Vorwärts Nr. 6, 11. Jahrgang, Juli 1978

11.Jahrgang An eine Wohnpartei P. b. b. Eigentümer,Herausgeber, Verleger und Druck: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16. Für den Inhalt verantwortl.: r - - - - - - - - - - - - - - 7 Martin Grasser Steyr 1 Steinfeldstrasse Nr. 11 1 1 1 1 , Enlcheinungeort: S t e Y r L----------- 1 Verlagspostamt : Steyr 4400 - .J Juli 1978 ,,Vielewissen nicht, W · mor· •--Ist •• as _'. 111• · --•... Nummer 6 Auf Kommunisten ist Verlaß •• KPO TRISTE SITUATION FOR HOCHQUALIFIZIERTE KINDERGARTNERINNEN UND HORTERZIEHERINNEN Hervorragend abgeschnitten haben 65 Absolventinnen der Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen in Steyr, von denen 21 das Diplom als Kindergärtnerin und Horterzieherin mit Auszeichnung erhalten haben. Die Leiterin der Bundesbildungsanstalt, Frau Direktor, Prof. Ilse Neumann, unterstrich bei der Zeugnisübergabe, den hohen Leistungsgrad der beiden Abschlußklassen und gab der Hoffnung Ausdruck, "daß alle einen Arbeitsplatz finden mögen als Lohn für ihr vierjähriges erfolgreiches Studium ••• " Leider sieht die Wirklichkeit anders aus: Obwohl in Oberösterreich nach wie vor rund 45.000 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren keine Möglichkeit haben, einen Kindergarten zu besuchen, weil entweder die bestehenden überfüllt sind oder in vielen Gemeinden Kindergärten überhaupt fehlen, _müssen hochqualifizierte Kindergärtnerinnen um ihre Zukunft bangen. Von den 65 neuen Kindergärtnerinnen und Horterzieherinnen in Steyr konnten bisher nur sechs bei der Stadtgemeinde Steyr eine Anstellung finden. In der Stadt und im Bezirk suchen aber auch noch immer Kindergärtnerinnen, die bereits im Vorjahr ihr Diplom erhalten haben, vergeblich nach einem Posten. Man hört, daß von den neuen Absolventinnen einige nach England(!) gehen wollen, weil ihnen ihr eigenes Land keine Aussicht auf eine wirtschaftliche Existenz bietet. Andere hoffen, bei privaten,gutsituierten Unternehmerfamilien "unterzukommen". ALLEN MITGLIEDERN LESERN EINEN ERHOLSAMEN URLAUB WONSCHT DIE - "Der Großteil weiß nicht, was morgen ist", bedauerte ein Pädagoge aus einer höheren Lehranstalt in Steyr diese gegenwlrtige triste Situation. Andere meinen unverblümt: "Viele werden auf der Strecke bleiben." Um zu verhindern, daß diplomierte Kindergärtnerinnen in den nächsten Jahren stempeln gehen, ist ein zügiger Weiterbau von Kindergärten in Oberösterreich, die Senkung der Gruppenzahl in den Kindergärten auf 20 bis 15 Kinder und die Einführung des Kindergarten-Nulltarifs ( wie etwa in Niederösterreich) erforderlich.öffentliche Mittel sind dafür zweifellos vorhanden.

