Vorwärts Nr. 3, 9. Jahrgang, April 1976

9.JAHRGANG P. b. b. F.r s c h , · 1 n unq o; o rt: S t e y r J Vc· rl d y :-;pus tam t : 4 4 O 0 APRIL 1976 NUMMER 3 HOCH DER 1. MAI 1976 - DER KAMPF- UND FEIERTAG ALLER WERKTÄTIGEN MENSCHEN Am 1. Mai mit den Kommunisten Für Stopp der Preise, Tarife und Mieten! Für Lohnerhöhung und Arbeitsplatzsicherung! Für Frieden, Demokratie und Sozialismus! I.1VI..A...I-KUNI>GEI3UNG 10 UHR 30 ES SPRECHEN: STEYR, STADT PLATZ ALDIS WIPPLINGER LANDESOBMANN OTTO T REM L BEZIRKSOBMANN

Das Bundesheer will die Bevölkerung von Steyr hinters Licht führen Seit Monaten läuft eine Protes taktion, mit der die Bevölkerung der Gemeinde St. Ulrich bei Steyr die Reaktivierung d es alten )lilitärsohleßplatzes in Freyslng ablehnt . Auc<h die Bewolincr d er St adt Stc,·r sind gegen den Aus ba u des Schießplatzl"S filr Bundesheer, Polizei, Gendarmerie und .Justizwache, weil dll6 Schießge lä nde In.mitten ~iner beliebten Erholungslandsohafl li egt. Die Gegn er d l"S Sch-icßpla tzes fiihren weiter tn., Treffen , naß mfl der ~akUvteMlng dlC!ler Anlage nlcld nur eine Lä l'IDlbeiäsUgun,i verbun den, sondern durch das Sohiarf - 11ohlt>ßeo 111Ueoh die Sloherbe lt der Bevölkerung e rnsthaft g-eflhrdet ist. nun::tcshccr . Exekullve und di e Steyr-Werk e• (s lc e1-zeugern unter 11n:lerem <1a s NA 1'0-Sturm.gew ehr ) ,: ,, \ an e inem mö~•lich, l nah e der St 1d t Steyr Jle,gcnden Schl cßpl at.z . t ,rL'n nendw 1nleress lert . Bun<lesh, ,,.~off i1.!cr€' dc- r S tcyr'~r Garnlson ,, ,. •' 1cn d.a:lwi mi t dem Mtlrchen hau- ., :•, rcn , die S<>lua tt•n ~,ü ßten - da Li e, z~;t in d er St adl kti n Sehießpl utz ,• x :; t :er: m lt Lastkr aftwa.ge :1 :·t•!!c i.mäßLi;i nach Wels. Allhart i.n,g i.)Ci L :nz oder :,ach Fre ista dt (Mü!ll- ,.- ;,:~~t•l ) t r an.:;portier t werden, um l , : • ihre s c :-üc- f}iföungen m it schar - :l~t '.\1·:rn '.t ion a l>leis.te:i zu -könn e~ . !' ' '." ,- ,·io rd r>r e, heiß! es. .. unverant- •, , ·" ••t ;' c '1 hohe K os t t• !"l " nDas Heer wirfi das Geld zum Fealiter 'raus? Das Ist Hochverrat ...• 1 SP für „bißchen Bumbum"... Dieses Ai,gwnent ist nlcht nur f-3Jlsch. sondern auc-h· eine bewußte Irrefil,hrun;g der Ö!fentllchkelt. Nur in 35 Kilometer EntfemuDg von Steyr befindet sich eln mLlLtärlaches Sp,er r gabiet, das Bundesheerma.növe11gelände Mollln, wo rege.Lmäßl.g mit Granaten Schleßü!bun•gen dnlrcbgefü hrt werd c.n. Im hl'rrlichen Erholungsgebld an den Ausläufern dt'OS malert• ~eben Damberges, am Stadtrand von ~te :vr, soll ein ebemaUger, io dt"r letzten ZPU aufgelassener und verfa.l·lener Schleßplat:r. des Buo - de-sheere11 reaktiviert und auarebaut werden. Der Schleßplata lleit im Gemeindegebiet Sankt Ulr ich und Ist von der B1111de1 - rr1tlerung zu einem t.lbunpgel :i111k für Scharfschützen aus Bundesht•er , Polizei, Gendanneriu und Ju.tizwaehe "ausersehen". In le tzt.