Vorwärts Nr. 2, 11. Jahrgang, März 1978

.1 -;, .,, ' 11 :, } ~_- ):: I• l , P. h. h. ·.'; 11;1'. u: ' ,"1• 1 1 - -.,••· ,.1 .. F. 11..jl ' l l rl lT I Lt.!I ' . Htar , iu :-, q t •h l : t · . \ ' 1., ,•J;•, ;,.: 1· l lfh.i l ) ,· !l\ t..:. : K f=: 0 S rvv , · . jl, 11 .i11 1h." - aJ.i ~: ::-.; •~· 1n. f · u: d ..: n lnl i. , lt v , • r' int\,· cq~ t ( .: r - - - - - - - - - - - - - - 7 M,1 1• ti11 L~ r· .1 -.: --. e r S t t~yr 1 1 L ____ _ S te in ie ld s f r·tl :--. :-- t> ~~r . 11 1 E r~du-•i 1H111~s.;rf . :-; • '-! y r _ _ __ __ _J V"r l.i ~s po:--la111t : S teyr 4400 11. JAHRGANG MARZ 1978 NUMMER 2 AUCH DIE STADT STEYR KAM II Au F DEN Hu ND II GEMEINDERATSMEHRHEIT FOR ERHOHUNG DER HUNDESTEUER Rund 200.000 Schilling erhofft sich 1978 die Stadt Steyr an Mehreinnahmen aus der Hundeabgabe . Die SPO,OVP und FPO Gemeinderäte beschlossen in der letzten Sitzung die Erhöhung dieser Abgabe um 200 Prozent von 100 auf 300 Schilling. Ja sogar fUr die Empfänger von Ausgleichzulagen wurde die Hundeabgabe um 50 Prozent erhöht. Der KP O - Vertreter st1nmte da ge gen und machte einige Alternativvorschl äge . Zun ächst zeigte Gemeinderat Otto Treml (KPO) den \4iderspruch der SPO au f, die auf der einen Seite davon sprach "ke ine zusätzlichen Einnahmen" zu erschli eßen (Bgm.Franz Weiss) auf der anderen Seite (im Amtsbericht) die"Geldwer t verminderung" der letzten zehn Jahre i ns Treffen rührte. Die SP-Mehrheit woll e auße rdem die große Anzahl der Hunde (rund 1. 100) im Stadgebiet vermindern,da s i e st ark zur Verunreinigung des Stadtbildes beitrugen . Gemeinderat Tr eml betonte, daß nach dPn Städten We l s und Braunau nun auch Steyr "auf ·den Hund" gekommen sei, doch können Abgabenerhöhungen keineswegs zur Sanierung des Gemeindehaushalts beitragen . Im Gegentei l: In Zeiten ständi ger Teuerung ITii sse auch die Stadt Steyr bei den Gebü hre n und Abgaben "Maßhalten". KPO VERLANGT HUNDEAUSLAUFFLÄCHEN Nicht durch Erhöhung der Hundeabgabe kann man das übel der Hundeplage und Verunreinigung eindänmen, sondern durch Schaffung von Hundeauslaufflächen in den Stadtte i len Ennsleite - Tabor - Innen Stadt - Steyrdorf - und einige in Münichholz, denn auch ein höher versteuerter Hund produziert den selben Unrat . Treml verlangte auch eine verstMrkte Aufklärung, besonders der Hundebesitzer, daß die Tierhalter nach den gesetzlichen Bestirm,ungen verpflichtet sind, den Hundekot auf öffentli chen Gehwegen, GrUnanlagen Stiegenhäuser usw. zu entfe rnen oder diese auf Kosten der Hundebesit zer entfernt wird Diese ALTERNATIVVORSCHLÄGE der KPO bringen zwar nicht um rund 200.000 S mehr Hundesteuer für die Stadt, darur aber mehr Sauberkeit in den Häusern,Straßen ,Grünanlagen und Sandkisten in unserer Stadt . Grotesk mutet es an, wenn man hört, daß de Tierschutzvere i n die Erhöhung der Hundesteuer mit Beifall aufnimmt, da er au s den Mehreinnahmen "höhere Förderungsmittel " er halten soll. S TARKT DI E KP 0