Steyr: KPÖ-Vorstoß für Allende-Straße SPU Im Gemeinderat an Ihr Versprechen erinnert - Ausrutscher der FPö AJ1läß!ic:l\ einer S~ßenbepennung im WQhn.gebiet R~thof, die im Gemei.Qd~at b,nan(lelt wurde, erinnerte Ge~inderat Otto 'l'reml <KPO) daran, daß er &ehon 19i4 den Vonichlag gemacht habe, im Neubaugebiet aesthof eine Straße nach dem ennor<1eten Präsidenten Chiles, Dr. Salvador Allende, zu benennen. Gerade Steyr als Arbeiterstadt sei dazu berufen, durch ~ine Straßenbenet1m.1ng das Andenken an den Soiialisten lebendig zu halten. Damals hatte die öVP.Fraktion er~ll!rt, ein solcher Von;chlag sei durchaus berückslch.t1gu11gi,würdig. Ftlr die SPÖ hatte Stadtrat K.lenrelhofer festgestellt, daß bei Straßenbenennungen vorher die Fraktiorui - obmij.nner zu einer Besprechung eingeladen würden. Dieses Vensprechen wurde jedoch nicht eingehalten. Da - bei ,sei gerade jetzt, so führte Gemeinderar Treml aw., im Zeichen der weltweiten Kampagne gegen das faschiisbiische Pinoch.et-Regime, ein Solida.ritätsbeweis .. notwend ig. Ein „olcher · Solidar\tät,sbewei6 könne dem internationalen ·· Anisehen von ~te:vr n.ur nützen. · Der Sprecher d.er OVP, Vizebfü- ~er~ister Filt5ch, erkllitte, er istehe JXtSil/v zu diesem Anliegen und ',hoffe, daß die KPO-Fraktion auch ei'rien Antrag untel"lltützen werde, fiir dei, ermord~ten F.ührer der lt.aliemsclien .Chr isWem.okraten Aldo Moro .ei~e Straße_zu benennen. Ge-- melndedl Treml f;agte zu. daß e1· einen solchen Antrag unterstützen werde. D'ie SPO-Fraktion gebraucht bei dieas.er Frage istets dais Argument. 7302.691 lautet eh PSIC•Kontonummer fOr den Wahl• und ,,.111efond1 der KPO. Helfen auch Sie mit, die Kommunisten und lh„ Presse finan1iell 1u unterstühen 1 daß durch Straßenbenennungen v01· allem verdiente Steyrer Bürger geehrt werden aollen. Nach dieeer Auffassung dürfte es dann allerdings in Ste~•r auch keine Rooseveltat.raße ge- ~n. • ~ in FPO-Gemeinden1t leistete sich bei dleser Debatte einen bezeichnenden Ausrutscher. Er trat iwAr picht offen gegen Qie Benen - nµn,g ~!ner Straße nach Salvador AlWien: Gedenkkundgebung fOr Salvador Allende Am 26. Juni wäre der chilenische Präsident Salvador Allende 70 ·Jahre alt geworden. Aus diesein Anlaß hielt die Chile-Solidaritätsfront am Samstagvormittag Im Salvador-Allende-Hof In Wien-Simmering eine Gedenkkundgebung ab, bei der ein Kranz niedergelegt wurde. !ende auf, brachte jedoch eine ~lhe von Namen in Vorschlag, deren Träger s ich auf dem Gebiet dm Antikommunismus „Verdlen&te" erw&rben haben. Zwischenruf Oemeindera t Tremls : ..Wollen Sie vielleicht ~ine Adolf-Hitler-Straße?" Die KPO wird auch in Zukunft datür eintreten, daß das Andenken an den chilenischen Freiheit,;kampf lebendig erhalten wird. An der Kttnl!geb1lng tmhffll!trfflilenische Patrioten und Vertreter der Chlle--SolidaritAtstront tel1. , Die künstlerische Umr,ahmung be6orgte das Ensemble Arauco. Elrl wurde eine Erklärung der Pnrteien der Unldad Popular in. Wien verlesen, worin sie das Leben und Wirken Allendes würdigten. Abschließend sprach der Vorsitzende der Chile-Solidaritätsfront; Dr. Herbert Berger, zu den Ku.ndgebungste11nehmern. Er verlieh seiner Zuversicht Ausdruck, daß die Herrschaft der Junta beseitigt und der Weg für ein demokratisches Chile frei