Vorwärts Nr. 6, 7. Jahrgang, Dezember 1974

Mebr Geld, aber·weniger Leistungen Aueh der Häushalt von Steyr In d• lnflatJons--,Schere -~ Neue Kredltaufnah~en Der Haushaltsvoranifchtag der Stadt. Steyr für das Jahr 1975 ist-dadurch gekennzeichnet, ..daß der ordentliche Haushalt mit rund 225,6 M!Hionen· Schilling an . Ausgaben und Einn~men ausgeglichen ist, 'daß · jedoch der außerordentliche Haushalt mit vorgesehenen Ausgaben von 74,L. Millionen Schilling nur insoweit realisiert werden kann, als es möglich sein w~d, zu seiner Abwicklung die notwendigen Kredite. aufzunehmen. . · Namens der KPÖ stE(llte Gemeinderat Otto Trezpl zu dem V,oranschlag fest, . daß die Erweiterung von rund 15 ProzeI).t .gegenüber dem Voranschlag 1974 vor allem auf die Entwertung des Schillings, auf Inflation tind ·1'etierun1t sotvie auf das Anziehen der Steuerschraube bei jenen Abgaben zurückzuführen ist, die vor allem die . arJ;eitende Bevölkerung zu zahlen hat. Trotz der nominellen Erliöhung der Gemeindesteuern um rund 10 .Mill!onen ~chilling und der AQgabener.trägsanteile von 69 auf 87 Millionert wird sich die . Finarµlage der. G.emf:!inde im kommenden Jahr nicht vetbessern. • . Es aeigt sich neuerLi~h.. da:ß die Opfer dieser lnflat~on11paJi.tik vor allem ·die Arbeite]; und Angestellten sind, die go~. zahl der kl~inen Sparer und die Gemeinden. Die Verschuldu~-der1 Stadtgemeinde wächst weiter an und .wichtig.e Investitionen und Vorhaben we;~en eililg~s~ränkt oder können nicht . durchg~führt werden. e Die Aufgaben der Gemeinde werden .Tahr für Jahr größer. Für die Kanalisierungsprojekte · mo.en 12,6 Millionen Schilling bereitgestellt werden, der Schulbau _wird -rund 9 Millionen erfordern µnd für den Straßenbau sollen rund 28. Millionen Schilling aufgebracht wer<,\en. ·Die Deckung dieser Hauptausgaben erfolgt jedoch fast zur Gänze · durch Aufnahme von teuren Krediten und der Schuldendienst steigt von rund 7.;J Millionen Schilling gegenüber dem Voranschlag 1974 ·auf . nahezu 11 Millionen weiter an. Der · Sprecher -der KPÖ setzte sich für eine grundlegende Änderung -der Steurer- -und .Finanzpolitik ein. - Er erklärte, man müsse -eine sozial · gerechte Verteilung der -.Steuerlasten und die Verwendung der Steuermittel für eine Investitionspolitik .verlangen, die nicht der Erhöhung .der Protite, sondern der .Sicherung und Verbesserung der Lage der arbeitenden Bevölkerung, der Pensionisten und dem sozialen . Fortschritt dient. Wer die „NZ" liest, Ist besser informiert Mil~ionen mehr .Wohnungsko.sten D_fe GWG _ In Steyr fordert nun iur Kasse In seiner ·Erklärung zum Haushaltsvoranschlag_-kam ·der Sprecher ·der ·KPÖ, - ~meinderat Otto Treml, auch a~f die einschneidende Erhöhung - der ')Vohnupgskosten zu sprei;~en, die gegenwärti.g vorbereitet wird und -die · im Rahmen der GWG BQ 1. Jänner 1975 zum Tragen kommen wird. Mit diesem Zeitpunkt werden die Mietzinse je n.lCh der Größe der · W6hnung monatlich um 40 bis, 100 Schilling erhöht. . Der Vorstand der GWG Steyr, der aus SPÖ- uhd ÖVP-Gemeindefunktionären besteht, hat·· festgelegt, daß die Verwaltungskosten von derzeit 500 auf 640 Schi1ling dm Jahr hinaufgesetzt