NEUERLICH ERDGASFRAGE IM GEMEINDERAT DER STADT STEYR AUFGEROLLT ZUHINDEST EINMAL EINE PREISREGELUNG DURCHSETZEN Im Gemeinderat von Steyr wurde eine Änderung der Wertsicherungsklausel beim Erdgasbezug zur Kenntnis gebracht. Diese Wertsicherung soll in Zukunft nicht mehr an den Großhandels-Index gebunden sein, sondern · an den Index für feste Brennstoffe und Mineralöle. Durch die Änderung der Indexklausel soll "keine unmittelbare Gaspreiserhöhung" erfolgen. Stadtrat Konrad Kinzelhofer erklärte dazu dezidiert, daß es im Jahre 1978 keine Gaspreiserhöhung geben werde. Gemeinderat Treml (KPO) erinnerte daran, daß seit längerer Zeit Bemühungen im Gange sind, beim Erdgas eine amtliche Preisregelung herbeizuführen. Sowohl die Arbeiterkarmier als auch Landesrat Ing.Reichl haben sich in diese Bemühungen eingeschaltet. Landeshauptmann Dr. Ratzenböck hat sich bekanntlich hartnäckig geweigert,die diesbezüglichen Anträge beziehungsweise Verordnungen zu unterschreiben. Was sich auf dem Erdgas- und Erdölsektor ereigne, sei ein Skandal sondergleichen, führte der Sprecher der KPö aus. Die ausländischen ölmultis schöpfen aus der Förderung von Erdöl und Erdgas in Oberösterreich große Profite. Hinter dem Rücken des Staatsvertrages haben sie in erpresserischer Weise in dem berüchtigten "Wiener Memorandum" ihre Forderungen durchgesetzt. Dieses"WIENER MEMORANDUM" ist die Grundlage für die ausl ändi schen Erdgas- und Erdölausbeutung in un se r emBundesland . Es wurde errechnet, daß j ährli ch rund 450 Millionen Schilling durch die englisch - amerikanische Rohölaufsuchungs AG (RAG) ins Ausland tran sferiert werden. Im Interesse der Gasabnehmer müßte sich daher auch die StadtgemeindeSteyr in den Kampf um das österrei chische Erdöl und Erdga s einschalten . Zumindest müßte zu- ~r~t eine amtliche Pr e i sregelung durchgt'SPtzt werden und a11 ch dazu müsse die Stadt selbst eine Initiative ergreifen. Es könne nicht geduldet werden, daß die ausländischen ölmultis und die rein private oberösterreichische Ferngasversorgungs-Gesellschaft ohne jegliche Kontrolle schalten und walten, wie sie wollen. VERTRAG IST NUR FOR "TELE FUNKEN" GUT Das Objekt in der Wagnerstraße (ehern.Hotel Münichholz), das im Besitz der Stadt und an die multinationalen "Telefunken" verpachtet ist, war im Gemeinderat wieder Gegenstand lebhafter Erörterungen. Es ging nämlich um die Bewilligung von Mitteln für eine Reparatur des Daches und der Heizanlage. Der Sprecher der KPO, Gemeinderat Treml,erklärte dazu, daß die Niederlassung ~es multinationalen Konzernes in Steyr ab 1978 auch einen höheren Strombedarf hat. Daher muß auch noch eine neue Trafostation errichtet werden. Die Stadt gibt dafür Mittel in der Höhe von rund 176.000 Schilling aus,obwohl sie dazu nicht verpflichtet wäre. 1,9 MILLIONEN FOR TELEFUNKEN Insgesamt muß dieStadtgemeindeschon bis jetzt einen Betrag von mehr als 1,9 Millionen Schilling für das Gebäude aufwenden, das an "Telefunken" verpachet ist. überlegt man, daß der Konzern an jährlichem Pachtschilling nur eine Su11111e von 750.000 S zu zahlen hat, dann erkennt man daran, daß es sich hier tat sächlich um einen sehr guten Pachtvertrag handelt, gut a 11 erd i ngs nur für "Telefunken". Gemeinderat Treml ging in diesem Zusa1TTI1enhang auf eine kürzlich verbreitete Meldung ein, wonach der Leiter des Betriebes,Direktor Ganzenmüller, den, Bürgermeister Weiss ein Kuvert mit 30.000 S überreicht hat, als Beitrag für die Kosten der kommenden 1000-Jahrfeier der Stadt. In diesem Zusa1TJTienhang war von einer "hochherzigen" Spende die Rede gewesen. Die Hochherzigkeit liegt jedoch nicht in dieser Gabe von "Telefunken",sondern sie 1iegt vielmehr auf der Seite der Stadt Steyr, die mit der Firma einen derartigen miesen Pachtvertrag abgeschlossen hat, daß sie selbst weit weniger einni11111t, als sie in das Gebäude hineinstecken muß.