wird. Ein gutgelungenes Sommerfest KJö-SoMwendfeier war ein voller Erfolg Die Sonnwendfeier, ru der dJe Kommunlsti9che Jugend Steyr elnge;laden hatte, gestaltete sich zu einem 6chönen Erlebnis l'ilr die zalhlreichen Teilnehmer. rne Feier fand -im &hambevg statt tUnd iiber 100 junge Leute waren der E iniladung gefolgt. Namens der KJO begrußt.e Erich S :mmer die Gäste. Insbesondere konn'te er Betriebsrat und A11beiterkammerrat Gustl Mascher und &- zirk6obrnann, Gemeinderat Otto Tremil begrüßen. Simmer tlJM'iß in einer kurzen Ansprache Tätigkeit und Rolle der KoinmWliBU.schen J ugend im Kampf um den sozialen Fortschritt, f .ür Frieden und Sozial ismus. Elone besondere Anzlehungskrafi im Programm des Som~rfestes übte der Liedermacher Gu9tl Mal)' aus, der . In Steyr e,:.hon an ,re.rsch:i~~ denen Veranstal bungen ' erfolareleh mitg~Will'lkt hat. Das Fest dauerte vom Nachmittag bis In die apäten Nachtstunden, Die Tel~r bezeichneten die SontllWendfeler als ein gutgelungenes Familienfest. Auch Kinderl.a,nd-Jun,ge Garde war bei dem Sommerfest vertreten . KPÖ setzte sich für Münichholz ein Eröffnung der Mehrzweckhalle erweckt historische Erinnerungen l:lei der EröHnun,g der Mehr-:1,· eckha lle. die an die Sporth ullt: in Mün ;chho lz angebaut wu1·de. erim1erte Bürgermeister Wei~ daran, ddfl d er S1 :1;füe;l Mün ichholz wäilrt>n::l di:s Krieges irn Interesse der Rü s:unl?'> ;n'.iustrie hauptsäclllich von .,u ,län::1 :schen Zwang:s.arbeitern errichtet worden wa r. NGch dem KTieg hat sich der · Sta,ctttell stark entwickelt. Als jedoch das Hotel MUnichholz aufgegeben wurde, stan-d für den Stadtteil kein Saal mehr z:ur Vc-rfügun:g, und d ie Errichtung d iese1· Mehrzweckh;l lle se-i d.aher ein lang gehegter Wunsch der Bevölke1-ung &ewe-.s{"n (für dessen Erfillhrng sich auch die KPO stets tatkräftig e:ngesetzt hatte) . Der Baul>eos<:hluß war mit den St::mme-n von SPO und KPO gefaßt wor - den, d ie OVP war gegen den Bau . In ei ner Rekordzeit von nur acht Moruiten w·.irde die Mehrzweck.hall e von der Baufirma Adami erriclltet. nre Mehrzweckhalle bildet eine Komm:.rnikation5ein:i:ic.htu.ng !Ur die rund 10.000 Einwohner, sie steht a'Jch allen Vereinen. Organ isationen und Parteien unentgeltlich zur Verfüe•ung. 0<>1.> Schick.sal von Münicllholz war nach dem Kriege J.ängere Zeit un.geklärt ; da die Siecllun.g auf dem Geblet von „Ndeder<lonau" erricllte1 \\ Ol'J~n war. erhob das Land Niederösterreich nach AbschJ,uß des Sta.alti- \'ertrages Anspruch auf diesen Inzwischen stark angewacll6enen Steyi-er Stadtteil. Die KPÖ erfuhJ · als erste Partei von dem Schritt der niederös t.erreicll i.sc.hen La nde9regi erung, und auf ihre Initiative bildete s:rh ein Komiitee, das dafür eintrat. daß Münichholz bei Steyr bleiben müsse. Eine Delegat'lon unter Führung des damaligen KPO-Stadtrateis Gustl ~r. spr-ach bei Landeshauptmann Dr. Gleißner und Landeshauptmannstellvertreter Bema5chek v<>r und vertrat dort energisch das Anliegen der Bewohner von Mün.lchholz. E$ kam ßchließHch zu eilner Lösung in der Form, daß Ober&terreich dem Land N'iederöaterrelcll eine Summe von 25 Mlllioner, Schilling als „Ablöse" für Münichholz zahlte. Die Eröffn'Ung der Mehrzweckhalle gibt Anl.aß, diesre hdstorischen Tatsad1en w ieder in Erinnerun,g zu ru!en.

