblich am Streik beteiligt gewesen ist, gemaßregelt würde. Noch am selben Abend wurde das Werk von Gendarmerieeinheiten mit Stahlhelm und Karabiner besetzt. Die Streikleitung hat uns aufgefordert, die Streikpostenführung aufzugeben und das Werk zu verlassen, bevor wir verhaftet würden. Maßregelungen Die Putschlüge, die schon während des Streiks lanciert worden war, um die Arbeiterschaft aufzuspalten und die streikenden SP-ler zur Räson zu bringen, mußte nachher vor allem für die zahlreichen Maßregelungen herhalten, 150 Kommunisten, Betriebsräte und gewählte Vertrauensmänner wurden sogleich entlassen, mit der Ausrichtung, daß sie in ganz Steyr und Umgebung keine Arbeit mehr bekommen sollten. Dennoch gelang es uns Kommunisten, bei den Betriebsratswahlen im Jahre 1951 mit über 2000 Stimmen die höchste Stimmenanzahl zu erreichen, die wir je hatten, und mit acht Mandaten wieder in den Betriebsrat einzuziehen. Die SP-Fraktion in Zusammenarbeit mit dem damaligen Generaldirektor Glöckel schaffte es allerdings dann, daß sich bis 1953 die Zahl der Gemaßregelten, Kommunisten, fortschrittlichen Arbeitern und »Verdächtigen« auf mehr als 400 erhöhte. Darüber hinaus haben sie ihre Kinder zu arbeitsamen Menschen erzogen, ein Kapital, das gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Nun ist sicher für die älteren Menschen schon e1n1ges erreicht worden, und die KPÖ anerkennt solche Leistungen, besonders auch in der Stadt Steyr. Jeder Kommunalpolitiker aber weiß, daß es noch immer große Probleme zu lösen gibt. Die älteren Menschen wissen seit ihrer Firmung, daß einem im Leben nichts geschenkt wird, sondern daß man sich alles erkämpfen muß. Die KPÖ wird stets die vollauf berechtigten Anliegen der älteren Menschen unterstützen. Wenn die älteren Menschen auch die KPÖ unterstützen, dann trägt dies dazu bei, daß die anstehenden Fragen schneller und besser gelöst werden können. 4 TAGE FLUGREISE NACH MOSKAU vom 6. bis 9- November 1980. Der Preis beträgt 3.460 Schilling für Flug Wien-Moskau-Wien, Visa, Vollpension, DZ mit Bad oder Dusche und Transfers in Moskau. Annwldun: K~O-Ste r

Kommunistisdle Partei Osterreims Bezirksleitung Steyr 4400 Steyr, Johannesgasse 16 · T el.231 79 Steyr, am 25. September 1980 Der Gew.Linksblock und die KPö-Bezirksleitung Steyr erlauben sich, Sie zum Podiumsgespräch 11 OKTOBERSTREIK 1950 - PUTSCH DER KPö? 11 höflichst einzuladen. Zur Diskussion stellen sich: Altstadtrat Gustl Moser ( bis Oktober 1950 Gewerkschaftssekretär) Altgemeinderat Franz Hofmann ( bis Oktober 1950 Betriebsratsobmann des Wälzlagerwerkes) Gemeinderat Otto Treml {Mitglied der Streikleitung 1950) Einleitend spricht: G u s t l Masche r Arbeiterbetriebsrat und Sprecher des Linksblocks Die Veranstaltung findet am Freitag, dem ·3.0ktober 1980 um 19 Uhr in Steyr - Tabor-Restaurant (Saal I.Stock) statt. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie begrüßen bzw. mit Ihrem Ko11111en rechnen dürften. Mit freundlichem Gruß f.d. Gew.Linksblock - KPU-Bezirksleitung Steyr - Gemeinde at Otto Treml

Sowjetische Turner in Steyr Anläßlich der . l000•JahrFeier der Stadt Steyr weilten kürzlich sowjetische Spitzensportler in der Eisenstadt und ernteten für ihre Weltklassedarbietungen in der städtischen Spor.thalle stürmischen Beifall. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Olympiasiegerin am Schwebebalken Svetlana Grodowa. die 19jährige Meisterin in Bodenakrobatik Larissa Gontschenko und die erst 16 Jahre alte Natalia Csernogureskaja (Gymnastik). Als Ehrengäste wurden die dreifache Olympiasiegerin Ludmilla Turischtschewa, der Dreispringer Vilktor Sanejew und die Weltrekordlerin im Fünfkampf Irina Press vom Publikum lebhaft aikkliamiert. Namens der Stadtgemeinde be11:rüßte Vizebürgermeister Schwarz eile sowjetischen Gäste, betonte, daß ,chon mehrmals Soortler und Künstler aus der UdSSR in Steyr aufgetreten waren, unid sagte : ,.Wir freuen uns immer wieder. wenn uns Gäste aus der Sowjetunion in Steyr besuchen .. ." Vizebürgermeister Schwarz überreichte den sowjetischen Sportlern Ehrenplaketten der Stadt Steyr und lud abschließend zu einem Empfianlt ins Tabor-Restaurant, an dem .auch der oberösterreichische Landessekretär der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft (mit dem Steyrer Stadtsportamt und dem ATSV-Steyr Initiator dieser einmaliiten ·Veranstaltung) Erich Riedl (Linz) und der Steyrer KPÖ-Gemein· derat Otto Treml ·teilnahmen. Fot.o St.unhamme.Jt sowjetischer Schachgroßmeister in Steyr Vier Stunden dauerte das Simultanturnier, -das der sowjetische Schachgroßmeister Serge Makarytschew In . der Mehrzweckhalle in Steyr-Münichholz gegen 29 österreichische und einen \vestdeutschen Schachspieler bestritt. Die Gegner des sowjetischen Großmeisters stammten aus Steyr, der Umgebung von Steyr, aus Wels, Niederöster - reich und Aachen (Bundesrepublik) u~_d waren durchwegs gewiegte Konner auf dem karierten Brett. Der 27 Jahre „alte" Makarytschew errang dabei 21 Siege, acht Partien endeten remis , und einmal mußte er sich geschlag <:' n geben. Der siegreiche ÖsterreichL•r war der Weiser Bernhard Summ, rauer, seines 7eichens oberöstencichischer Landesjugendmeister. Eingangs begrüßte der Vorsitzen rle des Ober Listcrreichischcn Schachverbandes, Ziebermayr, den sowjetischen Gast in herzlichen Worten und erinnerte daran, daß be, ·c1 ts vor ihm einige sowjetische Schachgroßmeister, darunter Petrosjan und Sala Flor. in Steyr ihre Kunst gezeigt hatten. Z1ebermayr dankte ferner der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft für das Zustandekommen dieses Simultanturniers, da,; im Rahmen der 1200-Jahr-Feier ,i er Stadt Steyr stattfand.