BETRIEBSRATSWAHL GFM - STEYR . In der GFM-Maschinenfabrik in Steyr, deren Angestelltenbetriebsrat Anfang Februar von der Betriebsleitung unter Duldung der Gewerkschaftsführung zum Rücktritt gezwungen worden war, fan - den am 17.März 1978 Betriebsratswahlen statt. Dank der "Initiative" der Firmenleitung standen diesmal gleich vier Listen zur Auswahl. Von den 244 abgegebenen Stimmen waren 208 gültig. Auf den damals als Betriebs - ratsobmann einer Einheitsliste zum Rücktritt gezwungenen Franz Pi c h 1 er (Gewerkschaftlicher Linksblock) entfielen 61 Stirrmen und zwei Mandate. Die Weiteren Listen: Erwin Lehner 73 Stimmen und 2 Mandate Bernd Hauer 49 Stimmen und 1 Mandat Karl Beham 25 Stimmen und 1 Mandat VERANSATLTUNGEN Freitag, 7 .April Schloßkapelle Steyr 19 Uhr Jo 1938: Literatur aus leidvoller Z e i t Die Schriftstelle Franz Kain u . Karl Wiesinger lesen aue eigenen Werken. Musikalische Umrahmung: Gustl Maly (Gitarre) Fre itag, 14. April 20 Uhr Saal der Arbeiterkammer LICHTBlLDERVORTRAG von Rosemarie 1 s o p p "Der goldene Ring um Moskau" SCHLUSS MIT DEM STEUERUNRECHT KPD: FOR EINE GRUNDLEGENDE STEUERREFORM

WIE DIE STEYRER SP-FOHRUNG IHRE MITßLIEDER UNTER DRUCK SETZT VON DEMOKRATIE IST DA KEINE SPUR Schon bei der Vorbereitung der Betriebs- und zwar vtlllig undemokratischer Meinung. ratswahlen in den Steyr-Werken hat die In den letzten Wochen bekamen Mitglieder SP-Spitze sich eine grobe antidemokrati- der SPO, die die Kandidatenliste des Gesehe Entgleisung erlaubt. Sie hat nämlich werkschaftlichen Linksblocks unterschrieangekUndigt, daß die Kandidatenlisten mit ben hatten, geharnischte Schreiben des Beden Unterschriften "öffentlich angeschl a- zi rkspartei vorstandes, worin ihnen vorgegen" werden. Diese Vorgangsweise stellte worfen wird, sie hätten eine verbotene einen Eingriff in die Rechte des(damals "Aktivität" für die 1inke Fraktion entnoch nicht konstituierten) Wahlvorstandes wickelt. Den betreffenden Mitgliedernwurdar. de drohend mitgeteilt, "daß jede weitere mit unserem Bezirksstatut unvereinbare Bekanntlich hat jeder Arbeiter und Angestellte das Recht, bei Betriebsrats-bezw. politische Betätigung unweigerlich den Ausschluß aus unserer Partei nach sich Gewerkschaftswahlen Kandidaturen durch ziehen würde". Das Schreiben ist vom Beseine Unterschrift zu unterstützen . Die z,· kssekretär Otmar Stellnberge nd om r r u v KPO stellte es in Steyr ihren Mitgliedern Bezirksparteiobmann Landesrat lng.Reichl selbstverständlich vollkorm,en frei, und unterzeichnet. Kandidaten des Linksblocks haben da und dort auch den sozialistischen Wahlvor- Bei der letzten Sitzung des Arbeiterbeschlag unterschrieben, weil die Unter- triebsrates der Steyr-Werke rollte Beschrift unter eine Kandidatenliste ja triebsrat Anselm Hinterreitner (GLB)die nicht bedeutet, daß der Unterschreiber Frage auf, wie denn der Wahlakt über die diese Liste auch wählt. Betriebsratswahlen in die Hände der SPO In der Steyrer Bezirksorganisation der Bezirksparteileitung gekommen se i . Hinterreitner fragte, ob sich denn der Druck gerS_P_ö_i_st_ma_n_d_a_o_ff_e_n_b_a_r_g_a_n_z_a_n_d_e_r_e_r_,___, gen die eigenen Mitglieder, den die SPO da ausübe, mit den so oft gepriesenen Menschenrechten vereinbaren lasse. i, •, i ::i _.. : j \ ,.