Vorwärts Nr. 2, 8. Jahrgang, März 1975

Die Sabotage am Gesetz der Fristenlösung ist unerträglich! IM WIDERSPRUCH ZUM SINN DES GESETZES WIRD IN DEN MEISTEN BUNDESLÄNDERN DER SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH LAUT nFRISTENLÖSUNGn NICHT DURCHGEFÜHRT ! In nur lo von 83 gynäkologischen Abteilungen hält man sich an das Gesetz. Die Mehrheit der Vorstände der Kliniken weigert sich, in "ihren" Spitälern einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Sie übt einen unzulässigen Druck auf die Ärzte aus und verhindert, daß jene, die gewillt sind, dem Gesetz zu entsprechen, ihren Pflichten nachkommen. In einigen Krankenhäusern, wie z.B. in Kärnten, wird die "Fristenlcisung" in aller Stille umgefälscht und viele Frauen werden wieder nach Hause geschickt. DAS BEDEUTET : • TROTZ GESETZLICHER GRUNDLAGE WIRD DEN FRAUEN DIE HILFE VERWEIGERT ! •• LASSEN WIR UNS DAS NICHT GEFALLEN DIE DURCHSETZUNG DER nFRISTENLÖSUNGn MUSS GESICHERT WERDEN ! • SCHLUSS MIT DEM ZURÜCKWEICHEN DER REGIERUNG VOR DEN KONSERVATIVEN KRÄFTEN ! Es darf KEINE ÖSTERREICHERIN in die verzweifelte Lage gel1rängt werden, die Frist zu versäumen oder sogar bei einem Pfuscher Zuflucht zu suchen und nicht nur Gesundheit und Leben zu riskieren, sondern auch mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. WEHREN WIR UNS DAGEGEN, DASS EIN FORTSCHRITTLICHES GESETZ SABOTIERT UND VERFÄLSCHT WIRD ! Wir verlangen: Durchführung der"FRISTENLÖSUNG" in allen öffentlichen Spitälern!

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