Im Westen nur .soziale H11te„ Aus einem Protokoll über ein e Sitzung der „sozialen Hilfe" am 18. Juni 1945, an der aus Linz Genosse Franz Haider teilnahm, geht hervor daß beispielsweise die AnerkenU:un.g der Parteien im ameri kan,i schen Sektor noch in den Kinderschuhen steckte. Nachdem die Kommunist en. von der amerikanischen Besa tzungsmacht als Pa rt ei nich t anerkannt wurden _ versuchten sich d ie Gruppen d er Kommun isten zunächst unter dem altbewährten Begriff ..Rote Hi lfe" zu verein ige n. Doch auch eine solche Or,gamsa t10n ließ di e ameri•kani sche Besatzungsmacht n icht zu, so daß sich d ie Bewegung schließJich „sozia le Hil fe'" nennen mußte. Ein Teiln ehmer an dieser Sitzung charakterisierte lau\ Protokoll die Lage so: ..Di e Arbe it in der Gemeinde ist sehr , chwer. Die grollten Schwi erigkei ten entstehen durch d ie Amerikaner. die eben r ein kapitali stisch ein.gestellt sind ." Die Sitzung beschäftigte sich un ter and erem auch m it der Frage des Aufbaues der Gewerkschafte n. Bei der Sitzung trat auch e in Genosse der stadtverwaltun.g von Steyr-Os t a-u f. der berichtete. daß gerade von Steyr ein großer Impuls ausgehe. Der Schwung in Steyr-Os t sei so groß, daß man schon daran gedacht habe, auch den Bezirk Amstetten zu „übernehmen". was sich aber dann doch als unmögli ch erwies . Bei der Sitzun g wurde darüber Klage gefüihrt , daß d ie amer ikanische Besatzungsmacht führende F aschisten wieder aus der Haft entläßt. e Tro tz aller Schwierigkeiten li ern: chte auch bei dieser Si tzung großer Optimismus, und e in Teilnehmer faßte die a 11'.(eme'n e Stirnmung so zusammen · , l dem 6. Mai ist es w ieder ein L l..u~t zu leben!" D ie ,,Soziale Hilfe". d ie nach dem Will en der Tei.Jnehmer an dieser Bewe,gung die Vorstufe zu einer einhe itlichen Arbeiter.bewegun.g sein sollte. ha1te folgende Leitun;l!I beziehungsweise . wurde diese Leitung bei der Zusammenkunft am 18. Juni 194·5 gewählt: Brandstätter, Fellinger, HölbUng, Linsen.mayer, Zdenek, Stra uß, pöschl. Enge, W~ppli,r1,g_er, , J apborne.i:lg; und Hal'.utl-J?lf1- • Die Protokoll&r.t.eJJ.er ·haben f.olgenden Satz an den Schluß ihres Berichts gestellt: ,,Es ist den Prot,okollierenden ein Herzensbecl,ürfnis, hi.er festzuhalten, in weldh inniigem, freu ndscha,fHichem Ton sich die Genossen gegenübertraten, und. nochmals auf die wunde11bare Übereinstimmung und verständige ZU1Sammena11beit a·Iler hin.zuweisen." ·. An der lntema,tionalen Gedenkfeier im ehemaligen Nazi-Konzentrationslager Mautbauaen nahm auob eine starke Abordnunit der Kommunistischen Partei Usierreichs teil. Auf dem Bild die Genonen O&&e Treml und Alois Wipplinger an der Spitze der oberlSsterrelcblscben Delegation mit dem Kram der Landesleltun« der KPÖ. Alter Wagen, nur etwasverbilfigt.. Private Spender stellen die Direktion der Stey.r-Wetke'kl den Schotten Bei der letzt.eo Sitzung des Gemeinderates wurde beschlossen, ab 2. Juni die Aktion ,.Essen auf Rädern" e inzuführen. Die Interessenten zahlen für das Essen 22 S. die Gemeinde zahlt dabei rund 20 S dazu. Insgesamt stehen rund 300.000 Schilling für die Aktion bereit. „Essen auf Rädern" ist in Steyr nicht ganz neu. Bei den P e111Sionistenhäusem auf dem Tabor und auf der Ennsleite gab es schon bisher eine solche Einrichtung. Das Kochen der Mahlzeiten wurde im Altenlheim besorgt. Diese Möglichkeit kann jedoclh nicht mßhr •ausgeweitet werden. weswegen nun die Werksküche der Steyr-Werke die Zubereitung der Speisen übernimmt. Für .den . Start der .Aktion haben sich 25· Interessenten gemeJcfet. · Mit .den Pensionisten, die schon bisher das Essen .zu- _geführt bekamen, sind · es · nun rund 100 Peraonen, die von der Einrichtung „Essen auf Rädern" betreut wenren . Die Stadtgemeinde hatte die SteyrWerke ersucht, für den Transport des Essens ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Die Werksdirekti on \Wir jedoch .nur bereit, ein altes Fahrzeug zu einem etwas verbilligten Preis abzugeben. Private ·Wohltätigkeitsvereine. wie der LiorisClub und andere Or_ganlsatlohen, haben daraufni.n d·er .Stadt eitlen Fi,at 850 gespendet, sodaß die Aktion transportrl)äß;\g abg~i~rt ist. , Die kl:elnli<;he uod knausrige -Halt~g der-' st,eyr-Werk~ }iat eil)e nlclht gerade . ·f-reundl.i,CJhe .· Diskussion au.sgel~t. Es · ·wird .daran erinnert, daß mit der Aktion "Pissen ·au! Rädern" auch ' v,lele Werkspens!Qnisten beteilt w~ri, . die viele Ühre· lang für den Profit ~der'·· Steyr„werke ~itet h.a'bett: D,azu k-Ommt; · dan ;dle StadtGemeinde sit.11 ·. stets . geJCe,n d!e J\ri,... siedlurig ~anchenähnMcher .. Betrtebe g~ehrt hat/ Di.Els .hatte zum: Ergebnis. ·4;r0- die '·Steyr.:.werlte eine , aus- ~~e · Monöpolstellung . erreictien· konnten, die s!e' ·.nun dazu benfftzt, der ' SJädt und ihren bereohttgteq_ Wünschen .gegenüber au! das Außer&te mi:eknöpft 2JU _sein.
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