Vorwärts Nr. 7, 11. Jahrgang, August 1978

Austro-Diesel Nur einer fehHe .in Danksagungsserie ••. Eine neue Großtat österreichischer Forschung und Entwicklung bahnt sich an, die bedeutenmte vielleicht aeit dem LDVerfaihren. Gemeint ist der Leichtdieselmotor von Professor LLst Jn Graz, von dem in letzter. Zeit schon ~hnnals die Rede war... ~ · Erfin<tung vo.n Pro!~- &or List i6t im wesenUichen ~n neues Vert>rennungsverfahren•rnit VON OTI'O HORN 'direkter KrattstoffeinsprJtzung. Die blsherigen Ergebnisse: Ei'!le Senatung des Kraftstoffverbrauchs um 15 bis 20 Prozent (gegenüber dem · Otto-Motor zirka 40 Pro:zent), größere Umweltfreµndlichket, geringeres ,Gewicht und weitgehende Annäherurfll an die Leistungsfähigkeit da, Otto-Motors. Davon war, wie gesagt, schon die Rede, a~ Steyr-Daimler-Puch sein Geneinschaftsprojekt" (mit BMW) einer Dieselmotoren~brik in Ost.erreich, basierend auf den Ergebn~n von List und auf .eigenen .Entwic}dul\gel), qekanntgegeben hal Urid davon war jetzt wieder die Rede. iil} Wissenschaftsministerium, vom A.spekt der Forschungsförderung her. Dabei wurde. präzisiert: Bis jetzt gibt es in det A VL (Aruitalt für V-erbNmnungskraflma.'lchlnen Profes9or List) ein Modelil . eiin~ 2-Liter-Prototyp-Motors mit vier Zylindern, und einer Leistung von 6ft FS. D&s ist der Motor, den Steyr an.gekauft hat und als .eine der Grundlagen d« beab6ichtigten Diselmotoreneneugung bezekhnel Seine Entwicklung wurde zum kleineren Teil durch öffentliche Fördenmlßmittel finanziert. m, Grubdlagenfor.schurtg und die .Entwicklungsarbeiten für Prototypen eines Vier- und etnea Sechszyli ooer-Dleaelmotora gehen bei List weiter. Die neuen ProJekte erfordern einen Finanzier'4ngs&utwand von 26,5 M1llionen Schilling, von denen 19,5 Millionen das W!.s.,eMchaftsninlsteriurn und ·7 Million~ du Forschungsfördertm'gSfonds der Gewerblichen Wirtschaft aufbringen. Auch für die Ergebnisse dieser Projekte gibt e., einen Vertrag zwischen Steyr und der AVL. Diesel" Vertrag .sichert Steyr ·cund damit dem ~Partner" BMW) für sieben -Jahre das exklu.slve Procluktion.s- und Vertriell6recht. Steyr (wwi damit BMW) ei,spart sich auf diese Welse die K0.1ten der weiteren Grundlagenforschung. Die Mittel für die indu- .sttielle EntwiclclunJl bis rur Tauglichkeit für Großserien müssen freilich die Motorenbauer aufbringen. Aber immerhin ist auch das Ge.schenk von 26,5 Millionen Schilling nicht zu verachten. Und so gab ~ eine große Danksagungsarle Im Wissenschaft-srnini.sterium: Der Präsident der gewerblichen Forschungsförderung dankte der Regierung .dafür, daß sie die Mittel zur VerfV.IUJll gestellt habe, die der Fonds vergeben konnte. Die A VL . dankte dem Forschunpförderungsfonds und dem Wi.ssen.schaftsnlnlster!um flk" die Mittel, die sie etpalten hat. Und Steyr dankte den Förderern, weil sie erst finanziell die Erfindung ermöglicht hli.tten, deren Ergebnis Steyr ankaufen • konnte. Nur einer saß nicht an d!e,em Danksagun~wch und . dankte daher auch nicht: die BMW, die all'!rdings - so steht zu befürchten - den größten Nutz.en aus d!fflel" von Ö.Sterreich Reförderten österreichischen Erflndun« ziehen werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2