-r Zeit gab es gegen dieses Projekt heftii:-e nnd einhellige Protcs t t . :'<Jun hat sich e- 1o Ftlrsptecher für drn Schießpl a tz, der Inmitten von Wanderwegt•n einer Erholungslandschaft liegt, gefunden : Es ist das Linzer SP-.,Ta.gblatt", tlie Zeltuug von Krelsky und Lütgendorf, die eine „Umfrage" Jurrhgeführt hat. Diese „ Umrrage" hal allerdings einen . Haken: Man veröffentlichte ledig- · lieh dif' Meinung von Bunde11heerofflzleren. Ge-ndarmerle - beamten und Polizeihofräten , die a.llcsamt in dem Schießplatz eine geradC%U unentbehrllc:he Notwen• dlskell ,für 41e E:slstens O.ter• relcbi sehen. Weder Bewohner der betroffenen Gemeinde, Anrainer. Siedler, noch Arbeiter, Angestellt• und Landwirte aus der Umrebunl wurden "betract". Mit Wonne 111tlert man einen Oenda.rmerle-Oberstlentnant, der von ~lner „intensiven SchleBauahUdul'll(' spricht und einen Vertreter der Steyr- \Verke. die lnlol,lre Ihrer Walfenproduldlon ,.an einem Schießplatz interessiert" \\iiren. Uberbaupt aolHe der besagte Artikel Stlmmun& ftir die Rteyr-Werke ma.chen, die Im Lllnn der ScbleßO.bnnren offenbar llberhar1 haben, daß ste ge• ,remdrtlr 37 Ansestellte auf die Straße werfen wollen , weil es zu wenig Waffen, dafür aber „zu ~le AngesteUtr' gibt. Bt-zelohnend Ist ein Kommentar Im SP• .,Tagolatt", der einer Lobe11hnnne auf den Scbleßa,lats rlelchkommt und kl dem ea kurloserwelse helßt: .,Das l>IB• eben Bnmbum im fNden Gelinde lat ein Ohrenacbmau.s .. .... e KPO-Gemei.ndera-t Otto Treml (Steyr): ,.Im Sperrgebiet von MoLln könnte ohne weiteres ,pJ,atz für die Steyrer Garnison, die Exekutive und d ie Steyr-Werk€' sein. mit denen das Bundesheer in geschäftlichem Kontakt steht. Ein Schießplatz am Steyrer S tadtrand ist ein Und in~. Es wird 7.e!t. daß sich die Stadt Steyr endlk h 2iu einem Protest alllfratft und d ie breite Bewegung der Bevölkerun g gegen dt>n Sch ießplatz von St. Ulr ich t.atlkräftLg unte rstützt . . :· Der kommunistische Steyrer Gemei nde rat fügte hinzu : ,.Un:I wenn von den Bl'fürwortern des Steyrer Sch ießpla tzes. d.arunter der SPO. erk1lär t wir:! . der S teyr er Schieftplatz ha.be ,.Trad ition" , d:inn müssen wir da r an erinn ern, w ie im Februar 1934 d as Bundesh€'Cr mit Ka non en in Arbe iterhäu se r auf der Steyrcr Ennsle ite geschossen ha t . . ."