--, ; ·- '....., / - •..J ~- - - "" Sooialisti~he Parteiösterreichs Beiirksorgani~tion Steyr •teyr , 11 . 1.1911 ~r e.a1r-k ■ p,9rte,v1"Jirlt ■ rid ha t ■ 1ch Sn •e i ner IHttuno •• JIJi, Jbr.- r„r t'H I 11'1\I: O. iner Akt1v1t .1 t ftn- d1e Fr a kt i on •· c:ewerk•d•,•ft h rhe •· 1"hc.• 1 t. " (Y.Pb l enl il.Shch der Betr.ieb:;rat•"'•hle" 1971 J.111 Werl: 6t ey r c!c r .'.,;teyr-O..i111l•r-Puch AC be.1ch• tt 19t. : n d1,., , ,... Zu•• ,..,,.enh11n9 r- .'H:hcn wir euf S ~ . Abe . 2 u" 4 ) u"•e,ee fl 11a 1r),-,.$, • t\lte11 ll llfr>er kaani : :n [1n r art.elrH t'l l ud be~ht e.ine c;irobe PUJ rht verle t aunq, ,..,. n r. e: •I 5~ch o • 'l en th e ~oa 111 ll'ot1~c hc Pa r te1 0 11ter r111 c hs l ! , IJ) • , ➔er fu r e1r •, andefe rer te1 ~t:8t1qt : b) ~r']cn df'r W: l len de • :itust.-·, ndiqe n ;>ar teaor911 >'1e11 1„ C",11r,,e1n - 1r h11t• :- 1 t J.ru:;iflhOrlQe r\ o rui"!r~r r e rt e .i"J n o der r. ar P•r t <:-1 rn r. ht GnQ„t-.., ,,:n,1„n Orcren1114ttoncn U!I d ftentllchen Leben pol1 t 1 s r"I lllt 1(1 J:O,f ; c) s 1rh „1 r.e• Vf"r:o.t olee fJ•~n di e Statut en der So11 11 l1 1 t 11chen r .-, , ,,.. 1 0 11ter re 1ch• •chuld19 9e11111cht oder eine eh rloee Ha r.'1lunq be9an9en hat , u n1 ,1 Pfl 1cht „rl l!t luftq i 1t d ur~h llifl Schied•oerle h t {\ 111 ff'lt- ,, J . . •r. l l „n un d au a hn'1en , et>f'lrn nicht 9 e•6 den iS 1 uf'l d 10 de • Londc.· s„t 111t\ltl'11 vorQec;;anq e n „1 rr1. '"•"• q · 1· 1 10 d• • :..11nde s st.atutea h ehend•Jt d1• St re l e huf'lq eu11 ..~ ,. 1•111. "l1el'.lerl111te 0 1w. d <!! ~ /.u s1c hlua au ■ der P ■ r t e l.) 1\- •1 ·••· ~ 1 r ;. · perten·o retend 111,..,., t an , d• r. Deine 1tarid l u110 1n UnJi.~nnt 11 1" •le r •••!;~1r.• , 11"qf'! n <.<ts 6tetutea und der. d ara u a re 11u lt1erenden r~: l o f'f'I <J<? e „ r;-t ., , r '1e 0 Die Frage des Linksblock-Betriebsrates brachten die SPO-Funktionäre ganz aus dem Häuschen, und Betriebsratsobmann LAHeigl erklärte wütend, die SPO lasse sich "nicht von euch unterwandern". Diese Nervosität ist zwar begreiflich,eine Antwort auf die klare Frage, wie der geheime Wahlakt zu der Bezirksleitung der SPO gekorrrnen ist, stellt sie natürlich nicht dar. Auch diese Vorgangsweise unterstreicht, daß bei bestimmten SP-Funktionären von Demokratie keine Rede sein kann , wenn es darum geht, vermeintliche "linke Elemente" zu _verfolgen. BETRIEBSRAT GUSTL MASCHER WURDE GEEHRT Das goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik wurde auf der 13.Landeskonferenz des 0GB Oberösterreichs dem Ko111T1unisten August Mascher überreicht. Betriebsrat und Arbeiterkarnnerrat Gustl Mascher ist seit über dreißig Jahren als konsequenter Interessenvertreter in verschiedenen Gremien der Arbeiters chaft tätig.

