Vorwärts Nr. 2, 8. Jahrgang, März 1975

Erhöhung der Steyrer Autobustarife Du Fahren mM chn städtischen Autobussen In Steyr wird wieder teurer. Erwachsene zahlen statt bisher vier Schilliq In ZukunU fünf Schlllinc. Die Pensionisten werden bei den Zehnfahrtenscheinen mit einer Erhöhung von 40 Prozent zur Kasse gebeten, und die Kinder, fftr die die aoziallsUache Stadtverwalitung angeblich so viel ilbric bat, zahlen nun statt bisher einen Schilling deren zwei - eine Erhöhung von 100 Prozenl Die Er• hllhungen wurden Qllt den summen der SPO und denen der ÖVP beschlossen. KPÖ: Ungerechtfertigte Teuerung Es wäre auch anders gegangen ,,Ungerechtfertigte Tariferhöhung" - das Ist kein Schlagw~rt, das ist eine Tatsache. Die SPÖ-Fraktion Im Rathaus beruft sich auf „Kostendeckung". Dazu die Stellungnahme des Steyrer KPÖ-Vertreters, Gemeindent Otto Treml: ,.Der Begriff ,kostendeckend' Ist überhaupt irreführel)d. Darunter versteht man auch die Profite, die Profitmaxierung d~r Banken und Großunternehmer, die an kommunalen Leistungen und Einrichtungen beteiligt sind." Will die Steyrer SPÖ jede kommunale, jede angeblich „soziale" Leistung auf Heller und Pfennig ersetzt haben, dann ist das eine Abkehr von sozialistischen Traditionen, eine Abkehr von soziakir Tlrifpoli'tik. Den städ<tLschen Buslinien fehlen pro Jahr 700.000 Schilling. Man nennt das Defizit" - obwohl es als soziale Leistung in dieser Größenordnung jederzeit v-erkraftet werden könnte. SP-Stiadtrat Kinzelhofer, Chef der Stadtbetriebe, fragte den Steyrer KPÖ-Vertreter, ob er vielleicht Möglichkeiten wisse, wie man die fehlende Dreiviertelmillion hereinbekommen könnte. Gemeinderat Treml erklärte: Man könnte die Tarife sogar senken ,,Die Steyrer Kommunisten schlagen vor: Als kommu=ler Betrieb können die städtischen Buslinien durch einen Federstrich des Finanzministers jederzeit von der Mineralöl- und Straßensteuer befreit werden. Ebenso von der Mehrwertsteuer, die allein beim Steyrer Busbetrieb rund 400.000 Schilling ausmacht. Die Stadt selbst kann auf die dreiprozentige Gebrauchsabgabe (wieder 170.000 Schilling) verzichten. Der milde, praktisch schneelose Winter hat mehrere hunderttausend Schilling für die Straßenpflege erspart. Man kann diese Beträge zur Sbützung der Bustarife verwenden. Demnächst erhalten die Steyrer Stadtväter eine 11,Bprorentige Erhöhung ihrer Politikerbezüge. Wenn sie darauf verzichten und das Geld den Verkehrsbetrieben überweisen, kom- .. men wieder 400.000 Schilling dazu. Die fünf Vorschläge der KPÖ bringen weit mehr Geld herein, als das angebliche ,Defizit' der Steyrer Verkehrsbetriebe beträgt! Man könnte, wenn man die KPO-VorschUlge realisieren würde, die Tarife sogar senken. Wenn daher die Kommunisten von einer ungerechtfertigten TarJferhöhung sprechen, dann haben sie mehr als recht." Die Steyrer KPÖ, die Pensionisten und die Kommunistische Jugend haben intensiv gearbeiret, uni alle Mögllchkeiten, die Tariferhöhungen von den Steyrern abzuwenden, zu ergründen, Gemeinderat Treml hat die Vorschläge dem Gemeinderat vorgestellL Und sie blieben unwidersprochen. Die KPÖ-Vorachllse alnd realisierbar, aber die lla.thausmehrhelt und ihr OVP-Anhlnpel chnkt nicht daran, sie :111 verwirklichen. Viel einfacher Ist es, die kleinen Leute zu schröpfen, die können sich ja nich't wehren. Und so stimmten SPÖ und OVP In treuer Freundsehaft ttlr die Tariferhöhungen. Je stärker die KPO, desto besser für die Arbeitenden!

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