Sc hu leröffnu n g t deutlichen • m 1 Molltönen Nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte in Anwesenheit von Vertretern des Bundes des Landes, der Stadtgemeinde und der Schulbehörden in Steyr die Bundeshandelsakademie, die Bundeshandelsschule und eine Bundesbildungsanstalt für Kindergärtnerinnen ihrer Bestinmung übergeben werden. Das Gesamtprojekt hat rund 70 Millionen Schilling gekostet, wobei die Stadtgemeinde den Baugrund zur Verfügung gestellt und die Vorfinanzierung des Baues überno1T111en hat. BEZEICHNENDE TONE BEI DER GROSSEN SCHULERöFFNUNGSFEIER IN DER STADT STEYR Bei der Eröffnung des neuen Schulzentrums gab es neben vielen schönen Worten - nicht zuletzt an die Adresse der Stadt gerichtet, weil diese für den Bau des Schulzentrums große Opfer auf sich genonmen hat - auch deutliche Molltöne. So erklärte Landeshauptmann Dr. Ratzen b ö c k , man niisse sich heute bereits Sorgen um die Absolventen der Handelsakademie, der Handelsschule und der Schule für Kindergärtnerinnen machen. Seien diese Berufe vor einigen Jahren noch gefragt gewesen "wie die warmen Se1T111eln11 , so gibt es jetzt beträchtliche Unterbringungsschwierigkeiten. In Oberösterreich werde es notwendig sein, in den nächsten Jahren50.000 bis 60.000 Arbeitsplätze zu schaffen, um die jungen Menschen tatsächlich unterzubringen. Es ist bezeichnend genug, wenn ein "Landesvater" bei einer großen Schuleröffnung solche Töne anschlägt, die so gar nicht zu der demonstrativ zur Schau getragenenFreude über die Schulneubauten passen. Allerdings genügt es zur Behebung der sich mehrenden Schwierigkeiten keineswegs, nur von der Bundesregierung Abhilfe zu verlangen, vieles könnte auch im Land selbst verbessert werden. KOMMUNISTEN VERLANGEN ANDERUNG DES Oö KINDERGARTENGESETZES Die KPO hat schon vor längerer Zeit ihre Forderungen und Vorstellungen deponiert.Sie geht beispielsweise bei den Kindergärten davon aus, daß in Oberösterreich höchstens 40 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen einen Kindergarten besuchen. Daraus.ergibt sich die Notwendigkeit der Schaffung von neuen Ganztags-Kindergärten. Auch eine Senkung der Tarife auf 200 Schilling im Monat - als !.Etappe - würde die Zahl der Kinder in den Kindergärten ansteigen lassen. Schließlich müßten auch mehr Krippen 'für Kleinkinder bis zu drei Jahren geschaffen werden. Das Land niißte, um die Gemeinden zu entlasten, die ganzen Personalkosten bei den Kindergärten übernehmen, und nicht nur 75 Prozent, beschränkt auf diplomierte Kräfte. Auch die Herabsetzung der Gruppenzahl von derzeit 25 bis 35 auf 15 bis 20 und dieReduzierung der Wochenstunden, die eine Kindergärtnerin zu leisten hat von 37,5 auf 30 Stunden stehen auf der Tagesordnung. Diese Maßnahmen würden dazu 'führen, daß die Kindergärtnerinnen genügend Arbeitsplätze finden und die Bildung der Kinder im Sinne der vorschulischen Erziehung wesentlich verbessert werden könnte. Notwendig wäre eine Änderung des Kindergartengesetzes durch den oberösterreichischen Landtag. Ein Entwurf dazu liegt seit längerer Zeit vor, erarbeitet von der Landesgruppe Oberösterreich des österreichischen Städtebundes.

