Vorwärts Nr. 5, 8. Jahrgang, September 1975

Kindergarten schier unerschwinglich Steyr: Tarife In vlele·n Föllen verdoppelt - Bereits zahlreiche Abmeldungen Mit Beginn der heurigen Klnderprtenaalson mußten vtele Eltern die Entdeckung machen, daß die K01ten ror die Unterbringung der Kinder gewaltig angestiegen sind. In einem Fall mußten dte Eltern statt früher 240 Schilling nunmehr 450 Schilling bezahlen. Das Ist nahezu eine Verdoppelung, und der J'a.millenvater, .ein Arbeiter der Steyr-Werke, erklärt dazu mit vollem . -Recht, daß Nln. . . Lohn . gegenüber dem vergangenen Jahr ·. sich ja audl,,: lllcM .verdoppelt. hat.. Dl.ese Famllle hat daraufhin das Kind vom Kindergarten abgemeldet, und wie man erfährt, gibt es in Steyr bereits zahlreiche solche Fälle. e Der Sp~her der X.PO Im Gemeinderat, OR Otto T r e m 1, hat In der Frage der Kindergarten-Tarüe beim Maelstrat Steyr interveniert. Er teilt uns dazu mit, daß die KPO stets gegen die Erhöhung der Kindergarten-Tarife aufgetreten sei. Die Mehrbelti.partelen haben die Erhöhung immer damit begründet, daß ohnehin nach einer ,,sozialen Staffelung" vorgegangen wird. Pie Einkommensgrenzen wurden Jedoch durch dde ln!l,al!onl.stlsche Entwicklung völlig illusorisch, und das, was früher als ,.Höchsteinkommen" In bezug auf den Richtaatz für eine Ermäßigung des Tarifes gegolten hat, ist heute kaum noch ein mittleres Einkommen. · Es Ist dahe,- dringend notw.eo.dig; daß diclM! völlii un11q;tlal gewordenen Staf:felungen den t.a~- si:cbllchen - VütlältnüMD an&@aßt werdttl. Schl~lich · 111t die · voracbulische Erziehun, der Kinder eine wichtige Vorau55etzun,g für die Schule, und diese ·vora,ugsetzung darl nicht dadurch unmö&lich Jemacht werden, daß die Kindergarten-Tarife fOr viele Eltern unerschwinglich werden. Wo bleibt da das GratisScholbuch7 Viele Klagen gibt es in Steyr auch über die Versorgung mit Schulbüchern. Da wird Immer recht 1roBspurig von Gratis-Schulbuch gesprochen und tatsächllch wurden auch seit vielen Jahren, auf einen aJten Vorschlag der KPO %Urückgehend, die Schulbücher gratis ausgegeben. e Heuer jedoch staunten die Eltern nicht wenig, als sie für Volklsohüler plötzlich Bücher selbst kauten mußten. Es handelt steh dabei um . ein · Reehenbuch . ,,,Bec:henbel- ..,._«lr-dle '-'1arl'AT i;cb~-,,i", .du t~a koa'f2t, ,und uni eiJi. IUi- ~--•..._,,~illtng kostet. Diese !Bücher müssen die Eltern selbst zahlen, obwohl die SPO--Reglerung gerade mit dem Gratis-Schulbuch recht lautstark dle Reklametrommel tilr ihre ,.Fortschrittlichkeit" rührt. Da wußten sie nichts mehr zu sagen KPÖ-Mandatar htilt Abgeordneten von SPÖ, öVP und FPö ihre Privilegien vor In einer ORF-Diskussion mit den Abgeord~ neten Thalhammer und Prof. Ra- ::' dinger (SPÖ), . Sandmair und Dr. Zittmayr (ÖVP) und Dipl.