Vorwärts Nr. 2, 12. Jahrgang, März 1979

Muhri: Für linke Sozialisten kann es nur eines geben - KPÖ wählen! Krelsky würde einen neuerlichen Wahlsieg nur als BesUitigung seines verbürgerlichten Kurses auffassen Nicht wenige 50ziafü1ti.sche Genossen, sagte Muhri, üben mit Re<:'ht Kritik an der Sozialpart.nerschaft, die untrennbar verbunden ist mit der Preisgabe sozialistischer Grundsätze. Doch die SP-.Führung erklärt schon jetzt, daß unabhängig von den parlamentarischen Kräfteverhältnissen und der Zusammensetzung der Regierung, die es nach dem 6. Mai geben wird, dle Sozialpartnerechafü!- packelei aut jed.i Fall fortgesetzt werden soll . Kritische Sozialisten äußern zum Beispiel mit Recht lhre Besorgn,is über die Stärkung des Einflusses des Auslandskapitals in Osterreich, die eine Gefahr für die Unabhängigkeit, für die Demokratie und auch für die Arbeitsplätze darsteHt. Doch Bundeskanzler Kreisky lobt d-le multinationalen Konzerne, und im SPWah!programm, das soeben auf dem Linzer Parteitag beschlossen wurde, ist die Fest.stell ung enthalten, daß d ie SPÖ weitel'hin die „Zusammenarbeit österreichischer Unternehmungen mit ausländischen Unternehmungen systematisch fördern" weroe. Man könnte noch viele Beispiele lhnllcher Al't ainfüh·ren, die zeigen, daß die sozialdemokratische Führung In der Prax is d~ Gegenteil von dem tut, was kritische Sozialisten verlangen . Die ,Stimme kiritischer Sozialisten für die SPÖ am 6. Mai wird von der Parteispitze, ob man d~ will oder nicht, nicht a~11 Auftrag aufgefaßt werden zu eina- Änderung der Poli-tik, wie es diese soIst Kindergarten unwichtig? $Ierning-Letten: Verzögerung seit 15 Jahren Die Forderung nach Errichtung eines eigenen Kin9ergart.ens im Wohngeb iet Letten (Gemeinde Sierning) stand während der Budgetdebatte 1979 auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des S ierninger GemeinderateS. Eingebracht wurde diese Forderung in FQrm e iner El·innerung von der Ortsorganisation Siern ing~Letten der KPIÖ. In der Erinnerung wird darauf verwiesen, d,iß sich im Wohngebiet Letten seit 1945 vieles verändert hat uru:I ein neues S iedlungsgebiet mit Wohnbauten er.richtet wurde. Ein Ma;ngel dabei ist , daß bisher kein kindergarten geschaffen wurde, obwohl dies& dringend notwendig ist. Erstmals hat die KPÖ im April 1964, also vor fast 15 Jahren, den Bau Armenhaus des Bezirkes Steyr? KPtf: Sierning-Letten erinnert an Barackenelend ,, Im Bezitrk Steyr gibt es nur mehr wenige Holzbaracken , In denen Menschen hausen, und diese befinden sich im Gemeinde.gebiet SierningLetten." So heißt e6 In einer Erinnernng, die die KPO-Ortisorganisatlon Siernin,g-Letten bei der letzten Budgetberatung des Gemeinderat.es s;ernin.g eingebracht hat und in der die Beseitigung d«l Barackenelendt'l gefordert wird . Diese Hol2lbaracken. die von den Steyr-Werlcen vor 70 Jal\Ten (!) errichtet wurden , d ienen heute noch immer 18 Familien a:1s „Wohnung• ·. Im Laute dieser 70 Jalhre wurden dort nur die drincendsten Repa,raturar.belten durch€eführt , und es Ist d~ Barackenbewohnern zu venianlten . daß .sie mit ei·genen Mitteln und ü~r eigene Initiative ihre Wohniun«squalität (sofern man von einer ,olc'hen überhaupt sprechen kann) ..veir?:>e-i6ert haben". Die KPO Sierning-Letten verlangt daher mit Recht: ,.Dieser BarackeMChandt1eck der Marktgemei.nde Sierning muß be!,eitigt werden ..." Die KPO fordert ferner den Gemeinderat Sierning auf, alles Notwendige zu unternehmen , daß endlich an Stelle der schäbigen Barakken ein Wohn.bau .a\.15 Mitteln des sozialen Wohnbaues errichtet wird . Bereohtlgte Frage 1n der KPO-Erlnnerung: .,O<ier aol:l das Wohn,geb iet Letten das Armenhaus der Mafictaemelnde Siemln,g und deti Bezirkes Steyr bleiben'" zialistisc:hen Klassengenossen wünschen, sondern umgekehrt als Vollmacht ausgelegt, die bisherige Pol itik der Aufrechterhaltung der kapltalisti6Chen Gesellschaftsstruktur der Belastungen. des Steuerdrucks'. der Pr,ivilegienwirtschaft und Protektion sowie die Tendenz zur Verbürgerlichun,g der Spitzenfunktionäre in der SPÖ fortzu~t.zen. Eine wirksame Kritik, ein w.irksamer Druck auf eine Änderung der Politik der SP. die auch nicht wenige sozialistische Klasseng~noe;s('n wollen, ist unter den gegenwärtigen konkreten Bedingungen nur die Zurückdrängung ant.ikommunistil'iCher Vorurteile, der gemeinsame Kampf und e ine Stärkung der KPÖ. Links wählen heißt daher KPO wählen . eines K indergartens beantragt. Der im Jahre 197:l zum neuen Bürgermeister gewiilille Josef Breura ther hat bei der Budget beratung 19H dem Bau eines K indergartens im Raume Letten die Dringlichkeit zuerkannt. allerdings war damals die Bevölkerung von Letten erstaunt d,wüber. daß kein e inziger Mandatar von SPÖ und OVP dazu Stellung genommen hat. ·Es ist zu hoffen. daU ,m heu ri,ie1 1 ,Jahr, in dem nicht nur die Landta~s - und Gemeinderatswahlen stattfin - den, sondern das auch als ,.Weltjahr des Kindes" gilt, endlich mit der Er - richtung e ines Kinder ~ar1ens tx>gonnen wird, in dem die K111der auch eine vorschul ;sc he Erziehung erhalten können. Nach Aulfassung derKPÖ. so heißt es in der Erinnerung an den S ierninger Gemeinderat. rn iiß te das Ziel nach wie vor die Einführung des Nulltarifs sein. dem man durch e in etappenweises Senken nä - herkommen könnte. Bekanntlich forderte auch die SPÖ von Oberfuterreich in ihrem Wahlprogramm 1973 den Nulltarif für Kinderg.'irten Verdienter Ptidagoge gestorben Ober.schulrat i . R. !<'Tanz Obergotlsbey,ger ist im 84. Lebensj.ahr verstorben. Der ·bekannte Päd- -agoge kam während der Getangen5<:ha.ft im ersten Weltkrieg mit der Oktoberrevolution in Berührung, die au.f ihn einen nachhaltigen Eindruck machte. In der Zeit des Fa·~chi.6rnus bewährte er sich als aufrechter Christ und Antifaschi1,t und ha tte a uch Ver.bi<ndung zur iHegalen KPO in Steyr. Von 1947 bi-. 1949 war er Bürger.meister von Sierning. ---------------------------------------------------

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