Kündigungen sind nicht zu beschönigen SPÖ-Zustimmung wird auch in den eigenen Reihen kritisiert Die SPÖ versucht es als großen „Erfolg" hinzustellen, daß die Direktion der Steyr-Werke nun tur den Rest des heurigen Jahres einem ,.Kündigungsschutz" für Arbeiterinnen und Arbeiter der Waffenproduktion zugestimmt hat. Wie es jedoch mit dieser „Garantie" bestellt Ist, das muß sogar das SPÖ-,.Tagblatt" durchblicken lassen, indem es feststellt: ,,Diese Maßnahme gilt allerdings nur, wenn kein wirtschaftlicher Notstand während dieses Zeitraumes eintritt." Von einer wirklichen Garantie ist also in Wahi;heit keine Rede. e Vor allem aber kann eine solche vage Zusagen nicht dazu angetan sein. im nachhinein die Kündigung von 65 Frauen zu r echtfertigen. Die wirtscha ftliche Lage des Betriebes is t nämlich so gün~tig, daß wegen e ines Engpasses in einer relativ kl einen Abteilung überhaupt keine Ursache für solche Entlassungen vorhanden wä re. Das Informationsblatt des Betriebsrates, ,.Gemeinsam", hat vor den Kündigungen noch geradezu mit Triumph festgestellt, daß 1976 die Absatzsituation und die Ertragslage „bei weitem" alle Erwartungen erfüllt haben. Die rund zehn Milliarden Schilling Umsatz bedeuten gegenüber 1975 eine Steigerung von 26 Prozent. Zugleich stellt das Informationsblatt fest, daß für das heurige Jahr mit einer weiteren Steigerung gerechnet wird. Dazu wird noch erklärt, daß dieses Ergebnis dem „neuen Führungsteam mit Generaldirektor Malzacher an der Spitze zu verdanken" sei. e Daß die „Sozialpartner" bei dieser Entwicklung recht ungleich zum Zug gekommen sind, geht daraus ·hervor, daß die Belegschaft der Steyr-Werke in den letzten drei Jahren um rund 1000 Personen abgenommen hat. Dies bedeutet also, daß die erhöhte Produktion von weniger Arbeitern und Angestellten erreicht wurde und sich daher die Arbeitsproduktivität gewaltig erhöht hat. Deshalb ist also der wirtschaftliche Erfolg keineswegs nur dem „Führung~t,eam", sondern vor allem den Arbeitern und Angestellten zu danken. Die Zustimmung der SPÖ-Fraktion zu der Kündigung von 65 Frauen hat auch innerhalb der SPO selbst Kritik ausgelöst. So wird erklärt, daß es keineswegs die Aufgabe des Betriebsrates beziehungs• weise dessen Obmannes sein könn.e, aus einer großen Liste von zur Entlassung vorgeschlagenen Belegschaftsmitgliedern eine Zahl „aus• zuwählen", wie es geschehen ist. Die Feststellung des Gewerkschaftlichen Linksblocks, daß durch die Zustimmung zu den Kündi2ungcn den betroffenen Frauen auch der Weg zum Einigungsamt versperrt wurde, versucht die SPOFraktion in einem Flugblatt zu „entkräften". Wer von den Betroffenen würde denn auch „den Mut haben", tatsächlich zum Einigungsamt zu gehen, fragt das SP-Flugblatt, wenn sie dabei „doch befürchten müßten", in Zukunft „kaum eine Chance für eine Wiederaufnahme" zu haben. e Daß es ein Unternehmer nicht gerne hat, wenn ein gekündigter Arbeiter beim Einigungsamt sein Recht sucht und für einen solchen Fall „Folgen" androht, ist zwar nicht ,,human", aber aus dem Profitatreben heraus noch zu verstehen. Wenn jedoch eine SPÖ-Fraktion, an deren