Vorwärts Nr. 1, 12. Jahrgang, Februar 1979

Osthandel sichert Arbeitsplätze Durch Handels- und Kooperationsverträge der Hauptwirtschaftsträger unserer Stadt mit den sozialistischen Ländern wird das Jahr 1978 und auch 1979 für die Steyr-Werke, GFM und andere Steyrer Betriebe ein wirtschaftlicher und finanzieller Erfolg. Z. B. GFM ist im Jahre 1979 mit Aufträgen ausgelastet, darunter wesentliche Aufträge von der Sowjetunion, der DDR und Rumänien. Die Steyr-Daimler-Puch AG wird 1978 mit verringertem Belegschaftsstand einen Umsatz von 12 Milliarden S erzieen, und im Jahr 1979 soll die 13-Milliardengrenze übertroffen werden. Und wie Gen.-Dir. Malzacher mitteilte, wird die Ertragslage auch heuer wieder die Ausschüttung einer Dividende ermöglichen (Im Vorjahr konnte die Dividende bereits auf 9% erhöht werden) . Schaurig ist allerdings dabei , daß der Umfang der Exporte im Militärgeschäft mit 3 - 3,5 Milliarden S von Malzacher angegeben wird und bereits ein Viertel des Gesamtumsatzes des Konzerns ausmacht. Wie Sie sicherlich wissen, war am 1. Dezember 1978 der stellvertretende Außenhandelsminister Gen. Smeljakov mit technischen und kaufmännischen sowjetischen Experten, darunter der stellvertretende Generaldirektor der größten Autofabrik der Sowjet- .nion in den Steyr-Werken und bei Puch Graz . Und wie ich aus Gesprächen sicher weiß, interessiert man sich von sowjetischer Seite stark für eine Zusammenarbeit bei der Produktion von Schwerst-LKW und auch für die Leichtdieselmotoren, die im Steyrer Versuch von unseren Technikern, Ingenieuren und Arbeitern entwickelt und gebaut wurden. Der manchmal im Steyrer Gemeinderat geäußerte Antikommunismus wird die Zusammenarbeit auf keinen Fall fördern, sondern kann dem Betrieb und damit auch unserer Stadt und ihrer Bevölkerung nur schaden. Die Kommunistische Partei hat zum Voranschlag 79 eine Reihe von Vorschlägen entwickelt Es ist allgemein bekannt, daß in unserer Stadt noch immer das Hauptproblem die Wohnungsnot ist, da noch immer 2000 Steyrer Familien auf der Warteliste für eine GWG-Wohnung stehen. Daher vertritt meine Partei nach wie vor die Auffassung , daß neben den allgemeinen Wohnbauförderungsmi tteln des Landes Oberösterreich auch die Stadt Steyr verpflichtet ist, mehr zinsenfreie Darlehen und Zuschüsse zu gewähren (im Voranschlag sind nur 6 Mill. S vorgesehen). Auch für die notwendigen Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten der Substandardwohnungen in den alten gemeindeeigenen Wohnhäusern auf der Ennsleite und im Wehrgraben sollen angemessene Zuschüsse bereitgestellt werden . Die KPÖ schlägt zum wiederholten Male vor, daß es höchst an der Zeit wäre, durch finanzielle Zuwendungen der Stadtgemeinde mitzuhelfen, den aus der Kriegszeit stammenden miserablen Tarnanstrich an allen Wohnbauten in der Arbeitersiedlung in Münichholz zu beseitigen. Wir schlagen ferner vor, im Jahr 1979 als erste Etappe den Kindergartentarif zu halbieren, damit auch die finanziell schwächeren Familien in unserer Stadt ihre Kinder in den Kindergarten schicken . Aber gleichzeitig t reten wir für eine Novellierung des oö . Kindergartengesetzes noch vor den Wahlen ein, daß jedem Steyrer Kind ein unentgeltlicher Kindergartenplatz zur Verfügung steht . Die Voraussetzung dazu wäre, daß die Personalkosten zur Gänze vom Land Oberösterreich übernommen werden . • Ein langer Wunsch im Interesse unserer Jugend ist der Umbau der gutbesuchten Kunsteisbahn zu einer Rollschuhbahn im Sommer . • Ein weiterer Wunsch wäre die Verbesserung und der Ausbau der städtischen Verkehrslinien durch verstärktes Anfahren der Randgebiete, vor allem der Waldrand- und der Gründbergsiedlung . Die Autobusse müßten mindestens ab 6 Uhr früh bis 20 Uhr abends eingesetzt werden. Bei weniger frequentierten Strecken wäre der Einsatz eines Steyrer Citybusses wirtschaftlicher. • Auch für die Schaffung von Erholungs-, Ball - und Kinderspielplätzen , die auch immer wieder bei den Stadtteilgesprächen gefordert wurden, müßten mehr Mittel bereitgestellt werden. • Der Werkunterricht für die Schüler des polytechnischen Jahrganges wird in schlecht ausgestalteten Räumen des Luftschutzkellers der Karl-Punzerschule durchgeführt. Es ist daher unser berechtigter Vorschlag, diesen Mißstand abzuschaffen, und wir verlangen die Renovierung der Räume und Erneuerung der Einrichtungsgegenstände sowie die Zurverfügungstellung von fehlenden Arbeitsmitteln. • In der Taborschule sind bekanntlich die Sport klassen untergebracht. Fast ein ganzes Jahr lang wurden vom Elternrat dieser Schule Maßnahmen verlangt, daß der verwilderte Turnplatz wieder instandgesetzt wi rd . Erfreul icherweise wurde ein dementsprechender Betrag im Voranschlag vorgesehen. • Ein weiteres ähnliches Problem wurde dem Gemeinderat in Form der einzigen Erinnerung an das Budget 1979 dargelegt. Bis zum Frühjahr 1978 konnten 400 Schüler der Volksschule und der Polytechnischen Schule in Münichholz die Schulwiese der Volksschule Plenklberg für den Turnunterricht nicht benützen. Es bedurfte eines Ansuchens der Leitung der Polytechnischen Schule sowie meiner Intervention beim Bezirksschulinspektor Schodermayr, daß seit Mai 1978 der Turnunterricht überhaupt im Freien möglich ist. Bis zu diesem Zeitpunkt diente nämlich diese Schulwiese nur als Hundeauslauffläche. Es ist daher erfreulich, daß auf Weisung des Herrn Bürgermeister Weiss dieser Mißstand 1979 behoben w ird und damit auf diesem Schulturnplatz die fehlende Laufbahn samt Sprunggrube um 200.000 S errichtet wird - und sicherlich den Haushaltsvoranschlag 1979 nicht in Unordnung bringt.

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