OSTHANDEL SICHERT ARBEITSPLÄTZE Die KPÖ hat sich in ~en letzten Jahren bei allen Gesprächen mit_ den fllhrenden Repräsentanten der sozialistischen Staaten fUr die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich eingesetzt. Anfang Jär,n_er ds.J. hat sich die KPÖ in Form eines ariefes an das Zentralkomitee der iommunistischen Partei der Sewjatunion gewandt, indem es unter anderem wörtlich heißt "Wir ersuchen das Zentralkomitee der Nommunistischen Partei der Sowjetunion und die zustindigen Stellen der Sowjetregierung, d•• Anliegen einer weiteren Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren beiden Seaaten zu unterstützen. Dies wäre sowohl im Interesse der Sicherun·g der Arbeitsplätze gelegen, •l• auch im Interesse der Verteidigung unserer Unabhängigkeit und immerwährenden Neutralität gegenüber dem zunehmenden Druck der westlichen, insbesondere der westdeutschen Monopole.• Das Zentralkomitee der l<PdSU hat eine positive Antwort gegeben. In seinem Schreiben an die KPÖ heißt · -,s : "Die Haltung der Kommunistischen partei ~sterreichs, welche konsequent tür die Entwicklung der freund - schaftlichen Beziehungen zwischen der UdSSR und ~sterreich, darunter auch auf dem wirtachartl1chen Gebiet eintritt, rindet bei uns Verständnis und Unterstütsung." Das ist nur ein Beispiel von zahlreichen Initiativen, welche die KPÖ auf diesem Gebiete in den letzten Jahren ergriffen hat. Wenn heute durch die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen mit den sozialistischen Staaten mehr als 150.000 Arbeitsnlätze in Österreich gesichert werden, kann man ohne Ubertreibung sagen, daß die österreichischen Kommunisten dazu einen positiven Beitrag geleistet haben, den sie auch weiter leisten werden. Die Ergebnisse der Reise von Bundeskanzler Kreiskv vom e.-8,II. nach Moskau hat die Auffassung der Kommunisten vollauf bestätigt, daß es noch immer ungenützte Möglichkeiten für die Entwicklunq der Wirtschaftsbeziehungen mit den sozialistischen Ländern gibt. Die KPÖ und der GLB fordern, daß SchluA gemacht wird mit der einseitigen Orientierung auf die EG-Mononole, die die Rrisenanfälligkeit der österreichisbhen Wirtschaft verstärkt und die hauptverantwortlich dafür ist, daß das österreichische Außenhandelsdefizit 1977 auf 73 Milllarden anqestiegen ist. Die Kritik der ÖVP und FPÖ am zunehmenden· Auflenhandelsdefizit ist reinste Demagogie, denn beide Parteien sind vehement fUr den Abschluß des EG-Vertrages eingetreten, dessen negative Auswirkungen jetzt immer spUrbarer werden. •~---------

Weil du .krank bist, mußt du mehr zahlen! Weil die Regierung bei der Sozialversicherung spart, hält sich die Krankenkasse bei den Versicherten schadlos. Deswegen wurde mit 1. Jänner die Medikamentengebühr erhöht ----- Von 6 auf 15 Schilling, das Zweieinhalbfache! Zusätzlich zu den höheren Abzügen durch die Lohnsteuerprogression und dem höheren · Sozialversicherungsbeitrag. Das ist noch nicht alles: Demnächst sollen hunderte Medikamente aus der Kassenliste gestrichen werden. Wer sie ----- dann benötigt, muß sie selbst kaufen. Ab Mai sollen 550 Medikamente nur mehr in Kleinpackungen ausgegeben werden. Wer damit nicht auskommt, • muß nochmals zum Arzt, • muß nochmals in die Apotheke, • muß nochmals 15 SchillingMedikamentengebühr zahlen. So werden die Versicherten gewurzt! Aber die Profite der Heilmittelindustrie und des Großhandels steigen unermeßlich. Die hohen Heilmittelkosten der Kassen entstehen durch überhöhte Preise für Medikamente und Heilbehelfe. Wir fordern: Weg mit der Medikamentengebühr! Schluß mit den Riesenprofiten von Heilmittelindustrie und Arzneigroßhandel! ~