Polen testet Steyr-Traktoren BESUCH DES VIZEMINISTERS FOR LANDWIRTSCHAFT IM STEYR-WERK Von Gemeinderat Otto Treml Eine polnische Delegation unter der Leitung des Vizeministers für Landwirtwirtschaft Bar c z y k und des Abteilungsl eiters beim Zentralkomitee der Vereinigten Arbeiterpartei Gen.Z im b a besuchten das Steyrer Hauptwerk und das Nibelungenwerk in St.Valenti n. EMPFANG IM NIBELUNG ENWERK ST. VALENTIN · Im Ni-Werk wurde die Del egat ion von Verkaufsdirektor Dipl . Ing. Ernst Feizlmayr, Direktor,lng.Ludwig Neubauer und Betriebsratsobmänner der Arbeiter u.Angestellten empfangen. In der Begrüßungsansprache brachte Verkaufsdirektor Feizlmayr die Hoffnungzum Ausdruck, daß auch auf dem Gebiet d.Traktorenbaues eine enge Zusa11111enarbeit mit Polen zustande konme. Hier gebe es besti11111te Erschwernisse, weil Polen bereits mit den USA ein diesbezügliches Abkommen hat. Den polnischen Gästen wurden verschiedene Traktoren vorgeführt, darunter Schlepper für da s Forstwesen und ein Allradschlepper mit über 150 PS. Die Gästezeigten sich von der Leistung dieser Traktoren sehr beeindruckt, und Vizeminister Barczyk steuerte selbst einen schweren Traktor. Die Delegation, die vom Sektionschef Schratt vom Landwirtschaftsministerium begleitet war, besuchte auch das Mustergut Pfaffenwinmer in Dietach bei Steyr, wo die Gäste mit Most und Speckjause bewirtet wurden. I M S T E YR E R HAUP T WE R K wurde die Delegation vom stellvertretenden Generaldirektor Dipl.Ing. Johan, Julius Fe i c h t in g er begrüßt,der mit dem ganzen Stab der Werksdirektion erschienen war. Feichtinger brachte den großen Vertragder Steyr-Werke mit Pol-Mot in Erinnerung,der eine Zusa11111enarbeit für den Zeitraum von 15 Jahren festlegt. Vielleicht gelingt es auch auf dem Sektor des Traktorenbaues,zu ähnlichen Abmachungen zu gelangen. Steyrer Traktoren werden jetzt Polen über einige Ausstellungen zum Testen zur Verfügung gestellt. Wenn sich die Qualitäten auch in Polen bewähren, dann sei zu hoffen, daß es auch zu einer Kooperation auf dem Gebiet der Traktoren konme. VIZEMINISTER BARCZYK ERKLÄRTE, er sei sehr beeindruckt von der Leistungs~ kraft der Steyr-Werke. Auf den polnischen Straßen fahren jetzt schon viele Fahrzeuge aus Steyr. Es sei zu wünschen, daßauch auf den Wiesen und Feldern sowie in den Forsten Polens bald Steyr-Traktoren zusehen sein werden. Allerdings, so erklärte der polnische Gast, sei es notwendig, daß auch österreich mehr hochwertige polnische Produkte kaufe, wenn es wünsche, daß noch mehr österreichische Produkte nach Polen geleifert werden. F RANZ S TAMBERG WURDE GEEHRT Der Steyrer Arbeiterfunktionär und Naturfreunde-Aktivist, Genosse Franz Starnberg erhielt kürzlich vom oberösterreichischen Landeshauptmann Dr.Ratzenböck die vom Bundespräsidenten verliehene Silberne Medaille für die Verdienste um die Republik Österreich überreicht. Franz Starnberg gehört seit 1934 der KPö-Bezirksorganisation Steyr an, wurde in der Zeit der Illegalität inhaftiert, arbeitete in der "Roten Hilfe11 und war in der Nachkriegszeit als Presseaktivist tätig. In der Eisenstadt und im ganzen Bezirk gilt Starnberg als unentwegter Helfer im Bergrettungsdienst, dessen Gründungsmitglied er 1922 war. Die Redaktion d. 11 Steyr-Werksarbeiter11 gratuliert herzlich.