Wo ist da denn noch ein Unterschied? SPÖ praktiziert dieselbe Tarifpolitik wie die öVP - Peinliche Fragen Bel der Diskussion ftber die saftigen Erhöhuniten der Bestattungskosten im Steyrer Gemeinderat wies GR Treml (KPO) naeh. daß in der letzten Bilanz der stidtlachen Unternehmungen beim Bestattunpwesen ein Gewinn von 48.000 Schilling aufschPlnt und dazn eine Investitionsrücklage von 160.000 Schilling. Bei Leichenhalle und Krematorium scheint ein Gewinn von 16.000 und eine lnvestltlonsrücklll.fl'e von 186.000 Schilling auf. Insgesamt handelt ea sich also um eine Swome von 394.000 Schilllng. einer solC'hen Tarifpolitik noch ein Unter.K'hled zu der PolitLk der ÖW fest7JUStellen sei. Die SPÖ-Vertreter hüteten sich wohlwelsHch, auf eine solohe peinliche Frage e1Il21Ugehen. Nach Auffassung der KPÖ müßte es eine Aiu:fgabe der Stadtgemeinde s·ein. Krematorium und Leichenhalle in Ordnung zu halten, und nicht zuletzt wäre es eine Angel~enlhelt der Politiker gewesen, Ersatz dafür zu fordern, daß während der NS-Zelt das Kupferdach des Kremartoriuml entfernt wurde. Es sei euch höclut notwendoig, in der Feuerhalle Sitzgelegenheiten zu schaffen. Während früher Tarife w enigstens nur dann „reguliert" wurden, wenn s:e angeblich ,,.notleidend" geworden ;;ind, erfolgen heute schon saftige Erhühu·ngen, obwohl fast 400 .000 Schilling für Investitionen 2lllr Verfügung stehe n. Die Crt?bühren für die Leichenhalle sind g.enauso unsozial wie die Erhöhung der Bestattungskosten: die am häufigs t en vorkommenden Gruppen werden am meisten belastet. So wurde die Tarifgruppe C um 779 Schillin;( •'rhöht, die Gruppe B um 699 Schilling, die Tarifgruµpe A hin- ;: ,:~en r,.ur um 318 SchiUin-g. iJ1 e Cberführungskosten wurd{"[l 1.,1 in 'a nd um 6,50 und IJ.50 Sch.illin~ pro Kilome ter er:ii>ht. bei Uberf.iih - 1"U11,.:, ·.1 :iu, dt'rn Au sla,d wurd en J ;e Kc, s1 en soga :· auf 12 Schiliin;? pro Ki:<>mf't.er ,.angehobE'n". Gemeinderat Tr!'ffll erkl ärte daz,u, daß man f ii r ,i ;e,;-n 1kt :·ag b e reits einen (; : \, ·'., t·au~·ntJus rni◄~ t.en könne, was •.·.n•·:, Gi"müi nderat zu der geistDAS KREMATORIU!\I in St.i>yr wurde in dl'n zwanzii:er .lahr <' n vom .,.'\lpenländisd.1t-n Vtcrcin Fl amm<•"' unter großen Opfern am, eig<'n<'n Mitteln errlchteL Jetzt, da ein!l{t' Reparaturen notwendig sind, hat d <'r Ste:vrer Gemeinderal gegen den Pro - t~t dO!I KPÖ-Vertreters die Ut' ~tattungsgebühren saftig erh.öht , wobei jene Tarifgruppen am m<'isten hinaufgeschraubt wurden, dir am häu - figsten in Anspruch gPnommf'n wurden. Die sogenannte „A rm<'nleiche" wurde zwar abgeschafft, die nächsthöhere Gruppe kostet jrdoC'I·, um 3497 Schilling mehr al<; di e aufgelassene Kategorie. reichen Bemerkung veranlaßte, daß Leichenfuhren ja nicht „autobusweise" anfallen. Der Sprecher der KPO fragte lm Zusammenhang mit die9ell Erhöhung>en d ie SPO-Mandatare, si-e mögen ihm doch erklären, wo angesichts Das Sterben stark verteuert Eine höchst unsoziale Erhöhung In Steyr Bei der letzten Sitmmg d es Gemem:lerates wurd~n unter an:leroem d ie ßesta-ttungs- und Lei- ,·henirn llengebühren um 25 bis 100 Prozent erhöh t. Der Sprp,cher der KPO, Gem~:njerat Otto Treml, wies darauf h in, d.aß in der let zt.en Bilanz rl e r städtischen Unte rnehmungen auf dPm Sektor des Bestat tungswesens, des Krematoriums unj der Leichenha!le zu ,ammen e' n Gew'.nn (mit n,ü: k lngen ) von 394.000 Sch rlli ng aufs c- hr:int. Es wäre also nicht notwendig, mit solchen Er'h.