Vorwärts Nr. 4, 12. Jahrgang, Juli 1979

wiegend für das Hauptproblem, das es auf der ganzen Welt gibt, für den Wohnungsbau, interessiert? Auf diesem Gebiet wurde bereits viel getan, um diese Frage zu lösen. In Warschau allein werden jährlich 20.000 Wohnungen gebaut, dazu die Infrastruktur, Kindergärten, Kinderspielplätze, Geschäfte und ähnliches, die zum Teil noch fehlt. Bei einem Gespräch im Woiwodschaftskomitee in Wroclaw erfuhren wir, daß in den Jahren 1971 bis 1978 60.000 Neubauwohnungen errichtet wurden. Trotzdem - so erklärte man uns - wird die Wohnungsfrage auch in nächster Zeit das Problem Nummer eins bleiben und erst in den Jahren 1985 bis 1987 jede Familie eine eigene Wohnung haben. Laut Plan werden dort jährlich 10.000 Wohnungen gebaut; diese Wohnbauquote wird in den nächsten Jahren erhöht. Es gilt in dieser stürmischen Entwicklung auch Schwierigkeiten zu lösen wie die Wasserversorgung und das Verkehrsproblem. Der Fahrpreis für Verkehrsmittel ist sehr billig : für den Autobus 1,50 Zloty und für die Straßenbahn 1 Zloty. Es gibt einen staatlichen Gesundheitsdienst, der allen Bürgern unentgeltliche ärztliche und Spitalsbehandlung sichert. Für Medikamente ist ein kleiner Kostenbeitrag zu zahlen. Der Monatsverdienst ist nach Leistung und Qualifikation unterschiedlich. So verdient ein Facharbeiter im Werk Jelcz bis zu 6000 Zloty netto. Miete für die Neubauwohnung samt Heizung zahlt er monatlich 600 Zloty. Frage: Haben bei den Gesprächen auch Probleme der Beziehungen zwischen beiden Ländern eine Rolle gespielt? Muhri: Diese Fragen haben nicht zu - letzt auch im Gespräch mit Genossen Gierek einen wichtigen Platz eingenommen. Wir können mit Genugtuung feststellen , daß in den staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und der polnischen Volksrepublik in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte zu verzeichnen sind. Dafür ist die KPÖ immer eingetreten. Gute Beziehungen zwischen beiden Ländern Allein im vergangenen Jahr betrugen die österreichischen Exporte nach Polen etwa 5,3 Milliarden Schilling, die Einfuhren nach Österreich 2,5 Milliarden. Durch diese Wirtschaftsbeziehungen, die, wie beide Seiten feststell - ten, noch ausbaufähig sind, werden in Österreich zahlreiche Arbeitsplätze gesichert. Die KPÖ hat dazu einen positiven Beitrag geleistet. Der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen ist natürlich auf Grund der dynamischen Entwicklung der polnischen Volkswirtschaft möglich geworden. Ich möchte in diesem Zusammenhang neuerlich auf die hohen Zölle hinwei - sen, die von Österreich noch immer gegenüber Polen und anderen sozialistischen Ländern aufrechterhalten werden, während gegenüber der EG die Zölle, mit Ausnahme einiger Erzeugnisse, schon vollkommen abgebaut wurden . Die Beseitigung dieser Zolldiskriminierung stellt eine wesentliche Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen, für die Ausnützung aller Möglichkeiten auf diesem Gebiet, dar. Sie ist also im nationalen Interesse unseres eigenen Landes gelegen. Im Bild von links nach rechts: KPÖ-Parteivorsitzender Franz Muhri; Elsbieta Michalovska; 1. Sekretär des Zentralkomitees der PVAP Edward Gierek; Mitglied des Politbüros, Sekretär des ZK Gen . Edward Babiuch; Sekretär des ZK Gen . Ryszard Frelek

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