werden. Mit diesem Beschluß wuI,'den die Verwaltungskosten ,innerhalb nur eines Jahres von 360 auf 640 Schilling erhöht. Auch die Heizkosten werden empfindlich _iµ die Höhe geschraubt. Die letzte Heizkosten-Erhöhung war ebenfalls im heurigen Jahr, und damals wurde der Heizkostenanteil von 3.90 auf 4.70 Schilling pro Quadratmeter erhöht. Mit Wirkung vom 1. Jänner 1975 werden für die Heizkosten 6.30 Schilling pro Quadratmeter zu bezahlen sein. Innerhalb eines Jahres wurden also die Heizkosten um 2.50 Schilling pro Quadratmeter angehoben. • Mit .diesem Beschluß werden ru~d 3200 Steyrer Arbeiterfamilien im nächsten Jahr um vier bis fünf Millionen Schilling für das Wohnen mehr ausgeben müssen". erklärte Gemeinderat . Treml. Die Kommunisten bezweifeln die Notwend!gkeit dieser Erhöhung in dem beschlossenen Ausmaß und verlangen Einsichtnahme .in die Kalkulationen. Näälirmlii Treml (KP) prangerte die Erhöhung der Mietzinse und Betriebskosten :flir Geinefnde\lJ'Qhillinie!l: an. und madite auf die .große· ~elaatung der F8llill1en aufmerksam. So werden die Mie~se wn vler- #g bis· hundert Schilling monatlich, .die Verwaltungskosten von 500 auf 640 pro Jahr . erhöht. Die Heizungskosten; die heuer ·bereits erhöht wurden, werden ab Jahresanfang 6,30 Schilling pro Quadratmeter betragen. Gasprejs neuerlich erhöht! In Wie~ glekh um 60 Prozent Vor kurzem wurde Im Rundfunk bekanntgegeben, daß ab 1. Jänner 1975 der Gaspreis um 60 Prozent erhöht wird. Begründet wird diese Verteuerung . von SP-Bilrgermelster Grats mit der „l>evorstehenden Veneuerunc des Russenrues". Tatsache Ist jedoch, daß das sowJetlache Erdgas In den letzten Jahren billl1er wurde. An diesem verbllllgten sowjetischen Erd1as verdient schon die Nlogas bei der Weitergabe fast 100 Prozent, die SP-Gemelnde Wien schllgt Ihren Abnehmern 360 Prozent drauf. fachen Abwertungen des Dollars dde alle zu Lasten des Verkäufers, also der Sowjetunion gehen, kostet derzeit ein Kubikmeter sowjetischen Erdgases frei Österreich 26 Groschen. Die Niogas verlangt an der Wiener Stadtgrenze schon 50 Groschen, und die Wiener Gaswerke des Herrn Gratz verrechnen den Haushalten S 1.96 je Kubikmeter. Wien schlägt also 300 Prozent auf. Die Sowjetunion wird bei der Preisberechnung für 1975 nicht nur den Kursverlust ausgleichen, sondern auch die höheren Energiekosten in Rechnung stellen, weil auf der anderen Seite a\lch Österreich seine Gegenlieferungen in Wer verdient wlevlell die Sowjetunion Im Preis erDiese Fakten ergeben sich aus höht. Das sind normale Vorgänge dem Erdgasvertrag mit der So- lm Außenhandel. ' wjetunion, der von sowjetischer · Was nicht normal ist, sind die Seite buchstabengetreu elngehal- mehreren hundert Prozent betraten wird. Nach diesem v,rtrag genden Aufschläge der Niogas kostet das Erdgas bis Ende dieses und der Gemeinde Wien. Die VerJahres Dollar 14.10 für 1000 Ku- dienstspanne Ist so groß, daß die bikmeter. Das waren zur Zeit des Gemeinde Wien auch ab 1. JänVertragsabschlusaes 37 Groschen ner 1975 ZQm bisherigen· Preis das pro Kubi_kmeter. Nach . ·,·~ehr- G..ls abgeben könnte.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2