Vorwärts Nr. 8, 11. Jahrgang, September 1978

Geschwächte Kaufkraft eine Gefahr - für die Arbeitsplätze Am 1. Juli traten die vollkommen ungenügenden Lohnabschlüsse von 4,7 % bei den Metall-. Bergbau- und Energiearbeitern und den Privatangestellten in Kraft . Nach Abzug der gesetzlichen Abzüge bleiben noch ganze 3,8% übrig. Bei einer Laufzeit von 15 Monaten und einer Inflationsrate von ca. 5% stellen sie einen Reallohnverlust da~. Aber nicht genug haben anscheinend Regierung und Unternehmer daran verdient. Denn 17 Tage nach der Lohnerhöhung traten auch schon Preiserhöhungen für die Grundnahrungsmittel in Kraft. Verteuert wurden die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Milch, Brot, Butter und alle Käsesorten, deren Preiseamtlich geregelt sind. Die Preise der »freien« Backwaren und Milchprodukte folgten den Erhöhungen der »geregelten«. Da die Löhne und Gehälter im nachhinein ausbezahlt werden, wirkt sich diese Preiserhöhung beim Erhalt der ersten Auszahlung nach dem Lohnabschluß schon voll aus. Da dieser ungenügende Lohn- und Gehaltsabschluß nicht einmal die Inflationsverluste des vergangenen Jahres abdecken konnte, stellen diese Preiserhöhungen einen zusätzlichen Kaufkraftverlust dar. Solange durch die Steuern und Preiserhöhungen die Kaufkraft der Werktätigen immer geschmälert wird, kann es keine Konjunkturbelebung geben, und · von einer Verwirklichung der »Benyaformel« Teuerung plus Produktionssteigerung 3 % • kann schon lange keine'Rede mehr sein . Gerade vor einigen Tagen stellte auch das Osterreichische Wirtschaftsinstitut fest, daß es keine Wachstumsimpulse der Wirtschaft geben kann, wenn nicht der Konsum durch entsprechende Hebung der Massenkaufkraft erfolgt. Daher waren die »Maßhalteappelle« der 0GB-Führung bei der letzten Lohn- und Gehaltsrunde nicht dazu angetan, zur Arbeitsplatzsicherung beizutragen . '--- ··---- ·-·-·•·-·-·-1 i .... ..._... ! .......... ~ ....... , 1 1 ' ! 1 ; 1 ►-►-----' --· ----i 1 ! 1 ' -- __ .,, Wien zählt - was die Lebenshallungskos/on. betr/II/ - zu den teuersten Städten aer Welt. Im V&rgleich zu Naw 'York ist aer Lebensau/wand in der öst&rrelchischen Bundnhaupls/ad/ um rund aln Fün/la/ höher r,eh/ aus einer Studie dar Unternahmana: baretar-Gne//scha/1 Business /n/ernalional SA In Genf hervor. Dia teuersten Pllilze dar Wall sind Tokio und Osaka, gefolgt von Zürich und Gent. Noch vor Wien rangiert in dlBS&r Slalislik Stockholm auf Pfalz fünf. Billigar als in dar Donaumetropole komm/ das Lab~ In den deutschen Städten, In Paris. Brussel und Amsterdam. Geringere tebenshallungskos/en als in New York das für diese Statistik mit 100 Indexpunkten als Basis fungiert . gib/ es u. a. in London, Rom, Athen. Toronto und Moskau.

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