VOR DEM " VERHOR " ERMORDET 16.März 1938 in Garsten : Erstes Opfer der Nazi Der jüngste in der Nazizeit in der Strafanstalt Garsten inhaftierte politische Gefangene, Raimund Zimpernik, heute konmunistischer Betriebsratsobmann einer Baufirma in Bad Ischl,stattete am 11.März gemeinsam mit KPO-Bezirksobmann GR Otto Treml der Strafanstalt Garsten einen Besuch ab. In Garsten wurde in der Zeit zwischen 1938 und 1945 nicht nur antifaschistische Osterreicher inhaftiert, in dieser Strafanstalt gab es auch das erste politische Mordopfer Osterreichs: Am 13.März 1938 wurde der ehemalige Anstaltsleiter Othmar Be r e i t er von den Nazi-Schergen verhaftet und verschleppt und am 16.März 1938 auf dem Weg zum "Verhör" ermordet. GEDENKSTUNDE IN GARSTEN 1 Zum Gedenken an An stalt s leiter Othmar Bereiter, wurde in einer gemeinsamen Gedenkstunde des KZ-Verbandes und der KPO-Bezirksleitung Steyr an der Gedenktafel ein Kranz niedergelegt. STADT STEYR GEDENKT DER NAZI-OPFER Bürgermei s ter Franz Wei ss erinnert an unvergeßliche Namen In einer eindrucksvollen Gedenkrede würdigte der Bürgermeister der Stadt Steyr in der letzten Sitzung des Gemeinderates anläßlich der 40 .Wiederkehr des Jahrestages der Anne xion Österreichs die Opfe r des Fa schismus. Bürgermeister Weiss erinnerte an das gewalt same Ende der Demokratie in Österrei ch im Jahre 1934 und beleuchtete di e Hintergründe, die 1938 zur Vergewalti - gung Osterreichs durch Hitler-Deutschland geführt hatten. UVORWÄTSU SCHREIBT, WAS ANDERE VERSCHWEIGEN Zum Unterschied anderer "off1 z le11 er" Gedenkfeiern in Osterreich unterstrich der Steyrer Bürgermeister die historische Rolle der WiderstandskKmpfer in dieser Stadt, die sowohl von der naz1stischen Gestapo ermordet als auch in den Konzentrationslagern der SS zugrunde gegangen sind. Im Stadtteil MUn1chholz,so der BUrgermeister, erinnern uns daran je- _ ne Straßen, die die Namen von mutigen Steyrer Antifaschisten tragen, wobei er vor allem Karl Punzer, den Obmann der illegalen KPU, Otto Pensl, Herta Schweiger und Bertl Konrad erwähnte, die ihr Leben für die Wiedergeburt und die Freiheit Österreichs gegeben hatten. WORDIGER FRAUENTAG IN STEYR Gedenk- und Festveranstaltung im Zeichen des 40.Jahrestages der Annexion österreichs durch das faschistische Deutschland. In einer gut besuchten Veranstaltung in Steyr sprachen Frau Maria Grubauer-Lautischer (Bund Demokratischer Frauen Wien) über die Bedeutung des Internationalen Frauentages, und KPö-Gemeinderat Treml über die Hintergründe, die zum überfall des deutschen Faschismus auf Österreich führten sowie über die Rolle der österreichischen Konmunisten im Widerstandskampf gegen Hitler . Genosse Otto Treml gedachte des seinerzeitigen Bezirksobmannes der KPö von Steyr, KARL PUNZE R der gemeinsam mit den Genossen Palme, Riepl, Ullmann und Koller von den Nazi zum Tode verurteilt wurde. In den fa - schistischen Konzentrationslagern starben für di e Freihei t österreichs di e Steyrer Genos sen Her ta Schweiger, Franz Derflinger, Bertl K, nrad, Ferdinand Si gmund, Otto Pensl, Johann Buchholzer, Alois Gisely und Wi l li Gruber. Be sonders geehrt wu rden auf der Gedenkveranstaltung die noch lebenden Widerstandskämpfer unserer Partei: die Genossen Franz Draber , Adalbert Schwarz, Ludwig Scheich], Fr Jnz Starnberg, Altbürgermeister Johann Breirather und Peter Brandstätter.