öhungen vorzu- •gehen. Er wies auch den ausge;;prochen unsozialen Charakt.er d ieser Erhöhungen n.ach . Die Tarifg r uppe A wurde um 25,4 Prozent e rhöht, die Gruppe B um 34 ,2 Prozent , die Gruppe C hingegen um 42,3 Prozent. Auf Grund der Argumente des KPÖVertreters in den Ausschüssen wurde die bisherige Gruppe 4, also d-ie sogenannte „Armenleiche", abgeschailt. In der Praxis bedeutet dies jedoch, daß für diese Gruppe, für die bisher 2831 Schilling bezahlt werden mußte, jetzt 11328 Sch,illln,g, also um 3497 S mehr aufgewendet werden müssen. Und da wagt man noch, so führte der Sprecher der KPO aus, angesichts der Abschaffung dieser Tar~!gruppe von einer „sozialen Lösung" zu &prechen. G emein:ierat Treml erklärte sarka stisch, es sei nun soweit, daß die Toten für die versäiumten Investit'ionen der Vergangen'helt bezahlen müssen. Kanalgebühr in ei.nem Jahr um 100 Prozent erhöht In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde auch die Kaft&lbediltzunpgebfibr~Ordllung, die auf Otund einer 1esetzllch.en Änderun& neo mteHt •finien mußte, LescblOSSPIL Der KPÖ-Vertreter, GR Tttml, 11tlmmte reim diese Gebübrenordntinf; wen sl~ iie ehlsebneldende Erhöhun,i der Ka.nalbenfitzungsgebühr sanktioniert. Di@se Erhöhung wurde am 18. November vergangenen Jahres gegen d~n Einspruch der Kommunisten beschlossen. Sie sieht vor, daß derzeit ein Betrag von 4.50 Schlllihg pro Kubikmeter verbrauchten Wassers elhgehoben wird und dieser Satz mit Beginn des näc-hsten Jahres auf 6 Schl!Üng erhöht wird. Nachdem bis zum Juli 1974 die Kanalbenütz\Jngsgebühr nur zwei Schllling pro Kubikmeter und b is November 1975 drei Schilling betragen hatte, bedeutet diese ;,Neufestsetzung", daß diese Gebühr In etwas mehr als einem Jahr uirt 100 Prozent erhöht wurde. Gemeinderat Treml erinnerte in der Begtilndung ,seiner Ablehnung daran, daß diese Erhöhung zu einer empfindlichen Verteuerung der Wolrnungsko~ten führt, we ',I sie natürlich auf tlie Mieter überwältt wird. Seit Anfang diese!; Jahres müssen die Mieter Im Neubauviertel Res thof infolge der Erhöhung der BE'tr iebskosten und der Kanalgebühr im Monat um 300 Schilling mehr Miete bezahlen. Gegen eine solche Gebührenpolitik /nuß man sich entschieden zur Wehr st'tzen, 'denn die Steyrer Gemeindevertretung folgt damit dem schlechten BPispiel, alle Lasten auf den kleinen Mann zu überwälien. Dazu kommt noch, daß in den Neubaugebieten den Mietern auch noch d ie Mehrwertsteuer zugeschlagen wird. Es gibt viele Fälle, in denen die Mehrwettsteuer pro Wohnung Im Jahr bis zu 2800 Schilling erreicht. Die Beseitigung dieser ein Europa eiri zi,g dastehenden Besteuerung würde zur Folge haben, daß die monatlichen Wohnungskosten in der Resthof-Siedlung um 200 Schilling pro Monat gesenkt werden könnten.

