Vorwärts Nr. 5, 7. Jahrgang, September 1974

- SPÖ kann Verantwortung für Teuerung und Steuerdruck nicht abschieben hyänen der treibende Teil bei den Preiserhöhungen sind. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Daß nämlich in der Zeit der SPÖ-Regierung nicht weniger als 2253 Preisforderungen durchgesetzt wurden, liegt auch daran, daß die Vertreter der SPÖ, der Arbeiterkammer und des ÖGB diesen Preisanträgen zugestimmt haben. Das Ergebnis dieser Politik ist , daß die Teuerungsrate bereits zehn Prozent beträgt und daß die arbeitenden Menschen mit 914 Schilling 1m Monat für die Teuerung zahlen. Zugleich gibt es einen Schleuderexport, für den eme Milliarde Schilling bezahlt werden muß. Die SPÖ-Regierung hat die Teuerung nicht m den Griff bekommen. Wenn die derzeitigen Preisgesetze, wie Präsident Benya meint, eine" stumpfe Waffe" sind, so müssen eben neue und bessere Gesetze geschaffen werden. Umso wichtiger sind die Forderungen, die wir schon lange auch in denVollversammlungen der Arbeiterkammer stellten: P REiSSTOPP bei lebenswichtigen Waren und Mieten, TARl FSTOPP, billige Inlandspreise statt Schleudere:x porte, Ermäßigung der MEHRWERTSTEUER bei lebenswichtigen Gütern. Die LOHNERHÖHUNGEN haben bisher kaum ausgereicht, die Teuerung abzugelten, von einer Umverteilung zugunsten der arbeitenden Menschen kann keine Rede sein. in den letzten Jahren sind die Löhne und Gehälter um 4 7 Prozent, die Profite jedoch um 107 Prozent gestiegen. Deshalb ist die Forderung des Gewerkschaftlichen Linksblocks für die Metallarbeiter vollauf berechtigt: 5 Schilling Stundenlohnerhöhung zur Abgeltung der Teuerung, Lohnerhöhung von 10 Prozent im Sinne der Umverteilung des Volkseinkommens zugunsten der arbeitenden Menschen. Der Gewerkschaftliche Linksblock hat schon bisher in der Arbeiterkammer stets im Interesse der Arbeiter und Angestellten gewirkt. Es kommt darauf an, den fortschrittlichen Forderungen energischer Nachdruck zu verleihen, durch eine Stärkung des Gewerkschaftlichen Linksblocks, durch die Stimmenabgabe für die Liste 4 -- )OLii>A=tii:Ai: • • • • ■ -------1 .11:L~L. Auch in Steyr Chile-Vorstoß Die KPU beantragt eine Allende-Straße Bei den Kundgebungen <les Gewerkscha·ftlichen Lf.nksblocks zur Arbeitterkamtnerwahl sprach Gemeinderat Otto Treml ra·uch über aktuelle politische F-ragen. Dabei erinnerte er daran, daß sich atn 11. September der Tag jährt, ,an dem -in Chi:le der faschistische Putsch durch-geführt und die Demokratie zerschlagen wurde. Mehr als lQ.000 chilenißche Patrioten, Gewerkschaftsfunlttionäre, So:r.ialiaten, Kommunisten -und Katholiken sind schon über ein Jahr emaekerkem und werden grausam gefoltert. 'tausende wurden bereits ermordet. So wie in Chile eine breite Vol:kseinheH .im Kampf .gegen die faschistische Diktatur entsteht, so hat sich in der ,ganzen Welt eine breite Solidaritätsbewegung entwickelt, dn der Sozialisten, Xommunißten, Christen und Pa-rtellose zusammenwirken. Auch In österreich .gehe ea darum, die Soli<iaritäit -mit dem chilenischen Volk zu verstärken. Gemeinderat Treml kündigte In diesem Zusammenhang an, daß er ilm Gemeinderat den. Antrag steHen werde. in der Arbeiterstadt Steyr eine Straße nach dem-ennordet~n 10Zbllll.atl11cben: :Präsidenten von Chile, Dr. Salvador Allende, zu ·benennen. Der KPO-Sprecher vom Stteyrer Gemein-derat hat diesen Antrag inzwischen bereits gestellt, und es wurde erklär.t, daß man sich mit dem Vorschlag beschäftigen werde. Wir werden a,uf diese Sitzung des Gemeinderates noch zurückkommen.

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