Vorwärts Nr. 4, 9. Jahrgang, Juni 1976

RUMANIENS MASCHINENBAUMINISTER IN DEN STEYR - WERKEN Eine Regierungsdelegation der Rumäni sehen Volksrepublik unter der Leitung des Ministers IOAN AWRAM besuchte am 18.Mai das Hauptwer k. Am Empfang im Waffensaal nahmen unter anderem Generaldirektor-Stellv.Feich - tinger, ZBRO Schmidl und BRO H.Heigl te i 1 . Generaldirektor-Stellv.Feichtinger begrüßte die hohen Gä ste und erklärte, daß nach 30jähriger Unterbrechung die Beziehungen auf einer neuen Grundlage aufgenommen wurden. Er drückte die Hoffnung aus, daß die gegenwärtigen, guten menschlichen Kontakte und Ver handlungen zu einer Kooperation mit de r rumänischen Fahrzeugindu strie, ä hnli c h wi e mit Polen, führe. De r rumäni s c he Ma s chin e nbaumini s ter Awr am e rklärte, daß s ich de r Wirtsc haft s au s tau s ch zwi sc he n Öste rr e i c h und Rumäni e n in de n l e t z t e n J a hr e n v e rdoppel t hab e . Bi s 198 0 s ei e ine we itere Ve rd opp e lun g vorge s e he n . In di es em Rahmen werd e e s a uc h mögli c h s e in, wi eder zu ein e r gut e n Zus ammenarbeit mit dem St eyr-Daiml e rPuch-Konzern zu kommen . Rumänien ha - be vor allem Intere sse an Schwerfahrzeugen. DURCH DEN POLEN - VERTRAG IST DAS HAUPTWERK VOLL AUSGELASTET Am Rande war auch von der Abwicklung des großen Polengeschäftes die Rede. Es wurde mitgeteilt, daß die Lkw-Produktion auf Hochtouren läuft und in diesem Jahr fast 5000 Lkw ausgeliefert werden sollen. Davon allein nach Polen 1.500 Schwer-Lkw. NEUAUFNAHMEN NOTWENDIG Fachleute erklärten dazu, daß es nun notwendig werde, neue Arbeitsk räfte aufzunehmen, damit der große Ausstoß einwandfrei bewältigt werden könne. Durch den großen Polenauftrag ist das Hauptwerk voll ausgelastet . POL - MOT - BORO IM HAUPTWERK DER STEYR - WERKE EROFFNET Am 18.Mai 1976 wurde im Beisein von Generaldirektor Feichtinger und Generaldirektor Dr. Wieslaw Gruszecki im Verwaltungsge bäude II ein ständiges Büro der Außenhandelszentrale POL-MOT eröffnet. Um alle Probleme, die sich aus der Abwi ck lung des großen Polenauftrages ergeben, rasch und unbürokratisch zu lösen, hat die polnische Staatsfirma POL-MOT sechs Vertreter nach Steyr entsendet. Es ist geplant, auch in Pol e n ein solches Büro zu errichten KONDIGUNGEN KRASSER WIDERSPRUCH Zu der guten Auslastung der SteyrWerke und zu der schon halb zugesagten Neuaufnahme von Arbeitskräften s t e ht allerdings das Manöver bei den Ang es tellten in schreiendem Widers pru ch . Die We rk s leitung hatte nämlich beka nntg e geben, daß sie 37 Angestellte kündigen werde. Der Betriebsrat hat s i c h gegen diese Pläne gestellt und daraufhin wurde die Zahl auf 19 reduziert . In weiteren Verhandlungen ist es nun gelungen, die Zahl der eventuel 1 zu kündigenden Angestellten au 9 herabzudrücken. Mit acht von ihne konnte ein Vergleich über vorzeitiges Ausscheiden erreicht werden, so daß nur noch eine Kündigung anhängig ist. Diese Sachlage unterstreicht die Richtigkeit des Standpunktes, den wir Kommunisten und der Linksblock von Anfang an in dieser Frage eingenommen haben: daß nämlich diese Kündigungen wirtschaftlich durch nichts gerechtfertigt und um so herausfordernder sind, als "oben" von personellen Einschränkungen überhaupt keine Rede sein kann. Offenbar ging es bei dem ganzen Manöver weit mehr darum, die Angestellten unter Druck zu setzen und zu "ducken". Solche Methoden sind keineswegs dazu angetan, den Ruf der Steyr-Werke in der öffentlichkeit zu fördern.

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