Überlegen Sie, bitte! In zahlreichen Betrieben sind kommunistische Betriebsräte und Vertrauensmänner tätig, in vielen Gemeinden wirken kommunistische Gemeinderäte. Zehntausende schenken also kommunistischen Mandataren in Betrieben und Gemeinden ihr Vertrauen, da sie davon überzeugt sind, daß diese sich bei ihrer Tätigkeit nur von den Interessen der arbeitenden Menschen leiten lassen. Aber durch die tagtäglichen Verleumdungen in Rundfunk, Fernsehen und in den Massenzeitungen lassen sich doch so manche davon abhalten, die KPÖ politisch zu unterstützen und ihr beizutreten. Warum diese massive Hetze gegen die KPÖ? Die Ursachen sind nicht schwer zu erraten: sie ist die einzige Partei, die gegen das Kapital kämpft ! Die KPÖ ist ein Teil der kommunistischen Weltbewegung, die zur bestimmenden Kraft der gesellschaftlichen Entwicklung und des Fortschrittes in der Welt wurde. Die KPÖ ist in unserem Land die einzige organisierte Kraft, die sowohl für die unmittelbaren Tagesinteressen der arbeitenden Menschen eintritt als auch für die Beseitigung des kapitalistischen Gesellschaftssystems und die Errichtung des Sozialismus. Immer wieder erweist es sich: Je stärker die KPÖ, desto besser kann sie die Interessen der Arbeitenden vertreten. Deshalb rufen wir Sie auf, Mitglied der KPÖ zu werden. le slörker die KPÖ desto besser für die Arbeitenden! Der Wahlwind schon zu spüren öVP und FPö versuchen ein Problem hochzuspielen Nac.hdem schon f.r.üher e; ,1 Dl'lnglichkei,ts.1:ntm,g der FPOFrailttion :m G€me:nderat über dJe 8 ;n.fühnmg einer Schil'lerbeaufsich1.:.g,u'!1,g durah Lehrpersont"ll in deruntcr:·ichhf,reien Zei t albge!eh.nt be1.ie.hu.ngswe:ise ihm die D.rin.glic.h.ke:t ,niüht zuerka.rmt \VU.rde. stand das Probiem bei der letz,tan Sitmiing des Geme•inderci.tes neuerl'i<.'h zar Debatte. De., Spree.her der KPO, ~meindt>rat Otto T:reml, erklärte. auch er sei grullldsätzlic.h für d!ie Mög!lch- ,kt!'i t einer B>O!ctlen Be.aufäich ti,gung. Allerdi,n,gB kön.ne er dem OVP-.Ar- ~ument ,niaht z,ustimmen, daß es <~ne eine oolche Beaufs.ic.hti.gun.g ., wüs-t" zu.gehe. Man mü&Se merst fest.,,,te!llen , welcher Bed1n,f für eine ;;okhe Beaufsichtig:ung bestehe. und <11e Wohonisit1Z.gemeunden der aU1SWäl·- 1·1gen Schüler, 'l.lffl die es ja .h,ier i,n der Hauptsache ,geht. müßten bei der Tra,gu:n,g der Kost,('[) her.an-gezo~en weroen . Wenn der Be-darf un,d die Frage der Kosten .geklärt seie-n, dann l<ön.ne man zu konkreten Schritten übergehen. Im üb.rigen sei n:oh-t eiinzuse.hen. wieso e;, zu e i111em solchen Punkt 7'~ einer großen Debatlte kommen könne. Of!en•bar gehe a, OVP unod FPO n.ic.ht so sehr um die Frage ded' Schü,leribeaufts.ichtlg.ung &elobst. oond~n vie.lmehr da,rum, d,le "Vater- .sehe ft" für eine &olche Maßna.hme ·für sich zu reklamieren. Aus d iesem Verhalten könne man u.ns.ehwer &chon den Wind der Wa'hlvo.I10er<:'itu.n.gen spüren. Der Antr.a.g, der dE>.r Ei·nrichtun~ einer solohen Schülerbeaufsich t:'.