Schicht- und Schwer- Arbeit verkürzt das Leben Die zunehme~de Anwendung neuer Produktionstechniken in Verbindung mit Rationalisierung und verstärktem Druck auf das Arbeitstempo haben auf der einen Seite zu steigender Produktivität und höheren Gewinnen geführt , und auf der anderen Seite zu steigenden gesundheitlichen und sozialen Belastungen der Beschäftigten. In vielen Fällen werden Arbe i ter, die Schicht- oder Schwerarbeit verrichten, vor Erreichung des Pensionsalters durch Invalidität oder Ableben aus dem Berufsleben gerissen. Bei der VöEST-Alpine Donawitz schieden im ersten Halbjahr 1980 101 Kollegen aus dem Betrieb aus. 57 konnten in die Frühpension gehen, 44 schieden durch Invalidität oder Ableben aus. Der Gewerkschaftliche Linksblock vertritt die Forderung, daß für die Beschäftigten, die unter den erschwerten Bedingungen ihre Arbeit leisten müssen, das Pensionsalter herabgesetzt wird. Für 12 Monate Schichtarbeit sollen 14 Monate für die Pensionsversicherung angerechnet werden. Für diese Forderung wurde vom Gewerk - schaftlichen Linksblock 15.000 Unterschriften gesammelt und von einer Delegation von Betriebsräten und Gewerkschaftsfunktionären dem Sozialminister Weißenberg übergeben. Neben der Herabsetzung des Pen - sionsalters sind Erleichterun - gen durch Einführung von Pausen, längerem Urlaub und kürzere Ar - beitszeit für diese Beschäftigten erforderlich . Eine Gegenüberstellung der Arbeitserleichterungen einer Herabsetzung des Pensionsal - ters, wie sie von manchen öGBFunktionären vertreten wird. bedeuten keine Lösung des Problems. In einer Studie der Arbeiterkammer wird festgestellt, daß nicht Einzelmaßnahmen, sondern nur um - fassende Lösungen zu einer echten Erleichterung für die Beschäftigten führen. Die Leistungen für Schicht- und Schwerarbeiter kosten Geld. Wir sind derselben Meinung, wie sie Sozialminister Weißenberg am 24. Jänner 1980 im Parlament vertreten hat : Schicht- und Schwerarbeit nützt den Unternehmern, daher sollen sie auch für die Ko - sten aufkommen. Die Lösung des Problems ist dringend, da es um das Leben arbeitender Menschen geht.

HERUNTER MIT DER LOHNSTEUER. Der Arbeiterbetriebsrat Gustl Mascher schrieb nachstehenden Brief an den Finanzminister Androsch, in dem eine soziale Steuerreform bereits ab 1.Jänner 1981 gefordert wird. Sehr geehrter Herr Finanzminister ! Als Arbeiterbetriebsrat der Steyr-Werke und langjähriger Gewerkschaftsfunktionär registriere ich mit großer Sorge die für die Kolleginnen und Kollegen negative Entwicklung im Bereich der Steuerpolitik. Noch nie sind die Steuereinnahmen für ein Budgetjahr so unsozial aufgeteilt worden, wie dies für 1980 vorgesehen ist. Von knapp 13 Milliarden Schilling Steuermehreinnahmen sollen allein von der Lohn- und Mehrwertsteuer um 10, 4 · Milliarden Schilling herein gebracht werden. Die 12 Unternehmersteuern sollen aber nur um 88 Millionen Schilling mehr bringen. Wie Ihnen bekannt ist, hat sich insgesamt die Lohnsteuerbelastung eines mittleren Arbeitsverdienstes seit 1970 bereits mehr als verdoppelt. Und die Steuerprogression trifft kleine und mittlere Einkommen am !?tärksten. Daher ersuche ich Sie, Herr Finanzminister, die durch Beschlüsse der Gewerkschaften geforderte soziale Steuerreform bereits ab 1.Jänner 1981 durchzuführen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel , im kommenden Budget bereitzustellen. Für eine echte soziale Steueneform auf Kosten Mit vorzüglicher Hochachtung August Mascher Arbeiterbetriebsrat des in-und ausländischen Ka · als

.$1A11 MANIPULA1l0H ~ NEUE gufSCbeiff, für eine NEUE Gratis-Send . ZEITung Je nachW D ein unsch auf di e Woche täglich e Dauer von □ an fünf . oder Freitagen m·t (Gewünschtes bitte m· 1 Wochenendbeilage N . it x anzeichnen) ame: Adresse: ZEIT Bitte diesen G tung utschein ein ,,Neue Zeit" 4 senden an d' ' 020 Linz M l' ie Verwal- ' icharstraBe 8

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