Vorwärts Nr. 3, 8. Jahrgang, Mai 1975

DIE HELDEN DES ZENTRALKOMITEES Gefallen in den Jallren 1938 bis 1945 im Kampf gegen Fasch ismus und Krieg, für ein freies, soziali st isches Österreich Erwi·n Puschmann Er war ein langjähriges Mitglied der Kommunistischen Jugend Osterreichs. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Osterreich ist er zur Schulung nach Moskau gefahren und dann au! Beschluß der Partei über die Slowakei nach Osterreich zurückgekehrt, um das Zentralkomitee neu zu organisieren. Puschmann hat in Wien eine zentrale Rolle in der illegalen Arbeit gespielt. Durch Verrat eines Spitzels, der sich in die Partei eingeschlichen hatte, ist er verhaftet und von den Nazi hingerichtet worden. In seinem Prozeß ist er tapfer und mutig aufgetreten. Dr. Alfred Klohr Ursprünglich war er Jugendfunktionär, dann Redakteur der „Roten Fahne" in Berlin und Wien. Klahr war später Mitarbeiter der Komintern und wurde bekannt durch seine Arbeit über die österreichische Nation. Er emigrierte nach Belgien. Beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht in das Land wurde er von den belgischen Behörden nach Frankreich abgeschoben und dort in einem Lager interniert. Nach der Kapitulation Frankreichs flüchtete er in die Schweiz, wurde verhaftet und an die PetainBehörden ausgeliefert. Die Gestapo forderte die Auslieferung von Klahr und brachte ihn ins KZ. Im Jahre 1944 ist er aus dem KZ Auschwitz geflohen. Dabei wurde er von der SS erschossen. Ferdinand Strosser Er war bis zum Februar 1934 SP-Funktionär, Schutzbundführer und Vizebürgermeister von Sankt Pölten. Im Jahre 1934 ist er der Kommun istischen Partei beigetreten und am 12. Parteitag ins Zentralkomi tee gekommen. Nach der Beset.Z'Ung Osterreichs hat er illegal gearbeitet und ist hingerichtet worden. Leo Gabler Er war Funktionär und eine Zeitlang Sekretär des Kommunistischen Jugendverbandes. Später vertrat er die Kommunistische Jugend Osterreichs bei der Kommunistischen Jugendinternationale in Moskau. Von dort ist er schon nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs, aber noch vor dem faschistischen Angriff auf die Sowjetunion, ilber Jugoslawien nach Osterreich zurückgekehrt. Nach den Verhaftungen leitender Genossen sollte er in Wien den Widerstand neu organisieren. Er ist durch Verrat verhaftet worden, hat sich in den Verhören glänzend gehalten und wurde nach Mauthausen geschickt, nach Wien zurückgeholt und hingerichtet. Franz Sebek Er war langjähriges Mitglied der Partei, Funktionär in Favoriten und der Bauarbeitergewerkschaft. Er blieb auch nach der Besetzung Osterreichs in Wien und hat insbesondere mit einer tschechischen Gruppe illegal gearbeitet. Sebek wurde verhaftet, hat sich im Prozeß ausgezeichnet geschlagen und ist hingerichtet worden. Willy Frank Er stand lange Zeit an der Spitze des Kommunistischen Jugendverbandes. Nachdem Gabler nach Wien zurückgekehrt war, übernahm er dessen Funktion in der Kommunl.stischen Jugendinternationale. Er ist dann von Moskau nach Jugoslawien gekommen. Dort hat er mit Honner und Fürnberg eine Partisanengruppe organisiert, die in Osterreich operieren sollte. Bei einem Zusammenstoß mit el.pem_f8$chistlschen Militärverband ist er erschossen worden. Oskar Großmann Er war ebenfalla Ju,endfunktionär, lan&jlhriga Mitglied der Partei und Redakteur der „Roten Fahne". Er emiJrterte nach Frankreich und hat lieh dort an der Uleplen Arbeit der l.lsten-elchischen Partelorguüaation beteillit- Bei einer Aktion der Partisanen Ist er von einer vorzeiU. explodierenden BQdgranate schwer verletzt worden. Aus dem Spital wurde er von der Gestapo verschleppt und hingerichtet. __ Schwere Opfer _ e Die illegale KPO in Steyr hat im Widerstandsirompf gegen .qeI). .l:flitlerfaschismus und für die Freiheit Osterreichs e_ine bedeutsame ' Arbeit geleistet. Schwer sind auch · · die Opfer, die die Stey,rer Orgianl.sation in diesem: Kampf bringen mußte. Karl Punzer wurde 1944 in München enthauptet, Herta Schweiger starb in der Kerkerzelle, Otto Pensl,- der bekannte Arbeitersportler, wurde knapp vor der Befreiung auf direkten Befehl des Gauleiters Eigruber in Mauthausen ermordet, Fritz Derflinger wurde noch am 1. Mai 1945 ermordet, Hans Buchholzer und Bert! Konrad · gingen ebenfalls · in M;aµtha.usen zugrunde, A,lofs - Gis_ely kam im Wiener .Gestapo-Gefängnis ums Leben, Ferdinand Sigmund starb nach wochenlangen Martern in Mauthausen, ·_Willi Gruber 'wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet, und auch Hans Brandtner. gab ·in Mauthausen sein Leben für Osterreich. . · Ehre ihrem Andenken, die auch in schwerster Zeit die Fahne · der Freiheit und des Sozialismus hoch-hielten und ihr Leben dafür hingaben, daß Oster reich wieder frei wurde.. IHRE NAMEN UND TATEN MüSSEN UNVERGESSEN BLEIBEN, UND DARUM WURDEN STRASSEN DES STEYR-STADTTEILES MüNICHHOLZ NACH DIESEN HELDEN DER ARBEITERBEWEGUNG BENANNT.

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