- gu.ng gnm,dsätz.l:ieh z1.119timmt, wu.roe ;;chl,it>ßl ic.h eLnstimnüg a,ngenommen. DUNDESJUGENDRING FtJB HERABSETZUNG DES WAHLALTERS Die Herabset:zun~ des aktiwn und passiven Wahlalters auf das vollendete 18. Lebensjahr forderte Samstaq die Vollversammlung des OsteITeichrs.chen Buntlesjugendrl111ges. Franz Küberl, Bundessekretär der Katholischen Jugend Österreichs, w1.11:'C!.e z;um neuen Vorsitzenden des BundesjUJgendrl~ gewählt . Vor Steuersenkung In der BRD? Der westdeutsche Finanzminister Matthöfer hat die Bereitschaft seiner Regierung zu einer Senkung der Lohn- und Einkommensteuer bekräftigt . In einem Interview betonte er jedoch, Entscheidungen würden erst nach dem Bonner „Weltwirtschaftsgipfel" vom 16. und 17. Juli fallen. Erst im Juli würden die Zahlen über die wia11schafllliche Entwicklung im ersten Halbjahr 1978 vorliegen.

Um 26 Prozent höher als vor einem Jahr sind -die ·Einnahmen des Finanzministers aus der -+-~~4-..._.,:::_iEinkolllllensteuer 7 Lohnsteuer. ·Die Gewinnsteuern stagnieren Umsatzsteuer . ·_ 6· dagegen. Dennoch will der Finanzminister die Lohnsteuer nicht senken. Nicht einmal am 1. Jänner 1979. Und wenn doch etwas wird, dann ,1977 1978 will Androsch sich durch Besteuerung von Über- 1 Steigerung der Steuereinnahmen, jewe:ls stunden und anderttn .steuerbegünstigten Bezügen im yerg~eichszeitraum von Jänner bis der Arbeitenden .schadlos halteil. - Apr11 • 1 n ·Prozent . werden die Löhne der Metallarbeiter und die Gehälter der lndustrleangestellten erhöht; das sind weniger als 3 Prozent -netto für ein Jahr. Selbst laut offizieller:Statlstlk sind die Preise im letzten Jahr um 5,5 -Protent gestiegen. Hunderttausende erleiden dadurch einen echten Reallohnverlust. Die SP-Gewerkschaftsspltze hat diesen Abschlüssen zugestimmt. Die Zinsen für kleine Sparer • zu senken, beabsichtigt der Finanzminister. Diese Milliardenbelastungen der kleinen Leute erfolged mit der Ausrede, daß dadu_rcb die.Arbeitsplätze gesichert würden. Sel~•t In-dem vom SPÖ-Parteitag beschlossenen neuen SP-Programm werden, ,,um_ ein möglichst hohes Niveau der Beschäftigung" zu sichern, ,,verstärkte Bemühungen, die Kaufkraft der Bevölkerung.zu erhöhen'', gefordert. Die SP„f ührung macht das Gegenteil von Ihrem eigenen Programm. Wir Kommunisten fordern: Lohnsteuersenkung spätestens am .1 ~ Jänner 1979. Keine „Kompensationen" auf Kosten -der .Lohnabhängigen. Vorleistung von 1800 Sc.hilling noch heuer-! Lohnabschlüsse, die eine echte Real- , lohnerhöhung sichern~ Keine Senkung der Sparzinsen. Nur durch Hebung der Massenkaufkraft können auch die Arbeitsplätze gesichert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

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