Erdöl-,,Attacken" auch weiter nötig Antrag dH Gewerkschattllcll1n Llnk1blocks war ein Stich Ins Wespennest Der Antrar dee Gewerksobaßllehen Unksblock• bei der leisten VoUverMmmlunc der ·Arbeiterkammer, die au1ilndlacbe Rohölaaf- •aobanp-AO unter ilffentllcbe Kontrolle n 1teHen 11114 die 0berGsterreloblache Femraere■eMscb&ft der amtllcllen Preiskontrolle su unterwerfen, bat bei der 0VP-Fraktlon Erbttteranr henor1erafen, wlbrend die 8P0-FrakUon, 1M1J nar Ja nicht mit dm Kommunl•tea nsemelns&me Saebe" m&eben sa mllt■en. einen wahren JUe"au am dle■e wlobtla'e Frace aufftlhrte. Der Sp recher der OAAB-Fraktlon, NR Dr, Gruber, krltlslert4! die Zeltsch r ift der J\rbelterkammer, den „AK-Report", da diese Zelt chrift das brina•. wae die KPÖ schon lane,e erkläre. Es eei bezeichnend. daß heute der Vollver11am1nlun,g ein Antra, du Linksblocks vorliege, der auf den ,.jahrelangen Attacken der Kommunisten" ba■ lere und daß es 1n 'dieser Argumentation einen „bezelchnendQ!l Glelchkl.ang" zwischen KP- und SP-Argurnenten &11be. Arbeiterkammerrat Gu1tl Mascher Tui:hen gegriffen wird, kann das ölkapltal Fett ansetzen und iroße Profite eLnhelmsen, Deshalb ael dle öffentliche Kontrolle der 81\1Sländl1Chen Erdöl- und Erdgalförderun1 unbedingt notwendit. Für die SPÖ-Fraktion meinte VlzeprAsident Kaiser, daß bei diesem Antr~ ,,gesetzliche überleaungen" notwendig seien, weshalb der Antr94i dem Kammervorstand zugewiesen werde, Vizepräsident Freyschlag meinte schließlich, daß der ganze Fragenkomplex kel.neswega von der K.PO, son~ern von der SPÖ auf«egrlffen worden sei. (In den Berichten über die V<tllversammlungen Ist hiruge&en nachzulesen, daß die KPO und der Gewerkschaftllche Linablock bereits seit den fünfzi,er Jahren Immer wieder die Erdölfrap aufrollen ; die · Red .) Die SPÖ hat durch ihren Eiertanz erneut bewiesen, daß sie IJnffier dann, wenn ein Entschluß notwendi,g wäre, An,gst vor dem elaenen Mut hat. Buelts am 4, April unrt am 30. Oktober vergangenen Ja'hN!I hatte der Ausschuß Wlrt■chaft die Forderung erhoben, die ausländische RAG einer öffentlichen Kontrolle zu unterstellen. erklärte dazu, daß die Kommunisten a\lch weiterhin „Attacken" gegen das ausländische Ölkapital führen werden, Solche „Attacken" liegen im Interesse Oste rreichs, während die ÖVP in dieser F rage du rch Ihre ?;ehässi.ge Argumentation eindeutig die Interessen des aus ländischen Ölkapitals vertritt. Es sei zu begrüßen, daß der „AK-Report" nun feststelle . daß sich Erdölmultis nicht nur am Pers ischen Golf, sondern auch in Oberöster reich befinden. „Bescheidenheit" half nicht Teuerung nicht abgegolten. trotzdem neu, Prelslawlf11 Öffentliche Kontrolle notwendig WMi re nd de r öster reichi schen Bevölkerung du rch die Benzin- und Hetz/ll prelse r höh un g tler In d le Bel der letzten Vo}llveraamm1ung der Arbeiterkammer erklärte Vi.Jepräsldent FreyschlaJ, daß lnfo~e der wlrtschaftllchei, Schwierigkeiten, die Unternehmer eine „hllrte~ OangaTt" einschlagen. Dies drücke alch In einer ■tarkeft !lr• höhußi der Zahl von Beratun.gen, Interventionen und Vertretungen aus, die notwendig werden, wobei mLt einzelnen Unternehmern „heftige Auseinandersetzungen" aeführt werden mußten. Die GeaamtzaM der Ratsuchenden Arbeiterkammerrat Mascher rollte wichtige Fragen auf l"i.ir die abgehaltene Vollversammlun~ der Oberösterrelchischen Al"belterkammer hatte die Fraktion Oewerikschaftlleher Lihksblocik drei Anträge zu wichtigen Flra. gen eingebracht, die