Spitze der SPÖ-Landtagsabgeordnete Heigl steht, sich hier den Unternehmerstandpunkt voll zu eigen macht, dann zeigt dies hinlänglich genug. wie weit sich eine solche Haltung von einer Interessensvertretung der Arbeiter bereits entfernt hat. Traurig bestätigt hat sich wieder einmal die Tatsache, Jaß Frauen die industrielle Reservearmee stellen: In den Steyr-Werken wurden 65 Frauen auf die Straße gesetzt. Das ,.Argument", daß soziale Härten vermieden wurden, ist besonders zynisch, denn unter den Gekündigten sind Frauen, die mit 48, 49 und 50 Jahren nur schwer einen neuen Arbeitsplatz in Steyr finden werden. Betriebsrat und Arbeiterkammerrat August MaKündigungen scher (Linksblock) sprach sich scharf gegen diese Kündigungen aus - seine Kollegen aus der sozialistischen Fraktion hingegen gaben die Zustimmung, wodurch den betroffenen Frauen auch der Weg zum Einigungsamt versperrt ist. Hier in der Praxis zeigt sich, daß die Partnerschaft, von der die SP so gerne redet, wenn es um die Gleichberechtigung der Frau geht, spätestens hinter dem Fabrikstor aufhört . . . Steyr subventioniert die Kirchen Nicht überall Ist die Stadtgemeinde so großzügig Eiin.e Sulbvention in der Höh,e von 400.000 SohiH!i,~ erhielt kiirzJ.ich vom Steyrer Gemeindernt die evanigeHsche Pfaa-T'g,E'!meLOOe. Da di:e,~e-r GekllbeLrag 81\.llS Steuerrrvi'tteln st,mmml enuh,i,elt el<ih im Gemelnidernt d.er kammunru&hisch.e Vertreter Otto Treml der Sti.mme. iDer St.aind.pu,nk.t der KPÖ zu dieser Frage i.Slt klar un<l einideuti.g : l&r ha,t nioh.18 mrilt Kirchenfeind,J.ich.keit :z,u tu,n, sonoom es geht, w,i,e Gemeinderat Treml sa,g,te, darum, d.aß die Stadt !in dries,er llinsi<Jht seh,r ~oßzüg.ig iArt .und sowohl die eva,nGelisch,e wie die katholische Kirche ~ne Geschenke nehmen, di.a von der Stadt gegeben werden. e Al !ein iim leuten J a,hr hait die SLad(®e,mein.de Steyr mht den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FP den Kirche n GeLder ailliS öffentlicher Hand in der Höhe von I1UJllid eiiner Mi,L!,ion Sohli11ing :zru.r Verfü!l)ung g,estc-lilt. ,,Weniigier ~oßzi1~~r ist ma111 hder beim kleinen Mainin", sa,gte KP-Gemeinderat Treml. Er verwies oorauf, diaJl :z,um Baispi~ die städtlsoh.e W ahn.~gesel1.tche1Jt G WG :oo,J.etz,t die Mieten um 25 Proumt ~- ' oot.zt hat und daß dri.e Mieten llll den a.U,en Wohmm,gen aiuf der Enooleilte verooppelt wuroien. Was die Wohn,u.n,gen a,u.f oor E~te bebrillt, so hn.t hier d.ie St.ad~ Steyr dn letzter Zeit keinen einzigen Sch,i,!,Lin,g a,n Förd,er,u11®9miü.e1n gegeben. Wd.e der „Danik" der Kiirohe für dlie Geschenke der öffenUichien Hand aJUL"'5oi.eh,t, wi®le Gemeinderat Treml an Harnd des Beispiels der „Alpen- =~". Die Dreharbeiten :z,u dem dmten Teil des Fern.seh,fiLms von 'r.u.rriind u,n,d Pevny, dii.e in einem M-ühilv.i.ertler Ort d,u,roh,g,eführt werden i.o1len., WIUnden von der Kiirohe ~t. Da121u der Sprecher der KPÖ: ,,Auoh Stey. so1l :.aur Kellll1itn1s oohanen, daß diie Tolera,nao: oor Knirooe nicht m1 t .Suibverutlionoen 00& Steu,w,geldern erklawt werden JQann. •••"
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