Vorwärts Nr. 5, 12. Jahrgang, August 1979

Vorrechte zugelegt. Statt wie versprochen die Politikerprivilegien abzubauen, wurden sie gewaltig erhöht, Die Gesamtausgaben für die Gemeindepolitiker stiegen von 3,6Millionen Schilling im Jahre 1973 auf über 6Millionen Schilling im Jahre 1979. Zur gleichen Zeit, in der der Verschuldungsgrad der Gemeinde weiter anwächst, werden die Reichen, die Großunternehmer und mit ihnen die Spitzenpolitiker (Nationalräte, Landtagsabgeordnete und Bürgermeister) auch in unserer Stadt immer reicher. Unsere Kritik an diesen aufreizenden Politikerprivilegien hat nichts mit Neid und Mißgunst zu tun. Sieberuht auffolgender Überlegung: Was können solche Politiker, die sich im Laufe einer Funktionsperiode ein Millionenvermögen anhäufen, noch gemeinsam haben mit den Beziehern von durchschnittlichen Löhnen, Gehältern und Pensionen ? Sie leben mit ihren Privilegien in einer völlig anderen Welt, in der sie vor allem die schönen Seiten des Lebens genießen. Daher haben die SPÖ-, ÖVP- und FPÖ-Mandatare kein Verständnis mehr für die Nöte der Bevölkerung unserer Stadt und setzen sich über die Interessen der ·werktätigen Bevölkerung hinweg. Wer mit dieser Privilegienpolitik der SPÖ, ÖVP und FPÖ ... wer mit der /aufenden Teuerung und Geldentwertung zufrieden ist, wer gerne, im Gegensatz zu den Politikern, im Monat einen Wochenverdienst und mehr für Lohnsteuer und sonstige Abzüge zu opfern bereit ist, wer sich schon jetzt darauf vorbereitet, sofort nach den Gemeinderatswahlen für Miete, Gebühren und Tarife usw. noch mehr brandeln zu müssen, der, liebe Wählerin und lieber Wähler; soll wieder so wählen wie bisher. Die Kommunisten wenden sich mit ihrer Wahlwerbung nicht an alle Wähler. Wir wenden uns zum Beispiel nicht an die Besitzenden, an die Großunternehmer und ihre Antreiber am Arbeitsplatz. Das werden niemals unsere Freunde sein, sie sind unsere Feinde und die der Arbeiter- und Angestelltenschaft. Wir wenden uns ausschließlich an alle diejenigen, die in mühevoller täglicher Arbeit ihr Lebensniveau etwas zu erhöhen trachten, die oft, wie ich aus meiner jahrelangen Gemeinderatstätigkeit weiß, mit großen Schwierigkeiten für sich und ihre Familie ringen müssen. Unser Wahlprogramm ist daher klar und einfach: Wir wollen eine ständige Verbesserung der Lebensbedingungen der Steyrer Arbeiter, Angestellten, Pensionisten, Hausfrauen und Gewerbetreibenden erreichen. Eine solche ständige Verbesserung ist angesichts der großen und wachsenden Leistungen derwerktätigen Bevölkerung durchaus möglich und widerspiegelt sich in den hohen Profiten der großen Unternehmungen. Allerdings, und das möchte ich auch ganz offen ausGegen den politischen Betrug Von SPÖ, ÖVP und FPÖ einstimmig beschlossen: Jahresbezug samt Zulagen Bürgermeister Weiss S 1,312.196, - Vizebürgermeister Schwarz S 671.768, - Vizebürgermeister Fritsch S 428.636, - Stadträte (6) S 195.694, - Gemeinderäte (27) S 46.004, - Die Hälfte der Funktionsbezüge sind steuerfrei. Nur die Kommunisten lehnen als einzige Partei die Privilegien ab und werden dies auch in Zukunft tun. Für das Volk: Gebühren- und Tariferhöhungen wie noch niel Für sich selbst: Funktionsbezüge wie noch niel KPÖ Liste 4 sprechen, nur unter der Voraussetzung, wenn gleichzeitig der fortschrittliche Teil der Steyrer Bevölkerung, gemeinsam mit uns, dagegen ankämpft, daß die großen Geschäftsleute, die Großunternehmer und Spitzenpolitiker immer mehr Volksvermögen an sich ziehen, wenn Freunderl-und Parteibuchwirtschaft sowie die Privile gien und der Gesinnungszwang am Arbeitsplatz besei-- tigt werden. Meine lieben Wählerinnen und Wähler! Bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahre 1973 gaben mir und meiner Partei über 900 Steyrerinnen und Steyrer ihre Stimme. Als Ihr Sprecher-und der Steyrer Kommunisten werde ich so wie bisher auch in der kommenden Funktionsperiode ausschließlich im Interesse der Steyrer Arbeiter, Angestellten, Pensionisten, Hausfrauen und Gewerbetreibenden und damit für die Weiterentwicklung unserer schönen Stadt Steyr wirken. Was ich versprach, habe ich bisher immer gehalten. Darum erlaube ich mir, Sie erneut um Ihr Vertrauen zu ersuchen. - L ~ Ihr Otto Treml

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