von Arbeiterkammerrat Gustl Mueher begrundet wurden. Ein Antrag beschäftigt slc'h damit, daß trotz der Erhöhung der Beltrags,grun::llage im Zuge der 29, Novelle zum ASVG die Gehletskrankenka&se heute an der Grenze ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit angelangt Ist Während die Kran.lcenkasse bereits 50 Pro-ient der SpitlllS• erhaltung trägt, hat der Bund diese Leistungen vermindert, Der Antrag verlangt daher, daß Bund und Länder mit mehr Mitteln zur Spitalserhaltung beitragen, Auf kainen Fall dilden Kostenstel,gerungen wieder •lif dle Ver!llcherten durch Beitragserhöhungen oder durch einen Selbstbehalt a'b8ewälzt werden. f)w, anorm, Bel@ßtun~$welle, die durch die Benzin-, Heizöl- und Strompr eiserhöhung Qoch größer wird, be1eutet eine weitere Vermin• denm.g der Kaufkraft, obwohl diese gerag~ der Hay,ptimpV,l• tur ,Ji~ Belebung der Kimjunktur ••ln !lf)lll. ßer Antrag v-erlangt daher , wirkungsvo111e Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung und fordert einen Preis.stopp für Grundnahrun,gim,.ittel und Mieten. · Eilll dritter Antrag rollt die für Oberösterreich sehr bedeutsame Erdöl- und :5:rdgasfrage der engllschamerl'lcanlschen Rohölauf,t.ichungs. AG CRA.G) auf. Der Antrag beruft sich auf eine Re,portage Lm lel!zten ,'\l'lbe iterikammer~Report, in welohem erneut a!lf die itno,men Profite der RAG hlnl{ewie!!en wird, und fordert die öffentliche Kontrolle dar ausJän„ (li.schen Erdöl- und Erdgallfi;irderuori11 i;owle die Einbezieh!Uli lier aber• österreichischen Ferngasgesal lschaft in d ie amtliche Preisregelung. Wöhnmd der evste uncl ~ite Antra.g von der Mehrhej\ der Vollver• iammlung abgelehnt wumen, be~ i.chloß die Vollver11ammlu•ng bel!ll Erdöl~ 1.md Erctgasantrag, diesen dem }Cij~erpräsi{J!um zuzuwei,en. bei dw Attleltorkammer be\ruir lffl ver,ancenen Jahr rund eo.ooo. Die Ab\ellunJ Arbeitsrecht mußte um 11G Prosent mehr Interventionen durchführen als · lm voran.2eaianrenen Jahr und der Betr8,I der vor• entbalt.enen Löhne und Gehälter, der eratrlttan werden mußte, mach\41 1,118 Millionen Schfülng aus. Arbeiterkammerrat Gwitl Mascher (Oewerk1chaUllcm•r Llnlublock, Steyr-Werke) erinnerte daran, daß im Zeichen dieser „härteren Oan1art" auch die letzten Lohnrunden atehen, bei denen nicht einmal ein• Abgeltung der Teuerung erf.oltt sei. Die GewerbchafWührung hat erk.lätt, eine „Zurückhaltiun,g" In der Lohnfrage sei ein Beitrag zur Stabilisl.-ung und auch der ,Präsident des Ar.belterltammertages, Ozeittiel, hat sich lhnllch aus.gedrückt. Diese „Bescheiqenhelt" ~I den Lohn• und Gehaltsforderun1en hat jedoch mt Hlntbllek auf dle Preisentwicklung keineswegs ,,.geholfen", Die Preislawine rollt und aHes wird teurer, Innerhalb der grasalerenden Teuerung gibt es solche herausfordernde Skandale, wie den Erdäpfelskandal, und alles das hilft mlt zu einem Absinken der K.aufltrart. Vr,r der Benzin- und Helzölprelserhöhun,g haben Al'belterkammer und 0GB die Meinung vertret4!n, ein soleh~s Ausmaß der Erhöhung sei nicht nötig. Tr<>tzdem wurde die Erhöhung durchgeführt Dal,el Ist Erdöl nicht etwa teurer, sondern ~11Uger geworden, Kc,stete Impertöl Anfang 19'/t noch 2092 Schtlllnc pro Tonne, so fiel der Preis bTI Juli 11175 auf 14i8 Schilling pro Tonne und penddte sich Ende 1975 aut uss, Schllllng pro Tonne ejn. Es ll~gt lllllf der Hand, daO eine solche ,.Preispolitik", die die h,rausfordemd-sten Erhöhun,1en zullßt, keinen Erfolg filr die arbeitenden Mepschen bedeutet.

