Vorwärts Nr. 4, 13. Jahrgang, August 1980

STEUERUNRECHT Von Jahr zu Jahr nimmt die Steuerungerechtigkeit zu. Trotz oftmaliger Versprechungen der SP-Regierung für Umverteilung und mehr Gerechtigkeit wird die Steuerbelastung für Arbeiter, Angestellte, Kleingewerbetreibende und Pensionisten immer ungerechter und drückender. Sie ist aber großzügig, nachsichtig und entgegenkommend gegenüber den Unternehmern, den großen Kapitalgesellschaften, Millionären und Spitzenpolitikern. Wußten Sie, daß in den letzten zehn Jahren die Lohnsteuer um 345 Prozent, die Einkommensteuer jedoch nur um 135 Prozent stieg? Daß 60 Prozent der Kapitalgesellschaften keine Körperschaftssteuer zahlen? Daß 800 Österreicher über mehr als 40 Prozent des gesamten Vermögens verfügen? Millionäre können in unserem lande nicht nur Steuer schuldig bleiben, die Multis verschieben Milliarden unversteuert ins Ausland. Deshalb schrieb auch die Zeitung der Industriellen, die „Presse", vor einiger Zeit: ,, ... daß Finanzminister Androsch weitaus mehr, als jeder bürgerliche Finanzminister es sich je hätte leisten können, die steuerlichen Vorschriften für die Unternehmer verbesserte ... " Woher das Geld nehmen? Finanzminister Androsch behauptet, eine Lohnsteuerreform sei gegenwärtig nicht möglich, weil der Staat das Geld für die Sicherung der Arbeitsplätze brauche. Doch es gibt einen anderen Weg. Es kostet den Staat keinen Groschen, wenn er die Besitzenden steuerlich stärker belastet, dafür aber die Massensteuern senkt. Jeder hat an der Steuerlast zu tragen Wir treten für eine Umverteilung des Steueraufkommens ein, die sofort durchführbar ist. Für eine soziale Steuerreform auf Kosten des Kapitals! Gewerkschaftlicher Linksblock Kommunistische Partei Österreichs

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