-Ing. Jos- : sek (FP) trat auch · das Mitglied des Steyrer Gemeinderates. Genosse Otto Treml, auf, der zugleich auch auf der Liste der KPö des Wahlkreises Oberösterreich ~ndidiert. Er warf dabei Fragen auf, . die von den Sprechern der anderen Parteien . geflissenUich ,,ausgespart" worden waren. Gemeinderat Treml · erklärte, d aß die SPO, bevor sie die Regierung~- macht übernahm, erklärt hat, sie werde mit d.en Politikerprivilegien aufräumen. · e Was sagen die SPÖ-Mandatare jetzt xu diesem Vl'r.;prec-hen? Die Privilegien wurden nämlich nicht abgebaut, sondern sie wurden noch größer; Die Erhöhung der Bezüge betrug am l. Juli bei den Abgeordneten 1;um Nationalrat von 3700 S aufwärts, bei den Ministern betrug diese Erhöhung sogar tund 9000 S. Heute ist es so, daß die Minist er ei n Einkommen von 1,2 MilliÖnen Schilling im Jahr beziehen . und eine „Wohnungsbeihilfe". die bis zu 11.000 Schilling im Monat beträgt. e Was sagen die SPÖ-Abgeordneten daw., daß ein Arbeiter 14 J ahre lang arbeiten muß, um das zu verdienen, was ein Minister in einem Jahr einstreicht? Halten die SPÖAbgeordneten solche Privilegien für gerechtfertigt? An die öVP-Abgeordneten ·gewendet, erklärte Gemeinderat Treml, daß die OVP heute verspricht, sie würde die Teuerungsrate senken, falls sie die Regierung übernehme. Ganz abgesehen davon, daß die ÖVP ja schon einmal eine Alleinregierung gebildet hat und dort Möglichkeiten genug gehabt hätte, gegen die Teuerung zu kämpfen, ist auch noch eine andere Tatsache bemerkenswert. e · Die ÖVP · hat ·durch ihre Vertretung in der Paritätischen Kommlssion in den le~ten .vier Jahren mehr a·ls 3000 Anträge a uf Preiserhöhung gestellt. Infolge der Sozialpartnerschaft .der SPÖ mit. der öVP ist der Großteil dieser Preiserhöhung~m auch durchgegangen. Wal'Um haben die OVP-Abgeordneten nicht schon län•gst einen · Preisstopp verlaqst, nachdem sie · jetzt als Preiskämpfer auftreten? Das Aufrollen dieser Frage brachte die Politiker der anderen Parteien sichtlich in Verlegenheit. Sie wußt en · auf diese konkreten Anwürfe nicht viel :ru sagen, der FF-Abgeordnete Jossek versucbte ledigli~h, seine Zuflucht zu ei11em billigen Antikommunismus zu nehmen. 9 Aus diesem Verhalten zeigte sich neuerlich, daß Politikerprivilegi.en und Te<1.1erung Fragen sind, denen alle drei Parteien, SPÖ, ÖVP und FP, gerne aus dem Weg gehen. Die KPÖ hingegen tritt überall, wo sie vertreten ist, für die Abschaffung der Politikerprivilegien und für einen Preisstopp bei lebenswichtigen Gütern und bei den Mieten ein und sie würde dieselbe Haltung auch im Parlament einnehmen. KPö KUNDGEBUNGEN STEYR Fr. 26.Sept. 17 Uhr PARKPLATZ - KONRADSTR. Fr. 26.Sept. 18 Uhr FREI GELÄNDE-GLÖCKELSTR. Sa. 27. Sept. 9 Uhr STADTPLATZ-Fußgängerz. Sa. 4 .Okt. 8 Uhr MÜNICHHOLZ-WOCHENMARKT Sa. 4. Okt. 9 Uhr ENNS LEITE-WOCHENMARKT Fr. 26.Sept. 2o Uhr Saal Arbeiterkamme r Farblichtbildervortrag "Schiffsreise auf d e r W Ü 1 g a II von Erich Ri ed l, Linz Wahl• und Preuefonds der KPO AUCH AUF IHRE SPENDE KOMMT ES AN! PSK-Kontonummer 7302.691

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