STEYR BEKOMMT EINEN NEUEN STADTSAAL KOMMUNISTEN WEISEN AUF DIE VORGESCHICHTE ZU DIESEM PROJEKT HIN t::in neuer Stadtsaal für rund 500 Besucher wird auf gemeindeeigenem Grund beim Steyrer Volkskino gebaut • 2 auvolumen& Rund 22 Mill. Schilling • Auf de r letzten Sitzung des Steyrer Ge me inderates stimmte der KPÖ-Vertret e r, Gemeinderat Otto Treml, für d ie s es Projekt mit dem Hinweis, daß die Kommunisten bere its vor Beginn der let z ten Legi s la turpe riode im Jahre 197.3 die Schaffung e in e s Kultur-u.Jugend ze ntrums ve rl a ng t h a tten. Konkre t v •a r diee der Umba u des Volk s kinos. Die K P Ö~ Fraktion , s o Ge nosse Treml, hat seit die s em Ze itpunkt a llee unt e r - stützt, was dem Zie l d e r E rri c htun g eines Kulturz entrum s im V o lkski no d ient. Der Sprecher der KPÖ g ing a uf der Sitzung dee Geme ind e r a tes auch auf di o Vorgeschichte diese s P r oj ek te s e in .D:i - bei zeigt sich,daß m a n w o h l ni cht behaupten kann, da ß di e S P-Me hrheit s - fraktion eine 11vo lk s n a h o P olitik im In - teresse einer E rwe iterun g de r Demo - kratie" - wie SP-Spit z en politiker g e r - ne behaupten - b e tre ib t. So berichtete die SP- Ze it ung II Tag - bla1111 noch im J ä n ner vo n kuriose n Umb a upl ä nen d e s S P-K as in o s, das d e m " V erein Arbe itc,rh e im " ge h ö rt,wo zu die Stadt S teyr z w e i D ritte l d e r Baukosten in der H ö he vo n 20 Millionen Schilling he is teu e rn würde . Der Gemeinde rat vo n S teyr war jedc, ch übe r d iese II P läne II nicht infc,rmi e rt word en, ob w o hl man dazu verpflichtet gewese n w ä re, zumal die Stadt in das Kasinogebäude, in welchem auch die S P- Ze ntrale ihren Sitz hat, in d e n le tzte n Jahren mehr als 2 Mill . S ( für die Restaurierung des d o rti g en V e ranstaltungssaales ) hineingest e ckt hat. Gem e inderat Treml nannt e di e s e Vorgangsweise der SPÖ eine E' rü s kierung d e s Stadtparlaments, die von der KPÖ nicht gebilligt werden könne. Die jetzige Lösung, den neuen Stadtsaal beim Volkskino zu errichten, ist zweifellos ein erfreulicher Beschluß, dem grundsätzlich alle 4 Gemeinde - fraktionen beigetreten sind. KPÖ ROLLT IM GEMEINDERAT Straßenrutschung Waldrandsiedlung at.. Für die Weiterführung des Straßenbaus in der Waldrandsiedlung wurden kürzlich vom Gemeinde rat 6 Mill. S freigegeben. G R Treml ( KPÖ ) e rinnerte in diesem Z u samme nh a ng d a r a n, daß be i den Baua rbeit e n an diese r Hauptdurch z ug s straße vo r e inige r Ze it e in T e ilstü c k vo n e twa 100 Me te r L ä n ge ab rut s chte, w odurch 2 S ta r k s tr mmas te n in Ge fa hr k ame n und in s g e samt e in S c h a d e n vo n 1 rund e n Mill. en ts ta nden se in d ürfte . De r Bau d e r S t r aße w ar s o w e it g e di e he n , d all s o - w ) hl d e r K anal a ls a uch d e r R o h as ph a lt be reits fe rtig war. Bis heute, so führte CR Treml aus,i s t der Gemeinderat weder übe r di e H ö he des Schadens noch über die Ur sache d e r Ru tschung informiert word e n . Dabe i ist bekannt, daß die Bewo hn e r d e r Wa ldrandsiedlung schon zu Baubeginn Bede n - ken gegen die Trassenführung zum A, druck gebracht hatten, weil e s si c h z um Teil um vern ä ßtes Gebiet und um z ugeschüttete B ombentrichte r h a nde lt. Bürgermeister Weiss bestä tig te di e Au s - führungen vo n GR Treml hin s ichtli c h d e r Schadenshöhe. Nach dem Abrutsc he n d e s Straßenstücks seie n jedo ch s o f , rt S ich e - rungsmaßnahmen bezüg lich d e r Hoch s pannungsmasten durchge führt w o rde n. E s wurden große Aufschüttungsarbe it e n in Angriff genommen . Die U rs a ch e d e r Rutschung sei all e rdin gs ni c ht g e nau z u e ruieren gewesen .

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