»Vier weitere gute Jahre... « war eine der Hauptlosungen der SPÖ vor der Nationalratswahl, wobei von der SPÖ alles getan wurde, um strahlenden Optimismus zu verbreiten. Heute s ibt sich Kreisky pessimistisch, und nur wenige Wochen nach der Wahl wurde begonnen, den arbeitenden Menschen neue Be l a stungen aufzubürden. Wenn die kapitalistische Welt, zu der auch Österreich zählt, heute in der schwersten Krise seit den 30 Jahren steckt, so sind dafür das Großkapital und die Regierungen, die dieses System verwalten, verantwortlich. Diese Schuldigen an der Situation wollen sich aber nicht nur von der Verantwortung drücken, sondern auch die Lasten, die durch die Krise entstanden sind, auf die arbeitenden Menschen überwälzen. Und so ist bei uns in Österreich eine Situation entstanden, daß nicht nur die SP bei den Wahlen stärker wurde - so stark wie nie zuvor - , sondern, daß auch die Belastungen für die werktätigen stark zunahmen. Die Massenbelastung bei den Steuern hat ein bisher unbekanntes Ausmaß erreicht und wurde durch die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes, der Mineralöl- und Kfz-Steuer weiter verschärft. Neue Steuern sind angekündigt. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres ist die Teuerung sprunghaft um 2,7 Prozent angestiegen und es besteht die Gefahr, daß diese Tendenz anhält. Trotz dieser Teuerung und zunehmenden Massensteuerbelastung liegen alle in den letzten Monaten von den Gewerkschaften getätigten Lohn- und Gehaltsabschlüsse weit unter der Inflations. rate. Hunderttausende Kolleginnen und Kollegen haben seit Jahren zum erstenmal Reallohnverluste erlitten. Durch kapitalistische Rationalisierungsmethoden, oftmals gefördert und subventioniert von der Regierung, werden Arbeitsplätze wegrationalisiert urid für zehntausende gesunde, arbei ts,..·i 11 ige Menschen hat dieses System keine Beschäftigungsmöglichkeit zu bieten. 0ieser ' zustand ist heute nicht nur für Österreich charakteristisch, sondern für die ganze kapitalistische Welt. Der Unterschied zwischen Österreich und den anderen kapitalistischen Ländern besteht nur darin, daß in Österreich die Gewerkschaften sich mit dieser Politik abfinden, während in den anderen Ländern die Gewerkschaften die arbeitenden Menschen gegen diese Politik der Abwälzung der Krisenlasten durch Kampfaktionen schützen. Auch in Österreich kann die Alternative für die arbeitenden Menschen nur lauten: Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten - Aufklärung und Kampf gegen dieses System;, das unfähig ist, die Lebensfragen unserer Zeit zu lösen!

Überzeugen Sie sich, bitte, selbst! Die „Neue Zeit" ist die einzige Zeitung, die sich in ihrer Berichterstattung nur von den Interessen der arbeitenden Menschen leiten läßt. Wir bringen die Nachrichten, die alle anderen Massenmedien unter den Tisch fallen lassen. Wir nennen die Dinge beim richtigen Namen, sowohl bei innerpolitischen Ereignissen als auch bei internationalen Gesche~nissen. Überzeugen Sie sich selbstwir bieten Ihnen Probenummern unserer Zeitung für mehrere Tage an. GUTSCHEIN auf eine ,,NEUE ZEIT11 - Gratis-Sendung je nach Wunsch auf die Dauer von 0 einer Woche täglich oder 0 an fünf Samstagen mit Wochenendbeilage (Gewünschtes im Kreis mit x anzeichnen.) Name: Adresse: Bitte diesen Gutschein einsenden an die Verwaltung „Neue Zeit", 4020 Linz, Melicharstraße 8

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